Anreise und ein erster Besuch beim Bufadero
Wir freuen uns, dass Ihr unseren Reisebericht von unserer Winterreise auf die kanarischen Inseln gefunden habt. Von November 2017 bis Mitte Februar 2018 entflohen wir dem ungemütlichen Wetter in der deutschen Heimat und erkundeten die Inseln mit Schwerpunkt La Palma (Link zum Reisebericht) und El Hierro (Link zum Reisebericht). Abgerundet wurde die Zeit mit Zwischenaufenthalten auf Teneriffa (Link zum Reisebericht) und dem Abschluss auf Gran Canaria.
Während der gesamten Zeit hatten wir Autos von Cicar angemietet. Von Teneriffa bis La Palma und El Hierro fuhren wir einen flotten Opel Astra Turbo, der so gut motorisiert war, dass die Fahrten auf die Vulkane und in den Bergen richtig Spass machten. Auf Gran Canaria hatten wir dann einen Opel GTC. Die Autos waren relativ neu mit wenigen Kilometern und bis auf ein kleines technisches Problem auf La Palma, wo wir das Auto tauschen liessen, tiptop in Ordnung.
Playa del Hombre: El Bufadero
Früh am Morgen verliessen wir unsere Unterkunft auf Teneriffa und fuhren zum Fährhafen nach Santa Cruz und gaben bei Cicar unser Auto ab. Wir mussten auf Gran Canaria neu anmieten, da wir nicht mehr nach Teneriffa zurückkehren würden und eine Inselübergreifende Anmietung nicht möglich ist.
So gingen wir an Bord der Fred Olsen, die uns pünktlich und schnell nach Agaete auf die Westseite von Gran Canaria brachte. Die Zeit auf der Fähre war kurzweilig und wir genossen die Blicke zum Teide auf Teneriffa und auf die Berge von Gran Canaria. Im Hafen angekommen, mieteten wir bei Cicar wieder einen Opel GTC an, was leider etwas länger dauerte, da zwar nur ein Paar vor uns war, aber die für die Anmietung unfassbar lange benötigten!
Schliesslich fuhren wir rund 40 Minuten zu unserem Apartment Casa Playa del Hombre im gleichnamigen Ort, der sich in Gehweite zum Objekt meiner Fotobegierde, dem grossartigen Bufadero, befindet. Wir mussten am Eingang eine Weile warten, bis die Mutter vom Gastgeber kam und uns hinein liess. Die Kommunikation war etwas holprig mit dem bisschen Spanisch, das ich zusammen kratzte, aber irgendwie ging es. Die Wohnung war geräumig und bot einen hübschen Blick zum Strand. In der Distanz konnten wir sogar den Bufadero spritzen sehen! Einziger Kritikpunkt war die ziemlich abgewohnte Küche und die Ausstattung der Küche, die man nur dürftig nennen konnte. Momentan ist die Unterkunft über Booking.com nicht mehr zu buchen, so dass ich hier auf einen Link verzichte und nur die Fotos zeige.
Wir zogen ein und fuhren erstmal einkaufen – das musste sein! Danach liessen wir es uns nicht nehmen, den Bufadero zu besuchen. Das Wetter sollte auch schlechter werden und ich wollte jede Gelegenheit nutzen, auch wenn Sonnenuntergang nicht die beste Zeit für ihn ist. Aber die Bedingungen waren gar nicht so schlecht: die Wolken bekamen etwas Farbe und die Wellen hatten genau die richtige Kraft, um nicht zu viel weissen Schaum im Inneren des Bufaderos zu bekommen. Und trotzdem konnte ich diesmal auch den Ausstoss ansprechend anfangen – ich freute mich über die Fotos und war mit dem ersten Tag absolut zufrieden.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Am nächsten Morgen hatte ich nicht mehr so viel Glück. Das schlechte Wetter war schon da und es hatte sehr viele Wolken im Osten, die den goldenen Sonnenaufgang verhinderten – wie Schade!!! Der Wind zog im Laufe des Tages immer mehr an und erreichte schliesslich Sturmstärke. Die Wellen wurden immer höher und der Zugang zum Bufadero richtigerweise ab dem Nachmittag gesperrt. Die Wellen dort sind unberechenbar und bei diesen Bedingungen ist es einfach zu gefährlich. Der Bufadero war von den Wellen sozusagen dauerhaft überspült und die Wellen brachen sich in einer unglaublichen Wucht und Höhe. Hier mal zwei kurze Videos, die die Gewalt des Wassers zeigen:
So zogen wir am späten Nachmittag zur nächsten Bucht und beobachteten das Wellenspektakel aus sicherer Entfernung. Es war schon faszinierend zu sehen, wie stark die Wellen auf die Felsen drängten und manchmal schaffte es eine Welle bis auf den Panoramaweg.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Am 26. Januar gab es am Morgen einen wunderschönen Sonnenaufgang mit dramatisch buntem Licht auf den Wolken, aber natürlich war der Bufadero immer noch gesperrt und wir fotografierten wie am Vorabend von der Bucht nebenan. Es war wirklich ein unglaublich schönes Lichtfeuerwerk am Himmel und wir wurden im starken Wind sogar noch mit einem Sonnenstern belohnt. Das sollte es aber auch sein für diesen Tag. Den Rest dieses äusserst ungemütlichen Tages verbrachten wir im Apartment.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Der 27. Januar war bereits unser letzter Tag beim Bufadero und leider stürmte es in unverminderter Stärke weiter. Die Wellen türmten sich hoch auf und brachen an den Felsen in einer Höhe von bis zu 10 Metern. Wir machten am Nachmittag einen Spaziergang nach La Garita und bestaunten immer wieder, wie sich die gewaltigen Wellen brachen.
Eigentlich wollten wir einen Barraquito trinken, aber der Kellner wusste nicht, was das war! Später lernten wir, dass Barraquito nur auf den westlichen Kanaren – speziell auf La Palma und Teneriffa – verbreitet ist und auf Gran Canaria in der Tat unbekannt ist. So zogen wir ziemlich enttäuscht nach einer Coki Zero wieder zurück in unser Apartment, wo wir den Rest des stürmischen Tages aussassen.
Auch am 28. Januar war das Wetter nicht besser und ich wurde nicht mit einem weiteren Sonnenaufgang am Bufadero belohnt. So packten wir unsere Sachen, beluden das Auto und fuhren zu unserer nächsten Unterkunft in die Berge.
In den Bergen bei San Bartolome de Tirajana
Die Fahrt nach San Bartolome de Tirajana dauerte nicht lang, war aber durch den Regen und Wind nicht sehr angenehm. Unsere Unterkunft La Abuela Celia lag am Ende einer ruhigen Strasse unterhalb des Dorfes. Nach einer kurzen Wartezeit kam ein junger Mann und erklärte uns das Haus. Im Untergeschoss befand sich die Wohnküche mit Fernseher, der leider die ganze Zeit nicht funktionierte, und das Badezimmer. Im Obergeschoss war das Schlafzimmer und vor der Tür war ein kleiner Sitzplatz. Das WLAN war gut und so konnten wir Filme und Nachrichten streamen.
Diashow La Abuela Celia (Klick für grössere Bilder):Wir zogen ein und machten einen kleinen Erkundungsrundgang durchs Dorf. Es gab zwei Minimärkte und eine Bäckerei – immerhin! Zu unserer Freude klarte der Himmel etwas auf und wir fuhren weiter hoch in die Berge, als es Zeit für den Sonnenuntergang war. Und das war eine richtig gute Entscheidung! Das Licht war mit den Wolken mega dramatisch und wir fanden bald eine gute Stelle, wo wir das Auto parkieren konnten. Hier blühten sogar schon die Mandelbäume und Gerd konnte sie gut in seine Bildkomposition einbringen. Ich freute mich für ihn, dass es ihm so gut gelang! Das Streiflicht am Anfang war einfach toll und später leuchtete das ganze Tal für einen kurzen Augenblick im goldenen Licht – einfach nur fantastisch und unsere Augen leuchteten vor Freude! Schliesslich verschwand die Sonne hinter einem markanten Felsen und bescherte mir einen Sonnenstern. Nochmals Freude pur!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Am 29. Januar zog ich morgens los zu einem schönen Platz mit Aussicht, den wir am Tag vorher gefunden hatten. Von hier hat man einen schönen Blick auf die Cumbre und das fruchtbare Tal von San Bartolome. Die Felsen der Cumbre fallen senkrecht ab und manchmal laufen die Passatwolken in einer Welle über die Kante. Heute morgen aber nicht und es gab auch überhaupt kein schönes Licht. Doch als wir zurückfuhren, gab es einen spektakulären Regenbogen, den ich natürlich noch unbedingt einfangen musste. Zum Glück fanden wir schnell eine schöne Stelle am Eingang des Barrancos unseres Ortsteils. Am Nachmittag fuhren wir wieder hoch in die Berge und wurden wieder mit einem Regenbogen beschert! Aber das Wetter war auch einfach zu wechselhaft: mal etwas Sonne, dann wieder Sprühregen und dann ein Schauer. Dabei war es ziemlich kalt und es fühlte sich so gar nicht kanarisch an. Die Sonne zeigte sich schliesslich noch kurz am Ende des Tages und sorgte für bunte Wolken. Wenigstens eine kleine, bescheidene Ausbeute!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Das Wetter blieb auch am 30. Januar schlecht und ich fuhr am Morgen nicht raus. Erst am späten Nachmittag wurde das Licht wieder besser und wir fuhren unsere fast schon vertraute Route ab. Am Roque Bentayga ergaben sich mal wieder ein paar schöne Lichtstimmungen und Motive, die wir sehr genossen. Jedes bisschen Licht tat einfach gut! So erfreuten wir uns daran und waren mit unserer Ausbeute zufrieden.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Am 31. Januar bin ich auf gut Glück zu meinem Aussichtspunkt gefahren und tatsächlich wurde es ziemlich gut. Die Passatwolken quollen über die Cumbre und das erste blaue Licht sah richtig gut aus. Als die Sonne aufging, verzogen sich die Wolken und goldiges Licht strahlte in das Tal. Wow, wie schön das aussah und ich wusste ja schon fast nicht mehr, wie goldiges Morgenlicht aussieht nach all den unbeständigen, nassen Tagen!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Wir machten einen Ausflug zur Bodega Las Tirajanas, wo wir einen Blick in die Produktion werfen konnten und es uns natürlich auch nicht nehmen liessen, eine Weinprobe zu machen. Bekanntlich tue ich mich mit kanarischen Weinen ja immer etwas schwer, da sie mir meistens nicht trocken genug sind, aber hier waren einige leckere Tröpfchen dabei. Wir kauften ein paar Flaschen für die nächsten Tage und kehrten zu Mittag ins Häuschen zurück.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Der 1. Februar war ein Totalausfall. Es schüttete und stürmte den ganzen Tag wie aus Eimern und an ein Rausgehen war nicht zu denken. Auf den Gipfeln schneite es und zahlreiche Strassen waren wegen Glätte oder Steinschlag gesperrt.
Am Nachmittag des 2. Februar war es zumindest wieder trocken und wir fuhren zu den Bergen ans Talende. Wie hatte sich der Anblick verändert! Zahlreiche Wasserfälle fielen von der Cumbre zu Tal und dies war offensichtlich auch für die Einheimischen etwas Besonderes, denn viele posierten vor den Fällen für ein Selfie.
Die Mandelbäume blühten trotz des miesen Wetters und boten einen herrlichen Kontrast zu den Wasserfällen. Das war wirklich mal etwas anderes und so hatte auch der tagelange Regen sein Gutes. Wir hielten uns eine ganze Weile bei den Fällen auf und genossen das Plätschern.
Gegen Abend lockerten die Wolken sogar noch etwas auf und liess ein paar goldige Sonnenstrahlen durch. Es regnete aber immer wieder mal und so gab es natürlich auch den unvermeidbaren Regenbogen. Die Passatwolken schoben sich über die Cumbre, aber ein Wolkenfall wollte daraus in der Langzeitbelichtung nicht werden. Es kann ja nicht immer klappen und wir freuten uns auch so über Licht und Fotos.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Das gute Wetter hielt am 4. Februar am Morgen noch an und diesmal fielen die Wolken etwas tiefer. Mir gelang zumindest ein Ansatz von Wolkenfall und dabei noch im schönen Licht. Der Gipfel verschwand dabei immer wieder mal in den Wolken, um dann kurz darauf wieder hervor zu kommen: das Bild veränderte sich immer wieder und es war spannend, dies zu beobachten.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Der Rest des Tages war dann wieder verregnet und es gab keine Chance auf gutes Licht am Abend. Wir packten unsere Sachen zusammen, denn morgen würden wir zu unserem letzten Ziel nach Maspalomas weiter ziehen.
Die Dünen von Maspalomas
Am Morgen gab es keinen Sonnenaufgang und wir beluden nach dem Frühstück das Auto, um die kurze Strecke an die Küste nach Maspalomas zu fahren. Wir sind ja so gar nicht Fans vom Massentourismus in diesem Teil von Gran Canaria, aber irgendwie wollte ich mich mal richtig in den Dünen austoben. So buchte ich uns ein kleines Apartment in dem nicht so touristischem Bungalows Cordial Green Golf Hotel *. Wir konnten das Apartment bereits kurz nach Mittag beziehen und es erwies sich als gute Wahl: klein, sauber und praktisch. Im unteren Teil gab es eine kleine Küche und den Wohnraum mit deutschen TV Programmen und oben befand sich das Schlafzimmer und Bad. Und eine schwarze Hauskatze hatte ich auch bald adoptiert . In der Anlage gibt es mehrere grosse Pools und ein Restaurant, das wir heute für das Mittagessen nutzten. Das Essen war typisch touristisch und schmeckte sehr nach Ping (Mikrowelle) und Platsch (Fritteuse) – aber das war schon ganz okay.
Am Nachmittag parkierten wir in der Nähe des pompösen Rui Palace Hotels und wanderten in die Dünen. Abends ist es nicht ganz so ideal, da es sehr viele Fussspuren hat, aber da es immer noch sehr windig war, verschwanden die auch wieder schnell. So gelangen uns zwar nur drei Fotos, aber sie waren ein guter Anfang.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Am 6. Februar war es sehr bewölkt und es gab keinen Sonnenaufgang. Ich blieb im Hotel und wir genossen auf unserer Terrasse ein langes Frühstück. Den Tag verbrachten wir ruhig und machten einen Ausflug nach Meloneras – Massentourismus pur! Wir wanderten an der Promenade entlang und gingen in eins der Restaurants essen. Nun ja, auch das war nicht unbedingt ein Highlight, aber nicht so schlimm wie im Hotel. Von diesem Ausflug gibt es dann auch keine Fotos – meine Kamera hat sich einfach geweigert, diesen Wusel festzuhalten .
Am Nachmittag suchten wir uns wieder ein lauschiges Plätzchen in den Dünen und hatten heute mit Licht und Bildkompositionen mehr Glück als gestern. Sogar der Leuchtturm von Meloneras sah im Gegenlicht mit den Dünen irgendwie malerisch aus!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Am 7. Februar, unserem letzten vollen Tag auf den Kanaren, klappte es dann endlich auch mit dem Sonnenaufgang in den Dünen! Es gab einige hübsche Wolken, die sich überall kitschig rosa verfärbten. Ähnlich wie der Leuchtturm am vorherigen Abend sah damit auch das Rui Palace auf seine Art hübsch aus. Die Fussspuren auf den Dünen waren mit dem Wind der Nacht verschwunden und die tief stehende Sonne zauberte fantastische Strukturen in den Sand. So hatte ich mir das gewünscht und ich war total happy. Glücklich kehrten wir ins Hotel zurück, frühstückten und liessen den Tag entspannt angehen. Koffer packen war angesagt, denn morgen sollte es zurück nach Hause gehen – wie schnell doch immer die Zeit auf Reisen vorbei geht!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Aber der Nachmittag hatte uns nochmal etwas zu bieten. Das Wetter verschlechterte sich wieder und der Himmel war dunkelgrau. Aber die Sonne schien noch und sorgte so für grossartige dramatische Stimmungen. Und da es auf Gran Canaria eh Regenbogen Festival Wochen waren, wurde uns auch hier nochmal ein fantastisches Regenbogen Spektakel geboten. Zum Abschluss durfte der Sonnenstern nicht fehlen und wir waren mit Maspalomas absolut versöhnt. Wir blieben in den Dünen, bis es dunkel war und fuhren zum letzten Abendessen ins Hotel zurück.
Diashow (Klick für grössere Bilder):
Unsere Winterzeit auf den Kanaren war vorbei und ich sollte nicht wissen, dass es für Gerd das letzte Mal sein sollte. Wir hatten hier noch viel vor und er hatte sich auf Lanzarote und Fuerteventura in 2019 gefreut, aber das Schicksal hat es für ihn anders entschieden. Ob ich nochmal zurückkehre? Ich weiss es nicht.
Ich danke Euch für Euer Interesse und hoffe, Ihr hattet etwas Spass beim Lesen meines Reiseberichts. Ich freue mich über Euren Besuch meines Fotoblogs mit aktuellen Fotos und Informationen über meine Fotoprojekte: Fotoblog SA*GA Photography ~ Moments in Light ~
