Mount Field NP

6. Mai 2016

Weiterfahrt zum Mt. Field Nationalpark

Die Nacht war stürmisch und regnerisch, doch ich konnte am Morgen nicht widerstehen und machte mich in der Dämmerung auf den Weg. Es sah zunächst mau aus und am Ocean Beach wehte es immer noch kräftig, doch dann hatte ich die Idee, den West Beach zu probieren. Und das war eine goldrichtige Entscheidung, denn die Bucht lag sehr ruhig da und im Erdschatten leuchteten die Wolken wunderbar rosa. Es war eine Zen Situation und die ruhige Atmosphäre übertrug sich sehr schnell auf mich. Ich genoss diese stille Morgenstunde aus vollen Zügen und konnte mich kaum satt sehen!

Schliesslich kehrte ich ins Apartment zurück, wo Gerd bereits mit dem Frühstück parat war - was für ein perfekter Empfang Wir packten danach unsere Sachen zusammen, verabschiedeten uns herzlich von Bev und machten uns auf den Weg Richtung Südwesten. Auf dem Weg zu unserer nächsten am Rande des Mt. Field Nationalparks machten wir einen Halt an den Nelson Falls. Auch dieser Wasserfall führte sehr viel Wasser und mir gelang nur mit sehr viel Mühe ein ansprechendes Foto. Einfacher waren die Bachlandschaften am Wegesrand und wir hatten trotz der Nässe viel Spass dabei.

Danach wurde es sonniger und wir erreichten den Franklin River. Dort gibt es einen Parkplatz mit einem kurzen Wanderweg runter zum Fluss bis zur Hängebrücke. Wie alle Hängebrücken in Australien oder Neuseeland ist diese sehr eng und wackelig, aber trotzdem sicher. Wir machten uns einen Spass daraus, über die Brücke zu laufen und die Zeit verging wie im Flug.

Um 16 Uhr erreichten wir unsere Unterkunft für die nächsten fünf Tage, dem hübschen Hamlet Downs *, das von Jenifa und Graham liebevoll geführt wird.

Wir hatten den Kings Room gebucht, der aus einem grossen Zimmer mit Badezimmer besteht, sowie einer kleinen Küche und einem sehr gemütlichen Wintergarten, in dem Jenifa (auf Wunsch) das Abendessen und Frühstück serviert.

Diashow Hamlet Downs:
Hamlet Downs Fentonbury

Wir zogen ein und machten einen kleinen Rundgang durch den Garten und an den Teichen entlang, aber leider sahen wir die Schnabeltiere heute nicht. Vielleicht morgen!

Es wurde dunkel und bald darauf kam Jenifa mit einem herrlichen leckeren Brot und gesalzener Butter. Was für ein Brotgenuss nach all dem labberigen, weissen Zeugs, das es sonst hier gibt! Ich hatte eine Kürbisgemüsesuppe und Steak bestellt und Gerd ein Lamm Moussaka mit Schokalenpudding und Vanilleeis. Die Hauptgerichte kamen mit frischem, schmackhaften Gemüse aus dem hauseigenem Garten und alles war sehr lecker - wir waren happy und freuten uns schon auf die kommenden Tage!

Highlight des Tages: Sonnenaufgang

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Strahan
7. Mai 2016

Grosse Bäume

Heute Morgen sah das Licht vielversprechend aus und wir liefen um viertel vor sieben Uhr vor zu den Teichen. Die Kakadus waren bereits wach und lärmten in den Bäumen und ich konnte es kaum glauben, als ein kleiner Vogel kurz auf meinem Kopf landete, als ich im schönsten Morgenlicht fotografierte Die Lichtstimmung am Teich war sehr schön und ich war happy mit den Bildern.

Kaum zurück, war Jenifa bereits mit dem Frühstück parat. Wir hatten ein Kontinentales und ein warmes Frühstück bestellt und wurden mit Ei, Schinken, Würstchen, Müsli, Früchten, Joghurt und leckerem Brot mit selbstgemachter Marmelade verwöhnt. Wir liessen es uns schmecken und machten uns dann auf den kurzen Weg in den Mt. Field Nationalpark. In Maydena buchten wir für morgen eine Fahrt mit den Railtrack Riders. Eine Art Draisine, die auf den alten, ausgedienten Schienen der ehemaligen Bahn für den Holztransport fährt. Wir freuen uns schon darauf!

Im Mt. Field fuhren wir die Strasse zum Dobson Lake hoch und machten Halt am 30-minütigen Wanderweg der Tall Trees. Wir brauchten für den Wanderweg allerdings fast 1.5 Stunden, weil es einfach so interessant war und es viel zu entdecken gab. Dort wachsen die gigantischen Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans), die ein Alter von 400 Jahren erreichen können. Da er verhältnismässig schnell wächst, wurde er in den Holzfällergebieten bereits in der 3. Generation angepflanzt. Er wächst in 50 Jahren bereits bis zu 65 Meter hoch! Uns hat diese höchste Laubbaumart der Welt sehr fasziniert und wir blieben immer wieder stehen, um einzelne gigantische Exemplare zu bewundern. Ich versuchte mich an ein paar Fotos, aber sie können weder die Schönheit noch die Höhe wirklich widerspiegeln.

Ausserdem gab es in diesem Wald noch riesige Farne zu entdecken und als Gegensatz dazu winzig kleine Pilze. Kein Wunder, dass wir für den Rundgang so lange brauchten

Schliesslich erreichten wir wieder den Parkplatz und fuhren die schmale und kurvenreiche unbefestigte Strasse rund 15 Kilometer bis zum Lake Dobson. Schade, dass es schon wieder völlig bewölkt war, aber das hielt uns nicht davon ab, den See einmal zu umrunden. Dabei trafen wir auf einige kooperative Tasmanwürgerkrähen (Strepera fuliginosa) und auf ein herrlich entspanntes Wallaby!

Einen weiteren Stop machten wir im Moor, wo wir die völlig andere Vegetation bewunderten. Zum Abschluss des Tages fanden wir noch einen Kookaburra und der Himmel verfärbte sich tatsächlich vor einem herrlichen Baum blutrot - wunderbar!

So ging ein schöner Tag zu Ende und wir genossen als Belohnung ein leckeres Abendessen von Jenifa: Gerd hatte gerösteten Schweinebauch mit Rotkohl und ich Fettuccini mit sehr leckerem Räucherlachs. Als Krönung gab es für Gerd wieder eine grosse Portion Schokoladenpudding

Highlight des Tages: der Tall Tree Walk

Diashow (Klick für grössere Bilder):
EllendaleFentonburyBrillenvogel (Zosterops lateralis)Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans)Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans)Tasmanwürgerkrähe (Strepera fuliginosa) Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans)WallabyKookaburra
8. Mai 2016

Spass mit Bahn & Wasserfall

Nach einem leckeren Frühstück fuhren wir nach Maydena, wo Brad bereits unseren Wagen und eine Art 'Begleittraktor' bei den Railtrack Riders bereitgestellt hatte. Wir waren die einzigen Gäste und wurden von Brad im breitesten australischen Dialekt herzlich begrüsst. Nach einer kurzen Einführung konnte es losgehen und wir traten in die Pedale.

Die Fahrt ist 4.8 Kilometer lang und führt durch wunderbaren Regenwald. Bei Steigungen gab uns Brad hin und wieder einen Anstupser, aber eigentlich arbeiteten wir kräftig selber und genossen die Fahrt bis zur Florentine Station in vollen Zügen. An der Station gibt es einen kleinen 'Secret walk', der sehr nett gemacht ist und auf den Tasmanischen Tiger eingeht, der hier im Südwesten gelebt hat, bis der letzte (?) Tiger 1936 im Zoo von Hobart gestorben ist. Eine traurige Geschichte.

Die Geschichte von Maydena ist dafür umso spannender. 1947 für die Holzfäller durch die Australian Newsprint Mills gegründet, hatte sie ihre Blütezeit bis in die 1970er Jahre. In den 1980ern wurde die Gesellschaft und die Sägemühle durch eine Neuseeländische Gesellschaft übernommen und 1988 schliesslich geschlossen. Die Schienen sind geblieben und erzählen immer noch eine interessante Geschichte. Brad hat in eine der Holzfällerfamilien eingeheiratet und erzählte uns einige Insidergeschichten. Da wir die einzigen Gäste waren, hatten wir reichlich Zeit und Brad hatte sichtlich Spass und erzählte stolz von der Geschichte 'seiner' Stadt. An der Florentine Station steht ein Schlepper, der auf Baumstämmen fuhr und die mächtigen Stämme zur Bahnstation transportierte. Die Wälder in dieser Umgebung sind interessanterweise bereits die dritte Generation, da die Huon Pines sehr schnell nachwachsen.

Wir traten schliesslich wieder kräftig in die Pedale und fuhren die schöne Strecke zurück. Am Ausgangspunkt angekommen, gab uns Brad noch ein paar Ausflugstips und wir verabschiedeten uns herzlich.

Wie von ihm vorgeschlagen, fuhren wir die knappen vier Kilometer Schotterpiste bis zum Wendehammer an den Junee Höhlen. Der Weg zur Höhle führt durch einen wunderschönen Farnwald mit Farnen, die eine unglaubliche Höhe erreichen. Nach rund 20 Minuten erreicht man die Junee Höhle, eine Karsthöhle, aus der nach einigen Kilometern im Karstsystem der Junee Fluss wieder hervortritt und später in den Tyenna River mündet. Ein fast unheimliches Loch mit noch unheimlicheren achtbeinigen Bewohnern!

Wir wollten noch das Styx Valley besuchen, doch leider war die Zufahrtsstrasse wegen Forstarbeiten für drei Monate gesperrt. Schade!

Also fuhren wir an Maydena vorbei bis zum Abzweig zu den Marriots Falls. Vom Parkplatz aus sind es hin und zurück rund 5 Kilometer und wir machten uns auf den Weg. Erst geht es am Fluss entlang und biegt dann über eine Anhöhe in den Regenwald ab. Bald wurde es steil und matschig und wir mussten aufpassen, im Schlamm nicht auszurutschen. Kurz vor dem Ziel war für Gerd Feierabend, aber ich liess mich von der letzten Hürde über nasse Wurzeln, Baumstämme und durch tiefen Schlamm nicht abhalten und erreichte das Ufer des schönen Wasserfalls. Ich genoss die Zeit dort und machte ein paar Bilder. Er führte genau richtig Wasser und ich bzw. das Objektiv wurden nicht sehr nass. Schliesslich kletterte ich zu Gerd zurück und wir rutschen und wanderten zurück zum Parkplatz Auf jeden Fall ein lohender Ausflug!

Nach der Rückkehr zu unsere Unterkunft machten wir einen Ausflug zu den Teichen und erspähten auf einem Pfosten einen sehr geduldigen Weisswangenreiher (Egretta novaehollandiaeuns), über den sich Gerd sehr freute. Und dann konnten wir auch noch einen Blick auf unser erstes Schnabeltier erhaschen! Leider war es für Fotos bereits zu dunkel, aber wir waren trotzdem hocherfreut!

Nun machten wir uns frisch und dann war es Zeit zum Abendessen. Jenifa hatte ein sehr leckeres Hähnchen mit Sauce, Kürbis, Erbsen und Kartoffen zubereitet. Als Vorspeise gab es eine ebenso leckere Kürbissuppe. Zum Abschluss natürlich den legendären Pudding..

Highlight des Tages: Railtrack Riders

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Junee RiverJunee HöhleFarn ZauberlandFarn ZauberwaldMarriots FallsWeisswangenreiher (Egretta novaehollandiaeuns)Weisswangenreiher (Egretta novaehollandiaeuns)
9. Mai 2016

Creepy crawly

Jenifa verwöhnte uns mit leckeren Omelettes zum Frühstück und zu meinem grossen Entsetzen und positiver Überraschung habe ich frischen Spinat gegessen!!!! Zuhause undenkbar, dass ich dieses furchtbar grüne Zeugs essen würde!

Nach dem Frühstück fuhren wir die Strasse Richtung Strathgordon, bis wir den Abzweig zum Lake Peddar erreichten. Nach weiteren rund 3 Kilometern war der Parkplatz zum 'Creepy crawly nature trail' auf der linken Seite und wir begannen sehr gespannt diese kurze Wanderung. Wir sollten nicht enttäuscht werden, so viel sei verraten!

Bereits nach wenigen Metern verstanden wir den 'creepy' Teil. Der Pfad war sehr eng und der Wald dicht, feucht und mit Moos bewachsen, so dass sich tatsächlich eine grusige Stimmung breit machte. Weiter oben wurde es dann auch 'crawly' und wir mussten unter zahlreichen Ästen durchkriechen. Für mich waren die Spinnweben überall am schlimmsten, denn wo ein Spinnennetz, da auch ein ekliger Achtbeiner! So sehr ich diesen höchst faszinierenden Wald genoss, so sehr hatte ich auch ständig Gänsehaut am ganzen Körper Aber alles in allem gehörte diese kurze Wanderung zu den schönsten im Westteil und auch hier verbrachten wir mehr als das Dreifache an Zeit der veranschlagten 20 Minuten!

Auf der höchsten Stelle der Strasse gab es sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt tiefe Wolken, doch es war überraschend mild. Wir fuhren schliesslich weiter zum Mt. Field Nationalpark und wanderten (endlich!) zu den bekannten Russell Falls. Es regnete leicht und man konnte auch nur von einer Stelle aus fotografieren, was ich als unkreativ empfand. Dasselbe gilt für den weiter oben gelegenen Horseshoe Fall, der zwar sehr schön ist, aber eigentlich nur von der Plattform aus fotografiert werden kann. Dementsprechend bescheiden fallen auch die Bilder aus.

Nun neigte sich der Tag wieder dem Ende entgegen und wir freuten uns auf Jenifa's Dinner. Heute gab es für mich Lachs mit Kürbis und Kartoffeln und Gerd entschied sich für ein Schweinekotelett mit Gemüse und Kartoffeln.
Als Vorspeise hatten wir eine Zucchinisuppe und als Nachtisch natürlich den legendären Schokoladenpudding.

Highlight des Tages: der Creepy crawly Wald

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Creepy crawly nature trailRussel FallsHorseshoe Falls
10. Mai 2016

Vögel in der Sonne & Regen im Wald

Überraschenderweise war es am Morgen fast klar und als ich aus dem Fenster sah, schaute ich direkt auf einen dicken Kookaburra, der auf einem Zaunpfahl im Garten sass! Wir näherten uns vorsichtig an und uns gelang schliesslich ein ansprechendes Foto.

Wir waren happy und machten uns auf zu den Teichen. Dort hatte sich auch schon ein Schwarzgesichtscharbe (Phalacrocorax fuscescens) eingefunden; ein so gar nicht scheuer Kormoran, der sehr nett für Gerd posierte. Auch die Singvögel waren schon wach und wir konnten noch einen der quirligen Australienscharlachschnäpper (Petroica boodang) erwischen. Für uns war es ein erfolgreicher Morgen und wir genossen anschliessend Jenifa´s Frühstück, diesmal als Spiegelei mit Speck.

Es fing an zu regnen und ich arbeite an den Bildern des Vortages, bis es sich aufhellte. Wir fuhren zum Eingang des Nationalparks und machten uns auf den Weg zum Lady Barron Wasserfall. Der Weg durch den Regenwald ist rund 30 Minuten lang und als wir den Wasserfall erreichten, fing es aus allen Kübeln an zu regnen! Mir gelangen ein paar Fotos und dann stellten wir uns unter einem Baum unter. Doch auch das half wenig und innert einer halben Stunde waren wir nass. Schade! So wanderten wir durch den Regen zurück zum Parkplatz, fuhren zum Apartment, wechselten die Klamotten und kehrten zurück.

Ich war mit den Fotos von den Russell Falls nicht wirklich happy und wollte es nochmal probieren. Es blieb zwar länger trocken, aber von der Plattform aus hat man wirklich keine Möglichkeit, mal etwas zu probieren. So bleiben mir die Wasserfälle des Westens eher unbefriedigend in Erinnerung.

Jenifa hatte für uns ein weiteres leckeres Abendessen zubereitet: für mich nochmals Lachs mit Gemüse und Gerd bekam eine sehr schmackhafte Lammkeule mit Süsskartoffelpüree und Gemüse. Als krönender Abschluss durfte natürlich der legendäre (!) Schokoladenpudding nicht fehlen

Schade - unsere Zeit im Hamlet Downs neigte sich damit auch schon wieder dem Ende entgegen!

Highlight des Tages: der Kookaburra

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Kookaburra (Dacelo novaeguineae)Australienscharlachschnäpper (Petroica boodang)Schwarzgesichtscharbe (Phalacrocorax fuscescens)Lady Barron FallsRussell FallsSchwarzgesichtscharbe (Phalacrocorax fuscescens)

Die Reise ging weiter Richtung Süden nach Hobart und wie wir die Hauptstadt erlebten, erfahrt Ihr im nächsten Kapitel.

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