Weiterfahrt nach Mokau Kilometerstand 88680 km
Leider setzte sich die Mückenplage auch im Miranda Homestead fort und vor allem ich wurde während der Nacht mehrmals gestochen. Zwischendurch waren wir immer wieder wach und erschlugen ein paar der Plagegeister, aber es kamen immer wieder neue nach. Am Morgen waren wir dann auch ziemlich müde und schliefen bis kurz vor dem Frühstück um halb neun Uhr. Miss Ellie hatte noch zwei weitere Gäste aus Manchester, mit denen wir uns angeregt während des leckeren englischen Frühstücks unterhielten. Es gab Würstchen mit Spiegelei, Tomate und Champignons sowie Toast mit Marmelade, Joghurt, Müsli und Kaffee.
Gut gesättigt verabschiedeten wir uns herzlich von Miss Ellie und machten uns auf den Weg Richtung Süden. Nach einer Stunde erreichten wir Hamilton, wo wir im New World unsere Lebensmittel für die nächsten vier Tage kauften und noch einige andere Kleinigkeiten besorgten. Wir fuhren eine Tankstelle an und dann passierte das Malheur: Gerd blieb am Kabel vom TomTom hängen und dieser flog in hohem Bogen auf den Asphalt! Das Display hatte mehrere Sprünge, aber die aktuelle Zielnavigation lief zum Glück noch weiter. Doch der Touchscreen reagierte nicht mehr und wir hatten einen Totalschaden zu beklagen

Aber zumindest führte uns der TomTom noch zu unserer Unterkunft für die nächsten vier Nächte: in das Bach54 nach Mokau an der Westküste der Nordinsel. Wir wurden von Carol begrüsst, die uns das Bach (sprich Bätsch) zeigte und einige Dinge erklärte. Ein Bach ist ein traditionelles Kiwi Strandhaus und unser Bach bestand aus einem grossen und zwei kleinen Schlafzimmern, einem grossen Wohnraum mit voll eingerichteter Küche, einer Waschküche mit Dusche und einem kleinen Bad. Leider gab es nur WiFi mit maximalem Datenvolumen von 100 MB/Tag und auch keinen guten Vodafone oder Sparks Empfang. Vom gepflegten Garten aus konnten wir einen herrlichen Blick über die Flussmündung des Mokau River und die Steilküste geniessen. Bei gutem Wetter kann man sogar den Mt. Egmont, der heute Taranaki heisst, sehen, doch heute war es zu regnerisch.
Diashow Bach54 (Klick für grössere Bilder):Wir zogen ein und gingen in eins der zwei kleinen Imbisse vom Ort eine Kleinigkeit essen. Es hellte etwas auf und wir machten eine kleine Erkundungsfahrt zu der Felsformation der Three Sisters und danach fuhren wir am Mokau River entlang. Plötzlich sahen wir ein paar weisse Vögel auf einem abgestorbenen Baum sitzen, die sich zu unserer Freude als Königslöffler (Platalea regia) entpuppten. Für gute Fotos waren sie viel zu weit weg, doch wir freuten uns sehr, diese hübschen Vögel entdeckt zu haben!
Schliesslich liessen wir den Tag bei einem Glas Wein ruhig ausklingen.
Highlight des Tages: die Löffler
Steilküste
Leider wurden wir auch hier nicht von Mückenstichen verschont und es wurde mit mehreren Stichen im Gesicht sogar noch schlimmer! Das machte langsam wirklich keinen Spass mehr und da wir uns nicht monatelang hochprozentiges DEET auf die Haut schmieren wollten, musste ein alternativer Mückenschutz her! Wir haben die Hoffnung aufgegeben, dass dies in den nächsten Wochen während des Sommers hier aufhören wird... Morgens lohnte es sich nicht zu fotografieren und wir fuhren nach dem Frühstück ins 80 Kilometer entfernte New Plymouth. Wir hatten uns entschlossen, einen neuen TomTom Go 520 World zu kaufen, damit wir unsere Routenplanung weiterführen und ihn auch Zuhause weiter nutzen können. Bei PBTech konnte man uns weiterhelfen und das gewünschte Modell aus einer anderen Filiale anfordern, so dass wir es am Freitag auf der Weiterfahrt abholen könnten. Prima!

Danach verbrachten wir eine Stunde in der Touristeninfo i-Site, wo ich den Reisebericht hoch lud und einige Downloads und Post erledigte. Im New World kauften wir dann ein Anti-Mückenspray, das uns von einer Freundin empfohlen wurde und hofften auf Besserung. Mittlerweile juckten die circa 25 Stiche wie blöd und die Juckerei ging uns beiden ziemlich auf die Nerven
Schliesslich machten wir uns auf den Rückweg und schauten am Urenui Beach vorbei, der direkt vor dem Campingplatz liegt. Die Steilküste ist recht attraktiv, aber auch nichts Besonderes. Weiter ging es zu den wunderschönen White Cliffs, die rund hundert Meter in die Höhe ragen. Bei Ebbe kann man am Strand entlang wandern, aber es kam bereits die Flut herein und erreichte an einigen Stellen schon die Felsen. Wir verweilten ein wenig, beobachteten die Vögel und genossen die Sonne.
Zurück im Bach gab es Mittagessen und ein Päuschen, bevor wir zum Aussichtspunkt der Three Sisters fuhren. Diese bekannte Steinformation ist sehr attraktiv und bestand bis vor kurzem auch noch aus dem Elephant Rock. Doch der Elefant hat nach dem letzten starken Erdbeben im November seinen Rüssel verloren, der ins Meer stürzte und besteht nun nur noch aus einem Felsbogen. Die Aussicht von oben ist sehr schön, aber idealerweise hätte ich lieber von unten fotografiert. Doch der Zugang ist nur bei Ebbe möglich und diese findet weder bei Sonnenauf- noch bei -untergang statt. Es kann halt nicht immer alles passen, wenn man auf einer Reise ist und so muss man eben das Beste daraus machen. Das haben wir versucht und ich bin mit der Ausbeute eigentlich ganz zufrieden.
Wir sprühten uns mit dem Anti-Mückenspray ein und hofften auf eine ruhige Nacht... Highlight des Tages: das letzte Licht bei den Three Sisters
Diashow (Klick für grössere Bilder):Mt. Damper Falls & Three Sisters


Und das Mückenspray brachte tatsächlich Besserung - wir hatten beide während der Nacht Ruhe und keinen einzigen Mückenstich! Als ich gegen fünf Uhr wach wurde, traute ich jedoch meinen Augen nicht: ich konnte aus dem Fenster die Küste nicht sehen! Es war Nebel aufgezogen und man sah die Hand vor Augen nicht. Leider blieb der Nebel auch bis zum Sonnenaufgang und ich verbrachte den frühen Morgen damit, am Reisebericht zu arbeiten, während Gerd ausschlief.
Da es eher trüb blieb, fuhren wir nach dem späten Frühstück zu den Mt. Damper Fall, der sich rund 27 Kilometer von der Küste entfernt inmitten der Wälder der Waitaanga Conservation Area befindet. Schon die Fahrt dorthin war ein purer Augenschmaus: immer wieder gab es kleine Hügel, die üppig mit saftigem Gras bewachsen sind und dazwischen weideten die Schafe - Neuseeland Idylle pur!
Am Anfang gibt es einen typischen neuseeländischen Tunnel: schmal, aber hoch, damit LKW durchpassen
Kurz vor dem Ende der Strecke gibt es einen atemberaubenden Pass, über den sich die enge Strasse rund zwei Kilometer windet. Beunruhigend fand ich das Hinweisschild für LKW, die in einen tiefen Gang schalten sollten... Noch schöner, dass man auf der engen Schotterpiste dann offiziell 100 km/h fahren durfte

Bei der Mt. Dampers Farm gibt es einen kleinen Parkplatz und von dort aus läuft man circa 30 Minuten durch zunächst idyllische Weiden und dann durch einen dichten Wald zu dem Wasserfall. Der Mt. Damper Wasserfall ist rund 74 Meter hoch und gehört damit zu den höchsten Wasserfällen auf der Nordinsel.

Nach den Regenfällen der letzten Tage war er auch sehr attraktiv und nach einer Weile wurde es auch bedeckt, so dass uns einige nette Aufnahmen gelangen. Die Vegetation ist dicht und es dauerte nicht lange, bis Gerd Detailaufnahmen von Farnen machte und auch die unvermeidbare fette Spinne für Makroaufnahmen fand. Ich fand sie ziemlich hässlich, aber sind sie das nicht alle?
Auf dem Rückweg bot sich uns noch ein Ausblick auf einen weiteren Wasserfall, der aber noch weniger zugänglich war und auch nicht so ganz spektakulär. Dennoch faszinierend, wie viele Gewässer es hier gibt!
Die Fauna ist in der Tat reichlich vertreten und wir fanden noch einen Käfer, eine blaue Libelle und natürlich die immer gegenwärtigen Schafe, die mehr oder weniger willig für ein Foto posierten. Zurück am Parkplatz war uns ordentlich warm und nach einer kleinen Erfrischung fuhren wir zurück Richtung State Highway. Und es kam, wie es kommen musste: an der engsten Stelle, wo ein Steinschlag repariert wurde und es nur einspurig war, kamen uns zwei riesige LKW's entgegen! So musste ich rückwärts in eine kleine Ausweiche navigieren und Gerd auf dem Weg einige grosse Steine aus dem Weg räumen. Doch es ging ganz gut und nach ein paar Minuten konnten die LKW passieren und wir unsere Fahrt fortsetzen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Nach einer wohlverdienten Mittagspause im Bach machten wir uns gegen 18 Uhr für die Abendtour parat. Wir fuhren die kleine Strasse am Mohakatino River entlang und entdeckten eine idyllische Landschaft nach der anderen - wieder einmal war diese Tour ein einziger Augenschmaus aus saftigen Wiesen und Hügeln! Zum Schluss fuhren wir nochmals zu den Three Sisters, die sich heute etwas freundlicher und farbenfroher präsentierten als gestern - ein perfekter Abschluss des Tages – bis auf die zwei neuen Mückenstiche während der Dämmerung!
Highlight des Tages: die saftigen Hügel rund um Mokau
Strandspaziergänge


Auch heute Morgen war es zunächst neblig, doch pünktlich zum Sonnenaufgang verzog er sich in die Hügel und gab die Sicht auf einige bunte Wolken frei - ein wahres Himmelsfeuerwerk! Die Three Sisters mit dem Mt. Egmont im Hintergrund machten sich gut im blauen Licht und wir waren zufrieden mit dieser Ausbeute am frühen Morgen.
Später am Vormittag machten wir eine Erkundungsfahrt in der Umgebung von Mokau und entdeckten ein wunderschönes Tal, das wir im besseren Licht des Nachmittags nochmal besuchen wollten. Nach einem entspannten Strandspaziergang assen wir zu Mittag und machten uns auf den Weg zu den Three Sisters.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ebbe war gegen zwei Uhr und so konnten die markanten Felsen am Strand erreicht werden. Was für tolle Motive und wieder einmal bedauerte ich es, dass Ebbe nicht im schönen Morgen- oder Abendlicht war
Aber auch so versuchte ich das Beste daraus zu machen und die Spiegelungen im feuchten Sand waren nicht so schlecht.
Hin und wieder kam noch eine grössere Welle rein und sorgte für feine Strukturen im Wasser. Nach rund zwei Stunden hatten wir genug Sonne abbekommen und liefen zurück zum Auto.
Als das Licht dann am frühen Abend besser wurde, fuhren wir nochmals in das kleine Tal und die grünen Hügel sahen nun im warmen Licht wie erwartet wunderschön aus! Der kleine Fluss schlängelte sich durch die saftigen Wiesen und es war einfach nur ein wunderschöner, idyllischer Anblick. Neuseeland pur!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Unsere kleine Rundtour führte uns dann zu einem Aussichtspunkt über die Flussmündung des Awakino River, wo wir die grandiose Aussicht über den Fluss und die Hügellandschaft genossen. Den Rest des Tages verbrachten wir am Strand von Mokau, bis die Sonne langsam im Meer versunken war. Highlight des Tages: Three Sisters bei Ebbe
Diashow (Klick für grössere Bilder):Weiterfahrt nach Taranaki Kilometerstand 89520 km

Die Morgenstimmung am Mohakatino River war leider recht unspektakulär, da die hübschen Wölkchen gerade zum Sonnenaufgang verschwanden. Aber immerhin für ein ansprechendes Foto hat es dann doch gereicht. So kehrten wir früh zurück ins Bach und packten bald nach dem Frühstück unsere Sachen zusammen.
Um kurz nach neun Uhr verabschiedeten wir uns von Carol und rollten Richtung New Plymouth. Weiter geht der Reisebericht nun mit unserem schönen Aufenthalt in Taranaki.
