Sevilla & Europas älteste Stadt Cádiz in Andalusien
1. - 7. Dezember 2021
Am 1. Dezember 2021 fuhr ich über 650 Kilometer über monotone (mautfreie) Autobahnen nach Sevilla, dass ich ziemlich genau nach sechs Stunden erreichte. Dort hatte ich für drei Tage im Ort Tomares ein grosses Zimmer mit einem riesigen Bad in der B&B Casa Arena gebucht. Die holländischen, sehr sympathischen, Eigentümer Ruud und Mandy haben sich hier in dem ruhigen Vorort eine Oase der Ruhe mit drei En-Suite Zimmern geschaffen.
Mein Zimmer war ein kleines Träumchen mit einem riesigen, sehr bequemen Bett mit unzähligen Kissen (yay! ), Schrank, Tresor und einem Bad mit toller Dusche und Badewanne. Im unteren Bereich befindet sich der gemütliche Frühstücks- und Wohnraum mit Fernseher. Ich wurde von Ruud sehr freundlich begrüsst und er gab mir gleich ein paar Tips für den Besuch von Sevilla.
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Booking.comNach der langen Fahrt brauchte ich dringend etwas Bewegung und schwang mich auf mein Bike für die rund 9 Kilometer lange Fahrt bis zur Plaza de España, dem Highlight schlechthin in Sevilla. Der Gebäudekomplex ist im Halbkreis aufgebaut und hat einen Durchmesser von 200 Metern. Er soll eine Umarmung der südamerikanischen Kolonien durch Spanien symbolisieren.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Auf der gesamten Länge befindet sich ein 515 Meter langer Kanal mit vier Bogenbrücken. Diese sollen die vier alten Königreiche Spaniens (Kastillien, León, Aragón und Navarra) repräsentieren.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Heute wollte ich erst mal nur fotografieren und nahm mir das Bewundern der Mosaiken für einen anderen Tag vor. Ich begann am späten Nachmittag mit dem Torre del Oro von der Puente de San Telmo aus. Der Torre ist ein mittelalterlicher Wachturm aus dem 13. Jahrhundert.
Ich fotografierte im schönen goldenen Licht und freute mich über kitschig rosa Wolken am Himmel nach Sonnenuntergang. Geradezu passend dazu leuchtete auch das Wasser des Brunnens pink. Herrlich ! Den ganzen Charme entfalteten die Gebäude aber erst in der blauen Stunde, als die Lichter angingen. Ein Träumchen in gold und blau – ich war restlos begeistert von diesem Platz und fuhr happy zurück in die B&B.

Metropol Parasol, die Altstadt von Sevilla und Plaza de España
Ich schlief gemütlich aus und ging um 9 Uhr zum Frühstücken. Ruud und Mandy hatten reichlich angerichtet! Es gab Brot, Croissants, Marmeladen ohne Zucker, Schinken, Salami, verschiedene Käse Sorten, Joghurt, frisches Obst und aus der Küche frischen Kaffee und eine Eierspeise nach Wunsch. Endlich wieder Eier – die hatte ich schon sehr vermisst
! Ich liess es mir schmecken, plauderte mit Ruud und plante mit Komoot meine erste Sightseeingtour in Sevilla.
Zunächst fuhr ich die schon bekannte Route von Tomares in die Stadt und bog nach der Überquerung vom Rio Guadalquivier – übrigens der einzige schiffbare Fluss Spaniens – in das Viertel La Macarena ab. Gelohnt hat es sich nicht, denn die an sich schöne Puerta de la Macarena war eingezäunt. Für ein Foto der Basilica y Museo de la Macarena reichte es bei noch bewölkten Himmel gerade noch.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Danach fuhr ich zurück in die Stadtmitte und es wurde von Minute zu Minute sonniger und der blaue Himmel setzte sich durch. Mein erster Stopp war der Metropol Parasol, ein moderner und architektonisch äusserst schöner Komplex, der vom deutschen Architekten Jürgen Mayer entworfen und im April 2011 fertig gestellt wurde. Es gilt als ein neues Wahrzeichen der Stadt.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Konstruiert wurde der Metropol Parasol aus Holz, Beton und Stahl mitten in der Altstadt auf der Plaza de la Encarnacíon, wo sich früher eine Markthalle aus dem Jahr 1842 befand. Mir ist das Holz gar nicht so aufgefallen, aber das Gebäude gilt mit 150 Meter Länge und 70 Metern Breite als grösstes Holzbauwerk der Welt.
Zur Zeit kostet der Eintritt nur 5 Euro (sonst 10 Euro) und ich lief den Weg durch die Konstruktion entlang. In alle Richtungen hatte man beste Ausblicke auf Sevilla mit den unzähligen Kirchen und auch der Plaza de España war gut zu erkennen mit seinen markanten Türmen. Im inneren Bereich befinden sich ein archäologisches Museum mit den Überresten einer römischen Kolonie, Geschäfte, mehrere Bars und Restaurants.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Nach der Besichtigung – wow, ich hab tatsächlich mal etwas besichtigt – fuhr ich weiter in die Altstadt und passierte den Casa de Pilatos, einem Stadtpalais aus dem frühen 16. Jahrhundert. Und den ich nicht besichtigte...
Schnell erreichte ich das Viertel mit der Kathedrale von Sevilla und dem Real Alcázar und konnte sowohl von den Türmen der Kathedrale als auch vom Puerta del León, dem Eingang zum Real Alcázar, Fotos machen. Die Königsfamilie um König Felipe und Königin Letizia residieren hier noch regelmässig, wenn sie in Sevilla sind. Für das Real Alcázar hatte ich mir online ein Ticket für morgen gebucht und so beliess ich es heute bei den Aussenbesichtigungen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Die Kathedrale, die zwischen 1401 -1519 gebaut wurde, ist die Bischofskirche Sevillas und bietet einige Superlative. Sie ist die grösste gotische Kirche Spanien und eine der grössten Kirchen der Welt. Seit 1987 gehört sie zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Vorbei am prächtigen Palacio Arzobispal (Palast des Erzbischofs von Sevilla), einem Palast im barocken Baustil und dann fuhr ich zur Plaza de España.
Ich schloss mein Bike ab und sah mir nun die 48 Kachelornamente, die auf spanisch Azulejos heissen, an. Jede der 48 spanischen Provinzen hat eine eigene Kachel mit Mosaiken von historischen Ereignissen und den Wappen der Provinzhauptstädte. Sie sind alphabetisch angeordnet und ich bewunderte die kunstvollen Darstellungen. Einige habe ich zur Erinnerung fotografiert, aber ich hatte jetzt nicht den Drang, alle abzulichten. Auf der Kachel von den Kanaren ist ein feuerspeiender Teide am Strand im Hintergrund zu sehen...
Ich liess mir Zeit für die Betrachtung und bewunderte immer wieder die schöne Anlage des Platzes. Schliesslich fuhr ich zurück in die B&B für eine kleine Pause und danach mit Fotorucksack und Stativ wieder zurück.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Bei meinem nachmittäglichen Bummel über die Plaza de España hatte ich noch einige schöne andere Ansichten gefunden und da tobte ich mich nun zu Sonnenuntergang und in der blauen Stunde aus. Durch die langen Belichtungen brachte ich Ruhe in das Wasser des Kanals und es bildeten sich hübsche Spiegelungen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Das letzte goldene Licht war ganz wunderbar und die Stimmung einfach nur zauberhaft. Was für ein toller Platz ! Die blaue Stunde war sehr kurz mit nur knapp 20 Minuten, in denen ich einige Fotos auf den Chip bannte. Ich freute mich sehr über meine Ausbeute und fuhr dann zurück in die B&B.
Besichtigung Real de Alcázar in Sevilla
Heute hatte ich für 11:30 Uhr online ein Besucherticket für den Real Alcázar gebucht und machte mich eine Stunde vorher auf den Weg in die Stadt. Gut, dass ich früher da war, denn am Eingang, der Puerta del León, hatte sich bereits eine sehr lange Schlange gebildet. Ich hatte allerdings nicht den Eindruck, dass die gebuchte Uhrzeit eine Rolle spielte. Die Schlange entstand durch die Sicherheitskontrolle, wo Taschen und Rucksäcke durch einen Scanner geschickt werden mussten.
Der königliche Alcázar ist ein mittelalterlicher Palast, dessen Grundlagen bis in die maurische Zeit zurückreichen. Die maurischen Wurzeln sind heute noch in den prächtigen und prunkvollen Mosaiken und Keramiken zu sehen.
Direkt nach der Puerta steht man auf der Grünanlage Patio del León, die in den Hauptplatz Patio de la Monteria übergeht. Von hier aus gehen alle Gebäudeteile ab, wie auch der Sala de Justicia mit der prächtigen Decke. Direkt gegenüber ist der Palacio Pedro I, in dem sich auch der wunderschöne Patio des las Doncellas (Der Mädchenhof) befindet. Die kunstvollen Arkadenbögen und die Keramikfliesen (Azulejos) an den Wänden sind zusammen mit dem kleinen Kanal und den Orangenbäumchen einfach nur mega hübsch.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ein weiteres Highlight im Palacio Pedro I ist der prachtvolle Salón de Embajadores (Der Botschaftersaal) mit seiner eindrucksvollen Kuppel aus Holz und den aus Azulejos, Stuck und Gold verzierten Wänden.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Das benachbarte Cuarto del Principe (Prinzenzimmer) steht dem Saal aber kaum nach und ist mit den Azulejos und den kunstvollen Decken sehr prächtig. Er besteht aus einem zentralen Raum und zwei kleineren Räumen auf beiden Seiten, die die Schlafzimmer waren. Die Decken dieser Räume sind eine Mischung aus dem maurischen Mudéjar Baustil mit Renaissance Elementen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Schöne Decken kann man auch im Sala del Techo de los Reyes Católicos (Kammer der Katholischen Könige) bewundern. An der Decke sind Embleme der katholischen Kirche wie Joch und Pfeile. Es sind alle Königreiche der iberischen Halbinsel dargestellt von Kastilien über Leó, Aragon und die beiden Sizilien.
Im Salón de Tapices (Saal der Wandteppiche) gibt es wirklich unglaublich grosse Wandteppiche. Sie sind eine exakte Nachbildung des Originals 'Die Eroberung von Tunis', das Karl V. nach seinem Sieg im Jahr 1535 in Auftrag gegeben hatte. Die Originale wurden zwischen 1548 und 1554 in der Werkstatt von Wilhelm Pannemaker gewebt. Die in der Halle ausgestellten Werke wurden im 18. Jahrhundert von Felipe V. bei der Königlichen Tapisseriefabrik von Santa Barbara in Auftrag gegeben. (Quelle).
Diashow (Klick für grössere Bilder):Nach all diesen Sälen ging es dann hinaus in die königlichen Gärten, die einen riesigen Park bilden. Gleich am Anfang gibt es einen Abzweig zu den schönen Baños de María de Padilla (Thermen der María de Padilla). Es ist eine Krypta mit drei Schiffen unterhalb des Patio de Crucero und einem unterirdischen Bereich mit Zisterne.
Im Aussenbereich bei den Gärten ist der (nicht sehr gut riechende... ) Estanque de Mercurio (Teich des Merkur). Es ist ein altes Becken, das Wasser aus einem römischen Aquädukt sammelte, um damit die Obstgärten und Gärten zu bewässern.
Ich schlenderte über die Galeria del Grutesco, von der man schöne Ausblicke auf den Garten mit Palmen, Hecken, Orangenbäumchen und Pflanzen hat.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Zum Abschluss schaute ich mir den Patio de Crucero an. In dem Gebäude, das am Ende des Platzes steht, ist eine weitere Galerie mit riesigen Gemälden. Eindrucksvoll, aber schön fand ich sie nicht.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Nach rund zwei Stunden beendete ich die Besichtigung, die mir gut gefallen hat. Der Real Alcázar ist in der Tat wie eine Mini Ausgabe von der grossartigen Alhambra in Granada und ein Besuch unbedingt zu empfehlen. Die oberen Stockwerke mit den Wohnräumen der königlichen Familie können mit einem separaten Eintritt besichtigt werden, wenn sie nicht anwesend ist. Darauf habe ich aber verzichtet.
Nach der Besichtigung musste ich einfach nochmal zum Plaza de España und machte zum Abschluss einige Panoramafotos. Ich muss zugeben, dass mich ein Platz in einer Stadt selten so begeistert hat wie dieser !


Den letzten Abend in Sevilla verbrachte ich mit Ruud und Mandy am heimeligen Kamin bei einigen Gläsern Wein und angeregter Unterhaltung. Die beiden sind wirklich wahnsinnig nett und wir bleiben in Kontakt. Wir werden uns im Januar auf Lanzarote wiedersehen .
Weiterfahrt nach Cádiz
Heute verabschiedete ich mich gegen 11 Uhr von Ruud und Mandy und machte mich auf den kurzen, rund 150 km langen Weg nach Cadiz. Ich hatte über AirBnB ein kleines Haus im Ort Fuente del Gallo bei Conil, das rund 35 Kilometer südlich von Cadiz entfernt ist, gemietet.
Mein Vermieter Victor war vor Ort und die Kommunikation klappte wie schon oft erprobt mit einer Mischung aus Spanisch und Englisch ganz gut. Das Haus besteht aus einem grossen Wohnraum mit Küche sowie Waschmaschine, zwei Schlafzimmern und einem Bad. Internet war zuverlässig und gut; die Küche liess keine Wünsche offen. Victor hatte sogar eine Flasche Wein, eine Flasche Wasser, 2x Orangensaft, zwei Dosen Bier in den Kühlschrank gestellt und auf dem Tisch gab es Kekse sowie Chips mit meinem Namen . Sehr nett!
Allerdings war es innen im Haus zu dieser Jahreszeit sehr kühl, aber Victor hatte einen kleinen Heizlüfter bereit gestellt, der mir ausreichte. Im Garten gibt es einen netten Pool, aber fürs Schwimmen war das Wasser definitiv zu kalt. Im Sommer muss das aber sehr schön sein.
An diesem Nachmittag machte ich nur noch einen Spaziergang an der Steilküste entlang und genoss ein wenig die Ruhe nach den letzten Tagen in den Städten. An der Küste gibt es einige hübsche Buchten und Sandstrände, die ich mir für einen Sonnenuntergang vormerkte.

Europas älteste Stadt Cádiz
Das Wetter war heute kühl und windig, aber sonnig und so nahm ich Auto und Bike und fuhr vor die Tore von Cádiz, wo ich das Auto im Industriegebiet parkierte und mit dem Velo in die Stadt fuhr. Als ich die Playa de la Victoria erreichte, erwartete mich ein atemberaubender Blick über den Strand zur Kathedrale von Cádiz mit den schönen Türmen. Irgendwie hatte der Anblick viel maurischen Flair, obwohl Cádiz als älteste Stadt Europas gilt und bereits im Jahr 1.104 v. Chr. von den Phöniziern gegründet wurde.

Den Eingang zur Altstadt ist die Puerta de Tierra am Plaza de la Constitución, eine Festung der ehemaligen Eingangsmauer der Stadt. Ein imposanter Anblick und mit den Bepflanzungen ein sehr schön angelegter Platz.
Ich passierte die Plaza de España, die aber nicht annähernd so prächtig wie die in Sevilla ist, aber mit dem Monumento a las Cortes punktet. Es handelt sich hierbei um das Denkmal zur Gründung der spanischen Verfassung von 1812 und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich durchquerte die Stadt, bewunderte die Altstadtgassen und erreichte das Castillo de Santa Catalina am Ende der Playa La Caleta, vor dem ein hübsches für die Gegend typisches Boot steht. Weiter ging es am langen Sandstrand entlang, bis es wieder einen tollen Blick auf die Kathedrale gab.
Danach bog ich zum Plaza de Pío XII an der Kathedrale ab, wo ein Weihnachtsmarkt statt fand. Im Hafen lagen zwei riesige Kreuzfahrtschiffe: die AIDAstella und die fantastische Queen Mary 2 – einfach ein mega schönes, elegantes Schiff. Der Nachteil war, dass es in der Stadt mehrere hundert Kreuzfahrttouristen gab und es mir gerade hier an den zentralen Punkten einfach zu voll war .
So hatte ich dann auch genug von Stadt und verliess das Zentrum durch den Arco de la Rosa, dem alten Westtor von Cádiz. Den Rest des Tages liess ich gemütlich am und im Haus ausklingen.
E-Bike Tour an der andalusischen Küste
Nach einigen Tassen Milchkaffee und Eiern zum Frühstück machte ich heute eine E-Bike Tour an der Küste entlang. Bis nach Conil mit dem fantastischen langen feinsandigen Strand ging es fix und ich fuhr durch das Zentrum mit dem Torre de Guzman. Er ist Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung und wurde hübsch restauriert. Um ihn herum wurde der Weihnachtsmarkt veranstaltet und die Menschen erfreuten sich an dem Weihnachtsschmuck und Essensständen.
Auf einer Brücke überquerte ich den Rio Salado und nun ging es knapp vier Kilometer auf sandigen oder grasigen Wegen Richtung El Palmar de Vejer, einem Surfer Hotspot an der Küste. Unterwegs kam ich am Torre de Castilnovo, einem Wach- und Wehrturm aus dem 16. Jahrhundert, vorbei. Auch hier ist der Sandstrand sehr breit und schön.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich fuhr weiter bis Palmar, machte aber keine Fotos mehr. Der Ort war heute, am Nikolaustag, der in Spanien Feiertag ist, sehr voll und ich genoss am Strand einfach nur die herrlich warme Sonne und meine Tour mit dem Velo, die am Ende rund 50 Kilometer lang war.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Zu Sonnenuntergang suchte ich dann einige der Stellen an der Küste auf, die ich mir vorgestern angesehen hatte. Die Farben waren sehr warm und toll; die Felsen der Küste leuchteten geradezu orange und rot. Zum Schluss gab es sogar noch einen kleinen Sonnenstern und ich war happy mit diesem Abschluss meiner Zeit an der spanischen Südküste.
Diashow (Klick für grössere Bilder): Diashow (Klick für grössere Bilder):Morgen würde es dann endlich auf die Fähre nach Lanzarote auf die kanarischen Inseln gehen !
Mit der Fähre von Cadiz nach Lanzarote
Ich war ziemlich aufgeregt, als ich am Morgen aufwachte und genoss erst mal meinen Milchkaffee und ein spätes Frühstück. Ich hatte bis fast 12 Uhr Zeit und belud in aller Ruhe das Auto und packte auch das Bike in die Hülle. Ich wusste bereits, dass das Auto auf dem Oberdeck im Freien stehen würde und ich wollte es vor dem Meerwassersalz schützen.
Um halb zwei Uhr war ich dann im Hafen in Cádiz und stellte mich in die Reihe für Arrecife. Es waren bereits rund 80 Fahrzeuge dort und es wurden immer mehr. Der Ablauf war dann zu meiner Überraschung völlig chaotisch
, das kannte ich von den kanarischen Fähren ganz anders. Irgendwann fuhr eine Reihe willkürlich los und andere Fahrzeuge reihten sich immer wieder ein. Ich machte das dann auch und nach einem Checkpoint mit der Guardia Civil, die sich aber für kein einziges Auto interessierte, wurden die Fahrzeuge nach Endziel auf den Kanaren vorsortiert.
Dann gingen erst die Wohnmobile und Vans, die innerhalb des Schiffes geparkt wurden, an Bord und dann die Autos.
Im Vorfeld hatte ich gelesen, dass die Rampe auf das Oberdeck eng und extrem steil sein soll. Aber das konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen . Eng vielleicht für Transporter, aber steil nun wirklich nicht. Die Rampe hinauf zu fahren, war einfach und problemlos und nicht 'schwieriger' als eine Rampe in manch einer Tiefgarage
.
Die Autos wurden von den Jungs recht eng eingeparkt, aber ich konnte mich gerade noch aus dem Auto quetschen – gut, dass ich nun schon länger Sport mache und schlank bin
. Die Fähre war übrigens die komplett entkernte und renovierte Ciudad de Valencia, die zwar immer noch keine Stabilisatoren hatte, aber nun ein absolutes Top Niveau, was die Ausstattung betraf.
Direkt hinter dem Autodeck war die Rezeption, die bestens vorbereitet war und Keycard, Vouchers zum Essen und WiFi bereits parat hatte. In weniger als einer Minute hatte ich alles. Covid Zertifikate waren kein Thema. Meine Aussenkabine war für ein Schiff geräumig und hell mit zwei Einzelbetten, Tisch, Stuhl, Garderobe und Badezimmer. Alles tiptop sauber und modern. Ich hatte bewusst 70 Euro mehr für die Aussenkabine bezahlt, weil ein Fenster sich doch irgendwie besser anfühlt als eine geschlossene Innenkabine. Das hatte mir vor 2,5 Jahren auf der Überfahrt von Rotterdam nach Hull nicht so gut gefallen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Von Deck 7 aus hatte ich direkten Blick auf den Clio mit dem Bike und Warntafel – beruhigend . Mit einer Verspätung von 45 Minuten (kein Wunder bei dem Verladechaos....
) lief die Ciudad de Valencia aus Cadiz und in den Sonnenuntergang aus. Es lagen nun 27 Stunden Schifffahrt vor mir
.
Ich ging zur Bar, nahm mir einen Wein und unterhielt mich den Rest des Abends sehr nett mit zwei Iren, David und Paul, die für einen Job auf den Weg nach Teneriffa waren. So verging die Zeit sehr schnell und gegen 23 Uhr fiel ich müde ins Bett. Der Atlantik war wie ein Ententeich und man spürte praktisch keine Bewegung.
Ankunft auf Lanzarote
Die Nacht und der Atlantik blieben die ganze Reise über ruhig – was für ein Glück im Winter! Am Morgen frühstückte ich mit Paul und blieb danach eine ganze Weile in der Kabine und arbeitete an Fotos. Eine ideale Arbeit, um die lange Zeit totzuschlagen .
Pünktlich zum Sonnenuntergang kam Lanzarote in Sicht und die Sonne ging magisch hinter den Vulkanen der Insel unter. Was für eine tolle, farbenfrohe Begrüssung – ich war begeistert! Bemerkenswert war auch das Schiff, das uns entgegen kam. Da war sie wieder, die Queen Mary 2 – lange war sie aber nicht auf den Kanaren gewesen .

Um 19:30 Uhr legte die Ciudad de Valencia in Arrecife an und es dauerte noch rund 20 Minuten, bis die Rampe herunter gelassen wurde und wir rückwärts ausparkieren mussten
! Ich war erst etwas aufgeregt, aber am Ende war es einfach und völlig problemlos, auch wenn es erst wieder etwas chaotisch war, weil quasi jeder gleichzeitig losfuhr.
Ich hatte nun nur 18 Kilometer und 20 Minuten Fahrt vor mir bis zu meiner Unterkunft, der Finca De La Florida *, für die nächsten zwei Wochen.
Die Rezeption war nicht mehr besetzt, aber ich hatte vorher per WhatsApp Angaben bekommen, wie ich den Zimmerschlüssel aus einer Schlüsselbox nehmen kann. Das klappte auch problemlos und ich schleppte meine Sachen auf das geräumige Zimmer mit grossem Doppelbett, Sofa, Minikühlschrank und Schrank. Das Badezimmer war eher eine Badehalle mit schöner Dusche und doppelten Waschbecken. Aussen gab es einen Balkon mit Tisch und Stühlen und dazu gab es noch einen kleinen Fitnessraum mit Spinning-Bike und einen Abstellraum für mein Bike.
Diashow Finca La Florida (Klick für grössere Bilder):Nachdem ich eingezogen war, gönnte ich mir an der Bar ein paar Gläser Wein und plauderte nett mit Jason, dem Barkeeper und Eigentümer der Bar und Restaurant. So ging dieser Tag nach der langen Fährfahrt ganz entspannt zu Ende.
Im nächsten Kapitel geht es weiter mit meiner ersten Zeit auf Lanzarote im Zentrum der Insel.
Eine Woche an der Costa de la Luz nach Rückkehr von Lanzarote
21. - 26. März 2022
Am 21. März kehrte ich mit der Fähre aus Lanzarote zurück nach Cádiz, wo die Fähre um acht Uhr anlegte. Ich war ausgeruht nach der Nacht in der Kabine und machte mich auf die Fahrt nach Lepe an der Costa de la Luz, wo ich ein Apartment von Antonio in Lepe über AirBnB gebucht hatte.
Das Apartment befindet sich circa vier Kilometer von der Küste entfernt in einer ruhigen Urbanizatión. Der Komplex ist eingezäunt und die Gegend allgemein sicher. Das kleine Apartment bot für mich alles, was ich benötigte: ein Schlafzimmer mit bequemen Bett, eine Wohnküche mit einer guten Ausstattung, stabilen und schnellem WiFi und einer kleinen Terrasse. Mein Bike konnte ich in der Nacht im Apartment sicher aufbewahren.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich ging Einkaufen und kochte mir die obligatorische Shakshuka fürs Frühstück und eine Bolognese Sauce mit frischem Gemüse. Danach fuhr ich in den Ort Islantilla und dem langen Sandstrand Playa de la Antilla. Den breiten Strand fand ich etwas langweilig und verblieb dort auch nicht lange. Gutes Licht zu Sonnenuntergang gab es auch nicht und ich verbrachte den Abend im Apartment.
Diashow (Klick für grössere Bilder):E-Bike Tour nach Isla Cristina
Alle Wetter Apps hatten für heute Dauerregen vorausgesagt, doch es war strahlend blauer Himmel. So nutzte ich den Tag und machte nach den Frühstück eine ausgedehnte Velotour nach Isla Cristina an die spanisch-portugiesische Grenze. Die gesamte Touristenregion hier wirkte wie ausgestorben; alle grossen Hotels bis auf das Occidental waren geschlossen und auch die meisten Restaurants. Der Hafen war recht hübsch und Fischer suchten im seichten Wasser nach Muscheln. Im Ort in der Nähe des Hafens überraschte mich lautstark ein blauer Amazonas Ara
. Ich überlegte kurz, wie viel ich getrunken hatte, aber der schöne Papagei war wirklich da
!
Ich fuhr weiter an den Salinen vorbei, die allerdings sehr ungepflegt im Vergleich zu denen auf den Kanaren aussahen. Weiter ging es dann über die Marschlandschaft und vorbei an endlosen Erdbeerplantagen, wo zur Zeit Hochsaison für den Export nach Europa ist, zurück. Dachte ich zumindest...! Aber durch den vielen Regen war die Sandpiste nur 800 Meter vor der Strasse mit einem See unpassierbar und ich konnte den See an dieser Stelle auch nicht umfahren . Somit war hier Schluss und ich fuhr 2,5 Kilometer zurück auf eine Piste zur Hauptstrasse. Von hier ging es dann auf Asphalt über Islantilla sowie La Antilla zurück zum Apartment.
Heute Abend sah es mit dem Abendlicht besser aus und ich verbrachte einige Zeit im Pinienwald und in den Dünen bei Playa de la Chancla. Es gab etwas schönes Licht und einige nette Kompositionen, aber nichts wirklich spektakuläres. Andalusien wird wohl nicht so meins .
Regen und Weiterreise an die Algarve nach Portugal
Am 23. März war der Regen tatsächlich da und das noch dazu als starker Dauerregen mit Gewitter am Nachmittag . An Velofahren oder
Strandspaziergang war nicht zu denken, also hatte ich einen Tag am Compi. Ähnlich sah es leider auch am 24. März aus. Ich machte einen kurzen Spaziergang im Naturschutzgebiet, das aber nach ein paar hundert Metern unter Wasser stand. Also lief ich noch etwas gelangweilt am Strand und verbrachte den Rest des Tages wieder am Compi mit Fotos entwickeln.
Am 25. März war das Wetter endlich wieder besser und ich machte nochmal eine Velotour Richtung Isla Cristina auf der Suche nach Vögel. Leider etwas erfolglos: der Ara war nicht da und in der Marschlandschaft nur einige Flamingos. Immerhin aber mal wieder Training und das habe ich sehr genossen. Einen Sonnenuntergang gab es an meinen letzten Abend in Andalusien nicht.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Am folgenden Tag fuhr ich weiter nach Portugal an die Algarve und was ich dort erlebte, könnt Ihr bald im Reisebericht zu Portugal sehen und lesen.
Ich freue mich über Euren Besuch meines Fotoblogs mit aktuellen Fotos und Informationen über meine Fotoprojekte: Fotoblog SA*GA Photography ~ Moments in Light ~