Zum Jahreswechsel an die Costa Teguise
22. Dezember 2021 - 11. Januar 2022
Am 22. Dezember 2021 verabschiedete ich mich von der Crew in der Finca La Florida und zog um in das Clubhotel Occidental Mar Lanzarote * der Barcelo Group nach Costa Teguise. Ich hatte dort ein Standarddoppelzimmer mit All Inclusive gebucht und das Zimmer war zu meiner Überraschung sehr gross. Es gab einen Wohnraum mit Sofa, Fernseher und Minikühlschrank, ein separates Schlafzimmer und ein geräumiges Bad mit guter Dusche. Ein Balkon rundete das Zimmer ab.
Diashow Occidental Mar Lanzarote (Klick für grössere Bilder):Finde eine Unterkunft bei Booking.com *
Booking.comIn den kommenden zehn Tagen genoss ich das Clubleben mit viel Sport und Party, ohne ein einziges Mal die Kamera in die Hand zu nehmen. Schnell hatte ich mich einer Gruppe ebenso netter wie trinkfreudiger Briten angeschlossen und es war jeden Abend feuchtfröhlich
.
Das Hotel hat einen sehr gut ausgestatteten Gym (leider habe ich vergessen, ein Foto zu machen ) und ich probierte mich neben den Bikes am Rudergerät und den
Gewichten aus. Besonders das Rudergerät hat mir Freude gemacht. Das Restaurant war als Self-Service aufgestellt mit einer Kochstation, wo Fisch, Fleisch und morgens Eierspeisen frisch zubereitet wurden.
Am Weihnachtstag kam dann der Weihnachtsmann mit seinem Rentier und einem Einhorn, was besonders für die Kinder ein Spass war. Für mich gingen sowohl die Weihnachtstage als auch der Jahreswechsel im Rausch der Party unter und ich kam gut durch diese Zeit . Eine kurze Erkundungstour führte mich an den Strand der Costa Teguise, der mich aber nicht sehr beeindruckte; ich finde Sandstrände einfach langweilig.
Am 30. Dezember machte ich einen Ausflug mit dem Bike zum Jardin de Cactus, der sich rund 18 Kilometer entfernt in Guatiza befand und in meinem Voucher enthalten war. Es handelt sich hierbei um einen sehr schön Kakteen- und Sukkulentengarten, der vom Sohn der Insel, César Manrique, entworfen und angelegt wurde. Der Jardin de Cactus war sein letztes Werk und wurde 1990 fertig gestellt. In der Anlage gibt es noch viele weitere, meist nicht auf den Kanaren einheimische Pflanzen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Blickfang ist die über den Terrassen thronende, restaurierte Gofio Mühle aus dem Jahr 1831. Eine wirklich schöne Mühle, die sich gut in die Anlage integriert.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Mir hat der rund 40-minütige Besuch gut gefallen und kann den Jardin de Cactus empfehlen, wenn Ihr auf Lanzarote Zeit übrig habt.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Am Silvestertag machte ich eine E-Bike Tour in die Inselhauptstadt Arrecife. Ich genoss die Velotour draussen, doch wirklich sehenswert ist Arrecife nicht. Der grosse Stadtstrand Playa del Reducto ist ganz nett und das Highlight der Stadt wahrscheinlich der malerische Charco de San Ginés. Es ist eine natürliche Lagune, die von weissen Häusern umgeben ist und malerische Boote dümpeln vor sich hin. Das sah schon sehr hübsch aus!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Weiterreise in den Norden nach Orzóla
Am 2. Januar 2022 zog ich um nach Orzóla, einem kleinen Ort an der Nordküste und Tor zur Insel La Graciosa. Ich hatte dort ein geräumiges Apartment von Iván gebucht. Es gab einen grossen Wohnraum mit Sofa, Tisch, Fernseher, Esstisch und Küchenzeile mit allen Dingen, die man benötigt. Das Schlafzimmer mit zwei Einzelbetten war separat und das grosse Badezimmer befand sich eine Ebene höher. Der Wasserdruck in der Dusche hätte etwas besser sein können, aber ansonsten war alles perfekt. WLAN war schnell genug zum Streamen und stabil.
Diashow Apartment Orzóla (Klick für grössere Bilder):Iván ist ein perfekter Gastgeber und bei Problemen schnell zu erreichen. Der Feuermelder ging mehrmals täglich unkontrolliert los und einmal war das Warmwasser aus, aber Iván reagierte stets innert einer Stunde und löste das Problem. Sehr empfehlenswerte Unterkunft!
Den Rest des Tages ging ich spazieren und schaute mir die Fähren nach La Graciosa an.
Kurze E-Bike Tour und Sonnenuntergang am Mirador del Rio
Gesundheitlich war ich etwas angeschlagen, aber nicht zu sehr, so dass ich am Vormittag eine sehr kurze E-Bike Tour zur Erkundung der Umgebung von Orzóla machte. Vom Hafen aus hat man einen schönen Blick Richtung La Graciosa und ich schaute eine Weile den Fähren zu, als sie den Hafen verliessen. Danach fuhr ich zum nahen Playa de Orzóla; einem sehr hübschen Strand in einer halbmondförmigen Bucht, die von hohen Klippen begrenzt wird. Zum Schluss fuhr ich knapp vier Kilometer bis zur Playa Caleton Blanco mit wunderbar feinem weissen Sand. Hier lag auch eins der blauen Parteras (kleine Holzboote ohne Kiel), mit denen Flüchtlinge aus Afrika ankommen. Diese kleine Erkundungstour war gerade gut und ich erholte mich bis zum Sonnenuntergang im Apartment.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Um fünf Uhr fuhr ich dann knapp 9 Kilometer hoch zum Mirador del Rio und suchte mir einen Stelle an den Klippen, die bereits goldig im Spätnachmittagslicht leuchteten. Die Sicht auf La Gracioso war grandios und ich bewunderte die kleine Insel mit den Vulkanen. Eine ideale Gelegenheit für ein Panorama, das ich das erste Mal nach langer Zeit mal wieder machte. Und es hat sich gelohnt! Im besten Licht besuchte mich ein Turmfalke (Falco tinnunculus) und so wie er sich zu mir umdrehte und mich ansah, fragte ich mich, ob er von Gerd geschickt wurde . Ein schöner Abschluss dieses Tages.

Ruhiger Tag mit Sonnenaufgang an der Playa de Orzóla
Heute Morgen fuhr ich den kurzen Weg zur Playa de Orzola, um zum Sonnenaufgang zu fotografieren. Ich kam in der blauen Stunde an und freute mich, dass es Ebbe war und sich die Klippen im nassen Sand spiegelten.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Die Sonne ging auf und die Klippen leuchteten in einem herrlich intensiven Rot-Orange. Ich war mal wieder begeistert . Mittlerweile liefen ein paar der Camper am Strand, aber durch die langen Belichtungszeiten waren sie auf den Foto nicht sichtbar. Ich probierte verschiedene Bildkompositionen aus und freute mich über das schöne Licht und meine Ausbeute an diesem Morgen.
Da es mir immer noch nicht wieder gut ging, machte ich am Nachmittag lediglich einen kleinen Spaziergang durch das Malpais am Ortsrand von Orzóla und liess den Tag ansonsten ruhig ausklingen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Sonnenuntergang am Mirador del Rio
Der Wind war heftig aufgefrischt und es gab an diesen beiden Tagen hohe Wellen, die bis in den Hafen schwappten. Eine ganze Weile schaute ich zu, wie die Fähren von Biosfera Express und Lineas Romero sich durch die Wellenberge Richtung La Graciosa arbeiteten. Sie schaukelten unfassbar in den Wellenbergen und mir war klar, dass ich bei so einem Seegang sicher nicht La Graciosa besuchen würde
.
Am Nachmittag machte ich einen kurzen Ausflug mit dem Bike zum Playa Caleton Blanco und schaute mir die Pateras näher an. Kaum vorstellbar, dass die Menschen in diesen Booten von Afrika aus über den Atlantik gekommen sind . Was für ein gefährliches Unterfangen und dann auch noch mit ungewissem Ausgang.
Am Abend fuhr ich zum Mirador del Rio und freute mich über eine herrliche Wolkenstimmung über der Westküste bei Famara. Die Sonnenstrahlen durch die Wolken modellierten die Formen der Landschaft mit den Bergen und Vulkanen ganz zauberhaft. Die Fahrt hatte sich definitiv gelohnt.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Besuch im Lavatunnel Cueva de los Verdes
Die Cueva de los Verdes (Grüne Höhle) ist ein begehbarer Teil eines riesigen Lavatunnels, der beim Ausbruch des Vulkans La Corona vor über 20.000 Jahren entstand. Der Tunnel ist insgesamt 6,9 Kilometer lang und setzt sich noch 1,4 Kilometer unter dem Meeresboden im Atlantik fort. Damit gehört er zu den längsten Lavaröhren der Welt. An insgesamt 16 Stellen ist die Decke eingebrochen und man kann das Tunnelsystem betreten.
Der Name leitet sich von ihren Entdeckern ab, der Familie Verde, die die Höhle entdeckte und die Einwohner Lanzarotes nutzten sie im 16. und 17. Jahrhundert als Versteck vor den Invasionen nordafrikanischer Piraten. In den 1960er Jahren wurde der Tunnel durch den Künstler Jésus Soto und dem Architekten César Manrique erschlossen und mit Lichtinstallationen gestaltet und so den Besuchern zugänglich gemacht.
Die Cueva de los Verdes war Teil meines Vouchers und ich war gleich morgens um 10 Uhr dort, denn ich hatte auf einer Velotour gesehen, wie sich später eine unglaublich lange Schlange vor dem Eingang gebildet hat. Die rund zwei Kilometer lange Begehung des Lavatunnels erfolgt im Rahmen einer Gruppenführung, in der der Guide viel Informatives über den Vulkan und die Lava erzählt. Die Tour dauert circa 45 Minuten.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Wir stiegen hinab in den Lavatunnel und standen inmitten der gewaltigen Höhle 'Sala de los Minerales', die sicher eine Höhe von 10 bis 12 Metern hat. Unglaublich, wie viel Lava hier durchgeflossen sein muss! An den Wänden kann man gut die verschiedenen rippenähnlichen Pegelstände der Lava erkennen und an manchen Stellen hängen Zapfen, die entstehen, wenn die grosse Hitze das Gestein zum Schmelzen bringen. Farblich ist sie durch die verschiedenen Mineralien wie weisses Kalziumkarbonat, rotes Eisenoxid und braunen Phosphaten ziemlich bunt.
Tief im Tunnel wurde aufgrund der aussergewöhnlichen Akustiv ein Auditorium gebaut und es finden regelmässig Konzerte statt. Den beeindruckenden Abschluss bietet im oberen Bereich eine spektakuläre Spiegelung in einem kleinen Becken. Man hat die Vorstellung, dass das Wasser sehr tief ist, aber alle waren erstaunt, als unser Guide einen Stein ins Wasser war und der Stein nur rund 20 Zentimeter tief fiel. Wirklich die perfekte Illusion! Das Wasser stammt aus Regenwasser, das auf Lanzarote nur sehr spärlich fällt.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Mich hat der Lavatunnel sehr beeindruckt und begeistert. Wenn ich nochmal nach Orzola gehe, werde ich die Cueva de los Verdes sicher noch ein zweites Mal besuchen.
Das Meer war heute immer noch sehr rau und ich schaute am Nachmittag wieder den Fähren zu, wie sie aus dem Hafen schaukelten. Nein, das wäre sicher nichts für mich !
Besuch in Manriques Jameos del Agua
Es war schon wieder Calima und es gab für mich keinen Sonnenaufgang. So nutzte ich den Tag zum Besuch der Jameos del Agua, die letzte Attraktion in meinem Voucher. Jameo steht für Hohlraum und beschreibt die eingestürzten Lavatunnel in diesem Gebiet. Die Jameos del Agua gehören zum selben Tunnelsystem wie die Cueva de los Verdes und wurde vom lanzarotenischen Architekt und Künstler César Manrique in seinem unverkennbaren Stil entworfen.
Ich war wieder um 10 Uhr dort und einer der ersten Besucher. So gelangen mir auch einige Fotos ohne Menschen im Lavatunnel. Nach dem Eingang geht es zunächst eine Etage tiefer in den Tunnel, wo sich das Restaurant befindet. Ein paar Stufen weiter unten steht man dann im beeindruckenden Túnel de la Atlántida, in dessen türkisblauen Naturschwimmbecken endemische Albinokrebse (Munidopsis Polimorpha) leben. Ich konnte allerdings keine entdecken, was aber wohl daran lag, dass ich nach grossen Krebsen geschaut habe und diese Albinokrebse mit 1,5 Zentimetern wohl sehr winzig sind . Dieser Teil der Anlage ist gewaltig und wieder mal stellte ich mir vor, wie hier vor tausenden von Jahren die Lava zum nahen Atlantik durchfloss.
Nach der Höhle geht es wieder hinauf in einen hübsch angelegten Palmengarten mit künstlichem blauen See, Dattelpalmen und weiss getünchten Böden. In der Vulkangrotte wurde ein grosser Konzertsaal mit grossartiger Akustik angelegt. Eine schön geschwungene typische Manrique Trepp führte nach oben und dann war ich auch schon wieder am Ausgang.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich hatte noch nicht mal dreissig Minuten für den Besuch benötigt. Ich denke, das reicht nun auch als Dosis Kunst für diese Zeit auf den Kanaren .
Am Nachmittag machte ich eine E-Bike Tour und entdeckte dabei einen weiteren Jameo zwischen dem Vulkan La Corona und der Cueva de los Verdes. Es gibt einen steilen Pfad hinunter in das Tunnelsystem und ich nahm mir vor, das nochmal genauer zu erkunden.

Sonnenaufgang am Volcán La Corona und Ende der Zeit in Orzola
Als ich um kurz nach sechs Uhr aufstand, war es sternenklar und auch im Osten, wo die Sonne aufgeht, sah es gut aus. So machte ich mich eine Stunde später auf den kurzen Weg zu einer Stelle nahe des Vulkan La Corona, den ich mir auf den E-Bike Touren ausgesucht hatte.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Kurz vor Sonnenaufgang färbten sich die Wolken eine kurze Zeit rosa und ich suchte mir einige schöne Standpunkte aus, wo ich die für Lanzarote typischen Weinterrassen in die Bildkomposition integrieren konnte. Richtung Osten bildeten ich am Himmel wunderschöne rote Wolken, die auch ohne stimmigen Bildaufbau punkten konnten. Schliesslich ging die Sonne auf und tauchte den Bilderbuchvulkan in tolles goldenes Licht. Begeistert fotografierte ich drauf los und freute mich über meine Ausbeute an diesem Morgen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Danach fuhr ich zu dem Jameo, den ich gestern entdeckt hatte und stieg den steilen Pfad hinunter. Auf beiden Seiten kann man einen Blick in die Lavaröhren, die in pechschwarzer Unendlichkeit enden, werfen. Der gewaltige Umfang der Lavatunnel beeindruckte mich hier auch wieder mal. Wahnsinn, ich war völlig fasziniert und stellte mir diese Naturgewalt vor so langer Zeit immer wieder vor.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Am Nachmittag machte ich nochmal eine rund 30 Kilometer lange E-Bike Tour. Nach dem Fieber der vergangenen Tage liess ich es erst mal noch langsam angehen. Zurück in Orzola, schaute ich wieder mal den Fähren zu und liess den Tag mit Reisebericht schreiben und Fotos entwickeln ausklingen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Mein letzter Tag in Orzola, der 10. Januar war mal wieder ein Tag zum Vergessen. Es war komplett bewölkt, aber zumindest war der starke Wind weg und die See ruhig. Aber an so einem bedeckten Tag wollte ich die Tour nach La Graciosa auch nicht machen. So machte ich nur eine Runde mit dem Bike und blieb im Apartment.
Am nächsten Tag ging es weiter in den Nordwesten von Lanzarote nach Soo.
Ich freue mich über Euren Besuch meines Fotoblogs mit aktuellen Fotos und Informationen über meine Fotoprojekte: Fotoblog SA*GA Photography ~ Moments in Light ~