Lake Manyara Nationalpark

19. November 2008

Weiterfahrt zum Lake Manyara Nationalpark

Nach dem Frühstück wurden das Zelt und die Küche abgebaut und gegen neun Uhr verliessen wir die Zion Campsite und machten uns auf den Weg zum Lake Manyara National Park. Es war eine kurze Fahrt, auf der uns Steven einige interessante Pflanzen am Wegesrand zeigte; unter anderem eine Akazienart, die Kapseln hat, in denen Ameisen leben. Diese halten die Elefanten davon ab, die Akazien zu plündern und so die Vegetation zu zerstören. Steven beeindruckte uns immer mehr durch sein Fachwissen über Tiere und Pflanzen. Er kennt wirklich jeden Vogel, jedes Tier und jede Pflanze inklusive des wissenschaftlichen Namens. Wir sind sehr froh, ihn bei uns zu haben !

In Mto Wa Mbu erreichten wir unser Heim für die nächsten drei Nächte: die Manyara Sunbright Campsite *. Hier wurden wir von Angelina herzlich empfangen und fühlten uns direkt wie Zuhause . Die Campsite ist relativ neu und sehr gemütlich: die Zelte stehen unter schattigen Bäumen, es gibt einen luftigen Aufenthaltsbereich mit Bar und für Paul seine Küche, die zu einem lebhaften Aufenthaltsort mutierte – alle inklusive Angelina halfen mit!. Die sanitären Anlagen sind sehr sauber und gepflegt.

Diashow Sunbright Campsite (Klick für grössere Bilder):

Flugs war das Zelt aufgebaut und nach dem Lunch statteten wir dem Lake Manyara National Park unseren ersten Besuch ab. Am Anfang ist der Park bestimmt von regenwaldartiger Vegetation mit viel dichtem Grün und mehreren Leberwurstbäumen, deren Früchte (völlig überraschend ) wie Leberwürste von den Ästen hängen. Nach kurzer Zeit ging die Vegetation in Savanne mit Bäumen und Büschen über und wir sahen viele Elefanten, Impalas, Zebras und Giraffen.

Am Hippo-Pool lagen die Flusspferde faul im kühlen Nass und Madenhacker betrieben auf ihnen ihre Körperpflege. Am Ufer gab es einige Pelikane, viele Waffenkiebitze und Störche, Nilgänse und Zwerg- und Rosaflamingos. Plötzlich hörten wir eine Art heulendes Geräusch und schauten nach oben: Hunderte von Störchen flogen ein und liessen sich im Sturzflug kreisend vom Himmel fallen – was für ein Anblick, den auch Steven genoss ! Hier am Hippo-Pool ist immer was los!

Dann sah ich plötzlich einen grösseren Vogel auf uns zusegeln – ein Schwarzmilan auf der Suche nach Nahrung und ziemlich schnell hatte er auch etwas erbeutet und liess sich zum Fressen circa 100 Meter entfernt von uns nieder. Wir pirschten uns langsam und vorsichtig an ihn heran, doch er interessierte sich gar nicht für uns und frass einfach weiter. Steven kam auch, wir näherten uns bis auf 20 Meter und beliessen es dann dabei, obwohl er immer noch völlig unbeeindruckt von uns seine Beute verspeiste. Was war das wieder für ein tolles Erlebnis mit einem Greifvogel!

Zurück im etwas schattigen Wald standen wir plötzlich vor einem Elefantenbullen, der gemütlich an den Pflanzen frass und zu dem sich nach kurzer Zeit ein Kumpel gesellte. Einge Meter weiter beschützte eine Elefantenkuh ihr sehr junges Elefantenbaby – Steven meinte, es wäre gerade mal eine Woche alt . Es hatte auch noch nicht viel auf den Rippen und es war zuckersüss, wie es mit dem kleinen Rüsselchen die Blätter von den Zweigen holte . Das sah alles noch ein wenig unbeholfen aus, aber beim Überqueren der Piste – es waren mittlerweile noch zwei weitere Autos gekommen – war es dann ganz schön forsch und mutig!

Letztendlich zum Abschluss des Tages bot die Vogelwelt wieder alles auf, was bunt und schön ist: Bienenfresser, einen zwischen Giraffen nach Insekten jagenden Graukopfliest (eine Eisvogelart) und dann am Bach in kürzester Entfernung einen wirklich grossen Eisvogel: den Riesenfischer . Er sass erst ganz nah am Auto auf einem Ast und war von unserer plötzlichen Ankunft genauso verblüfft wie wir ob seines Anblickes. Dann flog er zum Glück nur ein Stückchen in das Bachbett und wir konnten ihn ausreichend bewundern. Am Ende des Baches gruppierten sich einige Elefantendamen mit Nachwuchs, doch irgendwie hatten wir nun nur noch Augen für den grossen, schönen Riesenfischer.

Es war Zeit, den Park zu verlassen und voll mit Eindrücken ging es zurück zur Campsite. Angelina 'quälte' uns mit Musik von Westlife und Paul verwöhnte uns an diesem Abend mit einem afrikanischen Eintopf aus Bananen, Süsskartoffeln, Fleisch und Gemüse – lecker!

Highlight des Tages: die Elefanten, der Schwarzmilan und der Riesenfischer

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Zwergspint (Merops pusillus)Pelikan & HipposFlusspferd (Hippopotamus amphibius)Flusspferd (Hippopotamus amphibius)Anubispavian, Papio anubisLeberwurstbaum (Kigelia africana)Schwarzmilan (Milvus migrans)Flusspferd (Hippopotamus amphibius)Giraffe (Giraffa camelopardalis tippelskirchi)GiraffeWeisskehlwaran (Varanus albigularis)Riesenfischer (Megaceryle maxima)Elefant (Loxodonta africana)Elefant (Loxodonta africana)Elefant (Loxodonta africana)Elefant (Loxodonta africana)Elefant (Loxodonta africana)
20. November 2008

Lake Manyara Nationalpark

Heute hiess es 5.30 Uhr aufstehen, schnell eine Tasse Kaffee und auf in den Park. Das Licht war nicht so toll, es war ziemlich wolkig und auch die Tiere machten sich zunächst etwas rar. Erst als wir Richtung Seeufer unterwegs waren, fanden wir dann plötzlich in einigen Metern Entfernung von der Piste vier Löwen in der Sonne dösend: ein männlicher Löwe mit drei Löwinnen. Unsere ersten richtig nahen Löwen!

Der Löwe fing an zu gähnen und Steven meinte, das wären Anzeichen dafür, dass sie sich bald bewegen würden. Und richtig: kaum drei Mal gegähnt, blies er zum Abmarsch, überquerte langsam und gemächlich vor uns die Piste und machte sich auf der anderen Seite ins Gebüsch. Zwei der drei Löwinnen folgten ihm und legten sich nicht weit entfernt von uns in den Schatten eines Busches.

Wir beobachteten sie eine Weile und fuhren dann weiter durch den Grundwasserwald, bis wir zu unserer Begeisterung in einem Baum einen Kampfadler mit seiner Beute, einer Ginsterkatze, fanden! Er sass in der Astgabel, seine Beute fest in den Fängen und schaute uns ebenso gross an wie wir ihn. Auch Steven war begeistert und wir waren überglücklich, dem grössten Adler Afrikas in nur 10 Meter Entfernung Aug-in-Aug gegenüber zu stehen! Er ist bis zu 86 cm hoch, hat gewaltige Fänge, richtig breite Schultern und einen ziemlich einschüchternen Blick. Als Dik-Dik möchte ich ihm nicht gegenüberstehen und Steven erzählte, dieser Adler hätte schon kleine Babies erbeutet, die Frauen unvorsichtigerweise unter einem Baum abgelegt hätten...

Plötzlich krachte in der Nähe ein Schuss und wir erschraken genauso wie unser Adler, der aufgeregt mit seiner Beute davon flog! Wir waren total entäuscht . Kurze Zeit später trafen wir auf ein Auto mit den Rangern, die erklärten, sie hätten einen Hund geschossen, der innerhalb des Parks war. Hunde können Krankheiten wie Hundestaupe oder Tollwut in den Park tragen und werden daher geschossen.

Wir schauten nochmal beim Hippo-Pool vorbei, wo ein paar Hippos in der Ferne an Land grasten und fuhren zur Campsite, wo uns Angelina und Paul bereits zum Frühstück erwarteten. Danach nutzten wir die Zeit, um ein paar T-Shirts zu waschen, die Kamerabatterien aufzuladen und wir duschten ausgiebig.

Nach einem Nickerchen und Lunch ging es wieder in den Park. Kleine Grüne Meerkatzen und Diademmeerkatzen spielten am Wegesrand und mehrere Horden Paviane tobten durch den Wald. Sie hatten Junge in allen Grössen und zogen laut schmatzend über eine kleine Lichtung. An einem Bach fanden wir mehrere kleine Graukopflieste, die geduldig auf einem Ast für uns posierten. Diese kleinen Kerle sind wirklich total putzig !

Am Hippo-Pool dösten die Flusspferde im Wasser – irgendwie beneidete ich sie: sie hatten es schön kühl und für uns war es heute ein sehr heisser Tag . Viele der eifrigen Mittelreiher hüpften auf den Rücken der Flusspferde und der Büffel auf der Suche nach Insekten und Parasiten. In der Ebene gab es eine Herde Zebra mit Nachwuchs und zwei Sattelstörche staksten in nicht allzu weiter Entfernung vom Auto.

Schliesslich erreichten wir wieder den Baum unseres Kampfadlers und zu unserer grossen Freude war er wieder daheim! Reste der Ginsterkatze lagen in einer Astgabel und er sass eine Etage höher satt und zufrieden im Baum. Diesmal störte kein Schuss und wir konnten ihn ausgiebig bewundern – mehr als eine 'Wiedergutmachung' für heute morgen!

Es wurde spät und wir schauten zum Abschluss nochmals am Hippo-Pool vorbei, wo wir nun ganz allein waren. Die Flusspferde waren etwas munterer und würden wohl in kurzer Zeit an Land gehen. Es waren heute weniger Flamingos da als gestern und die meisten waren draussen auf dem See: wir konnten ein mehrere zehn Kilometer langgezogenens rosafarbenes Band entlang des Sees erkennen .

Ein schöner Tag ging zu Ende und im Camp erwartete uns Paul mit selbstgebackenen Brötchen und einer leckeren Nudelsosse. Angelina verschonte uns heute mit Westlife und legte stattdessen eine BBC produzierte DVD über die Serengeti ein, die uns einen schönen Einblick in das gab, was uns erwarten würde.

Highlight des Tages: der Kampfadler und die Graukopflieste

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Löwe (Panthera leo)Löwe (Panthera leo)Löwe (Panthera leo)Mausvogel (Colius striatus)Büffel (Syncerus caffer)Streifenliest (Halcyon chelicuti)Feuerball Lilie (Scadoxus multiflorus)Graukopfliest (Halcyon leucocephala)Graukopfliest (Halcyon leucocephala)Kampfadler (Polemaetus bellicosus)Graukopfliest (Halcyon leucocephala)Grant-Zebra (Equus quagga boehmi)Zebra KindFlusspferd (Hippopotamus amphibius)Spornkiebitz (Vanellus spinosus)Flusspferd (Hippopotamus amphibius)Weissbartgnu (Connochaetes taurinus mearnsi)
21. November 2008

Lake Manyara Nationalpark

Schon vor dem Frühstück wurden wir von einem Graukopfliest begrüsst, der dort auf der Campsite sein Revier hat und hungrig sein Frühstück fing. Wir taten es ihm gleich und nahmen auch ein reichhaltiges Mahl zu uns und fuhren bepackt mit vollen Lunchboxes in den Park, um dort den ganzen Tag zu verbringen. Am Wegesrand begleiteten uns Giraffen, Elefanten, Paviane, Bienenfresser und die niedlichen Eisvögel. Wir fuhren beim Kampfadler vorbei und der Bursche war tatsächlich wieder daheim! So konnten wir ihn noch ein letztes Mal bewundern ! Auf dem Weg zu den Hot Springs wechselte die Vegetation vom Grundwasserwald zu einer Baumsavanne und es wurde heisser – selbst die Giraffen sassen unter schattenspendenden Bäumen, was recht komisch aussah, wenn da plötzlich ein langer Hals aus dem Gras ragt !

Wir machten auf einer am Fluss gelegenen Campsite Mittagspause und erreichten kurz danach die Maji Moto Ndogo Hot Springs. Das Quellwasser hat circa 75° Celsius und die ganze Umgebung wird dadurch noch heisser. Bunte Ablagerungen prägen das Bild hinunter zum Seeufer, wo zahlreiche Flamingos nach Nahrung suchten – eine Idylle, wenn auch etwas heiss . Steven erklärte, dass man einem lokalen Glauben nach mit dem heissen Wasser Pech abwaschen kann, aber ich konnte nur kurz den Finger in das heisse Wasser halten, während Gerd und Steven tapfer die Hände wuschen. Ich hoffe, Gerd hat mein Pech mit abgewaschen !

Wir blieben dort eine Weile und fuhren danach noch etwas weiter in den Süden. Steven wollte schauen, ob es Schwarze Nashörner im Wald hat, aber wir fanden keine. Angeblich sind sie im Nationalpark auch von Wilderern ausgerottet worden .

Auf der Rückfahrt passierten wir zahlreiche Zebras, Büffel, Impalas bis wir schliesslich dem Hippo-Pool einen letzten Besuch abstatteten. Am anderen Ufer weit entfernt sass ein Schreiseeadler, der sich wohl zu unserem Abschlussbesuch vorgenommen hatte, uns besonders zu erfreuen: er liess sich auf einen abgestorbenen Baum in nur circa 25 Meter Entfernung vom Auto nieder ! Ein unglaubliches Glück und wir waren total begeistert, ihn so nah beobachten und fotografieren zu können. Ein majestätisch schöner Greifvogel !

Zurück auf der Campsite erwartete uns Stevens Boss Aafeez mit seinen zwei Brüdern. Sie hatten Proviant für die kommenden Tage gebracht, so dass Steven und Paul nicht nach Arusha zurück fahren 'mussten'. Sie taten uns ein wenig Leid, denn sie hatten sich wohl darauf gefreut, ihre Familien für einen Tag zu sehen, während wir am Krater sind . Wir plauderten ein wenig, Elvira liess Grüsse ausrichten und wir berichteten begeistert von unseren Erlebnissen. Alles perfekt bisher! Zum Dinner legte Angelina den zweiten Teil der Serengeti-DVD ein und wir bekamen noch mehr Lust auf die kommenden Tage.

Highlight des Tages: der Schreiseeadler

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Lake Manyara FlamingosZwergstrandläufer (Calidris minuta)Schwalben (Hirundo rustica)Maji Moto Ndogo Hot SpringsMaji Moto Ndogo Hot SpringsMaji Moto Ndogo Hot SpringsMaji Moto Ndogo Hot SpringsMaji Moto Ndogo Hot SpringsSchreiseeadler (Haliaeetus vocifer)Schreiseeadler (Haliaeetus vocifer)WebervogelGrant-Zebra (Equus quagga boehmi)

Was wir mit den Tieren im Ngorongoro Krater erlebten, könnt Ihr im nächsten Kapitel lesen.


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