Letzter Morgen am Canyon de Chelly & Weiterreise zum Petrified Forest
Den letzten kühlen und klaren Morgen verbrachte ich am Junction Overlook. Am besten hat mir wieder mal das blaue und rosa Licht in den ersten Momenten der Dämmerung gefallen. Die Lichter von Chinle fielen zum Glück gar nicht weiter auf und ich freute mich am Ausblick und über die Fotos. Viel zu schnell schlich die Sonne über den Horizont und mir gelang ein schöner Sonnenstern in mässiger Bildkomposition. Irgendwie war ich von der anderne Seite mit dem blau-rosa Licht so geflasht, dass ich total unvorbereitet war . Nach ein paar goldigen Fotos verabschiedete ich mich dann vom Canyon de Chelly und fuhr zurück ins Hotel. Der Canyon hatte es gut mit mir gemeint und mir schöne Tage beschert
. Ich war froh über die Zeit hier!
Die Fahrt zum Petrified Forest National Park mit der Painted Desert Wilderness Area war mit knapp unter 100 Meilen und 1,5 Stunden angenehm kurz. Der Nationalpakr liegt auf 1800 Meter Höhe und zeichnet sich durch eine sehr grosse Anzahl an versteinerten Baumstämmen aus. Vor 225 Millionen Jahren war hier ein tropischer Urwald in einem verzweigten Schwemmland mit Flüssen. Im Laufe der Millionen Jahren veränderte sich das Klima (ja tatsächlich... ), Vulkane überzogen die Landschaft mit Lava, Kontinente drifteten und Regionen hoben oder senkten sich.
Die Flusslandschaft wurde langsam während andauernden Überschwemmungen immer wieder unter Sedimenten begraben und die Bäume und einige Bewohner zu Fossilien. An dieser Stelle gibt es besonders viele versteinerte Bäume, die von dem Fluss bergab gespült wurden – wie in einem Trichter.
Als ich ankam, sah ich, dass das Gate leider erst um 8 Uhr morgens öffnet und bereits nach 17 Uhr schliesst. Später erfuhr ich in einem Gespräch mit dem Ranger, dass so Plünderungen von versteinerten Bäumen verhindert werden soll. Zumindest der Park soll geschützt werden. Ausserhalb des Parks befinden sich grosse Gebiete mit versteinerten Bäumen, die regelmässig von den Besitzern abgebaut und verkauft werden – das ist legal und deshalb sieht man um Holbrook herum auch viele Firmen, die Waren aus den versteinerten Bäumen verkaufen.
Ich begab mich auf Entdeckungstour und fuhr die Viewpoints ab. Von Tiponi, Tawa Point und Kachina Point bieten sich wunderschöne Ausblicke auf die roten Hügel der Painted Desert. Das Rot des Eisenoxids ist unwahrscheinlich intensiv und die Schichten wirken wie von Hand gemalt. Die weisse Schicht ist aus Sandstein und die Spitzen bestehen aus Ton.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Vom Pintado Point hat man einen tollen Weitblick bis zu den San Francisco Peaks, aber das war mal wieder etwas mehr fürs Auge als fürs Foto. Auf der anderen Seite der Interstate 40 befindet sich dann der eigentiche Petrified Forest. Ich fuhr heute bis zu den Blue Mesas und machte die 1,6 km lange Wanderung durch diese Wunderlandschaft. Die Hügel sind eigentlich Tonschichten aus weisser und blaugrauer Farbe und ein fantastischer Anblick. Und überall liegen dann grosse und kleine Teile der versteinerten Bäume. Die Stämme sehen immer noch aus wie Bäume und irgendwie ist man ganz erstaunt, dass sie sich nicht so anfühlen. Mittlerweile sind sie kristallisiert und haben wunderschöne Quarz- und Amethystkristalle gebildet.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Nach dieser schönen Wanderung, die mich absolut begeistert hat, war es Zeit zum Sonnenuntergang zur Painted Desert zurückzukehren. Im besten Licht konnte ich die Landschaft am Kachina und Tawa Points einfangen. Wahnsinn, wie intensiv die Hügel in dem letzten Licht des Tages leuchteten. Es war ein irre tiefrotes Licht .
Die Ranger fangen kurz nach Sonnenuntergang damit an, ihre Schäfchen aus dem Park zu treiben und ich machte mich auf den Weg nach Holbrook, wo ich drei Nächte im Best Western Arizonian Inn gebucht hatte. Das Zimmer war diesmal etwas kleiner, aber immer noch ausreichend gross mit zwei Queen Betten, Fernseher, Mikrowelle, Kühlschrank und Kaffeemaschine. Dusche und WC waren separat und aussergewöhnlich niedrig angelegt. Kloschüssel und Badewannenrand gingen selbst mir mit meinen kurzen Beinen nur bis zu den Knien ! WiFi war wie gewohnt schnell und zuverlässig.
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Booking.comDen Rest des Abends verbrachte ich mit Fotos entwickeln und ging zeitig schlafen.
Highlight des Tages: der Petrified Forest und die Painted Desert
Wandertag im Petrified Forest
Ein wirklich schönes Licht zu Sonnenaufgang gab es für mich nicht, weil das Gate vom Nationalpark erst um 8 Uhr öffnet. Also ging ich erstmal zum Frühstück, was nicht so toll war . Es gab keinen Kaffee
, das Rührei war leer und es gab keinen Teig für Waffeln. Sehr Schade, aber so machte ich mich zügig auf den Weg in den Park. Das Licht war noch nicht allzu schlecht, als ich den Tawa Point erreichte und ich machte ein paar Fotos der schönen roten Dünen. Auch am Kachina Point war das Licht noch brauchbar für einige Aufnahmen.
Vom Kachina Point aus machte ich mich auf die Wanderung zur Onyx Bridge, einem quer liegenden versteinerten Baum. Der Pfad war zunächst sehr gut, aber nach der Überquerung vom Wash konnte ich bei den Hügeln keinen Pfad mehr erkennen. So habe ich die Onyx Bridge dann nicht gefunden, aber die Wanderung durch die Wüste war trotzdem schön.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Zurück am Auto fuhr ich auf die andere Seite des Highways und schaute mir kurz die Rest der historischen Siedlung Puerco Pueblo aus den Jahren 1250 bis 1380. Neben den Grundmauern gibt es noch einige schöne Petroglyphen. Kurz vorher an der Interstate steht ein Wrack eines Studebaker aus dem Jahr 1932 genau an der Stelle, wo die alte klassische Route 66 verlief. Ein Stückchen weiter stehen die Hügel der Tepees, die eben aussehen wie Tipis. Die Schichten der Sedimente und Gesteine sehen an den Tepees fantastisch aus!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ein paar Meilen weiter befindet sich die Agate Bridge, ein 33 Meter langer versteinerter Baumstamm, der über einem Wash verläuft. Das Wasser hat den Baumstamm frei gelegt und irgendwann wird der Wash so ausgewaschen sein, dass der Baumstamm zerbrechen wird. Um das zu vermeiden, hat man schon vor einigen Jahrzehnten eine Stütze aus Beton unter den Baum gebaut.
Weiter ging es zum Jasper Forest, einem Aussichtspunkt mit einem Panoramablick über das Tal mit viel versteinertem Holz. Die Farben der Baumstämme waren zauberhaft und so richtig schön bunt. Die Farben entstehen durch Eisenoxid (rot), Manganoxid (schwarz und grau) und reinem Quartz (weiss). Es hat übrigens 135 Millionen Jahre gedauert bis die Baumstämme vollständig versteinert waren! Ich lief ein wenig den Pfad entlang hinunter ins Tal, aber nicht allzu weit, weil ich morgen den Guided Walk machen wollte.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Mein Wandertag setzte sich fort mit dem rund ein Kilometer langem Rundpfad im Crystal Forest. Hier findet man noch richtig grosse versteinerte Baumstämme. Teilweise sind sie gleichmässig gebrochen und es sieht aus, als wären sie gesägt, aber das sind sie natürlich nicht. Alles Natur . Die Quartze glitzern an den Baumstämmen oft wie kleine Kristalle, daher auch der Name Crystal Forest. Ein richtig toller Rundweg, an dem mich die vielen versteinerten Bäume ziemlich fasziniert haben.
Meine Abschlusswanderung des Tages war der Long Logs Trail vom Rainbow Forest Visitor Center aus. Zuvor habe ich mir dort die Dinosaurier Ausstellung angesehen. Teilweise sehen die Urviecher ja richtig niedlich aus! Die Replicas zeigen Placerias hesternus, Desmatosuchus spurensis sowie ein kleiner Flugsaurier, die alle nur hier in der Chinle Formation gefunden wurden.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Der Long Logs Trail ist ein 2,5 Kilometer langer Rundwanderweg mit riesigen und auch sehr langen versteinerten Baumstämmen. Es hatte nun eine schon ziemlich starke Bewölkung und die Farben nicht mehr ganz so schön. Aber faszinierend anzuschauen waren die Baumstämme allemal!
Zum letzten Ende lief ich noch den kurzen Giant Logs Trail am Visitor Center. Der Star dort ist Old Faithful, ein massiver Baumstamm von zehn Meter Länge und einem Durchmesser am Fuss von drei Metern. Einen richtigen schönen Sonnenuntergang gab es nicht. Das Licht war nur minimal vorhanden, aber immer noch gut genug für ein paar Fotos der Blue Mesa Hügel und von ein paar Strukturen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ein sehr erlebnisreicher Tag mit vielen Meilen in den Beinen ging zu Ende und ich ging nach einer erholsamen Dusche früh und ziemlich müde schlafen.
Highlight des Tages: der ganze Tag!
Geführte Wanderungen im Petrified Forest
Das Frühstück war heute besser organisiert und alles vorhanden – Halleluja es gab Kaffee und endlich wieder eine Waffel ! Nach dem Frühstück fuhr ich in den Petrified Forest Nationalpark und hielt zunächst an den Petroglyphen vom Newspaper Rock. Man kann sie nur von einer Plattform aus etwa 15 Metern Höhe bewundern, was aber mit den 600mm der Sony RX10 IV ganz gut ging. An den Felsen sollen sich um die 650 Petroglyphen aus der Zeit 1499 und 1000 nach Christus befinden.
Wanderung durch den Blue Forest
Gegen 9 Uhr war ich bei den Tepees und traf mich eine halbe Stunde später mit Conny, Greg und Jake vom Nationalpark. Jake ist angestellt und Conny und Greg freiwillige Ranger, die geführte Wanderungen durchführen. Wir waren nur eine kleine Gruppe mit noch drei weiteren Frauen.
Die Wanderung führte in die andere Seite des Blue Forest und war rund 3,5 Meilen lang. Nach einer Weile kletterten wir die Hügel auf schmalen Pfaden hoch, die aber allesamt kein Problem waren. Die Aussichten auf die Landschaft mit den bunten Hügeln und den Formen waren grossartig und die Wanderung bei leicht bedecktem Himmel sehr angenehm.
Nach einer Weile kletterten wir einen Hügel auf einen sehr steilen und schmalen Pfad hinunter und fanden uns auf dem Blue Mesa Trail wieder. Wir durchquerten das Tal und
wanderten auf der anderen Seite zurück. Unterwegs suchten wir Fossilien und bewunderten immer wieder die Farben und Formen des versteinerten Holzes. Es waren auch immer wieder Stücke mit Kristallen dabei, die auch bei der nur schwachen Sonne funkelten. Da ich schon bei Formen war, widmete ich mich ein wenig dem gerissenen Lehmboden, wo es auch immer wieder schöne Muster gab. Schliesslich waren wir nach rund drei Stunden wieder an den Tepees bei den Autos. Ich verabschiedete mich nur für kurze Zeit, denn ich wollte auch die zweite Wanderung des Tages mit Conny und Greg machen.
Wanderung durch den Jasper Forest
So trafen wir uns nach weniger als einer Stunde um 13:30 Uhr am Jasper Overlook für eine Wanderung durch den Jasper Forest. Wir waren zunächst eine grössere Gruppe mit einer indischer Familie, die aber bald aufgab und zurück ging. Wir waren dann eine kleinere Gruppe mit einem japanischen Paar und Vater, Mutter, Sohn aus Kalifornien. Auf dieser Wanderung widmete ich mich mehr den Details der versteinerten Bäume, denn es war mittlerweile völlig bedeckt. Ein paar Landschaftsfotos machte ich aber doch und entwickelte sie in schwarzweiss. Ich finde, das sieht bei der mondähnlichen Landschaft ganz gut aus.
Am Ende des Tals zeigte uns Greg einen Baum, der wie die Agate Bridge freigelegt wurde. Beeindruckend und ich stelle mir immer vor, wie vor vielen Millionen Jahren die Dinosaurier um diese Bäume liefen.
Nach 2,5 Stunden und einer abwechslungsreichen Wanderung waren wir wieder zurück am Jasper Overlook. Ich bedankte mich bei Conny und Greg und fuhr dann zurück ins Hotel. Es gab keine Hoffnung auf schönes Abendlicht: der nächste Wintersturm kündigte sich schon an!
Highlight des Tages: die Wanderungen
Am nächsten Tag ging es weiter nach Sedona und Ihr könnte darüber im folgenden Kapitel lesen.
Ich freue mich über Euren Besuch meines Fotoblogs mit aktuellen Fotos und Informationen über meine Fotoprojekte: Fotoblog SA*GA Photography ~ Moments in Light ~