Queenstown – Glenorchy

11. April 2017

Weiterfahrt nach Queenstown Kilometerstand 96584

Es hatte die ganze Nacht geregnet, doch ich stand unverdrossen auf und war begeistert, als ich ein paar Sterne am Himmel sah! Rasch sprang ich in die Hosen und fuhr zum Hafen, während Gerd weiterhin seinen Männerschnupfen auskurierte.

In der blauen Stunde zogen die Wolken noch tief am Mitre Peak vorbei, aber es klarte immer mehr auf. Als sich die Wolken zu meiner grossen Begeisterung in ein intensives Rosa verfärbten, war alles absolut perfekt: die kitschige Stimmung, die Spiegelung und eine glückliche Fotografin Ich war ganz allein an diesem schönen Morgen und die ersten Touristen kamen erst, als ich schon wieder eingepackt hatte.

Wir frühstückten nochmals lecker im Café der Lodge und beluden danach zügig das Auto. Es sollte noch ein schöner Tag werden, bevor der Zyklon Cook eine Menge schlechtes Wetter nach Neuseeland bringen sollte.

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Mitre Peak

Zumindest blieb es trocken, auch wenn die Bewölkung zunahm, aber das war wiederum gut für den nochmaligen Besuch am Lake Gunn. Diesmal waren die Kontraste gut und ich machte begeistert ein paar Fotos im schönen Wald. Doch was war das denn für ein Geraschel hinter mir? Ach - er schon wieder! Mein kleiner, junger Freund, der Black Robin war wieder da und kam ganz zutraulich zu mir. Was für ein hübsches, tolles, kleines Vögelchen - mir ging einfach nur das Herz auf! Gerd wunderte sich, mit wem ich am Waldboden Zwiesprache hielt und kam mit der Kamera zu mir rüber. Nun gelangen mir auch noch ein paar nette Aufnahmen des kleinen Kerlchens, über die ich mich sehr freute. Gerd wiederum freute sich über Fotos des quirligen Maorischnäpper - auch wenn er seinen Ansitz nicht gerade fotogen gewählt hatte

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Black Robin (Petroica longipes)Maorischnäpper (Petroica macrocephala)Wald bei Lake Gunn

Glücklich über diese schönen Erlebnisse setzten wir unsere Fahrt fort und fuhren durch bis Queenstown. Für die insgesamt 280 Kilometer benötigten wir etwas mehr als drei Stunden - die Strassen waren gut und nicht allzu voll. Autofahren in Neuseeland macht noch Spass!

Wir hatten für die kommenden sechs Tage ein hübsches Apartment in der B&B Alpine Suites Queenstown *, das sich zwischen Queenstown und Frankton befindet, gebucht. Unsere Kiwi Suite bestand aus einem grossen Wohnraum mit voll eingerichteter Küche, einem grossen Schlafzimmer und geräumigen Bad. Von der grossen Fensterfront hatte man vom Garten aus einen tollen Blick über den Lake Wakatipu. Es gab unlimitiertes, kostenloses WiFi und ein English Breakfast gehörte auch zum Service. Wir wurden von Colin und seiner Frau Yoli herzlich empfangen und Colin deckte uns zugleich mit allerlei Informationen über Queenstown ein.

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Kiwi SuiteAlpine Suite Queenstown

Wir zogen ein und fuhren zum Einkaufen in den Pak'nSave nach Frankton. Mittlerweile regnete es und wir verbrachten den Rest des Tages im gemütlichen Apartment.

Highlight des Tages: der geniale Sonnenaufgang

12. April 2017

Regenprogramm: Kiwi Birdlife Park

Heute Morgen war es dann auch bei mir soweit und Gerd's Viren haben auch mich erreicht. Aber es war nicht allzu schlimm mit nur ein wenig Halsweh, ein leichter Schnupfen und etwas Kopfweh.

Am Vormittag blieben wir dann auch im Apartment und ich versuchte, mich etwas auszukurieren und schrieb am Reisebericht. Am Nachmittag hörte es dann auf zu regnen, blieb aber trüb. Wir fuhren nach Queenstown und nachdem wir den exorbitanten Stau hinter uns gelassen hatten, ergatterten wir den gefühlt letzten Parkplatz im Parkhaus. Wir liefen hinüber zum Kiwi Birdlife Park und bezahlten stolze 48 NZD pro Person Eintritt. Aber der Park wird - ebenso wie Zuhause der Vogelpark Steinen - privat geführt und bekommt keine staatliche Unterstützung. Die Anlagen sowie die Vögel sind alle sehr gepflegt und das Geld scheint gut angelegt zu werden.

Das Highlight im Park sind die Nördlichen Streifenkiwis (Apteryx mantelli), die hier gezüchtet, aufgezogen und schliesslich nach rund 10 Jahren in die Wildnis entlassen werden. Die - zur Zeit - drei Kiwis haben zwei schöne, grosse Häuser: die Eltern wohnen in einem Haus, der kleine Nachwuchs im anderen. Die Trennung erfolgt genau wie in der Wildnis: kleine Kiwis sind sofort überlebensfähig und werden rasch von den Eltern aus dem Territorium gejagt. Der kleine Kiwi ist drei Monate alt und wiegt circa 750 Gramm - ein süsser kleiner Kerl! Der Tageszyklus wurde für die Kiwis umgekehrt, da sie nachtaktiv sind. Tagsüber während der Öffnungszeiten ist rotes Licht an, das für die Tiere nicht sichtbar ist, aber die Besucher können so die Kiwis beobachten, sobald sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben. Wenn der Park schliesst, wird das Licht angemacht und die Vögel ziehen sich zur Nachtruhe zurück. Die beiden Kiwi Eltern konnte man gut im zweiten Haus beobachten. Zur Fütterungszeit wurde Futter verteilt und die junge Dame erklärte einige interessante Details zu den Kiwis: beispielsweise produzieren sie im Verhältnis zur Körpergrösse das grösste Ei! Umgerechnet auf Menschen müssten Frauen ein 17 Kilo Baby zur Welt bringen! Nachdem sich Frau Kiwi mit dem Ei abgemüht hat, brütet Herr Kiwi das Ei 80 Tage lang aus.

Natürlich konnte man in den Häusern keine Fotos machen, um die Tiere nicht zu stören - daher gibt es an dieser Stelle auch keine Bilder

Wir setzten unseren Rundgang fort und bewunderten einen Neuseeland-Kuckuckskauz (Ninox novaeseelandiae), Keas, Springsittiche (Cyanoramphus auriceps), eine Maorifalken Dame (Falco novaeseelandiae) sowie Enten und Gänse. Im Park wird auch verletzten Vögel ein Heim gegeben, wie der Maorifalken Dame, die am Flügel verletzt ist sowie ein Kea, der von einem Auto angefahren wurde.

Zu guter Letzt gab es eine Show, in der wir die Maori-Fruchttaube (Hemiphaga novaeseelandiae), eine witzige Brückenechse (Sphenodon punctatus) sowie einen hübschen Kuckuckskauz, einen Allfarblori (Trichoglossus moluccanus) sowie ein Possum bewundern konnten. Die Possums sind nicht sehr beliebt, da sie aus Australien eingeschleppt wurden und für viele tote bzw. ausgestorbene Vögel verantwortlich sind.

Es war ein kurzweiliger Nachmittag und wir fuhren danach zurück ins Apartment, wo wir den Rest des Tages verbrachten.

Highlight des Tages: die Show im Vogelpark

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Kiwi Birdlife ParkSpringsittichMaorifalkenMaori-FruchttaubeBrückenechseKuckuckskauzPossumAllfarblori
13. April 2017

Regen mit farbenfrohem Ende

Es war ein regnerischer Vormittag, den ich dazu nutzte, mich noch etwas auszukurieren und ich arbeitete am Reisebericht - es gab doch einiges aufzuholen! Als es nach Mittag trocken wurde, fuhren wir zum Flughafen in das Apex Büro, um unseren Mietwagen zu tauschen. Es war mit ihm alles in Ordnung, aber das Certificate of Fitness – eine Art TÜV / MFK Prüfung für Mietwagen – lief im Mai ab und wir hatten bereits in Auckland vereinbart, das Auto vorher zu tauschen. Die Zeit in Queenstown und die grosse Niederlassung boten sich dafür an.

Der Wechsel funktionierte dann auch problemlos und nach einer Stunde gaben wir unseren weissen RAV4 mit dem Kilometerstand 96910 ab und übernahmen mit 74767 Kilometern unseren neuen rostroten RAV4, der nicht ganz so stark motorisiert war, aber ansonsten tiptop in Ordnung war. Somit sind wir bisher 8610 Kilometer in ziemlich genau zwei Monaten gefahren!

Wir fuhren ihn zur ersten Fahrt Richtung Glenorchy aus und machten Halt am Lake Lookout auf halber Strecke. Die Sicht war noch nicht ganz so ideal, aber schön war die Aussicht trotzdem. Danach fuhren wir zurück nach Queenstown zu einem schönen Strand kurz vor der Stadt und verbrachten dort den Sonnenuntergang.

Zu unserer Überraschung wurde dieser noch sehr farbintensiv und vor allem die letzten Minuten hatten es wieder mal ins sich: die Berge und der Lake Wakatipu wurden in ein heftiges Orange getaucht und dann wurde alles tief rot und rosa. Mal wieder ein typischer Wetterumschwung Farbrausch!

So fand dieser trübe Tag einen versöhnlichen Ausklang und wir fuhren happy zurück ins Apartment.

Highlight des Tages: der Sonnenuntergangsfarbrausch

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Lake LookoutLake WakatipuLake Wakatipu
14. April 2017

Bürotag mit Reiher

Zyklon Cook brachte vor allem über die Nordinsel Überflutungen und Sturmschäden und auch die nördliche Südinsel bis an die Südostküste war von starken Regenfällen betroffen. Die Westküste und das Inland bei Queenstown blieb von exorbitanten Regenfällen verschont - es regnete einfach nur Und ging es nun beiden zwar wieder gut, aber unternehmen konnten wir trotzdem nichts. Also arbeitete ich weiter an Fotos und Reisebericht!

Am Nachmittag machten wir eine kleine Rundfahrt über den Shotover River Canyon, wo die Jetboats in atemberaubender Geschwindigkeit durch die enge Schlucht jagen. Wir schauten uns das Spektakel eine Weile an und machten ein paar Fotos der bereits schön herbstlich gefärbten Schlucht.

Weiter fuhren wir nach Arrowtown und machten einen Spaziergang durch das bekannte Städtchen. In der Tat hat es einige schöne Häuser, aber es besteht doch überwiegend aus Textil- und Nippesgeschäften. Die Umgebung am Fluss mit den herbstlichen Bäumen war sehr schön und das wollten wir uns nochmal bei schönerem Wetter ansehen.

Auf der Rückfahrt hielten wir beim Lake Hayes und beobachteten Vögel am Ufer, bis es nach kurzer Zeit wieder anfing, heftiger zu regnen. Trotzdem stand mir ein Weisswangenreiher (Egretta novaehollandiae) geduldig Modell und ich freute mich über zwei ansprechende Fotos.

Den Rest des verregneten Tages verbrachten wir im gemütlichen Apartment.

Highlight des Tages: der Weisswangenreiher

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Shotover CanyonWeisswangenreiher (Egretta novaehollandiae)
15. April 2017

Ausflug nach Glenorchy

Auch dieser Tag begann trüb und ich arbeitete am Morgen am Reisebericht, bis Gerd aufstand und wir zum Frühstück gingen. Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig und besteht aus Müsli, Toast, Obstsalat, Pfannkuchen, Würstchen und Speck, Rührei und Bohnen. Leider ist das warme Essen immer etwas kalt, aber geschmeckt hat es uns trotzdem!

Gegen Mittag klarte es endlich auf und wir fuhren am Lake Wakatipu entlang, bis wir Glenorchy am Ende des Sees erreichten. Weiter ging die Fahrt ins Paradies! Ja, genauso heisst diese kleine Siedlung am Ende des Tals, doch wie ein Paradies sah es hier nicht gerade aus Der Dart River kommt von weit hinten aus einem unberührtem Teil des Mt. Aspiring Nationalpark und die Sicht in das enge Tal war atemberaubend dramatisch: Die Wolken drängten von der Westküste durch das Tal, kamen aber nicht weiter als bis zur Talöffnung: die ganze Szene sah aus wie eine gigantische Wetterwaschküche, in der Jemand mit einem grossen Löffel rührt!

Wir genossen die schöne Landschaft, furteten aus Spass am Dart River und machten Stops am Lake Diamond und in Kinloch. Es war Ostern und dementsprechend viel los war dort am Campingplatz. Wir liessen uns im Café einen Latte und ein Stück Käsekuchen schmecken und fuhren dann langsam zurück Richtung Queenstown.

Das Licht war nun warm und goldig und auch die Vegetation hatte mittlerweile ihr Herbstkleid übergestreift - wie herrlich schön die Bäume in diesem goldenen Licht und dem blauen Himmel aussahen! In einer Bucht rund 25 Kilometer vor Queenstown liessen wir uns nieder und wurden mit schönen bunten Farben zum Sonnenuntergang über dem Earnslaw und dem Snowball Glacier belohnt. Diese Farben sind hier einfach unglaublich - ich fühle mich jedes Mal irgendwie in einen bunten Bollywood Film versetzt!

Die Wolken glühten ein wenig nach und wir fuhren glücklich zurück ins Apartment zurück - was für ein schöner Nachmittag!

Highlight des Tages: Sonnenuntergang bei Glenorchy

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GlenorchyDart River ValleyParadiseLake DiamondEs herbstelt!Lake WakatipuGlenorchy
16. April 2017

Lake Hayes & Arrowtown & Glenorchy

Dieser Tag war quasi eine Wiederholung vom Vortag! Der Morgen und der Vormittag waren trüb und wir unternahmen erst am Mittag etwas. So langsam suchte Zyklon Cook aber das Weite und Wetterbesserung war in Sicht!

Wir fuhren nochmals nach Arrowtown und unternahmen eine Wanderung auf dem Tobins Track bis nach oben zum Aussichtspunkt. Die Anstregung war es wert, denn von oben hat man einen fantastischen Ausblick auf die Hügel rund um Arrowtown bis zum Lake Wakatipu und den Remarkables. Die bunten Bäume waren tolle Farbtupfer in der Landschaft und wir genossen bei einer Dose Vanille Coki die Aussicht.

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ArrowtonBlick von oben

Wir wanderten wieder zurück und wollten es nochmal in Glenorchy probieren. In der Glenorchy Lagoon spiegelt sich der Mt. Earnslaw und mit bunten Wölkchen könnte das richtig schön aussehen. Wir wanderten um die Lagune herum und fanden auch bald den richtigen Standpunkt. Doch leider wurden die Wolken von Westen her immer dichter und verhinderten gutes Licht. Wie Schade! Aber auf einer Reise kann eben nicht immer alles klappen

Am Ende des Lake Wakatipu bei Queenstown war es hingegen fast langweilig klar mit nur ein paar Wölkchen und ich machte nur halbherzig ein paar Fotos. So richtig Begeisterung wollte nicht aufkommen und ich hatte so langsam genug von 'Telelandschaftsfotografie' und hätte gern mal wieder eine schöne Spiegelung mit Vordergrund wie in Glenorchy gehabt! Aber so machte ich irgendwie das Beste draus, auch wenn ich die Farben an diesem Abend recht seltsam fand.

Highlight des Tages: der leidlich nette Sonnenuntergang

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Glenorchy LagoonMt. EarnslawLake Wakatipu
17. April 2017

Weiterfahrt nach Wanaka Kilometerstand 74767

Obwohl die Wettervorhersage für heute Morgen relativ gut war, erwarteten uns tiefhängende Wolken, die jede Farbe und jeden Sonnenstrahl blockten! Super Somit war Queenstown Dank Zyklon Cook für uns ziemlich unergiebig - vor allem in Glenorchy hätte ich gern mehr gemacht!

So frühstückten wir, verabschiedeten uns von Colin und Yoli und machten uns auf den Weg nach Wanaka, wo wir sechs weitere Nächte bleiben wollten.

Im nächsten Kapitel könnt Ihr über unsere Erlebnisse im Mt. Aspiring Nationalpark lesen sowie viele Fotos mit herrlichen bunten Herbstfarben ansehen.

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