
Die Moai Fabrik der Osterinsel ist sicherlich DAS Highlight der Insel und wir verbrachten dort viele Stunden. Bei jedem Besuch entdeckten wir etwas neues Interessantes und wir waren völlig von den riesigen Moais wie Piropiro, Hinariru, El Gigante, Ko Kona He Roa, Tukuturi oder den unzähligen noch im Fels befindlichen Steinfiguren in den Bann gezogen. Einen Sonnenaufgang dort zu erleben ist ein absolutes Muss und noch niemals zuvor (und auch nicht danach!) haben wir so eine mystische Stimmung erlebt wie mit den Giganten aus Stein in Rano Raraku!
Der Rano Raraku ist ein erloschener Vulkan und zugleich der grösste der Osterinsel. Sein Ausbruch vor rund 240.000 Jahren verschloss
die Lücke zu den Vulkanen Poike und Rano Kau und gestaltete so die heutige Form der Insel. Die Ureinwohner nutzten das gelbliche Tuffgestein, das Einschlüsse von Granit aufweist, für die Herstellung der Moai. Insgesamt befindet sich fast 397 Moais in den verschiedenen Steinbrüchen im und um den Vulkan herum, die nur zu rund einem Viertel komplett bearbeitet wurden. Die meisten Moai sind noch im Sediment vergraben und ragen teilweise nur bis zur Brust aus dem Boden. Auffällig ist die schlanke Form der Moai, die allesamt aus der jüngsten Epoche der Moai Produktion stammen. Die alten Moai z.B. von Tahai oder Tongariki sind wesentlich älter und haben rundere Köpfe.
Piropiro
Piropiro ist der bekannteste und am meisten fotografierteste Moai am Kraterrand von Rano Raraku. Er wurde nie umgestürzt und stand all die Jahrhunderte gerade im Boden. Piropiro ragt sechs Meter aus dem Boden – allein sein Kopf misst vier Meter! – und Forschungen haben ergeben, dass er insgesamt sage und schreibe elf Meter gross ist. Von der Bauweise her wirkt er, als hätte er einen Buckel, was bei der Grösse und Kopflänge auch kein Wunder wäre
Hinariru (Twisted Neck)
Dieses Kerlchen befindet sich unweit von Piropiro und ist ebenfalls – zurecht! – ein häufig fotografierter Moai. Uns gefiel vor allem seine Haltung und die geschürzte Lippen, die ihn irgendwie schmunzeln lassen – oder es war eine erste Version des Duck-Face Schön ist auch seine seitliche Haltung bzw. sein nach links geneigter Kopf, die ihn von anderen Moai unterscheidet und ihm den Spitznamen Twisted Neck einbrachte.
El Gigante (Ko Teto Kena)
Wie der Name schon suggeriert, ist dieser unfertige Moai kaum zu übersehen und liegt als unfertiger Moai noch im Steinbruch am Aussenhang des Kraters. Sein Rapanui Name ist Ko Teto Kena, aber allgemein bekannt ist er unter dem Namen El Gigante. Wäre er jemals fertiggestellt worden, hätte er eine unvorstellbare Grösse von 21,6 Metern und würde geschätzt an die 250 Tonnen wiegen!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ko Kona He Roa & Tukuturi: einzigartig!
Eigentlich ist Ko Kona He Roa kein spektakulärer Moai, wäre da nicht die Gravur eines Dreimast-Segelschiffes auf seiner Brust. Die Archäologen sind sich einig, dass das Schiff nachträglich eingeritzt wurde und eins der Segelschiffe aus dem 17. Jahrhundert darstellt. Besonders ist auch die Schildkröte, die am Anker zu hängen scheint, aber in der Deutung gehen die Meinungen weit auseinander.
Der Moai Tukuturi war der einzige Moai, der bereits bei unserer Reise 2007 zu seinem Schutz eingezäunt war. Er ist auch der einzige auf seinen Knien sitzende Moai, der auf der Insel gefunden wurde und als einziger trägt er einen Bart am Kinn! Er ist rund 3,70 Meter hoch und 10 Tonnen schwer und steht abseits der anderen Moais mit Blick auf die Zeremonien-Anlage Tongariki.
Der tätowierte Moai
Es gibt einen knapp vier Meter grossen Moai, der ebenso hübsch geschürzte Lippen hat wie Hinariru und dem man nachsagt, er hätte eine Halskrause tätowiert. Die Linien an seinem Hals sehen aber tatsächlich aus wie die Hals-Tätowierungen der Rapanui und dazu kommen noch rote Farbpigmente!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Krater von Rano Raraku

An einem Nachmittag besichtigten wir den Krater von Rano Raraku. Im Inneren befindet sich ein Kratersee mit Süsswasser, das noch bis vor nicht allzu langer Zeit von den Einwohnern als Trinkwasser genutzt wurde.
Am Ufer grasen neben dem Schilf viele der wilden Pferde der Insel und das gesamte Bild war die perfekte Idylle! An den Kraterrändern befinden sich viele Moai und es machte Spass, sie während eines ausgedehnten Spaziergangs zu entdecken. Als wir dort waren, konnten wir uns völlig frei bewegen und die Moai waren teilweise von Gras überwachsen und sahen völlig ursprünglich aus – fast so, als wären die Erbauer erst vor einiger Zeit verschwunden. Ein toller Nachmittag!

Impressionen Rano Raraku
In der folgenden Diashow seht Ihr verschiedene Moai von Rano Raraku, die wir im Laufe unserer Besuche fotografiert haben. Es gab immer wieder Neues zu entdecken und dieser Ort zog uns so in den Bann, dass wir Rano Raraku sehr oft zu verschiedenen Tageszeiten besuchten.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Viele weitere Fotos von Rano Raraku findet Ihr in den folgenden drei Galerien auf unserer Webseite: Rano Raraku I, Rano Raraku II und Rano Raraku III.
