Letzter Sonnenaufgang in Sedona und Weiterfahrt nach Tuscon
Mein letzter Tag in Sedona brach an und ich entschied mich für die einfache Variante auf dem Red Knoll zum Sonnenaufgang. Es gab eine schöne blaue Stunde mit etwas rosa Licht, aber nichts besonders grossartiges. Dafür war es einfach zu wolkig. Nach Sonnenaufgang gab es ein kleines bisschen Licht und die schneebedeckten Berge färbten sich rot. Das war es dann aber auch und ich packte zusammen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Nach dem Frühstück verabschiedete ich mich von Marla und Jazzy und machte mich auf den Weg nach Tuscon.
Die weitläufige Stadt erreichte ich nach 3,5 Stunden gemütlicher Fahrt. In Kurz nach Sedona musste ich nochmal anhalten, weil der Blick auf die roten Berge einfach zu schön war! Mittlerweile war es auch wieder sonnig.

Leider nahm die Bewölkung während der Fahrt mehr und mehr zu und es war völlig bedeckt, als ich mein Hotel, das Westward Look Wyndham Grand Resort & Spa * bei den Catalina Mountains erreichte. Das Resorthotel ist etwas hochpreisiger, aber ich dachte, es wäre für Silvester eine gute Wahl... Mein Zimmer war sehr geräumig mit einem riesigen Bett, Fernseher, Kühlschrank, Kaffeemaschine (aber keine Mikrowelle) sowie einem grossen Bad mit Duschwanne. Mir gefiel es hier und ich fühlte mich wohl.
Diashow Westward Look Wyndham Grand Resort & Spa (Klick für grössere Bilder):Finde eine Unterkunft bei Booking.com *
Booking.comNach dem Einchecken fuhr ich zum nahe gelegenen Safeway zum Einkaufen und machte danach einen Spaziergang auf dem Hotel eigenen Nature Trail. Hier sah ich dann auch zum ersten Mal grosse Saguaro Kakteen und viele andere kleinere Exemplare mit teilweise hübschen Blüten. Es war hier in Tucson wesentlich milder und ich packte wieder die Bermudahose aus. Die Sonne schien schwach durch die Wolken und kreierte einen Halo, der in der Regel durch Reflexion und Brechung von Licht an Eiskristallen entsteht. Irgendwie sah das interessant aus und ich versuchte mich an ein paar Bildkompositionen, was mir aber nicht wirklich gut gelang . Also hier nur ein Foto zur Doku des Halos.
Es war nun schon fast dunkel und ich ging in die Hotelbar, wo ich zur Happy Hour einen Mango Margarita trank. Ich sass die ganze Zeit allein und ohne ein Wort zu reden an der Bar – dieses Experiment war also schon mal gescheitert . Danke, das brauche ich nicht und ich wusste jetzt schon, dass ich Silvester nichts machen würde. So liess ich diesen Tag wie jeden anderen mit etwas Bildbearbeitung ausklingen.
Highlight des Tages: die blaue Stunde in Sedona
Saguaro Nationalpark West & Tucson Mountain Park
Ich war irgendwie lustlos und blieb heute Morgen im Bett und trank einige Tassen Milchkaffee. Der Himmel war schön rot, aber es war auch trüb und so trieb mich nichts wirklich hinaus.
Gates Pass – Tucson Mountain Range
Gegen Mittag machte ich dann aber meine erste Erkundungsfahrt in den Saguaro Nationalpark West. Die riesigen Saguaro-Kakteen (Carnegiea gigantea) sind wirklich absolut beeindruckend und prägen die Sonora Wüste.
Der Saguaro-Kaktus (Carnegiea gigantea) ist eine der prägenden Pflanzen der Sonora-Wüste. Die Säulenkakteen entwickeln mit zunehmendem Alter Arme, wobei bei manchen auch niemals Arme wachsen. Im Laufe der Zeit kann ein Saguaro-Kaktus bis zu 25 Arme ausbilden, die nach oben wachsen. Im Frühjahr haben sie rote Blüten und die Saguaros kommen ausschliesslich in der Sonora Wüste in Arizona und Mexiko vor.
Mein erster Halt war der Gates Pass und ich bestaunte die grosse Anzahl der Saguaros, die hier in allen Formen und Grössen wachsen. Dieser Teil gehört noch zum Tucson Mountain Park.
Dann fuhr ich den Pass hinunter und hielt an den kleinen Parkbuchten an. Hier sah ich dann auch zum ersten Mal den hübschen Teddy Bear Cholla (Cylindropuntia Bigelovii) Kaktus. Sein niedlicher Name soll jedoch nicht darüber hinweg täuschne, dass sich seine Stacheln extrem schwer und nur schmerzhaft entfernen lassen. Das ist mir zum Glück erspart geblieben. Auch hier gab es viele schöne Saguaros, die sich zum Teil gut für ein Foto isolieren liessen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Saguaro Nationalpark West - Desert Discovery Trail
Ich schaute dann am Visitor Center vorbei, wo ich mir einen Parkplan besorgte und einen Magneten als Souvenir kaufte. Mittlerweile habe ich von fast allen besuchten Parks einen Magneten! Unweit vom Visitor Center ist der eine halbe Meile lang und interessante Desert Discovery Trail. Es befinden sich dort unterschiedliche Kakteen und einige Informationstafeln.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Bajada Scenic Loop – Valley View Overlook Trail
Danach ging es weiter zur Bajada Scenic Loop. Die Strasse ist unbefestigt, aber gut und normal zu befahren. Ziemlich lohnenswert war der Valley View Overview Trail, wo ich viele Saguaros und andere Kakteenarten bestaunen konnte. Irgendwie bin ich von ihnen total fasziniert!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Es hatte viele Wolken, aber da ich ja eh nichts anderes zu tun habe, wartete ich auf etwas gutes Licht. Die Sonne zeigte sich nicht mehr, aber immerhin verfärbte sich der Himmel nochmal in einigermassen schönen Farben. Aber mit den Fotos bin ich nicht wirklich happy; mich störten die hellen Wasserflächen im Hintergrund und irgendwie fand ich auch keine schöne Bildkomposition. Wahrscheinlich hatte ich eine Kaktus Überdosis
.
So machte ich mich dann auf den Weg zurück nach Tucson und stellte mir bei In-N-Out mein Silvestermenü zusammen: Cheeseburger, Pommes und Coki Zero. Der Rest des Abends verlief dann auch wie jeder Abend und wie schon bereits geahnt, ging ich nicht an die Bar. Um 22:30 Uhr schlief ich dann ins neue Jahr. Gut, dass dieses Jahr nun auch endlich vorbei war. Abgehakt.
Frohes neues Jahr
Saguaro Nationalpark West und Ost
Tja, ja... Frohes neues Jahr... Das Jahr 2020 begann für mich wie immer um 5 Uhr. Ich trank zwei Tassen Milchkaffee und fuhr dann Richtung Saguaro Nationalpark. Ich hatte so richtig keinen Plan, wo das Licht sein würde und fuhr schliesslich zum Signal Hill, wo ich in der blauen Stunde auch ein paar schöne Kakteen fand. Sie sehen toll aus als Silhouetten! Für das erste Sonnenlicht war es aber die falsche Stelle, da die Hügel sie noch längere Zeit verdecken würde.
So fuhr ich langsam zurück und fand weiter unten noch eine ansprechene Stelle, wo ich ein wenig fotografierte, bevor ich dann zum Frühstück zurück ins Hotel fuhr.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Saguaro Nationalpark East – Rincon Mountains Cactus Forest Loop
Nach ausreichend Milchkaffee erkundete ich dann den den Saguaro Nationalpark East bei den Rincon Mountains. Das Gate zum Cactus Forest Loop Drive macht dort erst um sieben Uhr auf, aber am Ende fand ich die Kakteen dort auch nicht so spektakulär wie im westlichen Teil des Nationalparks. Die Einbahnstrasse des Loop Drive ist durchgehend asphaltiert und
ungefähr 10 Meilen lang. Es gibt immer wieder Parkbuchten oder grössere Parkmöglichkeiten für die Ausgangspunkte der Wanderwege. Einen davon machte ich auch und wanderte rund zwei Meilen auf dem Mica Trail. Die grossen Saguaro Kakteen und auch die anderen Arten haben mich absolut begeistert und ich blieb immer wieder stehen, um ein Foto zu knipsen. Ich liebe Wüsten!
Ziemlich happy war ich auch über die überaus niedlichen Vögel wie die Schwarzkehlammer (Amphispiza bilineata), die zumindest mal eine Weile für mich posierten. Na – vielleicht hat es sich ja über den Ozean herum gesprochen in der Vogelwelt, dass Blondie ein gutes Spatzenmami ist...
Nach der schönen und ausgiebigen Rundfahrt fuhr ich quer durch Tucson über den Gates Pass und suchte mir im bereits warmen Nachmittagslicht ein paar schöne Saguaro-Kakteen. Diese grossen Kakteen mit ihren Armen und dazu die anderen kleineren Kakteen wie die Chollas, der Fishhook Barrel Cactus (Ferocactus wislizenii) oder Opuntien machen einfach eine tolle Landschaft aus der Wüste. Wie schön muss das erst aussehen, wenn sie blühen!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Das Licht wurde dann richtig spektakulär und nach Sonnenuntergang war es ein intensiv rotes Wahnsinnslicht . Ich wusste gar nicht, welche der schönen Saguaros ich als erstes fotografieren sollte! Mein Standpunkt heute war etwas besser als gestern und ich konnte die Wasserflächen in der Distanz gut aus den Fotos heraus halten.
Dieser farbenfrohe Sonnenuntergang war ein perfekter Abschluss des Tages und ich fuhr mit vollen Speicherkarten zurück ins Hotel.
Highlight des Tages: Sonnenuntergang bei den Saguaros
Saguaro Nationalpark & Sabino Canyon
Als ich gestern den Mica Trail gelaufen bin, habe ich gesehen, dass er am Broadway Boulevard endet, wo sich Parkplätze befinden. Dort ist der Park ohne Schranke frei zugänglich und wird rege von den Einheimischen zu Morgenspaziergängen und Joggen genutzt.
Bis zum Ende des Broadway Boulevards fuhr ich satte 50 Minuten und hatte einen sehr frühen Start. Ich muss sagen, dass ich die Entfernungen in Tucson deutlich unterschätzt habe
! Die Stadt ist sehr weitläufig und von einem Ende zum anderen über 30 Kilometer lang.
Die blaue Stunde war sehr schön und ich fand gleich ein paar tolle Saguaro-Kakteen, die ich auch in der Dämmerung noch von gestern erkannte. Das erste Sonnenlicht schien bald darauf auf die Catalina Mountains in der Distanz, war heute aber eher Rosa statt Rot, da es etwas diesig war. Das Rosa machte sich aber gut im Kontrast mit den grünen Kakteen und ich war darüber ziemlich glücklich.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Die Sonne kommt jetzt im Winter erst eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang über den Berg und ich fotografierte noch ein wenig weiter bis mir das Licht nicht mehr warm genug war. Aber der Spass war noch nicht ganz vorbei.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Endlich gab es mal Vögel und sie waren noch dazu sehr geduldig und liessen sich von mir ablichten. Der kleine Kaktuszaunkönig (Campylorhynchus brunneicapillus) war dabei mein absoluter Favorit. So ein hübsches und niedliches Vögelchen! Aber auch das Paar Trauerseidenschnäpper (Phainopepla nitens) erfreute mich sehr und ich amüsierte mich über den empörten Blick des Männchens mit seiner Punkfrisur. Zum Abschluss gab es noch einen weiblichen Rotkardinal (Northern cardinal), doch den leuchtend roten Gatten konnte ich leider nirgends erblicken.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Sabeno Canyon Recreation Area
Ich hatte mir heute Morgen ein Sandwich zum Frühstück mitgenommen und ass es gemütlich im Auto, bevor ich dann zum Sabino Canyon fuhr. Der Eintritt zur beliebten Recreation Area ist im 'America is beautiful' Interagency Pass enthalten. Ich lief nach einer kurzen Orientierung los und bog als erstes zur kurzen Bajada Loop ab. Der Wanderweg ist hier am Anfang wie eine gut ausgebaute Autobahn und der Bajada Loop ebenfalls sehr schön angelegt und gepflegt. Die grossen Saguaros haben mich auch hier fasziniert und sie machten sich gut gegen die Catalina Mountains.
Nach der kleinen Runde wanderte ich zum Sabino Dam und Lake. Damm und See wurden in den 1930er Jahren gebaut, um einen See zum Schwimmen und Bootfahren zu schaffen. Das Civilian Conservation Corps (CCC) baute Brücken, Campingplätze, Picknicktische, Nebengebäude und Stützmauern, die immer noch genutzt werden. Heute ist der Damm eine beliebte Attraktion, obwohl der See längst mit Schlick und Pflanzen gefüllt ist. Der Fluss führte gut Wasser und floss sogar über die Brücke. Der Damm sah für die Wüste richtig imposant aus, wie das Wasser da so runter rauschte. Es hatte dazu noch ein paar restliche Herbstfarben, so dass ich meine Wanderung ziemlich abwechslungsreich war. Zurück lief ich den Bluff Trail hoch, der auf dem Esperero Trail zurück zum Visitor Center führt. Insgesamt war ich zwei angenehme Stunden unterwegs und fuhr danach mit einem Schlenker über Safeway zurück ins Hotel.
Nach einem Stündchen Pause und einem Nickerchen war es schon wieder Zeit, zum Sonnenuntergang Richtung Gates Pass zu fahren. Ich schaute mir mehrere Locations an und fand eigentlich überall Motive. Es hat Spass gemacht, das Licht zu lesen und passende Kakteen zu finden. Ich glaube, hier könnte ich ewig spielen!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Nach Sonnenuntergang gab es noch schöne Silhouetten und ein fantastisches blaues Licht. Viel zu schnell geht diese tolle Zeit des Tages immer vorbei und ich packte erfüllt mit vielen Erlebnissen dieses Tages meine Sachen zusammen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich werde sicherlich nochmal nach Tucson kommen, aber dann die Unterkünfte so wählen, dass ich näher an den Nationalparks und Sabino Canyon bin. Die Entfernungen sind wirklich enorm.
Highlight des Tages: das tolle Licht zu Sonnenuntergang

Sonnenaufgang am Sabino Canyon und Weiterreise zu den Organ Pipes
Der letzte Morgen in Tucson und den Sonnenaufgang verbrachte ich am Sabino Canyon. Hier gibt es keine Schranke und man muss nur sein Ticket oder den Interagency Pass auf das Armaturenbrett legen. So war ich zeitig vor Ort und suchte mir schöne Kakteen für die blaue Stunde. Die Saguaros mit den Catalina Mountains im Hintergrund sehen toll aus und ich freute mich über die Fotos.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Das erste Licht des Sonnenaufgangs war heute auch intensiver als gestern. Zum einen war es nicht so diesig und zum anderen war ich näher dran an den Bergen. So leuchteten sie schön goldig und die Bergspitzen wetteiferten mit den Kakteen um den Schönheitspreis. Ich fotografierte und spazierte durch die Kakteen bis das Licht zu blau war und durfte mich zum Abschluss noch über ein Trauerseidenschnäpper Weibchen (Phainopepla nitens) freuen
Diashow (Klick für grössere Bilder):Zufrieden mit meiner Ausbeute und meinen Tagen in Tucson fuhr ich zurück ins Hotel, wo ich nach dem Frühstück meine Sachen packte.
Im nächsten Kapitel geht es weiter mit zwei Tagen, die ich im Organ Pipes Cactus National Monument verbrachte.
Ich freue mich über Euren Besuch meines Fotoblogs mit aktuellen Fotos und Informationen über meine Fotoprojekte: Fotoblog SA*GA Photography ~ Moments in Light ~