Weiterreise nach Ribadeo
11. - 15. Juni 2023
An meinem letzten Tag in Liencres gab es keinen Sonnenaufgang mit schönem Licht für mich und ich schaute in dicken Nebel und dichte Wolken. So war es ein ruhiger Morgen mit Kaffee, Frühstück und Fotos entwickeln bis ich am späten Vormittag meine Sachen packte und mich auf den Weg nach Ribadeo machte. Die knapp 300 Kilometer lange Fahrt dauerte mit einem Einkaufsstop im Supermarkt etwas mehr als drei Stunden und war ziemlich entspannt.
Kurz vor Ribadeo machte ich einen Abstecher zur Erkundung zur Playa de Mexota, eine malerisch schöne Bucht mit türkisblauem Wasser und einem markanten Felsen, der das Objekt meiner fotografischen Begierde war. Es war Flut und der auffällige Fels schön vom Wasser umspült – ein wirklich schöner Strand.

Etwas ausserhalb von Ribadeo hatte ich das Apartment Amieiro *Apartment Amieiro gebucht und wurde dort von Pepi, die im Erdgeschoss des Hauses wohnt, herzlich begrüsst.
Über eine Treppe erreicht man das Obergeschoss mit dem kleinen Apartment. Den Platz hat Pepi optimal genutzt und in der Wohnküche fehlte es an nichts. WiFi war schnell und stabil und es gab zu meiner Freude sogar eine Tassimo Kaffeemaschine. Im Schlafzimmer fand ein bequemes Bett Platz und das Bad war mit einer guten Dusche ausgestattet. Gegenüber der kleinen Zufahrtsstrasse konnte ich das Auto im offenen gedeckten Schuppen parkieren und das Bike im Raum nebenan abstellen. Im schön angelegten Garten war ein Sitzplatz mit Tisch und ein grosser Zitronenbaum, der voller Früchte hing. Mit Pepi's Erlaubnis konnte ich mich an den duftenden Zitronen reichlich bedienen – super lecker und vielen Dank dafür
! Zum Abschied gab sie mir sogar noch eine grosse Tüte gepflückter Zitronen mit
.
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Booking.comNachdem ich mir ein Jalfrezi Curry gekocht hatte, machte ich eine kurze Erkundungstour zur Playa de las Catedrales (Galicisch: Praia As Catedrais), einer der Hauptanziehungspunkte in Galicien. Ribadeo ist die Grenzstadt zwischen Asturien und Galicien, wobei der Ría de Ribadeo o del Eo die Grenze markiert. Der Name Playa de las Catedrales bedeutet 'Strand der Kathedralen' und bezieht sich auf die in der Tat atemberaubenden Felsformationen, die entlang des Strandes aufragen und an gotische Kathedralen erinnern. Diese natürlichen Höhlen und Bögen sind das Ergebnis jahrhundertelanger Erosion durch Wind und Meer und bilden bei Ebbe ein spektakuläres Naturschauspiel. Der eigentliche Name des Strandes ist Playa de las Aguas Santas, aber bekannt ist er nur unter seinem charakteristischen Namen Playa de las Catedrales.
Die 'Kathedralen', die Höhen von bis zu 30 Metern erreichen, können nur bei Ebbe begangen werden; bei Flut ist der gesamte Strand vom Wasser bedeckt. Aber nun bei Ebbe offenbart der Strand eine Reihe von Höhlen, Bögen und Felsvorsprüngen, die von Säulen aus Gestein umgeben sind. Es war nun bei Ebbe kurz vor 18 Uhr und der Parkplatz voll belegt inklusive dreier Touristenbusse und der Strand dementsprechend trubelig. Aber das war mir heute egal, denn ich wollte mir den Strand nur mal ansehen und dann zu Sonnenauf- oder -untergang zurückkehren.
In der Tat sehen die Felsen am hinteren Ende des Strandes aus wie Säulen einer Kathedrale und sind ein ziemlich imposanter Anblick. Ich freute mich schon auf das Shooten hier und hoffte, dass ich sie ansprechend in Szene setzen können würde.
Heute Abend wurde es damit nichts mehr, denn es fing an zu regnen und hörte auch nicht mehr auf .
Fantastische Playa de las Catedrales
Ich hatte die Zeit meines Aufenthaltes in der Planung hier so gelegt, dass ich morgens und Abends Ebbe haben würde, um zur Praia As Catedrais laufen zu können. Deshalb fuhr ich auch heute Morgen trotz völlig bedecktem Himmel in aller Frühe zum Strand; immerhin regnete es nicht mehr. Noch in der blauen Stunde erreichte ich das grosse Felsentor, wo ich ein paar Aufnahmen machte, bevor ich weiter zu den Kathedralen lief.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Zu so früher Stunde hatte ich Strand und Felsen für mich ganz allein und konnte mich in aller Ruhe an Bildkompositionen austoben. Letztendlich habe ich fast alle Fotos in Schwarzweiss entwickelt, weil sich dies meiner Meinung nach bei dem Licht geradezu anbot und die Felsen so gut zur Geltung kommen. In der Diashow sind ein paar Farbbilder zum Vergleich dabei, aber mir gefallen die Schwarzweiss Versionen in ihrer Dramatik wesentlich besser. Ich probierte auch Langzeitbelichtungen, aber trotz einer Belichtungszeit von mehr als drei Minuten wollten die Wolken nicht wirklich 'fliessen' – es gab schlicht und einfach nicht genug Wind . Ich hatte es wahrlich nicht leicht
!
So waren die Bedingungen also alles andere als ideal, aber ich machte das Beste daraus und genoss diesen ruhigen Morgen am Strand in vollen Zügen. Letztendlich bin ich mit meiner Ausbeute doch ziemlich happy .
Ich fuhr schliesslich zurück zum Apartment, frühstückte und machte dann eine Tour mit Velo an der Küste entlang. Die Wolken hatten sich nun grösstenteils aufgelöst und die Sonne strahlte vom blauen Himmel. Irgendwie gemein – das war öfter so während meiner Zeit hier in Nordspanien: morgens und abends dichte Wolken und tagsüber bestes Wetter !
Also radelte ich an der Küste entlang und bewunderte zahlreiche schöne Buchten und Strände mit kristallklarem türkisfarbenen Wasser und vielen Felsen zwischen der Praia As Catedrais, Praia de Moledo und der Praia da Pasada. Leider kann man anscheinend oberhalb der Küste nicht wandern, denn alle Wege waren abgesperrt – Schade!
Diashow (Klick für grössere Bilder):An der Praia da Pasada drehte ich um und fuhr in die andere Richtung gen Ribadeo und passierte die schöne Praia dos Castros, die nun bei Flut nahezu vollständig geflutet war. Mittlerweile hatte sich die Sonne wieder hinter Wolken versteckt und mit den ersten Regentropfen fuhr ich zurück zum Apartment.
Es blieb regnerisch und Abends gab es sogar ein heftiges Gewitter mit Starkregen und ich liess den Tag arbeitsreich am Computer ausklingen.
Mit dem Fahrrad die Küste entdecken und Sonnenuntergang in Mexota
Leider regnete es auch noch an diesem Morgen und ich schlief aus. Und wie schon die letzten Tage wurde es ab frühen Mittag sonnig und ich schwang mich aufs Bike und machte eine weitere Tour an der Küste entlang bis zum Faro von Ribadeo. Wie schon im westlichen Teil gestern, reiht sich hier eine schöne Bucht an die nächste. Meistens kam ich nicht weit und hielt wieder an, um die Felsen, Buchten und Strände zu bewundern. Auf den Felsen hatten sich farbenfrohe Moose angesiedelt und die Felsen sahen mit ihren Schichten teilweise aus wie in feine Scheiben geschnittenes Brot.
Diashow (Klick für grössere Bilder):
Ich kam nur langsam voran, denn hinter jeder Kurve war bereits die nächste schöne Bucht mit türkisblauem Wasser. Schliesslich erreichte ich den kleinen schwarzweissen Leuchtturm, den Faro de Ribadeo. Der Leuchtturm wurde 1853 erbaut und steht auf einer Klippe, die sich majestätisch über dem Meer erhebt. Er diente ursprünglich als Navigationshilfe für Schiffe, die in der Bucht von Ribadeo unterwegs waren. Heute ist er nicht nur ein wichtiges maritimes Signal, sondern auch eine beliebte Touristenattraktion, die heute allerdings nicht sehr stark besucht war.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Lange hielt ich mich auch nicht auf und machte mich auf die nun etwas sportlichere Rückfahrt zum Apartment.
Das Wetter hielt sich heute mal bis zum Abend und ich fuhr zur Playa de Mexota mit dem tollem Felsen, der dort in der Mitte vom Strand steht wie eine Trennwand. Leider hatte sich das Wasser bei Ebbe sehr weit zurück gezogen und er war nicht mehr von Wasser umspült. Das ist halt die Krux hier: für die Playa de las Catedrales braucht es zwingend Ebbe, aber für Mexota Flut . Beides zeitgleich geht halt leider nicht und so muss ich hier eben mit dem Kieselstrand als Vordergrund vorlieb nehmen
.
Das goldene Licht zeigte sich nur noch kurz bevor die Sonne hinter dem Hügel verschwand. Aber am Strand gibt es noch andere Motive als den grossen Felsen und so war ich über die Reihe Flysch, die attraktiv mit grünen Algen bewachsen war, ziemlich glücklich. Ein schönes Motiv, an dem ich mich eine ganze Weile austobte. Zu guter Letzt kehrte ich nochmal zum Felsen zurück und bekam ein paar rosa Wolken nach Sonnenuntergang geschenkt. Na, geht doch!
Ich blieb bis zur blauen Stunde und freute mich letztendlich über meine Ausbeute dieses Abends; auch, wenn die Bedingungen nicht ideal waren .
Endlich Sonnenuntergang an der Playa de las Catedrales
Und täglich grüsst das Murmeltier... Bei mir mit einem weiteren bedeckten Morgen und einem zweiten vergeblichen Versuch an der Praia As Catedrais. Als ich am Strand ankam, sah es erst so aus, als könnte es etwas Licht geben, dann zog es sich komplett zu. So entstand an diesem Morgen auch nur dieses eine Foto und ich zog wieder davon Richtung reichlich Milchkaffee zum Frühstück. Schade, nun bin schon etwas enttäuscht, denn nur schönes Licht macht richtig glücklich
.

Das Murmeltier grüsste weiter und es wurde am Vormittag wieder sonnig – das ist echt nicht fair! Ich nutzte das zumindest für eine sportliche Tour mit dem Bike rund um Ribadeo.
Zum Abend hin hatte sich das Murmeltier dann endlich verpisst und ich fuhr im warmen Abendlicht zur Playa de las Catedrales. Ebbe war heute erst spät gegen 21:30 Uhr und ich hoffte, dass nicht mehr allzu viele Leute da waren. Und so war es auch bei weitem nicht so überlaufen und voll wie tagsüber bei Ebbe
.
Ich lief hinüber zu den Kathedralen und konnte mich mit den paar Leuten, die noch da waren, gut arrangieren. Durch lange Belichtungen verschwanden sie auch fast von allein aus den Fotos. Wie schön diese Felsformationen – auch mit der Spiegelung im Gezeitenpool – nun in dem goldenen Licht aussahen ! So was lässt mein Fotografenherz doch gleich höher schlagen.
Zum Schluss lief ich hinüber zum grossen Felsentor, wo mir eine Gruppe italienischer Touristen seit dem Spiegelungsfoto auf Schritt und Tritt folgte und dabei immer 'Professionale....!!' riefen . Mann oh Mann... fast schlimmer als die Chinesen, die in Dubai ihr Smartphone direkt neben meine Kamera hielten...
Nichtsdestotrotz genoss ich aber auch hier meine Spielzeit und freute mich über Sonnensterne und zum Abschluss über bunte Wolkenspiegelungen in einem Gezeitenpool. So fand meine Zeit an der Praia As Catedrais doch noch ein versöhnliches Ende und ich bin mit meinem Mix an Schwarzweiss- und Farbfotos letztendlich doch sehr happy .
Sonnenaufgang in Mexota und Weiterreise nach Valdredo
Ein letzter Sonnenaufgang wurde mir hier doch noch geschenkt und ich fuhr an die Playa de Mexota. Am Himmel waren noch einige Schleierwolken, die sich nach der blauen Stunde so richtig schön rot färbten – ein Träumchen in Rosa! Für den Felsen war die Tide leider immer noch sehr niedrig und ich begnügte mich wieder mit den Kieseln im Vordergrund. Aber der tolle bunte Himmel machte dieses Manko fast wieder wett, doch wie super cool hätte es mit vom Wasser umspülten Felsen ausgesehen
? Ich muss hierher nochmal zurückkommen irgendwann; Mexota ist irgendwie unvollendet.
Ich machte letztendlich mit der Situation trotzdem meinen Frieden und genoss die Zeit an diesem frühen Morgen am Meer. Dieser Felsen ist schon sehr speziell und verdient definitiv einen zweiten Versuch. Vielleicht nächstes Jahr ?
Ich konnte mir heute Vormittag Zeit lassen, denn ich hatte wieder nur eine kurze Fahrt bis Valdredo, wo ich die nächsten fünf Tage bleiben würde, vor mir.
Was ich dort erlebte und fotografieren durfte (es wird spektakulär!), könnt Ihr im nächsten Kapitel sehen und lesen.
Ich freue mich über Euren Besuch meines Fotoblogs mit aktuellen Fotos und Informationen über meine Fotoprojekte: Fotoblog SA*GA Photography ~ Moments in Light ~