23. Mai – 22. Juni 2021
Herzlich Willkommen zu meinem Fotoreisebericht 'Überwintern auf den Kanaren zur Zeit von Corona'. Der Titel ist eigentlich nicht ganz korrekt, denn aus dem Überwintern ist eher eine Lockdown Flucht aus Deutschland geworden und ich blieb bis zum 22. Juni auf den Kanaren! Aufgrund von Covid-19 hielt ich alles so flexibel wie möglich und verlängerte meinen Aufenthalt immer wieder. Das Leben auf den Kanaren war im Gegensatz zu Deutschland im Dauerlockdown völlig normal und ich hatte eine gute Zeit.
Den November verbrachte ich dieses Jahr noch Zuhause, aber das neblige und kalte Wetter ging mir Ende November dann ziemlich auf die Nerven. Ausserdem deutete sich bereits an, dass Deutschland wohl doch in einen harten Lockdown mit Ausgangssperren gehen würde und so buchte ich mir nur den Hinflug nach Teneriffa für den 12. Dezember 2020. Ende offen. Das Auto – diesmal wieder ein Opel Mokka X, mietete ich wie gewohnt bei Cicar an.
Rückkehr nach Teneriffa
Nach einer rauhen Überfahrt mit der Fähre von La Palma verbrachte ich die letzten vier Wochen auf Teneriffa. Die ersten zwei Wochen bezog ich im H10 Costa Adeje Palace Hotel * ein schönes Doppelzimmer und machte tagsüber sehr viel Sport. Mit den Animateuren Nestor und Alba hatte ich mich ja bereits im Dezember angefreundet und das Hallo bei meiner Rückkehr war gross . Das war ja auch schon fast wie nach Hause kommen
!
Nach dem Frühstück trainierte ich auf dem Spinning Bike und viel Spass machten mir die Wasseraktivitäten wie Aqua Gym und Aqua Biking. Die Trainer sorgten für eine abwechslungsreiche halbe Stunde und das Aqua Biking machte mir so viel Spass, dass ich meistens beide Runden mitgemacht habe! So vergingen die Tage wie im Flug, aber ein wenig Zeit zum Fotografieren nahm ich mir dennoch.
Teide Nationalpark
Einmal fuhr ich zum Sonnenuntergang hoch in den Teide Nationalpark und besuchte eine mir sehr bekannte Stelle mit schönen kanarischen Kiefern. Leider war es sehr windig und die Äste verwischten sich durch den Wind für meinen Geschmack ein wenig zu sehr und so wechselte ich auf eine mir ebenso liebe Location etwas weiter unterhalb.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Hier blieb ich bis die Sonne unterging und beobachte, wie sich das Licht veränderte und es immer röter wurde. Kurz vor Sonnenuntergang ging dann der Vollmond hinter einem Berg auf – wow, sah das toll aus ! Der Ausflug hatte sich voll gelohnt und ich kehrte mit ein paar schönen Fotos zurück ins Hotel.
Tajinasten in den Cañadas del Teide
Da ich noch nie so lange auf den Kanaren war, hatte ich die imposanten Tajinasten Rosados, auf Deutsch Wildprets Natternkopf (Echium wildpretii), noch nie gesehen. Das holte ich jetzt nach und machte an einem Nachmittag einen Ausflug in die Cañadas del Teide.
Schnell fand ich eine Stelle mit Pflanzen in allen Grössen; die Grösste war an die drei Meter hoch! Die rosa Farbe der Blüten stand in schönem Kontrast mit den Vulkanfarben der Cañadas und dem blauen Himmel. Ich freute mich, dass ich sie nun endlich auch mal mit eigenen Augen sah und wanderte eine Weile umher, bewunderte und fotografierte die Pflanzen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Auf dem Rückweg machte ich einen Stop beim Mirador Los Azulejos. Hier findet man Felsformationen, die sich mit grün-türkis farbenen Felsen von den anderen vulkanischen Formationen abheben. Hydrothermale Prozesse bei der Entstehung, wo unterirdisch das Gestein mit aufsteigenden Wasserdampf in Kontakt kam, sorgten für die unterschiedlichen Farben: grün-türkis durch Eisenhydrat; rot durch Eisenoxid; violett durch Basalt und gelb von Schwefel.
Ich staunte über die unterschiedlichen Farben und machte ein paar Fotos. Irgendwie war ich in den vergangenen Jahren an diesem Mirador immer achtlos vorbei gefahren. Nun, das hatte ich ja nun aufgeholt und es hat sich gelohnt.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Einen letzten Stopp machte ich an der bekannten Felsformation Zapato de la Reina, dem Schuh der Königin. In der Tat erinnert die Form stark an einen hochhackigen Damenschuh! Der Name geht auf die Ureinwohner der Kanaren, den Guanchen, zurück. Eine alte Sage sagt, dass eine Prinzessin in Eile den Schuh verloren hat und seitdem in den Cañadas liegt. Nun denn...
Von hier aus hat man einen tollen Blick hinüber zum Pico de Viejo und den Narices del Teide (Nasenlöcher des Teide), die beim letzten Ausbruch im 18. Jahrhundert (1798) entstanden. Ich liebe die Landschaft hier oben und kann mich daran einfach nicht satt sehen!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Eine Woche im Nordosten
Nach zwei Wochen im Hotel zog ich um in den Nordosten, wo ich in Tacoronte ein Apartment für eine Woche anmietete. Das Apartment bestand aus zwei Schlafzimmern, einem Wohnzimmer mit integrierter Küche, einem Bad und
einer grossen Terrasse mit Blick über dem Pool zum Meer.
Es gab in der Anlage einen Fitnessraum, der allerdings in einem sehr traurigen Zustand war und offensichtlich nicht gepflegt wird . Na ja, es stand ein Fitnessrad dort, das ich benutzen konnte und war so zumindest sporttechnisch versorgt
. Die ersten zwei Tage machte ich noch Aqua Gym im Pool, aber dann wurde mir das Wasser zu kalt.
Zu kalt ? Ja, denn ich hatte wieder mal Pech mit dem Wetter im Norden. Es war trüb und dann zog auch noch eine Calima auf, die die ganze Woche bleiben sollte
! So vertrieb ich mir die Zeit mit Fotos sichten und beobachtete und fotografierte die hübschen Kanarengirlitze (Serinus canaria), die oft im Baum gegenüber trällerten
.
Nach einigen Tagen, als die Calima nicht mehr so stark war, fuhr ich zum Spazierengehen nach Mesa del Mar. Zu meiner grossen Freude fand ich auf den Felsen einige sehr hübsche grosse Exemplare der Roten Klippenkrabben (Grapsus grapsus), die natürlich nochmal für ein paar Fotos herhalten mussten. An den Jungs komm ich einfach nicht vorbei .
Am letzten Abend verzog sich die Calima langsam und es gab einen schönen Sonnenuntergang, wo sogar La Palma zu erkennen war. Ich genoss die Aussicht bei einem Gläschen Wein und zog am nächsten Tag zurück ins H10 Costa Adeje Palace Hotel *.

Abschluss
Im Hotel verbrachte ich die letzten zehn Tage bis zu meinem Rückflug nach Basel. Motivation zu fotografieren hatte ich keine mehr: im Sommer gefällt mir die Landschaft einfach nicht. Die Winterfarben sind weg und es wirkt einheitlich braun. Aber umso mehr freue ich mich schon auf den nächsten Winter!
So ging meine Zeit auf den Kanaren nach 6.5 Monaten zu Ende. Viel länger als gedacht, aber so konnte ich dem Lockdown entgehen und hatte auf den Inseln ein völlig normales Leben.
Ich danke Euch für Euer Interesse und hoffe, Ihr hattet etwas Spass beim Lesen meines etwas anderen Reiseberichts in Zeiten von Corona und dass er Lust auf eine Reise auf die Kanaren macht.
Ich freue mich über Euren Besuch meines Fotoblogs mit aktuellen Fotos und Informationen über meine Fotoprojekte: Fotoblog SA*GA Photography ~ Moments in Light ~