Lissabon & Naturpark Sintra-Cascais

3. - 10. Februar 2023

Weiterreise nach Aldeia de Juzo / Lissabon

Meinen letzten Morgen in Sintra liess ich ruhig angehen und packte am späten Vormittag das Auto. Heute ging es nur eine sehr kurze Strecke weiter nach Aldeia de Juzo vor den Toren von Lissabon.

Auf dem Weg nach Aldeia de Juzo machte ich einen Abstecher nach Cabo da Roca mit dem gleichnamigen Leuchtturm. Das Besondere an diesem Ort ist, dass dies der westlichste Punkt des europäischen Festlands ist, worauf ein Denkmal hinweist. Der Leuchtturm steht auf einer spektakulären Position 140 Meter über dem Meer an einer steilen Klippe und vom Aussichtspunkt konnte ich in der Ferne schon die Felstürme meiner späteren fotografischen Begierde sehen .

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Farol de Cabo da RocaWestlichster Punkt von Kontinentaleuropa, Cabo da Roca

Ich fuhr dann weiter nach Aldeia de Juzo, wo ich ein sehr schönes Apartment von Inês bei AirBnB gebucht hatte. Inês empfing mich sehr freundlich am kleinen Reihenhaus und erklärte mir alles – auch die Heizung mit Gasflasche, die ich aber zum Glück nicht brauchte.

Das Apartment im Erdgeschoss war mit allem Komfort ausgestattet; es fehlte an nichts und sie hatte mir sogar eine Flasche Wein, leckere Kekse und jede Menge Dolce Gusto Kaffeekapseln da gelassen. Im grossen Wohnbereich mit Sofa, Fernseher und kleinem Schreibtisch fühlte ich mich sofort wohl und die Küche war voll ausgestattete Küche mit Spülmaschine und Waschmaschine. Das Bett im gemütlichen Schlafzimmer war mit vielen Kissen mega bequem und dann gab es auch noch eine tolle Dusche mit super Wasserdruck. Aussen gab es eine kleine Terrasse mit Sitzmöbeln und einem Liegestuhl.

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Hier fühlte ich mich richtig wohl und freute mich, Inês kennengelernt zu haben.

Nach dem Kochen fuhr ich zum Sonnenuntergang an die Praia da Ursa, der bekannt ist für seine raue Schönheit und unberührte Natur. Der Name des Strandes leitet sich von einem markanten Felsen im Meer ab, der von der Küste aus betrachtet wie eine Bärenfigur aussieht und er gilt als einer der schönsten Strände Portugals, der natürlich auch bei Fotografen sehr beliebt ist .

Vom Parkplatz aus ist es noch ein kurzer Fussmarsch bis zu den Klippen, aber dann geht es auf ziemlich krass ausgesetzten und steilen Pfaden hinunter zum Strand. Da ich vorhatte, hier öfter zu fotografieren, entschied ich mich heute für einen Standpunkt auf etwa halber Höhe mit Blick auf die super markanten Felstürme. Das Licht wurde recht schön Licht und so verweilte ich an dieser Stelle und schaute zu, wie das Licht immer goldiger wurde. Zum Schluss gab es noch einen Mini-Sonnenstern als die Sonne langsam hinter dem Horizont unterging . Was für ein schöner Abend!

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Praia da Ursa, SintraPraia da Ursa
4. Februar 2023

Wunderbare Praia da Ursa

Nach einem gemütlichen Morgen machte ich eine Velotour an der Küste entlang rund um Cascais. Dabei passierte ich den langen Sandstrand von Praia do Guincho mit schönen Dünen und den Leuchtturm Farol de Cabo Raso. Die Landschaft war ganz nett, aber nichts wirklich attraktives und ich genoss mehr den sportlichen Wert als Zeitvertreib während des Tages.

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Praia do GuinchoFarol de Cabo Raso.CascaisMuseu Condes de Castro Guimarães, Cascais

Das Highlight des Tages war dann die Fotospielzeit zum Sonnenuntergang an der Praia da Ursa. Heute stieg ich bis zum Strand hinab, was teilweise fast schon etwas halsbrecherisch war. Aber was macht man nicht alles und letztendlich hat es sich für mich voll gelohnt. Das Licht war fantastisch und ich hatte viel Freude daran, die tollen Felstürme zu fotografieren. Das Wasser zog sich vom Höchststand der Flut langsam zurück und im nassen Sand bildeten sich schöne Spiegelungen. Eigentlich könnte man auch kleine Felsen am Strand in die Bildkomposition einbeziehen, aber dafür war der Wasserstand leider noch zu hoch. Aber ich will mich nicht beschweren, denn ich war mit den Spiegelungen mehr als happy.

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Praia da Ursa, SintraSonnenuntergang am Praia da UrsaSonnenuntergang am Praia da Ursa, SintraSonnenuntergang am Praia da Ursa, Sintra

Nach Sonnenaufgang kletterte ich den steilen Pfad (wenn man den denn so nennen kann... ) wieder hinauf, fuhr zurück in mein gemütliches Heim und liess den Tag zufrieden ausklingen.

5. Februar 2023

Stadtbesichtigung von Lissabon

Heute stand endlich Lissabon an! Nach dem Frühstück fuhr ich mit dem Auto nach Cascais und nahm von dort den Zug nach Lissabon. Das Ticketsystem ist vollständig elektronisch und es gibt keine Einzelfahrkarten. Man benötigt die Navegante Card, die seit 2021 die bisherige Lisboa Viva Karte ersetzt. Diese kann mit verschiedenen Beträgen in 5 Euro Schritten aufgeladen werden und an den Bahnhöfen hält man es an den Entwerter vor den Türen. Bei Ankunft wird das Ticket ebenfalls an den Entwerter gehalten und der fällige Fahrpreis vom Guthaben abgebucht. Die Bahnfahrten sind sehr günstig: so zahlte ich für die 40-minütige Fahrt bis zur Endstation Cais do Sodré in Lissabon nur 1,90 Euro. Die Fahrt war zudem recht kurzweilig, weil sie an der Küste entlang führt und man schon einen Blick auf den Torre de Belém und die ikonische Ponte de 25 Abril erhaschen kann.

Direkt gegenüber der Bahnstation befindet sich der Time Out Market, den ich erstmal für einen Toilettengang ansteuerte. Die WC's sind gratis und zumindest morgens noch sauber. Der Mercado da Ribeira, in dessen der Time Out Market Lisboa sich befindet, ist einer der lebhaftesten und kulinarischsten Orte in Lissabon. Im Jahr 2014 wurde die Markthalle um eine weitere Halle mit einen Food Court erweitert. Rundum an jeder Seite des Marktes sind kleine Restaurants und Bars. In der Mitte befinden sich Sitzgelegenheiten mit Tischen sowie zwei weitere Bars, die sich hier platziert haben. Um elf Uhr war hier noch nicht so viel los, aber die Markthalle ist durchaus sehenswert.

Nun schlenderte ich am Ufer des Rio Tejo entlang – da war er ja wieder, denn ich hatte ihn ja schon letztes Jahr in Toledo gesehen und fotografiert . Er ist übrigens mit 1007 Kilometer Länge der längste Fluss der iberischen Halbinsel. Kurz darauf erreichte ich das erste Highlight von Lissabon: den prächtigen Praça do Comércio, der zum einen einer der wichtigsten Plätze Lissabons ist und zum anderen auch einer, der nach dem Erdbeben 1755 neu aufgebaut wurde. Das verheerende Erdbeben vom 1. November 1755 forderte in Lissabon eine hohe Opferzahl und der königliche Palast sowie ein Grossteil der Lissabonner Unterstadt wurden durch den darauf folgenden Tsunami und ein gewaltiges Feuer zerstört. Beim Neuaufbau entstand das markante grosse Bogentor, Arco da Rua Augusta, das den Eingang zur Baixa Pombalina, der nach 1755 neu gebauten Innenstadt Lissabons, darstellt. Davor steht zentral auf dem Platz die Reiterstatue Josés I., die 1775 vom Künstler Joaquim Machado de Castro entworfen wurde.

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Time Out Market, LissabonIn der Markhalle in LissabonPraça do Comércio, Lissabon

Dass die Innenstadt nach 1755 neu erbaut wurde, sieht man heute nicht mehr. Ich lief durch die kleinen Strassen bis ich die Kathedrale Sé de Lisboa, die Hauptkirche von Lissabon, erreichte. Die Kathedrale von Lissabon wurde im 12. Jahrhundert zwischen 1147 bis circa 1310 auf den Fundamenten einer maurischen Moschee errichtet und später im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebaut und erweitert. Erdbeben in den Jahren 1344 und 1755 richteten Schäden an und die Kirche jeweils immer renoviert.

Sie ist ein beeindruckendes Beispiel der romanischen, gotischen und barocken Architektur und verfügt über mehrere Kapellen, prächtige Altäre, Statuen und Gemälde. Sehr schön und relativ schlicht fand ich ihre zwei Türme mit der Rosette über dem Hauptportal, die mit Glasmalereien aus dem 20. Jahrhundert verziert ist. Die Kirche war aber nicht mein Objekt der Begierde, denn für mich waren hier eher die ikonischen Strassenbahnen das Highlight . Bergauf zur Kathedrale fährt hier die Linie 28E entlang, die mittlerweile als eins der Wahrzeichen von Lissabon zählt.

Strassenbahnlinie 28 und Kathedrale Sé in Lissabon

Die Tramlinie 28E schlängelt sich durch die engen Gassen Lissabons mit nur wenigen Zentimeter Abstand zu den Häusern und fährt täglich in einem 10-Minutentakt von der Haltestelle Martim Moniz bis nach Campo Ourique. Erstmals fuhren die Bahnen in den 1930er Jahren durch Lissabon und verkehrt durch nahezu alle Altstadtviertel und passiert dabei viele Sehenswürdigkeiten der Stadt. Seit 1995 werden auf der Linie 28E ausschliesslich modernisierte Altbautriebwagen, die Remodelados, eingesetzt. Aufgrund der besonderen Streckenverhältnisse mit den für Adhäsionsbahnen aussergewöhnlichen Steigungen und den sehr engen Kurven mit Radien unter zehn Metern können auf der Linie nur zweiachsige Fahrzeuge eingesetzt werden. Die Linie 12E hat baugleiche Waggons und fährt als Rundkurs teilweise exakt die gleiche Strecke wie die 28E. Die alten Waggons werden zudem auf den Linien 18E, 24E und 25E eingesetzt.

Ich legte mich an einigen Stellen auf die Lauer und fotografierte die hübschen alten Strassenbahnen in den Altstadtgassen, wobei mir einige schöne Fotos gelangen. Das hat richtig Spass gemacht!

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Kathedrale Sé in LissabonStrassenbahn in LissabonKathedrale S&eacue; und Strassenbahn

Nur kurz von der Kathedrale entfernt ist der Miradouro de Santa Luzia, von dem man einen grossartigen Blick auf das Viertel Afama mit den Kuppeln von Santa Engrácia, Santo Estevão und die beiden Kirchtürme des Klosters Igreja de São Vicente de Fora sowie auf den Hafen mit den Kreuzfahrtschiffen hat. Nur wenige Meter die Strasse hinauf liegt der Klassiker der Aussichtspunkte: der Miradouro Portas do Sol, der mit seinen Strassenmusikern, fliegenden Verkäufern und Bars ein sehr belebter Ort ist. Die Aussicht ist von hier noch besser und man überschaut das komplette Viertel Afama mit einem wunderbaren Blick auf die Kuppeln der Kirchen. Ein toller Ort in dieser schönen Stadt!

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Blick auf Santa Engrácia vom Miradouro de Santa Luzia, LissabonIgreja de São Vicente de ForaBlick auf Afama vom Miradouro Portas do Sol, LissabonIm Viertel Afama in Lissabon

Nachdem ich das Panorama ausreichend bewundert hatte, lief ich über unzählige Treppen durch die engen Gassen von Afama bis zum Museu do Fado. Die steilen kleinen Gassen mit den schmalen alten Häusern haben einen ganz besonderen Charme, aber ich fragte mich auch, wie die (älteren) Bewohner hier ihre Einkäufe hinbekommen. Autos fahren hier keine mehr .

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Altstadt in Afama, LissabonAltstadtgassen in AfamaAltstadt in LissabonMuseo do Fado, LissabonIgreja Paroquial de São Miguel, Lissabon

Ich passierte die Igreja Paroquial de São Miguel und lief wieder die Treppen hinauf bis zur Igreja Santa Maria Madalena, wo mich die urigen Strassenbahnen wieder hatten. Nachdem ich eine Weile fotografiert hatte, lief ich durch die Strassen und Gassen des belebten Viertels Baixa bis ich einen der berühmten Aufzüge von Lissabon erreichte, den auffallenden gusseisernen Santa Justa Lift, der im Jahr 1902 erbaut wurde. Diese Aufzüge verbinden die niedrigen mit den höheren Stadtteilen, sind aber nicht gratis. In diesem Fall verbindet der Santa Justa Lift Baixa mit dem Viertel Chiado bzw. die Rua do Ouro mit der Rua do Carmo. Fahren wollte ich mit dem Fahrstuhl nicht und die Aussichtsplattform oben hob ich mir für morgen auf.

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Igreja Santa Maria Madalena mit Strassenbahn, LissabonIgreja Santa Maria Madalena, LissabonKathedrale Sé in LissabonSanta Justa Lift in Lissabon

Hier im Herzen von Baixa reihen sich Geschäfte an Geschäfte und die Rua Augusta ist ein wahres Shopping Paradies. Die Shoppingstrasse mündet in den Praça Dom Pedro IV, der ein weiterer der drei Prachtplätze Lissabons ist und auch Praça do Rossio genannt wird. Was mir als erstes auffiel, ist das wunderschöne wellenförmige grau-weisse Pflaster des Platzes, das aus dem 19. Jahrhundert stammt. Der Rossio, wie der Platz auch genannt wird, wurde nach dem Erdbeben von 1755 wieder aufgebaut, aber durch das grosse Feuer 1836 wieder zerstört. Aber Lissabon liess sich nicht unterkriegen und baute erneut auf. Nun erstand an der Stelle des ehemaligen Unabhängigkeitspalastes das Theater Dona Maria II und seitdem zieren zwei französische Bronzebrunnen im Süden und Norden den Platz. Zur selben Zeit wurde eine Statue aus Bronze des portugiesischen Königs Pedro IV. errichtet. Der Platz hat mich begeistert und ich habe hier eine ganze Weile verbracht.

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Die Rua Augusta in Baixa, LissabonTheater Dona Maria II am Praça Dom Pedro IV, LissabonBronzebrunnen am Praça Dom Pedro IV, LissabonStatue des portugiesischen Königs Pedro IV, Lissabon

Meine Runde neigte sich langsam dem Ende entgegen und ich erreichte den Praça Luís de Camões, der ein Bindeglied der Quartiere Bairro Alto und Chiado ist. In der Mitte des Platzes steht eine Statue, die den portugiesischen Nationaldichter Luís de Camões darstellt und dem Platz seinen Namen gab. Lissabon wäre aber nicht Lissabon, wenn die Stadt mich für heute nicht mit einem weiteren Strassenbahn Highlight verabschieden würde.

Dies war der ikonische Elevador da Bica, einer der drei Standseilbahnen in Lissabon aus dem 19. Jahrhundert mit zwei kleinen bunten Wagen auf einer ziemlich malerischen Strasse mit starker Steigung im Stadtteil Bica. Der Elevador da Bica wurde im späten 19. Jahrhundert gebaut, um den steilen Anstieg zwischen den Stadtteilen Bairro Alto und Cais do Sodré zu überwinden. Die Länge misst nur 260 Meter und überwindet einen Höhenunterschied von 45 Metern, aber für die Fahrt werden einfach 3,80 Euro fällig . Verstehe ich nicht wirklich, da der öffentliche Transport in Lissabon ja eher sehr günstig ist und ich habe mich sowieso lieber zu Fuss zwischen der Beginn- und Endstation bewegt.

Standseilbahn Elevador da Bica, Lissabon

Die ehemals orangefarbenen Bahnen sind mittlerweile wie so viele in Lissabon mit Graffiti besprüht, aber ihrem Charme tut das keinen Abbruch. Konstruiert wurde die Seilbahn durch den portugiesischen Ingenieur Raoul Mesnier du Ponsard und sie ging am 28. Juni 1892 in Betrieb. Ursprünglich wurde sie mittels Wasserballast angetrieben, 1896 auf Dampf umgestellt und schliesslich 1914 elektrifiziert. Nach einem Unfall 1916 blieb der Betrieb für neun Jahre unterbrochen. Im Februar 2002 wurde der Elevador zum Monumento Nacional erklärt.

Ich hielt mich eine ganze Weile in der Strasse auf und schaute zu, wie die Standseilbahn sich ihren Weg bahnte und sich in der Mitte kreuzte. Sah toll aus! Interessanterweise gibt es in der Parallelstrasse einen Treppenweg, der genauso verläuft wie der Weg der Strassenbahn. Nur etwas mühsamer .

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Praça Luís de Camóes, LissabonElevador da Bica, LissabonTreppenaufgang am Elevador da Bica

Es war ein toller erster Tag in Lissabon und ich nahm am Nachmittag den Zug zurück nach Cascais. Mit dem Fotografieren zu Sonnenuntergang war es heute nicht so toll, denn es war immer noch sehr diesig oder viel Sand in der Luft. Ausserdem war es Sonntag und an den Stränden und Küsten vor Lissabon mega voll. So liess ich den Tag mit einem sehr erholsamen Fussbad und Vorbereitungen für den nächsten Tag in Lissabon ausklingen.

6. Februar 2023

Zweiter Tag Stadtbesichtigung von Lissabon

Heute wollte ich mir weitere Teile der Stadt Lissabon ansehen und nahm um 11 Uhr den Zug von Cascais nach Cais do Sodre. Meinen Rundgang begann ich zunächst nochmal an der Standseilbahn Elevador da Bica. Die Strassenbahnen in Lissabon finde ich einfach toll und so schaute ich nochmal zu, wie die Bahnen die steile Strecke fuhren und sich in der Mitte kreuzten.

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Treppenaufgang am Elevador da BicaElevador da Bica, LissabonStandseilbahn in Lissabon

Ich lief weiter durch die Altstadt an der Igreja Santa Maria Madalena mit einer weiteren Strassenbahn vorbei bis zum Miradouro São Pedro de Alcântara. Dieser Aussichtspunkt bietet Blicke auf den Tejo und das Viertel Baixa und hat einen kunstvoll angelegten Garten mit Brunnen und Skulpturen. Jetzt im Winter sah der Garten allerdings noch etwas trist aus.

Direkt nebenan fährt die Standseilbahn Elevador da Glória, die das höher gelegenen Viertel Baixa mit der Praça dos Restauradores im Bairro Alto verbindet. Die Bahn wurde 1885 in Betrieb genommen und war damit die zweite Standseilbahn der Stadt. Seit 1915 wird sie elektrisch betrieben. Nicht schön fand ich die Graffitis an den Bahnen, die in meinen Augen mehr eine Schmiererei als Kunst waren und ihnen den Charme raubten. Schade .

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Altstadt Baixa, LissabonMiradouro São Pedro de AlcântaraMiradouro São Pedro de Alcântara, LissabonBlick zur Igreja de São Vicente de Fora vom Miradouro São Pedro de AlcântaraIgreja Santa Maria Madalena, LissabonElevador da Glória, LissabonStandseilbahn in LissabonIgreja de São Roque, Lissabon

Ich lief nun weiter durch die Gassen von Baixa an der hübschen Kirche Igreja de São Roque vorbei bis zum Praça Do Carmo mit dem hübschen Brunnen aus dem 18. Jahrhundert vor dem Museu da Guarda Nacional Republicana. Von diesem Platz aus erreicht man durch eine Gasse den oberen Ausgang vom Elevator Santa Justa mit der Aussichtsplattform, die frei zugänglich ist. Der Aufzug wurde vom portugiesischen Ingenieur Raoul Mesnier du Ponsard entworfen und im neugotischen Stil aus Schmiedeeisen und Stahl erbaut. Er ist etwa 45 Meter hoch und bietet einen spektakulären Blick auf das Viertel Baixa und dem Castelo de São Jorge, einer maurischen Festungsanlage aus dem 11. Jahrhundert. Die Aussicht ist ähnlich wie vom Miradouro São Pedro de Alcântara, aber für mich war es mit dem Blick auf die Strassen und Gassen von Baixa allerdings schöner von der Plattform des Aufzugs.

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Praça Do Carmo, LissabonMuseu da Guarda Nacional Republicana, LissabonBlick zum Castelo de São Jorge, LissabonConvento do Carmo, LissabonElevator Santa Justa, Lissabon

Leider hab ich es vergessen, mir die Ruine der Convento do Carmo anzuschauen und nur die Aussenfassade am Lift gesehen. Diese gotische Kirche wurde beim Erdbeben von 1755 zerstört und mit ihrem dachlosem Schiff erhalten. Hätte mir bestimmt gefallen, aber irgendwie habe ich Kirchen nie wirklich auf dem Schirm . So wanderte ich weiter und passierte den prächtigen Praça da Figueira mit dem Statue von König João I.

Die Praça da Figueira wurde im 18. Jahrhundert angelegt und ist nach dem Markt benannt, der früher hier stattfand und auf dem hauptsächlich Feigen verkauft wurden. Der Platz ist von historischen Gebäuden umgeben, die meistens aus dem 19. Jahrhundert stammen und im neoklassizistischen Stil erbaut sind. Im Zentrum des Platzes steht das Denkmal von König Dom João I., der Portugal im 14. Jahrhundert regierte, auf einem ziemlich gross geratenen Pferd. Das Denkmal wurde im Jahr 1971 von dem Bildhauer Leopoldo de Almeida geschaffen und zeigt den König zu Pferd.

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Castelo de São Jorge vom Elevator Santa JustaBlick auf Baixa vom Elevator Santa Justa, LissabonElevator Santa Justa, LissabonPraça da Figueira mit dem Statue von König João I
Blick zum Castelo de São Jorge vom Elevator Santa Justa in Lissabon

Nun stand ein weiterer Aussichtspunkt auf der Liste, der Miradouro Graça, von dem man einen Blick auf das Castelo de São Jorge, das Viertel Graca bis hin zur Ponte 25 de Abril. In diesem Viertel befindet sich das Kloster Igreja de São Vicente de Fora, das ich ja schon von den verschiedenen Aussichtspunkten bewundert hatte. Ich bummelte nun gemütlich durch die Altstadtgassen über viele Treppen und fand immer wieder schöne Hausfassaden mit kunstvollen Kacheln. Dies und die Strassenbahnen machen für mich einen grossen Teil des Reizes von Lissabon aus. Vom beeindruckenden Praça do Rossio ging ich bis zum Praça dos Restauradores mit dem Monumento dos Restauradores, dem Denkmal der Restauratoren. Der Obelisk erinnert mit den Namen und Daten der ausgetragenen Schlachten an den Sieg des portugiesischen Restaurationskrieges, der von 1640 bis 1668 dauerte.

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Blick vom Miradouro Graça, LissabonIgreja de São Vicente de ForaPraça dos Restauradores mit Monumento dos Restauradores
Kacheln in Lissabon

Ich lief nun auf dem direkten Weg zurück zur Bahnstation, um mit dem Zug nach Belém zu fahren. Von der Station aus lief ich zunächst näher an die zweistöckige Ponte 25 de Abril mit der Cristo Rei Statue am anderen Ufer des Tejo. Die Brücke verbindet sie Stadtteile Alcântara und Almada und ist mit 3,2 Kilometern die drittlängste Hängebrücke der Welt. Auf der oberen Ebene fahren die Autos und auf der unteren Ebene die Züge; leider kann man sie weder zu Fuss noch mit dem Rad überqueren. Die Brücke erinnert mit ihrer roten Farbe und Bauweise stark an die Golden Gate Brücke in San Francisco und stammt aus derselben Zeit. Eine schöne Brücke!

Nun schlenderte ich am Tejo entlang Richtung Belém und kam am Denkmal Padrão dos Descobrimentos, dem Denkmal der Entdeckungen vorbei. Das 56 Meter hohe Denkmal mit Skulpturen von 33 wichtigen portugiesischen Persönlichkeiten des Spätmittelalters wurde 1960 zum 500. Todestag von Heinrich dem Seefahrer erbaut. Zu den Persönlichkeiten gehören unter anderem bedeutende portugiesische Schriftsteller, Dichter, Maler, Forscher, Historiker, Seefahrer und Forscher.

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Ponte 25 de Abril, LissabonDenkmal Padrăo dos Descobrimentos, BelémTorre de Belém, Lissabon

Nach einem weiteren Kilometer erreichte ich den Torre de Belém, der einst an der Hafeneinfahrt als Wachturm gegen Eindringlinge diente. Die kleine Festung hat vier Stockwerke mit einem Bollwerk, einem Königssaal, ein Gouverneurszimmer und einer Kapelle. Der Turm wurde 1515 von König Manuel I in Auftrag gegeben und 1521 fertiggestellt. Erstaunlicherweise hat er das Erdbeben von 1755 unbeschadet überstanden, während sein Zwillingsturm am anderen Ufer zerstört wurde.

Ich verweilte eine Weile am Ufer im Park vor dem Turm und lief schliesslich zurück zur Bahnstation, um nach Cascais zurück zu fahren. Meine Beine waren nun auch ziemlich müde; insgesamt bin ich knapp 13 Kilometer gelaufen. Lissabon hat mir wirklich gut gefallen und ich bin mir sicher, dass es nicht mein letzter Besuch der Stadt war, zudem ich ja auch nicht alles gesehen habe.

Torre de Belém, Lissabon

Am Bahnhof in Cascais wollte ich meine Navegante Card, habe aber keine Erstattung des Restbetrages bekommen. Es waren noch 2,60 Euro auf der Karte, aber der Mitarbeiter erklärte mir, dass erst ab drei Euro Guthaben zurückerstattet wird. Etwas ungünstig, da man auch nur 5, 10 oder 20 Euro aufladen kann . Aber ich will nicht meckern, denn die Bahnfahrten sind ja wirklich sehr günstig.

Zum Sonnenuntergang war es wieder wie gestern sehr diesig und die Sonne kaum mehr zu sehen und ich machte nichts. Aber nach dem langen Marsch in Lissabon war ich nicht allzu traurig darum und liess den Tag gemütlich auf der Terrasse bei dem einen oder anderen Glas Wein ausklingen.

7. - 9. Februar 2023

Die Küste rund um Cascais

Die restlichen Tage in Aldeia liess ich nach den Tagen voller Eindrücke in Lissabon ruhig angehen. Das Wetter war noch gut und ich machte eine sportliche Velotour nach Cascais und bis zum Forte de São Julião da Barra. Es lag allerdings alles im Gegenlicht und sehr spannend war es auch nicht, so dass ich keine Doku Fotos gemacht habe.

Es reichte nochmal für einen Sonnenuntergang an einer wieder anderen Stelle oberhalb vom Praia da Ursa. Unten am Strand wäre heute auch nichts gegangen, denn der war fast vollständig vom Wasser der Flut bei Höchststand bedeckt. Ich war aber mit meiner Position und den Bildkompositionen sehr zufrieden und freute mich über das schöne warme Licht.

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Praia da Ursa, Sintra-CascaisPraia da Ursa, Naturpark Sintra-CascaisSonnenuntergang am Praia da Ursa

Zum Abschluss wechselte ich die Richtung und fotografierte die letzten Minuten mit dem Farol do Cabo da Roca. Es reichte wegen des Dunstes nur für einen angedeuteten Sonnenstern, aber ich war mit dem Abend mehr als happy. Aus meiner Zeit hatte ich fotografisch das Beste gemacht.

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Praia da Ursa, Sintra-CascaisFarol do Cabo da Roca, PortugalSonnenuntergang am Farol do Cabo da Roca

Der 8. Februar war ein bedeckter Tag mit etwas Regen, den ich für Fotos entwickeln, Reisebericht schreiben und eine Maschine Wäsche waschen nutzte.

An meinem letzten Tag wehte ein sehr stürmischer Wind und ich machte lediglich einen Strandspaziergang am Praia do Guincho und durch das kleine Naturschutzgebiet Cresmina mit hübschen Dünen durch die man auf einem Steg laufen kann.

Heute gab es auch mal durch den Wind hohe Wellen und ich beobachtete und fotografierte sie eine ganze Weile und liess mir den Wind um die Nase wehen. Am Ortsrand von Cascais befindet sich die Festung Forte de São Jorge de Oitavos direkt an der Küste. Sie wurde von 1642 bis 1648, nach der Wiederherstellung der Unabhängigkeit Portugals, zur Ergänzung der Verteidigungslinie des Tejo errichtet und sollte als kleine Garnison verhindern, dass Schiffe am Küstenstreifen zwischen Guincho und Guia anlegen. Es ist sozusagen eine Fortsetzung der kleinen Festungen ab Belém bis zum Cabo da Roca. Diese Festung ist allerdings in meinen Augen nicht sehr attraktiv im Gegensatz zu dem Torre de Belém – aber auf Schönheit kam es damals ja auch nicht an .

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Duna da CresminaPraia do Guincho, Sintra-CascaisPraia do GuinchoWellen am Praia do GuinchoForte de São Jorge de Oitavos, CascaisBoca da Inferno, Cascais

Hübsche Meeresklippen, die Boca do Inferno, befinden sich fast schon im Zentrum von Cascais und sind geprägt von einem natürlichen Felsbogen und einer offenen Höhle. Von Inferno war allerdings heute trotz des höheren Wellengangs nichts zu sehen. Bei Flut und mehr Sturm muss das sehr eindrucksvoll sein, wenn das Wasser mit hoher Geschwindigkeit durch den Felsbogen presst.

An meinem letzten Abend gab es nochmal einen Sonnenuntergang für mich und ich fuhr nach Cabo da Roca an eine Stelle auf den Klippen hoch über dem Meer nahe beim Leuchtturm. Am Anfang war es noch sonnig und ich fotografierte über der Praia da Aroeira, dem Nachbarstrand des Praia da Ursa. Doch schnell wurden die Wolken im Westen dichter, es war stürmisch und die Wolken zogen schnell über den Himmel, was ich auch mal für lange Belichtungszeiten nutzte.

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Praia da Aroeira, Sintra-CascaisSonnenuntergang am Farol do Cabo da Roca

Es war kein perfektes Shooting, aber ich freute mich trotzdem, dass es nochmal geklappt hatte und mir gefiel die Location mit dem Leuchtturm und den Klippen sehr gut. Ein gelungener Abschluss meiner Zeit hier, denn morgen würde es wieder Richtung Süden an die Algarve nach Aljezur und dann nach Lagos gehen.

Sonnenuntergang am Cabo da Roca

Damit geht es im nächsten Kapitel weiter.



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