Dingle Peninsula, Beara Peninsula & Cork

Weiterreise auf die Dingle Peninsula

20. - 31. August 2023

Am späten Vormittag, als ich mich von Geraldine herzlich verabschiedete, war es tatsächlich etwas sonnig und es blieb ziemlich freundlich die gesamte Fahrt über bis nach Dingle ins County Kerry. Das war es dann auch schon wieder und ich konnte es einfach nicht glauben: auf der Dingle Halbinsel hingen die Wolken bis auf halber Höhe der Berge, auf See sah es aus wie Seenebel . Was für ein fucking Shit und ich war völlig bedient !

Ich hatte für drei Nächte in der Nähe von Ballyferriter ein Zimmer mit En-Suite Bad in der Tig Bhric & West Kerry Brewery gebucht. Neben der Brauerei mit Pub gibt es im Obergeschoss vier einfache, aber grosse, Zimmer mit privatem Bad. Im Zimmer war eigentlich nichts ausser dem Bett und einem Schrank; kein Tisch, kein Stuhl. So karg hatte ich noch nie gewohnt! Im Untergeschoss befindet sich ein Wohnbereich mit Kamin und eine offene Küche, die von allen Bewohnern genutzt werden kann. Im Kühlschrank hatte jeder einen eigenen grosszügigen Bereich. Insgesamt gesehen, fand ich die Unterkunft für 100 Euro / Nacht kein gutes Preis-/Leistungsverhältnis; vor allem im Vergleich zu anderen Unterkünften, die ich bisher in Irland hatte.

Diashow Tig Bhric & West Kerry Brewery (Klick für grössere Bilder):
ZimmerBadGemeinschaftskücheGemeinschaftswohnraum

An Radfahren war leider auch nicht zu denken. Es blies ein strammer Sturm mit bis zu 70 km/h – es war schlicht und einfach nur ekelhaft ungemütlich 🤮. Ausser für die Iren: die gingen unverdrossen trotzdem baden und schwimmen! Es ist unnötig zu erwähnen, dass natürlich am Abend rein gar nix ging.

Dingle Peninsula, Wine Strand
21. / 22. August 2023

Slea Head Drive mit dem Bike und ein Sonnenuntergang am Dunmore Head

Es war trocken und ich wollte mich zumindest für eine lange Tour aufs Rad schwingen. Ich fuhr an den Stränden Wine Strand und Clogher Strand vorbei bis fast nach Dunmore, wo ich schliesslich abbrach und umkehrte, weil der Wind einfach zu stark blies. Macht null Spass und war bei den starken Böen von der Seite auch nicht ganz ungefährlich. Also wieder ran an den Compi, mal wieder 😠 .

Am 22. August wurde es am späten Vormittag sonnig und ich machte eine Radtour den Slea Drive entlang. Der hatte mir letztes Jahr schon gut gefallen. Auf dem Weg passierte ich kurz hinter Ballyferriter das Gallarus Oratory (Irisch: Séipéalín Ghallarais). Dabei handelt es sich um ein Oratorium der Iroschottischen Kirche im Westen der Dingle-Halbinsel im County Kerry wo im 7. Jahrhundert ein Kloster begründet wurde. Es ist der am besten erhaltene, in Trockenmauertechnik errichtete bootförmige Kraggewölbebau der Insel. Joooo, schön, aber so richtig würdigen konnte ich das irgendwie nicht.

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Dingle Peninsula, Co. KerryGallarus Oratory, Dingle PeninsulaDunquin Pier, Blick zu Blasket Islands und Skellig Michael

Weiter ging es rasant bergab bis zum Ort Dingle und ich machte einen Abstecher zu den Colaiste Ide Ogham Stones, die ich letztes Jahr nicht besucht hatte. Die sieben Oghamsteine von Coláiste Íde sind kein eigener prähistorischer Steinkreis, sondern Teil einer Sammlung von Lord Ventry auf seinem früheren Anwesen, das jetzt ein Mädcheninternat beherbergt.

Vier der Oghamsteine stammen vom Friedhof in Ballinrannig, einer stammt von Burnham East und einer von Ballineesteenig. Die Herkunft des siebten Steines ist unbekannt. Ende des 18. Jahrhunderts legte ein Sturm sieben Ogham-Steine, ein mögliches Fragment eines Ogham-Steins, einen Stein mit Kreuzinschrift und eine Reihe von Gräbern und menschlichen Knochen sowie die Ruinen mehrerer Häuser frei. Lord Ventry entfernte (warum auch immer.... ) sechs der Steine von der Stätte und platzierte vier davon in seiner Residenz im Burnham House und die anderen beiden in der Residenz seines Neffen in Chute Hall in der Nähe von Tralee. Der siebte Stein wurde an der ursprünglichen Stelle zurückgelassen, soll jedoch verschwunden sein. Irgendwie fand ich so eine Sammlung von Steinen seltsam, aber doch auch interessant.

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Colaiste Ide Ogham Stones, Dingle, Co. KerryColaiste Ide Ogham Stones, Irland

Das Wetter änderte sich nun von sonnig hin zu überwiegend bewölkt und ich zog meine Slea Drive Tour einfach nur ohne weitere Fotos durch. Lediglich am Dunquin Pier legte ich nochmal eine Pause ein und bewunderte den Blick über die Blasket Islands bis hin zu Skellig Michael in der Distanz.

Abends schlug dann doch noch meine Stunde und ich konnte meinen Plan, am Dunmore Head zu fotografieren, doch noch umsetzen ! Dunmore Head befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Dunquin Pier und genau gegenüber von Great Blasket Island. Der Blick reicht über alle Blasket Islands und hin zu Inishtooskert, wo die Sonne um diese Jahreszeit untergeht.

Dunmore Head selbst wartet mit fantastischen Vordergründen aus zerfklüfteten Felsen auf. Wie spitze Zeigefinger ragen sie in den Himmel und rahmen die Szenerie perfekt ein. Das Licht spielte heute auch mit und dekorativ ziehende Wölkchen machten mein Fotografenglück perfekt 🥰 .

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Dunmore Head, Dingle Peninsula, IrlandDunmore Head, Dingle Peninsula, Co. KerrySonnenuntergang am Dunmore Head, Irland

Ich schaute mich eine Weile um und probierte verschiedene Standpunkte aus, verweilte dann aber an einem Ort mit besonders markanten Felsen und von wo ich auch die Sonne einfangen konnte. Für einen Sonnenstern war die Schleierbewölkung zu dicht, aber dafür wurde es ordentlich bunt – gut, nehme ich natürlich auch gern !

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Dunmore Head, Dingle Peninsula, IrlandSonnenuntergang am Dunmore Head, Co. KerryDunmore Head, Dingle Peninsula, County Kerry

Ich genoss das Shooting sehr und als die letzte Farbe aus dem Himmel verschwunden war, lief ich happy zurück zum Auto. Ein versöhnlicher Abend zum Abschluss meiner Zeit auf Dingle.

Dunmore Head, Dingle Peninsula, Irland
23. August 2023

Weiterreise auf die Beara Peninsula

Das gute Wetter hatte sich über Nacht wieder verzogen und an einem trüben Vormittag verliess ich die Dingle Peninsula und fuhr in rund 2,5 Stunden 160 Kilometer weiter auf die Beara Peninsula. Im kleinen Ort Casteltownbere hatte ich bei Joanna über AirBnB ein einfaches, sauberes kleines Haus gebucht. Sie nennt es die Beara Lodge, aber eine Lodge ist es wahrlich nicht. Das Häuschen bestand aus einer geräumigen Küche mit elektrischer Kochplatte, einem kleinen Wohnzimmer und ebenso kleinem Schlafzimmer. Das Bad war ausreichend gross mit einer guten Dusche. Im Allgemeinen war das Haus ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis und komfortabel.

Diashow Beara Lodge (Klick für grössere Bilder):

Es war auf Beara mittlerweile zeitweise sonnig und ich schnappte mir mein Bike für eine kurze Erkundungsfahrt zum Steinkreis Derrintaggart West. Der kleine Steinkreis steht in einem Feld direkt an der wenig befahrenen Strasse und ist ein fantastisches Beispiel für einen liegenden Steinkreis. Liegend bedeutet, dass es einen Monolithen enthält, der auf der Seite liegt und als Liegerad bezeichnet wird. Solche Steinkreise kommen nur in zwei Regionen vor: im Nordosten Schottlands und im Südwesten Irlands in den Grafschaften Cork und Kerry. Im Kreis befanden sich ursprünglich 15 Steine, von denen nur noch 9 stehen. Ein hübscher Steinkreis, den ich mir gern angeschaut hatte.

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Derrintaggart West Stone Circle, Co. KerryDerrintaggart West Steinkreis, Kerry, IrlandDerrintaggart West Stone Circle, Irland

Es war abends nicht ganz so schlecht und so wollte ich die Beara Bowl probieren. Die Felsen in dieser kleinen Bucht bilden eine Art Schüsselform, daher der Name. Allerdings braucht es dazu auch einen gewissen Wasserstand. Ich war bei Flut dort, aber das Wasser stand weit unterhalb der Schüssel, was mich etwas ratlos hinterliess . Na ja, so sah das Foto dann auch eher nach einer Geröllwüste aus, auch wenn man die Bowl ein bitzeli erahnen kann.

Ich wechselte zum Dooneen Scenic Viewpoint, aber auch hier war es mehr schlecht als recht, weil die Sonne schon sehr früh hinter einer dicken Wolkenwand verschwand . Nach einem Foto packte ich dann auch wieder etwas missmutig zusammen und schloss den Tag ab.

Diashow Beara Lodge (Klick für grössere Bilder):
Beara Halbinsel, IrlandBeara Bowl, Dingle PeninsulaDooneen Scenic Viewpoint, Beara Peninsula
24. August 2023

Sonnenaufgang am Glenbeg Lough, Ardgroom Stone Circle und Bike Tour über den Healy Pass

Es war unfassbar und ich fühlte mich fast wie im falschen Film, aber nach Wochen (!!) gab es heute tatsächlich mal Morgenlicht für mich ! Zudem war es fast windstill und so entschloss ich mich, zum Sonnenaufgang an den Glenbeg Lough bei Ardgroom zu fahren; übrigens begann hier schon das County Cork. Und in der Tat beglückte mich der See mit einer ruhigen Wasserfläche und perfekten Spiegelung der Berge.

Es dauerte jedoch rund 20 Minuten bis die Sonne die Bergrücken erreichte, aber dann wurde es richtig schön. Zunächst noch mit ein paar Wölkchen und dann wolkenlosem Himmel – ein seltener Anblick in den letzten Wochen. Die Spiegelung war perfekt und unterstreicht in den Fotos die absolute ruhige Stimmung. Es war kein Ton zu hören; kein Vogel und noch nichtmals ein Blöken der Schafe – absolute Stille.

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Glenbeg Lough, Co. CorkSonnenaufgang am Glenbeg Lough, Co. CorkGlenbeg Lough, Beara Peninsula

Ich fotografierte bis das Licht langsam ins blaue Tageslicht überging und packte ziemlich happy zusammen. Ich freute mich, endlich mal wieder einen Morgen draussen verbracht zu haben und natürlich auch über die Fotos.

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Sonnenaufgang am Glenbeg Lough, Beara PeninsulaGlenbeg Lough, Co. Cork

Da ich nun schon in der Gegend bei Ardgroom war, fuhr ich ein kurzes Stück zum dortigen Ardgroom Stone Circle. Den wollte ich mir unbedingt ansehen, denn irgendwie hat für mich der Besuch eines Steinkreises immer etwas so Aufregendes und Geheimnisvolles und lässt meine Fantasie spielen. Die letzten 600 Meter verlaufen auf einer sehr schmalen Farmerstrasse bis zu einem vom Farmer angelegten kleinen Parkplatz für zwei Autos. Dort wechselte ich in meine Gummistiefel, denn ich war bereits vorgewarnt, dass der Weg durch die Schaffelder bis zum Steinkreis sehr boggy sein würde. Und genauso war es auch: der kleine Pfad war nach dem Regen extrem moorig und teilweise versank ich richtig im Morast! Zum Steinkreis läuft man keine zehn Minuten; das war also okay und ich war wieder mal froh um meine Gummistiefel, die mal wieder zum Einsatz kamen.

Der Steinkreis besteht aus elf Megalithen in einem Kreis von etwa zehn Metern Durchmesser, von denen heute noch neun stehen, während ein Stein ausserhalb des Kreises liegt. Archäologen zufolge stammt die Stätte aus der Jungsteinzeit und wurde später von den Kelten als Ritualstätte genutzt. Es wurden hier zahlreiche prähistorische und keltische Überreste gefunden. Die Steine sind im Laufe der Zeit kaum erodiert, haben ihre Position beibehalten und wurden seitdem weder restauriert noch verschoben.

Ardgroom Stone Circle, Beara Peninsula, Irland

Ich genoss die Stimmung am Steinkreis, schaute mir die einzelnen Steine an und machte ein paar Fotos im immer noch brauchbaren, nicht ganz so hartem Licht. Der Besuch hatte sich für mich voll gelohnt und ich fuhr mit nun knurrenden Magen zurück ins Haus und gönnte mir ein leckeres Frühstück.

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Ardgroom Stone Circle, Beara PeninsulaArdgroom Stone Circle, Co. Cork

Es blieb noch sonnig, doch neue Wolken kündigten sich in der Ferne bereits an. So schnappte ich mir mein Bike und machte eine lange Tour auf dem Beara Way. Landschaftlich gefiel es mir nicht so gut und fand es durch die landwirtschaftliche Prägung eher monoton. Aber vielleicht fehlt mir mittlerweile auch der Enthusiasmus und ich muss nicht immer alles toll finden . Süss war die Mutterkuh mit ihren beiden braunen Kälbern, die mich neugierig anschauten – niedlich .

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Kühe auf der Beara PeninsulaKilcatherine Church, Beara PeninsulaBeara Way, Irland

Das änderte sich allerdings, als ich mein Bike den Healy Pass hochtrat und sich oben wunderbare landschaftlich herrliche Ausblicke auf den Glanmore Lake boten, der wie ein blauer Diamant inmitten der grünen Landschaft lag. Ein wirklich sehr idyllisches Bild und allein dafür hatte sich das Hochtreten und die Tour schon gelohnt. Immer wieder hielt ich an und musste ein Foto machen, so dass ich ganz schön viel Zeit brauchte – aber die hatte ich ja auch .

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Bike on tour :)Glanmore Lake, Co. KerryGlanmore Lake vom Healy Pass, Irland

Nach einer Pause auf der Passhöhe gab es eine rasante Abfahrt bis zur Küste und von dort hiess es dann 15 km Strasse treten bis zurück nach Castletownbere. Ds habe ich sportlich abgezogen, denn fürs Auge war auf der Strecke nicht viel dabei. Es war trotzdem eine gute 68 Kilometer lange Tour, die sich letztendlich landschaftlich sehr gelohnt hat und bei der mit den Höhenmeter auch der Sport nicht zu kurz kam.

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Brücke und Wasserfall am Healy PassGlanmore Lake vom Healy Pass, Co. KerryPassstrasse nach Castletownbere

Als ich zurück in Castletownbere war, waren die Wolken auch da und es wurde nichts mit Abendlicht und Sonnenuntergang 😠 .

25. August 2023

Wanderung an der Küste von Allihies

Es war mal wieder ein typisch irischer Tagesbeginn mit Vollbewölkung und Milchkaffee im Bett . Und natürlich wurde es dann gegen elf Uhr wieder sonnig – WTF . Allerdings wehte heute im Gegensatz zu gestern ein sehr stürmischer Wind, aber ich entschloss mich trotzdem zu einer Wanderung ab Allihies an der Küste entlang.

Ich parkierte am Alliies Beach und wanderte an der steilen Küste entlang bis zum Dooneen Scenic Viewpoint. Die Aussichten auf die Buchten und Klippen waren wirklich sensationell : es gab kleinere Felsnadeln und Felsen, die wie Flysch parallel liefen. Es gibt mehrere Wanderungen, die an Pfählen pink, grün und blau markiert sind. Der Weg verläuft ziemlich offen über die Felder über einige Stiles (Zaunübertritte) und war überwiegend gut begehbar. Lediglich der sehr starke Wind trübte das Erlebnis ein wenig. Ausserdem sehr Schade, dass es mit Fotografie hier nichts wird. Es wären sehr starke Motive gewesen, für die sich der Fussmarsch im guten Licht durchaus gelohnt hätte!

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Küste bei Allihies, Beara PeninsulaWanderpfeil Allihies, Beara PeninsulaStile auf der Wanderung bei Allihies, IrlandKüste am Dooneen Scenic Viewpoint, Irland

Auf dem Rückweg zum Parkplatz kam ich an einigen Brombeerbüschen vorbei und ich erinnerte mich, dass ich mir letztes Jahr um diese Zeit eine Kolik an frischen Brombeeren von der Strasse gefressen habe, weil sie so zahlreich und lecker waren ! Und nun schaut Euch das Foto in der Diashow von den traurigen Brombeeren dieser Saison an: klein und unreif . Aber wie sollten die leckeren Beeren auch ohne Sonne reifen – eher ertrinken . Wie Schade! Zum Abschluss warf ich einen Blick auf den Sandstrand Allihies Beach, der mich aber nicht weiter zu einem Spaziergang reizte und fuhr über den Pass mit Blick über Allihies zurück zum Haus.

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Küste bei Allihies, Beara PeninsulaTraurige BrombeerenAllihies Beach, Beara PeninsulaBlick über Allihies, Irland

Am Abend startete ich trotz des immer noch stürmischen Windes einen Versuch am Dooneen Scenic Viewpoint, aber zum einen verschwand das Licht wieder viel zu früh und ausserdem war es mit dem starken Wind eh unmöglich, mit Stativ zu fotografieren 😠 – ich konnte ja kaum unfallfrei stehen . Also machte ich zwei Dokufotos, als etwas Licht da war, aus der Hand und fuhr ziemlich bedient wieder zurück. So gab es auf Beara leider kein Happy End für mich, auch wenn ich mich zumindest über den gestrigen Morgen nicht beschweren konnte .

Allihies, Beara Peninsula, IrlandDooneen Scenic Viewpoint, Beara Peninsula
26. - 28. August 2023

Verlorene Tage in Killarney

Meine Zeit in Beara ging heute wie gewohnt bewölkt zu Ende und ich machte mich auf den nur rund 90 Kilometer langen Weg nach Killarney. Ich nahm den Weg über Moll's Gap und Ladie′s View, aber sah leider überhaupt nichts – die Wolken hingen mega tief und immer wieder tröpfelte es .

Im Norden von Killarney hatte ich ein Haus im Anbau des Haupthauses bei Julianne über AirBnB gebucht. Es war ein schönes geräumiges Haus mit einem sehr bequemen Bett, einer voll eingerichteten Küche mit Geschirrspüler und komfortablen Bad. Einige würden die Einrichtung als altmodisch betrachten, aber alles war sauber und passte auch irgendwie zur Einrichtung; ich fühlte mich wohl und Julianne war eine herzliche Gastgeberin. Das Bike konnte ich innen parkieren und das Auto war vor der Tür – perfekt!

Diashow Haus in Killarney (Klick für grössere Bilder):

Die drei Tage in Killarney sind schnell zusammen gefasst: es war zwar meistens trocken, aber vollständig dunkel bewölkt und sehr windig. Fotografisch ging daher überhaupt nichts . In den Bergen am Ladie′s View oder Gap of Dunloe hingen die ganze Zeit über tiefe Wolken und Nieselregen und am Ross Castle gab es wegen des starken Windes absolut null Chance auf eine Spiegelung (und schon gar kein Licht). Ich habe die Kameras und Stativ an diesen drei Tagen noch nichtmal ausgepackt !

Da es zumindest trocken war, machte ich tagsüber zwei Touren mit dem Velo in den Killarney Nationalpark und schaute mir die Orte vom letzten Jahr nochmal kurz an. So kam ich an der Muckross Abbey und dem Ross Castle vorbei und habe heuer sogar jeden Tag Deer gesehen, das völlig unbeeindruckt von Kutschen und Radfahrern am Wegesrand graste. Niedlich!

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Aghadoe Church & Cemetery, KillarneyBlick vom Aghadoe Overlook, KillarneyDeer im Killarney NationalparkRoss Castle, KillarneyKillarney NationalparkMuckross Abbey, Killarney

Ansonsten verbrachte ich meine Zeit mit der Reiseplanung für Argentinien. Nach der Reise ist schliesslich vor der Reise !

29. August 2023

Weiterreise nach Cork

Ich verliess Killarney und fuhr zu meinem letzten Ziel in Irland, nach Cork. Im kleinen Ort Carrigaline, etwa zehn Kilometer südlich der Stadt, hatte ich für die letzten beiden Tage ein nettes Zimmer mit En-Suite Bad über AirBnB im Haus bei Silvia gebucht. Das Zimmer war komfortabel, gross und sauber und ihre Küche konnte mitbenutzt werden; Gäste hatten einen eigenen Kühlschrank. Gekocht habe ich nun aber nicht mehr, sondern einfach nur halbfrische Gerichte in der Mikrowelle aufgewärmt.

Diashow Zimmer in Cork (Klick für grössere Bilder):

Nach dem Einzug machte ich eine Tour mit dem Bike bis zur Nohovel Cove an der Küste. Es war sonnig. Die Nohovel Cove ist eine kleine felsige Bucht mit hübschen vorgelagerten Felsen, die man am besten von oberhalb der Küste sehen kann. Da kam ich allerdings heute ohne nasse Füsse nicht hin, da der Bach nach dem Regen recht viel Wasser führte und ich da mit meinen Fahrradschuhen nicht durch wollte .

Nohovel Cove, Co. Cork

Es war aber auch nicht wirklich tragisch, denn zum Abend ging es selbstverständlich wieder zu. Ich hatte mit Irland wirklich abgeschlossen 😠 .

30. August 2023

Besichtigung von Cork

An meinem letzten Tag in Irland wollte ich mir die Stadt Cork anschauen. Zunächst hielt ich an einem Self-service Car Wash und befreite den Clio – vor allem die Radkästen und unterhalb – von Kuhscheisse. Da hatte sich die letzten Tage einiges angesammelt und wenn die Scheisse erstmal richtig trocken ist, wird es richtig schwierig mit der Reinigung .

Danach parkierte ich etwas ausserhalb des Zentrums und lief in die Stadt. Als erstes erreichte ich das Elizabeth Fort, das zur Zeit restauriert wird und daher Eintrittsfrei ist: normalerweise kostet eine Tour moderate drei Euro. Das Elizabeth Fort ist eine Sternfestung aus dem 17. Jahrhundert und wurde ursprünglich als Verteidigungsanlage auf einer Anhöhe ausserhalb der Stadtmauern errichtet. Letztendlich wuchs die Stadt um die Festung herum und übernahm im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Funktionen, z.B. als Militärkaserne, Gefängnis und Polizeistation. Seit 2014 ist die Festung ein touristisches Kulturerbe erlebt und öffentlich zugänglich.

So nahm ich mir die Zeit und erklomm die Mauer, um von dort die viel gepriesenen Aussichten auf die Stadt zu sehen. Nun ja, schön waren die Aussichten auf Hinterhöfe gerade nicht , ausser der Blick hinüber zur Saint Fin Barre′s Cathedral. Ausserdem gab es noch einige Kanonen, einen Funkraum und den Innenhof mit kleiner Ausstellung zu besichtigen.

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Elizabeth Fort, CorkSaint Fin Barre′s Cathedral, CorkElizabeth Fort, CorkSaint Fin Barre′s Cathedral, CorkNano Nagle Bridge, Cork

Ich lief weiter und passierte die grosse Saint Fin Barre′s Cathedral, eine dreitürmige Kathedrale der Church of Ireland im neugotischen Stil aus dem 19. Jahrhundert, die als markantes Wahrzeichen der Stadt Cork gilt. Fin Barre ist der Schutzpatron von Cork. Weiter ging es über die moderne Fussgängerbrücke Nano Nagle Bridge zum Grand Parade Platz mit dem National Monument. Das National Monument Grand Parade wurde zum Gedenken an die irischen Patrioten errichtet, die zwischen 1798 und 1867 bei Aufständen gegen die Krone starben.

Angeblich sollen die Brücke, die zum 800. Jahrestag der Verleihung des Stadtstatus Cork errichtet wurde, und das National Monument im malerischsten Teil von Cork liegen, aber ganz ehrlich: malerisch ist Cork nun wirklich nicht. Ich fand die Stadt eher düster und völlig ohne Charme und kein Vergleich zum kleinen Nachbar Cobh mit seinen niedlichen bunten Häusern.

An der Grand Parade befindet sich der English Market, einer der ältesten überdachten Lebensmittelmärkte in Europa, wo bereits seit 1788 Handel geführt wird. Er gilt als ein wichtiger Teil der Esskultur in Cork, wobei der Schwerpunkt auf frischen, lokalen Produkten mit traditionellen Cork-Gerichten sowie einer Reihe internationaler Köstlichkeiten liegt. Und das Angebot im Markt war wirklich beeindruckend und mich haben am meisten die Metzger mit ihren frischen Fleisch- und Wurstwaren begeistert. Das Fleisch sah so frisch und lecker aus, dass mir das Wasser im Mund zusammen lief ! Aber auch die Stände mit Gewürzten, Obst und Gemüse boten nur allerbeste Qualität an. Ein Besuch des Marktes lohnt sich auf jeden Fall !

Diashow (Klick für grössere Bilder):
National Monument, CorkThe English Market, CorkMetzgerfrisches in Cork :)River Lee, Cork

Ich schloss meinen Stadtspaziergang mit einem Blick über den River Lee mit den typisch roten Gebäuden ab und lief zurück zum Parkplatz. Nun stattete ich dem Blackrock Castle einen Besuch ab, dass am River Lee zwei Kilometer am östlichen Ende der Stadt thront. Erbaut im 16. Jahrhundert, war es eine Küstenfestung, die den Hafen von Cork schützen sollte. Sie verfügt über charakteristische Merkmale wie Wachtürme, Schissscharten und Mauern aus Stein. Im 19. Jahrhundert wurde ein Leuchtturm hinzugefügt, um die Navigation für Schiffe im Hafen von Cork zu verbessern. Heute beherbergt Blackrock Castle ein interaktives Wissenschaftszentrum und ein Observatorium. Das Cork Institute of Technology betreibt das Observatorium, das sich auf Astronomie und Weltraumforschung spezialisiert hat.

Das Foto von Blackrock Castle im flauen Licht mit den paar bunten Blümchen im Vordergrund war dann auch das letzte Foto, das ich in Irland machte und spiegelt die Stimmung, die ich überwiegend auf der Reise in meinen Fotos hatte, perfekt wider .

Blackrock Castle, Cork, Irland

Ich kaufte noch ein paar leckere Curries und Crisps ein (als wäre das Auto damit nicht schon voll genug... ) und liess den Tag ausklingen. Irgendwie war ich zum ersten Mal richtig froh, dass eine Reise zu Ende ging und ich Irland morgen verlassen konnte . Das ist mir bisher noch nie passiert – ganz im Gegenteil!

31. August 2023

Abreise und (leichter) Abschied von Irland

Nach dem Frühstück machte ich mich auch gleich auf den Weg nach Rosslare und konnte bereits gegen 14 Uhr am Hafen zur Fähre der Stena Line nach Cherbourg einchecken. Nach rund einer Stunde Wartezeit in der Line ging es dann zügig auf die Fähre und zu meiner positiven Überraschung parkierte der Clio diesmal unter Deck. Später sah ich, dass die Fähre bei weitem nicht ausgebucht war und auf dem Oberdeck überhaupt keine Autos standen.

Ich hatte natürlich für die lange Überfahrt wieder eine Kabine gebucht, die genauso war wie im letzten Jahr: komfortabel ohne Schnickschnack. Ebenso die Angebote an Board mit zwei Bars und einem Self-Service Restaurant. Auf ein Abendessen verzichtete ich jedoch, denn ich hatte mir noch Chicken Tikka Hühnchen beim Aldi besorgt und war bestens versorgt .

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Der Clio auf der Stena LineKabine Stena Line Rosslare – Cherbourg

Die Fähre legte ab, während eine andere Fähre ankam. Es war sonnig – was für eine Farce, dass mich Irland so verabschiedete . Der Höhepunkt kam aber zu Sonnenuntergang, wo ich fairerweise sagen muss, dass die Fähre da schon 3,5 Stunden von Irland entfernt war.

Aber was bitte war denn dieser bunte, dramatische Himmel für ein Witz ? So etwas hätte ich gern öfter zu Sonnenuntergang gehabt und nun starrte ich fast fassungslos auf dieses Farbspektakel. Und nahm einen tiefen Schluck Wein und dachte ein letztes Mal: Fuck you, Ireland !

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Sonnenuntergang im ChannelSonnenuntergang auf SeeSonnenuntergang im Channel

Ich kam am ersten September pünktlich in Cherbourg an und setzte meine Reise zunächst noch über Rouen, Gent und zwei Besuchen bei Freunden in Westdeutschland fort, bevor ich nach Hause fuhr. Zu Rouen und Gent wird es demnächst noch einen kleinen Reisebericht geben; beide Städte haben sich voll gelohnt und sind sehr sehenswert.

Hier endet nun mein Irland Reisebericht und ich bedanke mich für Euer Interesse und dass Ihr meine Reise (und meine mitunter ziemlich schlechte Laune ) bis hierhin verfolgt habt. Irland ist an den Küsten am Wild Atlantic Way eine schöne Insel und natürlich eine Reise wert. Ich hatte allerdings extrem Pech mit dem Wetter und ich bin mir nicht sicher, ob ich Irland noch eine weitere Chance geben werde .



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