12. Dezember 2020 - 22. Juni 2021
Herzlich Willkommen zu meinem Fotoreisebericht 'Überwintern auf den Kanaren zur Zeit von Corona'. Der Titel ist eigentlich nicht ganz korrekt, denn aus dem Überwintern ist eher eine Lockdown Flucht aus Deutschland geworden und ich blieb bis zum 22. Juni auf den Kanaren! Aufgrund von Covid-19 hielt ich alles so flexibel wie möglich und verlängerte meinen Aufenthalt immer wieder. Das Leben auf den Kanaren war im Gegensatz zu Deutschland im Dauerlockdown völlig normal und ich hatte eine gute Zeit.
Den November verbrachte ich dieses Jahr noch Zuhause, aber das neblige und kalte Wetter ging mir Ende November dann ziemlich auf die Nerven. Ausserdem deutete sich bereits an, dass Deutschland wohl doch in einen harten Lockdown mit Ausgangssperren gehen würde und so buchte ich mir nur den Hinflug nach Teneriffa für den 12. Dezember 2020. Ende offen. Das Auto – diesmal wieder ein Opel Mokka X, mietete ich wie gewohnt bei Cicar an.
21. Januar - 13. Februar 2021
E-Bike Touren
Nach der schönen Woche in Puntagorda zog ich zurück nach Todoque in die Casita Indra, wo Karin gerade ihren Geburtstag mit einem leckeren Frühstück feierte. Ich fühlte mich hier schon fast wie Zuhause Auch von Todoque aus machte ich täglich meine E-Bike Touren und zeige Euch hier ein paar Impressionen. Viel habe ich nicht gemacht, aber ein paar Fotos sind doch dabei rumgekommen.
UPDATE Oktober 2021: Ich bin sehr traurig, hier mitteilen zu müssen, dass bei dem verheerenden Vulkanausbruch auf der Cumbre Vieja, der am 19. September 2021 begann, auch die wunderschöne Casita Indra von der Lava verschlungen wurde. Meine Gedanken sind bei Karin und Hans und bei den vielen anderen Menschen, die ihr Zuhause und Existenz bei dem Ausbruch verloren haben.
Diese erste Tour führte mich zunächst hinauf zur Cumbre Vieja, bis ich abbrechen musste, weil die unasphaltierten Lavageröllpisten nicht für mein Bike geeignet waren; die Reifen waren zu dünn.
Die Aussichten zur Caldera de Taburiente waren aber toll und auch die Aussicht auf Tazacorte mit seinen Bananenplantagen.
Eine Tour machte ich Richtung Los Canarios bis zur Ermita de Santa Cecilia, wo ich eine längere Pause einlegte. Die Passatwolken zogen hinein und die Stimmung mit den Kiefern Richtung Küste änderte sich ständig. Es war toll, diese sich ständigen ändernden Aussichten zu beobachten!
Für kurze Touren fuhr ich nach Puerto Naos und genoss in der Laly's Bar einen sehr leckeren Barraquito. Es waren insgesamt 14 km und 540 Höhenmeter bergauf – ein gutes, kurzes Training !
Auf dem Rückweg fuhr ich am Plaza de La Glorieta vorbei. Dieser Platz ist mit Mosaiken, Skulpturen, Pergolen und Bänken vom palmerischen Architekten und Künstler Luis Morera in den 1990er Jahren gestaltet worden.Die Mosaike und Skulpturen des Platzes bilden einheimische Fauna und Flora nach. Zum Schluss gab es noch Ausblicke auf die Bananenplantagen mit dem Leuchtturm Faro de Las Hoyas an der Küste.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Mit dem E-Bike machte ich einen Ausflug zum Mirador de Cancelita und war erfreut, dass die schmale Zufahrtsstrasse neu geteert wurde und der Aussichtspunkt nun auch wieder mit dem Auto zu erreichen ist. Die Aussicht in die Caldera Taburiente war wie immer wunderschön und ich machte hier eine ausgiebige Pause.
Einmal probierte ich von der Westseite und der Cabeza de Vaca hoch zum Llano de Jable zu fahren. Aber am Ende der geteerten Strasse musste ich doch leider umkehren. Die Reifen meines E-Bikes waren nicht breit genug für den lockeren Untergrund aus Lavasteinen und Lavaasche. Aber es war ja auch kein E-Mountainbike
. Trotzdem Schade. Aber immerhin hat man von oben ein tolles Panorama über die Atlantikküste bis hin zur Caldera de Taburiente.
Eine weitere sehr schöne Tour führte mich ohne Hauptstrassen zur Ermita Virgen del Pino unterhalb der Cumbrecita und dann am Calderarand weiter durch den Wald bis zur LP-301, die ich hoch bis zum Mirador Llano del Jable fuhr. Insgesamt waren es 1458 Höhenmeter bergauf und gute 37 Kilometer. Schön war in der fruchtbaren Ebene bei der Ermita die Mandelbaumblüte, die in vollem Gange war. So schön anzusehen, diese herrlichen Blüten!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Anfang Februar machte ich nochmal eine Wanderung durch die Felder und die blühenden Mandelbäume rund um die Ermita Virgen del Pino. Die Blüten waren nun zahlreich und wunderschön, während der Baum von dem Sonnenuntergang vor ein paar Tagen bereits verblüht und grün war!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Unterwegs traf ich auf einige Schmetterlinge und ein besonders hübsches Exemplar, das Kanaren-Waldbrettspiel (Pararge xiphioides), liess sich auch mal fotografieren. Nicht sehr erfolgreich, aber für ein Dokufoto hat es gereicht.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Es gab viele blühende Felder mit Blumen und Raps und der Kontrast zu den grünen Hängen der Cumbre und dem tiefblauen Himmel war einfach fantastisch anzusehen. Zum Schluss widmete ich mich nochmal den Mandelbäumen und fing einige schöne Ansichten ein.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Das war eine wirklich schöne Wanderung und ein Augenschmaus, den ich sehr genossen habe.
Wildlife
Im Garten der Finca bei Hans und Karin tummelten sich die hübschen Kanareneidechsen (Gallotia galloti palmae) und wärmten sich auf den Lavasteinen auf. Hin und wieder versuchte ich sie auf den Chip zu bannen und freute mich über das dicke Männchen mit der schönen blauen Zeichnung.
Über der Finca jagten oft Turmfalken, aber ein wirklich gutes Foto wollte mir einfach nicht gelingen und der kleine Kanarenzilpzalp (Phylloscopus canariensis) ist kein fotografisches Highlight, aber ein sehr niedliches Vögelchen, das immer wieder an den Strelizien naschte.
Diashow (Klick für grössere Bilder):An der Bootsrampe in La Bombilla tummeln sich in der Regel immer zahlreiche der hübschen Roten Klippenkrabben (Grapsus grapsus) und an meinen letzten Tagen nahm ich die RX10 IV mit auf meine Biketour und verbrachte einige Zeit an der Rampe mit den hübschen Gesellen. Ich finde sie mit ihrer leuchten roten und blauen Farbe einfach wunderschön und auch die Details ihrer Augen und Scheren sind faszinierend.
Mit etwas Geduld sind mir dann auch einige Fotos gelungen. Ich freue mich immer sehr über die so schön rot leuchtenden Krabben.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Charco Verde
Nach den vielen Shootings in den Bergen hatte ich mal wieder Lust auf Küste und peilte den Charco Verde an. Doch obwohl es sehr wenig Wind hatte, gab es eine lange Dünung, die sich zu hohen Wellen aufbaute und für ordentlich Gischt führte. So viel Gischt, dass es für Fotos völlig unbrauchbar war . Dasselbe auch an der Playa Nueva, so dass ich völlig gefrustet zum Mirador de Las Hoyas zurück fuhr und ein paar 'Verzweiflungsfotos' machte
. Na, so schlimm war es nicht, aber eben auch wirklich kein fotografisches Highlight mit den Bananenplantagen und dem Leuchtturm von oben.

Ein paar Tage später startete ich meinen zweiten Versuch an der Charco Verde und diesmal war es besser. Einige hohe Wellen sorgten zwar immer noch für ordentlich Gischt (und häufigen Filterputzen! ), aber immerhin war es möglich, zu fotografieren.
Es gab eine leichte Calima und ein schön definierter Sonnenstern war nicht möglich, aber die Stimmung war dennoch sehr schön. Ich spielte wieder mit Langzeitbelichtungen und ganz zum Schluss – kurz bevor die Sonne hinter dem Horizont verschwand – gelang mir doch noch ein hübscher Sonnenstern. Trotz der etwas widrigen Umstände war ich mit meinen Fotos dennoch happy .
Zum Charco Verde kehrte ich immer wieder zurück, um mein Glück zu probieren. Aufgrund der Wellen und der Gischt war es bei meinem zweiten Besuch nicht ideal und ich war davon auch ziemlich schnell angepisst . Ein einziges Foto sollte mir kurz vor Sonnenuntergang gelingen und die Wolken leuchteten zumindest noch ein wenig nach – super...
Als die Wellen etwas unter Kontrolle waren, entschloss ich mich für einen weiteren Abend am Charco Verde. Ideal war er auch nicht, aber es machte mir Spass, mit den unterschiedlichen Belichtungszeiten zu spielen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):So gab es eine gute Abwechslung zwischen Sonnenstern und längeren Belichtungen mit den Wellen, die über die Lavafelsen rollten. Alles in allem nicht schlecht, wenn auch nicht der beste Abend .
La Cumbrecita & Ermita de la Virgen del Pino
Endlich konnte ich mal zur Caldera de Taburiente hoch und fuhr zu meinem ersten Sonnenaufgang. Ich benötigte keine Reservierung für die Parkplätze, da ich schon um 8:30 Uhr auf dem Rückweg sein würde. So wanderte ich im Dunkeln mit Stirnlampe zum Mirador de los Roques und fotografierte in der ersten Morgenstunde. Mir gefällt die Aussicht auf die Cumbre und in die Caldera de Taburiente von diesem Aussichtspunkt sehr gut. Es ist eine gewaltige Mischung von Vulkangestein, schroffen Felsen und leuchtend grünen Kiefern.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Die blaue Stunde war schön, aber am besten war es, als sich die Cumbre rosa färbte und später das erste rote Licht bekam. Wunderschön! Ich fotografierte, bis mir das Licht zu hart war und machte mich dann wieder auf den Heimweg.
Ich war an einem Morgen neugierig, wie es an der Cumbrecita aussehen würde und machte mich rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf den Weg zur Ermita Virgen del Pino. Die Gipfel der Cumbre bekamen jedoch von diesem Standpunkt nur wenig Licht ab und als Motiv nicht wirklich brauchbar. So blieb es auch bei nur einem Dokumentationsfoto.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Auf meiner E-Bike Tour hatten mich die blühenden Mandelbäume unterhalb der Cumbrecita bei der Ermita de la Virgen del Pino sehr begeistert und so entschloss ich mich, sie an einem späten Nachmittag im warmen Licht zu fotografieren.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich wanderte durch die Landschaft und fotografierte verschiedene Bäume und die schöne Landschaft um die Ermita. Am Ende blieb ich bei einem einzelnen wunderschön blühendem Baum und fotografierte ihn im sich ständig wechselnden Licht. Man kann schön sehen, wie das Licht immer röter wurde, bis der Baum schliesslich im Schatten war und die Blüten wieder weisser waren. Ein toller Fotoausflug mit einer schönen Ausbeute!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich wollte nochmal einen Sonnenaufgang an der Ermita Virgen del Pino mit Wolken an der Cumbre probieren und fuhr die 20 Minuten an einem Morgen hinauf. Leider flossen die Wolken nicht wie ein Wasserfall, sondern nur auf einer Ebene . Ich versuchte mich aber trotzdem an einigen Fotos, weil der Vordergrund mit dem blühenden wilden Raps einfach so schön harmonisch wirkte. So war es wenigstens kein vergebener Morgen
.
Mirador de Cancelita
Einen Sonnenaufgang verbrachte ich am Mirador de Cancelita. Die blaue Stunde war sehr schön und mich beeindruckte die Stimmung in der gewaltigen Caldera ganz besonders. Es herrscht eine unglaubliche Stille, die nur hin und wieder von kleineren Steinschlägen unterbrochen wird. Im Oktober 2019 hatte es hier einen gewaltigen Erdrutsch gegeben und eine grosse Narbe in den Berg rechter Hand geschlagen. Seitdem ist auch der Wanderweg in die Caldera von La Cancelita aus gesperrt, weil er schlicht und einfach verschüttet wurde.
Während ich nach der blauen Stunde auf die ersten Sonnenstrahlen wartete, entdeckte ich plötzlich, wie sich die Passatwolken vom Atlantik über Los Llanos schoben. Im Hintergrund war die Insel El Hierro deutlich zu erkennen. Und das alles auch noch im schönen rosa Licht! Fasziniert schaute ich zu, wie die Wolken immer weiter in die Stadt trieben – toll !
Schliesslich ging die Sonne auf und ich widmete mich wieder der Caldera de Taburiente. Schön sahen die Gipfel im ersten Sonnenlicht des Tages aus und ich genoss diesen fotografischen Morgen sehr.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Einen Sonnenuntergang musste ich am Mirador de Cancelita natürlich auch mal fotografieren und ich suchte mir einen strahlend schönen – aber natürlich wieder wolkenlosen – Tag aus.
Es war gar nicht so einfach, die Narbe vom Erdrutsch auszublenden und es ging auch nicht bei den weitwinkeligen Aufnahmen. Aber diese Narbe gehört jetzt halt auch zu der Landschaft dazu. Schön war es, wie sich die Schatten die Caldera hochzogen und die Gipfel sich immer röter färbten.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Mir hat der späte Nachmittag gefallen und ich hab die Zeit dort oben genossen.
El Remo & La Bombilla
El Remo ist ein kleiner Ort an der Küste mit einer seltsamen Stimmung, ähnlich wie La Bombilla. Ich kann das gar nicht beschreiben, aber diese Siedlungen sind mit den kleinen Häusern, die irgendwie nicht sehr behaglich aussehen, seltsam .
Allerdings gibt es einige interessante Lavaküsten und an einem Abend suchte ich mir genauso eine in El Remo aus. Seit einigen Tagen hatte es eine enorme Dünung mit riesigen Wellen, die teilweise 4-5 Meter Höhe erreichten. Durch die heftige Gischt war es an der Küste praktisch unmöglich zu fotografieren – bis auf diese Stelle mit dem hübsch durch die Wellen erodierten Felsen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich arbeitete mit lange Belichtungen und freute mich über das immer wieder etwas andere Ergebnis. Zum Schluss versuchte ich mit einer etwas längeren Brennweite (um die Gischt zu vermeiden) einen Sonnenstern und trotz der Calima war ich mit dem Ergebnis recht zufrieden.
Mit den Küsten hatte ich nicht so recht Glück, denn die Dünung war oft sehr hoch, produzierte mega Wellen und noch mehr Gischt, die fotografieren unmöglich machte. Anfang Februar ging es dann endlich mal an dem markanten Felsen in La Bombilla. Es war zwar immer noch häufiges Filterputzen angesagt, aber zumindest war es nicht ungemütlich und eine Freude, das Beste aus den Bedingungen zu machen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich spielte zunächst mit Langzeitbelichtungen (da bin ich anscheinend dieses Jahr auf einem Trip... ) und versuchte mich gegen Ende des Sonnenuntergangs an einem Sonnenstern. Nicht einfach, aber etwas Brauchbares ist dann doch dabei herausgekommen. Sony rockt halt
!
Tubo Volcánico Cueva de Las Palomas
Bei einer meiner E-Bike Touren kam ich am Besucherzentrum der Lavahöhlen Cueva de las Palomas vorbei und entschied mich für einen kurzen Besuch. Die Lavaröhren entstanden 1949 beim San Juan Ausbruch und sind mit einer Führung zu besichtigen, die ich an einem anderen Tag machte.
An diesem Tag wanderte ich nur den Steg bis zur gläsernen Plattform entlang. Der Eintritt ist übrigens zur Zeit frei; die kanarische Inselregierung möchte damit das Interesse ankurbeln. Das neue Besucherzentrum ist liebevoll angelegt und in einem kleinen Ausstellungsraum gibt es zahlreiche Informationen über die Flora und Fauna sowie über den Vulkanausbruch und den Lavaröhren. In einem kleinen Kino kann man einen informativen Film zum Vulkanausbruch ansehen.
Zwei Mal täglich gibt es eine 10-minütige Führung in eine kleinere Lavaröhre unterhalb des Besucherzentrums. Hier erklärt der Guide die verschiedenen Lavaformen und die Entstehung der Röhren. Ich fand es toll, einen ersten Blick in den Lavatunnel zu werfen und beschloss, auf jeden Fall eine Führung mitzumachen später in der Woche.
Diashow (Klick für grössere Bilder):An diesem Tag wanderte ich dann nach der Führung die Stege entlang, bewunderte die Strick- und Brockenlava und von der Glasplattform die Aussicht auf den Lavastrom und die Küste. Ein kurzweiliger Ausflug, der mir Lust auf mehr gemacht hat.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Nur zwei Tage später hatte ich mir bereits bei La Palma Outdoor für 20 Euro online eine Tour durch die Lavaröhre gebucht. Treffpunkt war das Besucherzentrum, wo ich mit zwei weiteren deutschen Jungs von unserem belgischen Guide erwartet wurde. Seinen Namen hab ich leider vergessen, aber seine Führung war sehr amüsant, kurzweilig und mit viel Wissen verbunden und er hatte immer einen lustigen Spruch auf den Lippen.
Wir wurden mit Helm, Stirnlampe und Schirm (es gab an diesem Tag einige Schauer) ausgestattet und los ging es über den Steg bis zum Eingang in den Lavatunnel. Ich war aufgeregt !
Gleich am Anfang befindet sich der grösste Hohlraum und das wird auf den Fotos auch erst ersichtlich, wenn sich Menschen dort befinden. Im oberen Teil befindet sich eine der Öffnungen, die Licht hereinlassen und durch Explosionen während des Lavaflusses entstanden sind. Insgesamt gibt es auf den begehbaren rund 220 Metern sechs solcher 'Fenster'.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Zur Entstehung der Lavatunnel zitiere ich an dieser Stelle Wikipedia: ''Der Bildungsmechanismus der Lavaröhre wird wie folgt angenommen: In der Nähe der Eruptionsstelle des Vulkans fliesst die Lava zunächst in offenen Kanälen im Gelände hinab, wobei die Lava sich durch den Kontakt mit dem Umgebungsgestein an der Unterseite und durch den Kontakt mit der Luft an den Rändern abkühlt und erstarrt. Durch die langsame Abkühlung des Lavastroms an seinen Rändern wird die Lava dort zähflüssiger und es bilden sich Seitenwände, die immer höher wachsen und den Lavafluss schliesslich überdachen. Je grösser die Geländeneigung ist, desto leichter bildet sich ein Kanal aus, der schliesslich zu einem Lavatunnel führt.''
Sehr interessant waren die kleinen Stalaktiten, die durch Niederschlagswasser entstehen. Sie sind hier aber sehr klein und nicht vergleichbar mit den Stalaktiten in unseren Höhlen wie beispielsweise im Sauerland. Faszinierend waren die Wurzeln der Sauerampfer, die bis in den Lavatunnel wuchsen!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Immer wieder sahen wir auch grössere und kleinere Auswölbungen, die von Explosionen zeugten und Risse, durch die sich das Wasser seinen Weg bahnte. Ich fand es total begeisternt, hier in dem Lavatunnel zu stehen, wo im Jahr 1949 die Lava floss .
Ganz zum Schluss krochen wir durch eine niedrige Öffnung in einen weiteren Teil des Lavatunnels und dort ging es für uns auch nicht mehr weiter. Es wurde definitiv zu niedrig und voll mit Brocklava. So gingen wir zurück und genossen den Spaziergang inmitten der Lava.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich kann die Tour für vulkanisch interessierte Menschen nur empfehlen – ich war begeistert!
Am Nachmittag fuhr ich an die Strasse unterhalb der Glasplattform und erkundete dort das Lavagebiet. Es war nicht schwer, zwei der 'Fenster' zu finden. Beeindruckend war, dass man auch hier die Wölbungen der Explosionen erkennen konnte und Stricklava gab es auch.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Es war der Tag der Coladas de San Juan und den Sonnenuntergang diesen Tages fotografierte ich wieder im oberen Bereich des Lavastroms, wo ich einen offenen Lavatunnel und Stricklava gefunden hatte. Sehr erfolgreich oder besser gesagt überhaupt nicht erfolgreich war dieser Ausflug: es gab einfach kein gutes Licht, die Passatwolken hingen tief und ich packte etwas enttäuscht zusammen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Am 13. Februar nahm ich (vorerst) Abschied von Karin und Hans und zog weiter in den Süden nach Las Indias (Fuencaliente). Im nächsten Kapitel könnt Ihr lesen, was ich dort erlebte.
2. - 16. März 2021 - Zurück nach Todoque
Wildlife
Nach der Zeit in Puntagorda kehrte ich in die Casita Indra zu Karin und Hans zurück. Natürlich beobachtete ich dort wieder die wunderschönen Kanareneidechsen (Gallotia galloti palmae) und dabei entstanden einige nette Fotos.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Die Kanarischen Amseln (Turdus merula cabrerae) läuteten den Frühling ein und ich erfreute mich an ihrem schönen Gesang. Das Werben der Männchen um die Braut war oft eindrucksvoll lang und so konnte ich an einem Tag ein mit voller Inbrunst singendes Männchen fotografieren .
Die Roten Klippenkrabben (Grapsus grapsus) haben ihren Reiz nicht verloren und ich nahm immer wieder mal die Sony RX10 IV mit, um sie entweder in La Bombilla oder El Remo zu fotografieren. Einige Exemplare erreichten eine stattliche Grösse und die rote Farbe mit den blauen Augen ist und bleibt einfach ein Hingucker!
Diashow (Klick für grössere Bilder):
Einmal konnte ich ein balzendes Klippenkrabbenpaar beobachten; leicht daran zu erkennen, weil das Weibchen deutlich kleiner ist als das Männchen und das Männchen auch ein deutlich prahlerisches Verhalten an den Tag legte. Immer wieder zeigte er seine imposanten Scheren und blies sich vor dem Weibchen auf. Fast wie im richtigen Leben...
E-Bike Touren
Ich wiederholte einige der E-Bike Touren, die ich während meines ersten Aufenthalts gemacht hatte. Die Landschaft an der Ermita Virgen del Pino hatte sich in der Zwischenzeit völlig verändert: nun dominierte die Farbe gelb und die Hügel leuchteten geradezu.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Los Guirres / Playa Nueva
Ich hatte bei einem Spaziergang an der Playa Nueva schon vor einiger Zeit einen kleinen Felsenbogen entdeckt und wollte mich ihm mal fotografisch widmen. Es gibt dort einige Möglichkeiten der Bildkomposition, die aber stark von der aktuellen Tide abhängen. An einem Abend probierte ich es, aber leider entschied sich das einzige Regengebiet auf dem Atlantik, genau auf die untergehende Sonne zuzusteuern. Bad luck, aber für ein paar Fotos hat es noch gereicht . Ich mochte die Strahlen der Sonne sehr und das Licht war auch okay.
Bereits einen Tag später hatte ich erneut Lust, an dieser Stelle zu spielen. Ganz in der Nähe gibt es einen kleinen Strandabschnitt mit runden Lavasteinen und ich spielte eine ganze Weile mit unterschiedlichen Belichtungszeiten, um einen schönen Effekt durch das abfliessende Wasser zu erzielen. War das ein Spass !
Mit dem Felsbogen hat es dann leider wieder nicht geklappt . Es war schon wieder eine Calima aufgezogen, die den von mir so sehr ersehnten Sonnenstern verhinderte. Grrr....
für meinen Geschmack gibt es dieses Jahr zu viele Calimas! Aber auch ohne Sonnenstern bekam ich zumindest einige hübsche Fotos auf den Chip gebannt.
Llano de Jable
Natürlich besuchte ich zu Sonnenaufgang auch mal wieder die Gegend um den Mirador Llano de Jable. Es gibt dort sehr viele Möglichkeiten und unterschiedliche Standpunkte für Bildkompositionen und ich suchte mir für das erste Shooting einen höher gelegenen Ort aus.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Vom Roque des las Muchachos aus schoben sich immer wieder Wolken über die Cumbre Vieja und ich freute mich über das rosa-blaue Erdschattenlicht. Die Sonne ging schliesslich auf und die Gipfel leuchteten herrlich rot und schnell erreichten die Sonnenstrahlen auch den Pico Bejenado. Ich probierte immer wieder neue Bildkompositionen aus und war begeistert von diesem Morgen .
Die absolute Superwelle bekam ich an einem Morgen Mitte März. Als ich aus dem Auto stieg, und den Wolkenwasserfall in der blauen Stunde sah, fiel mir fast die Kinnlade runter ! Was für ein Hammer Anblick !!!!
Vom Roque des las Muchachos aus schoben sich immer wieder Wolken über die Cumbre Vieja und ich freute mich über das rosa-blaue Erdschattenlicht. Die Sonne ging schliesslich auf und die Gipfel leuchteten herrlich rot und schnell erreichten die Sonnenstrahlen auch den Pico Bejenado. Ich probierte immer wieder neue Bildkompositionen aus und war begeistert von diesem Morgen .
Eilig suchte ich meine Standpunkte auf und fing geradezu atemlos an zu fotografieren. Die Wolken veränderten sich in Geschwindigkeit und Höhe ständig, so dass fast jedes Foto anders aussah. Aber es war ein grossartiger Anblick!

Kurz vor Sonnenaufgang hatten sich die Wolken dann sogar fast komplett auf die Ostseite verzogen und ich machte ein paar Fotos von der Caldera de Taburiente mit dem Pico Bejenado im Erdschattenlicht. Die Sonne ging schliesslich auf, war aber nicht so intensiv wie gewohnt. Aber der gewaltige Wolkenwasserfall in der blauen Stunde hat für alles entschädigt und war einfach nur der Hammer sowie ein perfekter Abschluss meiner zweiten Zeit hier in der Inselmitte.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Aber Halt – das letzte Mal fotografierte ich an meinem Abreisetag nochmal einen Sonnenaufgang oben am Mirador Llano de Jable . An diesem Morgen war es klar mit einem wolkenlosen Himmel. Ich suchte mir eine Stelle oberhalb des Miradors aus und war wieder mal von Licht und Farben begeistert. Es war mittlerweile auch gut zu sehen, wie sich die Lichtrichtung gegenüber dem Winter verändert hat. Das Streiflicht auf dem Pico Bejenado war nun deutlich ausgeprägter. Ein wirklich schöner letzter Morgen; der Ausflug hatte sich gelohnt.
Ermita Virgen del Pino – Wolkenwasserfälle
Die Wetterlage änderte sich endlich zu meinen Gunsten und der Wind drehte auf Nordost und schob die Wolken aus dem Osten über die Cumbre. Ideale Bedingungen für Wolkenwasserfälle !
Von der Casita Indra aus kann ich die Cumbre sehen und an einem Morgen sah es vielversprechend aus. Ich fahre zur Ermita Virgen del Pino nur rund 20 Minuten und wurde dort von starken Fallwinden empfangen. So bezog ich die wehenden Rapspflanzen mit in die Bildkomposition ein, war aber vom Ergebnis nicht wirklich überzeugt. So landeten alle Fotos dieses Morgen im virtuellen Papierkorb – passiert halt auch mal .
Am Abend desselben Tages sah es dann schon besser aus und mir gefielen die Lichtverhältnisse zu Sonnenuntergang auch besser. Die Wolken flossen schön über die Cumbre und bildeten zumindest einen kleinen Wolkenwasserfall. Zusammen mit den warmen Farben der Blumen gab das ein wirklich schönes Bild ab. Eine schöne Zeit zu Sonnenuntergang war es!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Mein nächster Versuch eines Wolkenwasserfalls war dann erfolgreicher. Die Winde hatten zugenommen und drückten die Wolken weiter hinunter in das Aridane Tal, so dass sich eine schöne Welle bildete. Der Raps im Vordergrund mit der Dynamik des Windes machte sich immer noch gut und ich freute mich über die Fotos, die im Laufe dieser Stunde entstanden sind.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Faro de las Hoyas
Eigentlich wollte ich an diesem Tag nochmal den Wolkenwasserfall probieren, aber die Bedingungen passten dafür nicht. Also fuhr ich spontan an die Küste und lichtete mal diesen Leuchtturm ab. Zugegeben, der schönste Leuchtturm ist er nicht , aber mit der Küste und den Felsen im Wasser gab es ein recht hübsches Gesamtbild ab.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ganz tolles intensives Licht gab es aufgrund der Calima natürlich wieder mal nicht .
Nach diesen schönen zwei Wochen in der Casita Indra zog ich zurück an die Ostküste nach Los Concajos.
Ich freue mich über Euren Besuch meines Fotoblogs mit aktuellen Fotos und Informationen über meine Fotoprojekte: Fotoblog SA*GA Photography ~ Moments in Light ~