17. März 2018 Abschied von der My Love

Heute Morgen lief ein riesiges Kreuzfahrtschiff, die Mein Schiff 3, in den Hafen ein und wir beobachteten bei einem Kaffee das Anlegemanöver. Es war Zeit, Abschied von Faye und Mike zu nehmen
! Wir haben uns in den letzten gemeinsamen 11 Tagen wirklich sehr angefreundet und würden uns freuen, wenn es mit einem Wiedersehen entweder in Kanada oder Panama klappen würde! So frühstückten wir bei wie immer angeregter Unterhaltung gemütlich und packten unsere letzten Sachen zusammen.
Mike brachte die beiden Koffer und Gerd zuerst mit dem Dinghy zur Port Louis Marina und dann holte er mich, Faye und das restliche Gepäck ab. Ein wehmütiger Blick zurück zur My Love und wir verabschiedeten uns herzlich von den Beiden. So Schade ! Wir zogen mit unserem Gepäck zum Parkplatz der Marina und warteten auf unseren Mietwagen.

Der Mitarbeiter von Y&R Car Rental Grenada kam auf die Minute pünktlich mit einem Nissan X-Trail, der uns die kommenden fünf Tage begleiten sollte. Das Auto hatte schon rund 100.000 Kilometer auf dem Tacho und war ein ganz schöner Spritfresser, aber dafür auch ziemlich komfortabel.
Die Übernahme verlief reibungslos und wir fuhren zu unserer B&B für eine Nacht, dem Baymshire, wo uns unsere Gastgeberin Judith bereits erwartete. Lustigerweise ist Judith die Gattin des Honorarkonsul von Jamaika und so kam es, dass wir eine Nacht sozusagen diplomatisch übernachteten
Das Haus liegt in den Hügeln oben beim Golfplatz ist gross und wir hatten in der oberen Etage ein Doppelzimmer mit eigenem Bad. Leider war es ziemlich heiss und schwül heute und der Ventilator bot nur wenig Abkühlung.
Wir fuhren erstmal wieder nach St. George's, assen im herrlich kühlen Einkaufszentrum einen Burger und kauften im IGA ein paar Lebensmittel für die kommenden Tage ein. Wir konnten die frischen Sachen in Judith's Kühlschrank verstauen und fuhren danach zum Grand Anse Beach. Es war Samstag und es gab einen unglaublich belebten Mix von Einheimischen und Touristen am Strand. Die riesige Mein Schiff 3 hatte ja
am Morgen angelegt und es gab wohl zahlreiche Schiffsausflügler, die einen Ausflug zum Strand gebucht hatten. Uns war das zu trubelig, aber wir machten trotzdem einen ausgiebigen Strandspaziergang – das tat gut nach 11 Tagen ohne viel Bewegung! An einer Strandbar tranken wir einen Rum Punch und fuhren dann kurz vor Sonnenuntergang zurück in die B&B. Der Strand war so voll, dass ich keine Idee für ein Foto hatte...
So liessen wir den Tag auf der Terrasse mit einigen quirligen Kolibris und dem schönen Blick über die Hügel ausklingen und gingen früh zu Bett.
Highlight des Tages: das klimatisierte Einkaufszentrum
Bathway Beach
Wir schliefen herrlich trotz der Wärme und um acht Uhr wartete Judith bereits mit dem Frühstück auf uns. Sie hatte Kaffee, Toast, ein super leckeres Omelette vorbereitet und dazu gab es eine halbe Grapefruit. Wir frühstückten alle gemeinsam und unterhielten uns dabei angeregt. Judith ist eine sehr nette und freundliche Gastgeberin und bisher können wir über unsere AirBnb Erfahrungen nicht klagen!
Wir machten uns auf den Weg Richtung Norden nach Bathway Beach, wo wir die letzten vier Tage verbringen wollten. Wir wählten die Westroute an der Küste entlang, doch es gab keine lohnenswerten Fotostops und der grösste Aufreger war die Umleitung in Gouyave, weil dort die Brücke über den Fluss erneuert wird. Es gab zwar Umleitungsschilder, aber die Pfeile liessen ETWAS Raum für Interpretation
Zweimal fragten wir Einheimische, die uns freundlich in die richtige Richtung wiesen und so fanden wir aus dem Gassen Gewusel wieder zurück auf die Hauptstrasse.
Auch hier hatten wir niemals das Gefühl, dass uns Ungemach drohte – wir fühlen uns auf Grenada absolut sicher und so eine Situation in Südafrika hätte uns wesentlich weniger geschmeckt!
Gegen 13 Uhr erreichten wir die Moonfish Villas in Bathway, wo wir bereits von Ian und dem Mischling Bumble erwartet wurden. Die drei Holzhäuser, die etwas in die Jahre gekommen sind, befinden sich in toller Lage direkt am langen Sandstrand. Baden ist hier jedoch wegen der Unterströmung zu gefährlich, aber am Bathway Beach gibt es eine geschützte Badestelle, wo Schwimmen gefahrlos möglich ist. Wir hatten ursprünglich eine andere Unterkunft gebucht, die aber zwischenzeitlich verkauft wurde und das Slope Apartment war unsere Alternative. Das kleine Apartment besteht aus einem Wohnraum mit Küche und einem separatem Schlafzimmer mit Badezimmer. Die Küche ist gut eingerichtet, aber auch in die Jahre gekommen.
Diashow Moonfish Villas (Klick für grössere Bilder):Leider gab es nur zwei Ventilatoren und es war für meinen Geschmack zu heiss, aber das ist mein persönliches Empfinden. Es ging eigentlich immer ein angenehmer Wind, doch ich hatte nun nach knapp vier Wochen einfach genug von der Hitze und genoss jede Minute im klimatisierten Auto !
Wir zogen ein und machten eine Erkundungsfahrt zum Levera Beach, wo zur richtigen Zeit Lederschildkröten zur Eierablage an den Strand kommen – aber nicht im März . Es war Sonntag und der Strand ziemlich voll, so dass wir den restlichen Nachmittag im Pool und auf unserer Terrasse verbrachten. Am Abend ergaben sich einige schöne Langzeitbelichtungen mit den vorgelagerten Inseln und ich hatte meine Freude an dem schönen Licht und dass ich endlich mal wieder 'richtig' fotografieren konnte!
Highlight des Tages: endlich wieder Kamera!
Bathway – Karibische Farben
Wir standen um kurz nach fünf Uhr auf und fuhren eine kurze Strecke zu einem Hügel mit herrlichen Ausblick auf die Steilküste, den ich mir gestern noch angeschaut hatte. Die Küste erinnerte mich ganz stark an die Felsen von Tajao auf Teneriffa und ich freute mich auf die Fotos. Der Himmel wurde nur leicht rot und schon fast wie immer gab es keine richtig schöne blaue Stunde. Es wird einfach nur hell! Doch dann kam die Sonne und ich freute mich über einen kleinen, aber feinen Sonnenstern und über das goldene Licht, das die Steilküste wunderbar leuchten liess . Das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt! Der Sonnenstern hätte zwar deutlicher sein können, aber das Klima mit dem Dunst lässt das einfach nicht zu
.
Glücklich kehrten wir ins Apartment zurück und frühstückten. Später fuhren wir zum Levera Beach, wo heute deutlich weniger los war und so genossen wir einen ausgiebigen Strandspaziergang mit Ausblicken auf den hübschen Sugar Loaf Rock und die vorgelagerten Inseln. Leider steht auf der Insel vom Sugar Loaf Rock ein grosses Haus – das schmälert den Anblick schon sehr . Trotzdem war der feine Sandstrand ein schöner Anblick! Was allerdings auffiel, waren auch hier die vielen Seealgen, die durch den Atlantiksturm angespült wurden – und damit auch zahlreicher Plastikmüll
. Hier mal eine kleine, künstlerisch angehauchte Dokumentation von Gerd
!
Nach dem Spaziergang war uns ordentlich heiss und wir sprangen in den Pool, der für mich eine sehr angenehme, nicht zu kühle Temperatur hatte. Man könnte auch sagen, Badewannentemperatur Erfrischt besuchten wir Aggie's Restaurant und Bar im kleinen Ort. Aggie wurde gerade frisiert und meinte, sie hat Montags nicht geöffnet und wir waren schon fast beim Take Away nebenan, als uns ein junger Mann zurück rief. Aggie hatte es sich anders überlegt und hatte nun spontan auf
. Die Dame ist ein richtiger Charakter und nachdem sie uns gefühlt 50 Mal erzählt hatte, dass sie Montags eigentlich geschlossen hat und uns aber sehr gern bekocht, bestellten wir Rum Punch, Shrimps und Hähnchenschnitzel. Es dauerte eine Weile und dann kamen die einfachen, aber leckeren Gerichte. Das Kürbisgemüse sowie das Nationalgericht Callaloo (das grüne Geheimnis
)kam aus Aggies Garten und sowohl der Reis als auch meine Shrimps waren sehr lecker. Gerds Gockelscheiben machte eher den Eindruck von Tiefkühlware, war aber auch essbar. Zumindest war es ein sehr unterhaltsamer Besuch und wir hatten viel Spass mit Aggie.
Der Pool war wieder unser Freund am Nachmittag, bis es endlich Zeit für den Sonnenuntergang war, den wir am Levera Beach verbrachten. Ich versuchte mich an Langzeitbelichtungen und wartete auf die perfekte Welle, während Gerd sich geduldig den kleinen Sandkrebsen widmete. Einige ansehnliche Fotos sind uns dabei gelungen und ich freute mich über die bescheidene, aber feine Ausbeute. Der Himmel beim Sonnenuntergang war toll rot und ich wäre sehr gern am Magazine Beach gewesen, doch man kann nicht immer alles haben! Nachdem wir ein wenig per Internet ferngesehen hatten, gingen wir nochmal zum Strand und ich versuchte mich relativ erfolglos an Sternenfotos. Irgendwie zur Zeit nicht mein Ding.
Highlight des Tages: die Steilküste zu Sonnenaufgang
Bunter Sonnenaufgang und mega Aussicht
Heute Morgen liefen wir zum Bathway Beach, wo es einige vorgelagerte Steine hat, die ich zum Sonnenaufgang gut in die Komposition einbauen konnte. Zu unserer überraschung badeten schon einige ältere Männer dort und irgendwie sah das aus wie ein Senioren Badeausflug! Die Wolken verfärbten sich für einmal schön und ich freute mich über die Fotos . Für einen perfekten Sonnenstern war es zwar wieder mal zu dunstig, aber auch so fand ich die Ausbeute ansprechend. Diesmal waren die Wolken der absolute Star!
Nach dem Frühstück fuhren wir zum Eingang des Pfades, der zu einer Beobachtungsplattform am Levera Pond führt. In diesem Naturschutzgebiet soll es viele Vögel geben, doch wir hörten sie nur piepen und bekamen ausser einer Bande Bindentaucher (Podilymbus podiceps) weit draussen auf dem See und einer bunten Spinne nichts zu Gesicht. Nun ja, wir haben es zumindest versucht !
Danach fuhren wir nach Sauters, um ein paar Lebensmittel und Getränke einzukaufen und machten einen Ausflug zum Welcome Stone. Dieser natürliche Aussichtspunkt befindet sich hoch über dem Levera Nationalpark und kann von Rose Hill aus erreicht werden. Wir fuhren ganz hoch bis zum Parkplatz, aber ich bin mir nicht sicher, ob das immer möglich ist. Vor dem letzten Drittel der Strasse gab es eine Absperrung mit Kette und es ist gut möglich, dass die Strasse zum Gipfel nur deshalb offen war, weil Arbeiten an der Mobilfunkantenne durchgeführt wurden. Nun waren wir darüber nicht traurig, denn wir haben bei der Hitze und Schwüle beide keine grossen Ambitionen zum Wandern und so blieben uns nur die rund drei Minuten durch den Wald hinunter bis zum Welcome Stone.
Der Ausblick ist dann aber auch sensationell und die Farben ein richtiger Farbrausch! Die Teiche vom Nationalpark liegen im satten Grün, die Strände leuchten goldgelb und das Wasser schimmert in allen Blautönen. Der Blick reicht über den Sugar Loaf und den vorgelagerten Inseln bis Carriacou und bei guter Sicht bestimmt noch darüber hinaus . Wir bewunderten die Aussicht ausgiebig, fotografierten einen fetten Tausendfüssler und machten uns dann auf den Weg zurück nach Bathway.
Dort wollten wir nochmal am kleineren Teich vorbei schauen und tatsächlich – es gibt sie doch, die Vögel von Levera! In einem Baum sassen ein paar Kuhreiher (Bubulcus ibis), die so überhaupt keine Scheu zeigten ! Wir machten erst ein paar Fotos aus dem Auto heraus und dann näherte sich Gerd vorsichtig. Doch die hübschen Reiher liessen sich von ihm überhaupt nicht aus der Ruhe bringen und Gerd gelangen einige schöne Fotos. Fein!
Nun war es aber Zeit für eine Abkühlung im Pool mit Rum Punch!!! Diese schwüle Hitze schlaucht gewaltig und ich werde mich daran nie gewöhnen... Ablenkung bot aber zum einen Bumble, die unsere Toilette anbetete und eine hübsche grüne Eidechse, die es sich an einem Abflussrohr gemütlich gemacht hatte. Nicht gerade ein schöner Ansitz, aber wir freuten uns trotzdem über die Fotos und den hübschen Kerl.
Es zogen viele Wolken auf und wir schauten nur am heimischen Strand, ob sich Fotografieren lohnen würde. Aber ausser ein paar netten Schnappschüssen kam nichts herum heute Abend. Auch okay
Highlight des Tages: die Aussicht von Welcome Stone und das Eidechsli
Letzter Ferientag in der Karibik
Heute Morgen gab es keinen Sonnenaufgang. Dicke Wolken waren am Horizont und verdeckten die Sonne und es fing sogar an, heftig zu regnen! Dadurch wurde es noch schwüler und ich litt still vor mich hin, während ich ein paar Fotos bearbeitete .
Am Vormittag packten wir die Koffer und passten dabei auf, dass wir keine unliebsamen blinden Passagiere mitnehmen würden. Wir hatten drei riesige Kakerlaken die Toilette runter gespült und tatsächlich hatte sich eine vierte in Gerds Reisetasche versteckt und flüchtete in rasantem Tempo aus der Tasche
. In diesem
Klima kann man die Viecher nicht vermeiden, aber mitnehmen muss ich die auch nicht unbedingt. Und Spinnen wären für mich persönlich schlimmer...
Morgen würde es nach Hause gehen und dieses Mal freute ich mich sogar: endlich kühlere Temperaturen
!
Der letzte Ferientag stand im Zeichen der kleinen Eidechsen. Im Laufe des Tages trafen wir auf zwei Arten der Anolis Eidechsen. Es gibt von diesen Eidechsen unzählige (angeblich an die 400 ) Arten, so dass ich mir eine genaue Bestimmung nicht wirklich zutraue
. Die am häufigsten anzutreffende Art ist die Trinidad Anolis (Anolis trinitatis), die wir dann wohl sehr wahrscheinlich an einem Regenabflussrohr unserer Unterkunft antrafen. Nicht gerade der attraktivste Ansitz, aber ich sehe das auch nicht immer unter so strengen fotografischen Gesichtspunkten und wir freuten uns über die hübschen Echsen, die sich geduldig von uns fotografieren liessen. Bei der anderen Eidechse habe ich nicht die geringste Ahnung, um welche Anolis Art es sich handeln könnte
.
Highlight des Tages: die Eidechsen
Heimreise
Abreisetag! Vier Wochen Karibik mit vielen schönen und beeindruckenden Erlebnissen gingen heute zu Ende . Das Wetter sah zu Sonnenaufgang nicht gut aus, aber ich wollte am letzten Tag doch noch sehen, ob was geht. Es wurde eine kurze Zeit lang unmittelbar vor Sonnenaufgang ziemlich rosa und die Landschaft sah mit dem Meer geradezu kitschig aus! Aber so gelangen mir noch die letzten Aufnahmen und ich schloss nun auch fotografisch mit diesen Ferien ab. Nach dem Frühstück machten wir uns gegen 11 Uhr auf den Weg Richtung St. George's.
Wir freuten uns über das kühle Klima im Auto und fuhren an der Ostküste entlang. Es war genügend Zeit für eine Mittagspause und wir steuerten nochmal das Restaurant am hübschen Strand La Sagesse an. Ein letztes Mal Schwitzen
! Ich konnte
nicht widerstehen und gönnte mir die letzte Portion Lobster, die auch hier frisch und lecker war. Was für ein toller kulinarischer Abschluss der Ferien
!
Wir genossen unser Essen und einen letzten Rum Punch und fuhren dann weiter zum Maurice Bishop Flughafen nach St. George's. Ein Mitarbeiter von Y&R erwartete uns bereits und nahm den Mietwagen entgegen. Check-in, Ausreise und Sicherheitskontrolle waren sehr entspannt und wir warteten in der angenehm kühlen Abflughalle auf die Condor Maschine, die uns zurück nach Europa
bringen sollte.
Wir flogen wieder Business Class und der Service sowie das Essen der Condor waren wie schon auf dem Hinflug sehr gut und es gab wirklich überhaupt nichts zu beanstanden. Ich schlief fast sechs Stunden und so verging die Zeit im wahrsten Sinne des Wortes wie im Flug .
In Frankfurt holte uns der Shuttle von Parkport Frankfurt nach einem Anruf am Terminal ab und brachte uns zur Tiefgarage in Kelsterbach. Drei Stunden später waren wir wieder daheim und die Reise war endgültig beendet.
Wir danken Euch für Euer Interesse und hoffen, Ihr hattet etwas Spass beim Lesen unseres Reiseberichts und dass er Lust auf eine Reise in die südliche Karibik macht. Wir freuen uns über Euren Besuch unseres Fotoblogs mit aktuellen Fotos und Informationen über unsere Fotoprojekte: Fotoblog SA*GA Photography ~ Moments in Light ~