Zurück in der Tabernas Wüste nach zwei Monaten Portugal
7. - 11. März 2023
An meinem letzten Morgen in Ferragudo an der Algarve trainierte ich nach dem Frühstück eine Stunde im Gym und packte dann meine Sachen zusammen, um mich auf den Weg nach Punta Umbría zu machen. Ich würde heute also Portugal verlassen und für die nächsten Wochen auf der Rückfahrt nach Hause nach Spanien zurückkehren.
Die Fahrt dauerte rund drei Stunden und ich kam nach einer Zeitzone Verschiebung und Supermarkt Besuch gegen 15 Uhr in Punta Umbría in der Nähe von Huelva an. Hier hatte ich für drei Tage ein schönes modernes Haus von Mercedes über AirBnB gebucht. Es gab einen grossen Wohnraum mit voll ausgestatteter Küche, zwei Schlafzimmer und zwei Bäder. Draussen war der Garten mit Sand angelegt und auf der Terrasse gab es eine gemütliche Sitzgruppe und Tisch. Eine tolle Unterkunft, die ich sehr geniessen sollte, denn leider war heute das Wetter umgeschlagen und es wurde bedeckt und regnerisch.
Diashow Haus in Punta Umbría (Klick für grössere Bilder):So machte ich nach dem Einzug nur einen kurzen Spaziergang am langen breiten Sandstrand, den ich natürlich wieder etwas langweilig fand. Das wusste ich aber vorher und ich hatte Punta Umbría nur als Zwischenziel auf mein nächstes Reiseziel gebucht und wollte ein wenig entspannen und die letzten Monate Revue passieren lassen. Dafür war es hier perfekt!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Regentage und Bird watching
Der 5. März war ein extrem wechselhafter Tag mit etwas Regen, der es mir zumindest in einer Regenpause erlaubte, einen Spaziergang zum Bird Watching durch das Naturschutzgebiet Salinas del Astur zu machen. Die umweltfreundliche Fischfarm wird von einem guten Vogelzüchter geführt und hat zwei Observatorien, die einen Teil des Marismas del Odiel überblicken. In den Salztümpeln tummelten sich einige hübsche Vögel wie der Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula) und Alpenstrandläufer (Calidris alpina). Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola) sangen von den wenigen Büschen aus vollem Hals und brachten in diesen trüben Tag etwas Freude.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Der 6. März war dann völlig verregnet und ich holte einige Tage bei der Fotobearbeitung und Reisebericht schreiben nach.
Weiterreise in die Tabernas Wüste
Am 7. März brach ich dann schliesslich meine Zelte in Punta Umbría ab – wie Schade, dass alle drei Tage wirklich so schlecht waren. Ich fuhr 530 Kilometer in rund fünf Stunden bis zur Tabernas Wüste, wo ich nochmal vier Tage im Desert Escape bei Janet gebucht hatte. Ich wurde von Janet sehr herzlich empfangen und sie gab mir diesmal das grosse Apartment zum selben Preis wie das kleinere – sehr nett! Es ist nicht nur grösser, sondern durch die Lage nach Südwest auch wärmer und dieses Mal benötigte ich den Holzofen nicht.
Das Apartment besteht aus einem grossen Wohnraum mit Sofa, Tisch und Küche, zwei Schlafzimmern und einem Bad. Wie schon beim ersten Besuch, hatte Janet eine Flasche Wein, Milch, Kaffee, Croissants und Wasser als Geschenk bereit gestellt . Die Terrasse bekommt hier nun viel Sonne ab und ich genoss das warme Sonnenlicht bei einem Rum Coki am Nachmittag.
Im Gegensatz zum Regen in Punta Umbria war es hier etwas stürmisch, aber sonnig und warm. Die Wolken nahmen dann zu und ich machte fotografisch heute nichts. Aber nach Sonnenuntergang verfärbten sich die Föhnwolken wunderbar rot und ich konnte einen schönen roten Abendhimmel geniessen . Ab morgen früh würde ich endlich wieder fotografieren nach den trüben Tagen
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Ein Tag in der Tabernas Wüste
Die Wüste von Tabernas befindet sich etwas mehr als 30 km nördlich von Almeria und erstreckt sich über 280 km². Das trockene Klima entsteht durch die Gebirgszüge Los Filabres und Alhamilla und es kann im Sommer in der sengenden Sonne bei mehr als 3.000 Sonnenstunden bis zu 48°C heiss werden! Die Landschaft mutet wie eine Mondlandschaft an und erinnert stark an die Badlands in den USA oder die nordafrikanischen Wüsten. Die Berghänge sind durch Erosion stark gefurcht und dazwischen gibt es Süssgrasssteppen und Trockenflüsse – Ramblas genannt – , die nur in den seltenen Regenperioden Wasser führen. Und so war ich an diesem Morgen auch schon in der blauen Stunde vor Sonnenaufgang an einem kleinen Barranco, wo es mir schon im Dezember so gut gefallen hat. Damals stand die Sonne zu Sonnenaufgang ungünstig hinter dem Bergkamm der Sierra Alhamilla und ich hoffte nun auf schönes Morgenlicht, was ich zunächst mit dem Nachtblau auch bekam. Wie schön sahen die Badlands in diesem Licht aus! Mein Plan ging nach Sonnenaufgang fast auf, wenn auch nicht ganz perfekt. Das erste Licht bekamen der Barranco und die Badlands immer noch nicht ab, aber nach einer halben Stunde erreichten die Sonnenstrahlen die Gipfel. Das Licht war immer noch wunderbar warm und ich freute mich mega über die Fotos . Ein gelungener Morgen!
Nach dem Frühstück machte ich eine Tour mit dem Bike bis auf etwas mehr die halbe Höhe des Alto Velefique. Der Pass wird auch bei Radrennen gefahren und ist ziemlich anspruchsvoll. Immerhin schaffte ich bei ziemlich starkem Wind 960 Höhenmeter bergauf bei insgesamt 46 Kilometern; mehr war heute irgendwie nicht drin und ich begnügte mich mit dem, was ich erreicht hatte.
Am Abend wurde es wieder wolkig und die Wolken verdeckten zumindest die Sonne, die sonst auf die Badlands und Barrancos scheint. Schade. Aber wie bereits gestern verfärbten sich die Wolken wunderbar rot und bekamen dazu noch herrliche Formen wie kleine UFO's . So wurde es doch noch ein versöhnlicher Abschluss des Tages.
Ein trüber Tag mit schönem Licht zum Abschluss
Der Tag begann wolkig mit einem klitzekleinen Wolkenfenster und rotem Licht auf den Bergen am Morgen. Aber so schnell wie das Licht da war, war es auch wieder weg.

Es blieb bewölkt und so nutzte ich diesen Tag zum Arbeiten am Compi bis am Nachmittag sich die Wolken auflockerten und ich mich auf den Weg in einen kleinen Barranco machte. Dort gab es vom letzten Regen noch Wasser in den Bachläufen und ich konnte im schönen warmen Licht des Spätnachmittags tolle Stimmungen und sogar Spiegelungen im Wasser einfangen. Auch in diesem kleinen Barranco hatte die Erosion in den Badlands spektakuläre Formen geschaffen und ich war schlichtweg begeistert.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Für das allerletzte Licht suchte ich mir einen etwas erhöhten Standpunkt, von dem ich einen fantastischen überblick auf die zerklüfteten Hänge der Ostseite hatte. So endete dieser eher trübe Tag doch noch mit einem Lichtfeuerwerk, über das ich mich sehr freute.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Wüstenwanderung, Western Drehorte und ein Sonnenuntergang bei Lawrence von Arabien
Ich wollte es heute nochmal zum Sonnenaufgang probieren, aber es wurden dann nur einige Fotos in der blauen Stunde, da das Licht leider durch eine dichte Wolkenwand geblockt wurde. Die Wolken hatten eine schöne Struktur, so dass ich mich später bei der Entwicklung der Fotos für eine Schwarzweissbearbeitung entschied und so eigentlich auch mit der Ausbeute dieses Morgens zufrieden war.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Es blieb bei sehr warmen 26 Grad bei einer leichten Bewölkung, durch die immer wieder mal die Sonne durchkam und ich machte eine kleine Wanderung im Naturpark Sierra Alhamilla beim Oasis Mini Hollywood Themenpark. Ich lief etwas kreuz und quer durch die von der Erosion geformte Landschaft, die mir wieder mal sehr gut gefiel. Ich mag Wüste einfach !
Danach fuhr ich zurück in den Ort Tabernas und lief hinauf zum maurischen Castello von Tabernas aus dem 11. Jahrhundert. Die Burghat im Laufe der Jahrhunderte eine bewegte Geschichte erlebt und war Schauplatz zahlreicher Kämpfe und Belagerungen. Eigentlich kann man die Burg besichtigen, aber zur Zeit wird sie umfangreich renoviert und ist für Besucher leider gesperrt. So konnte ich nur die herrliche Aussicht auf die umliegende Landschaft und den Ort Tabernas geniessen. Wie so viele andere Ort in der Wüste hier war auch die Burg ein Drehort für den Film 'Lawrence von Arabien'.
Zum Abschluss fuhr ich auf die andere Seite von Tabernas und parkierte in der Nähe der Rancho Malcaminos. In diesem Teil der Wüste befinden sich einige Schauplätze alter Italowestern aus den 1950er und 1960er Jahren. Eine kurze Wanderung führt zu einer markanten Felsformation namens 'La Cabeza del Águila', wo einige Westernfilme gedreht wurden. Unter anderem 1974 die italienische Westernparodie 'Il bianco, il giallo, il nero' von Sergio Corbucci und 1965 'Das Tal der rotblütigen Hölle' von Umberto Lenzi. Ich kenne alle diese Western nicht und war auch mehr an der schönen Felsformation interessiert .
Zum Sonnenuntergang hatte sich die dichte Schleierbewölkung verzogen und ich verbrachte die Stunde bis Sonnenuntergang in der Oase, in der 'Lawrence von Arabien' gedreht wurde. Das Licht fällt jetzt ganz anders als im Dezember und die markanten Berge, die Anfang Dezember noch schnell im Schatten lagen, hatten nun tolles warmes Licht. Andere Perspektiven und Bildkompositionen waren somit möglich und ich tobte mich eine ganze Weile auf dieser schönen Spielwiese aus. Auf der anderen Seite waren dafür Fotos, die ich im Dezember machen konnte, bei dem jetzigen Lichteinfall jetzt nicht mehr möglich und so sieht man mal wieder, dass es sich immer lohnt, einen Ort zu unterschiedlichen Jahreszeiten zu besuchen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich fotografierte fast bis zum letzten Licht in der Oase und schaute mir den Rest vom Sonnenuntergang von einer leicht erhöhten Position an, wo mir noch ein schönes Foto mit Silhouette der Bergkette gelang.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Was für ein schöner letzter Tag in der Tabernas Wüste und ich habe das Gefühl, dass ich hier sicher nicht zum letzten Mal war .
Ein letzter Sonnenaufgang in der Wüste und Weiterreise nach Cabo de Gata
An meinem letzten Morgen in der Tabernas Wüste wurde ich mit einem herrlichen Sonnenaufgang in den Badlands beglückt. Keine Wolkenbank verhinderte das erste schöne Licht und schon bald wurden die Gipfel und Kegel der Berge in fantastische Farben gehüllt. Jetzt im März steht die Sonne nicht mehr hinter der Sierra Alhamilla und so sorgt die aufgehende Sonne dafür, dass die Farben der Wüste wunderbar leuchteten.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Zum Schluss stieg ich für eine andere Perspektive hinab in den Barranco, aber am Ende gefielen mir die Fotos von einem erhöhten Standpunkt wesentlich besser. Das war ja schon so in der Algarve gewesen, wo ich die Steilküste von oben viel beeindruckender und schöner fand als von unten.
Diashow (Klick für grössere Bilder):So genoss ich diesen letzten Morgen sehr und fuhr schliesslich zurück und frühstückte. Gegen 11 Uhr verabschiedete ich mich herzlich von Janet und machte mich auf die kurze Fahrt mit einem Stop am Supermarkt nach Las Negras im Cabo de Gata Naturpark.
Was ich im nördlichen Teil des schönen Naturparks erlebt habe, könnt Ihr im folgenden Kapitel lesen.
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