Weiterreise nach Tuineje ins Inselinnere
Ich checkte um 11 Uhr aus dem H10 Playa Esmeralda aus und machte mich auf den Weg nach Tuineje. Zuvor kaufte ich im Mercadona noch Getränke und Lebensmittel, denn in meiner nächsten Unterkunft muss ich mich – bis auf das Frühstück – selbst versorgen.
Meine Unterkunft Plain of Flowers B&B * lag ausserhalb von Tuineje in einer neuen Siedlung und wird von Paul, einem Engländer geführt. Das Apartment ist sehr klein, aber für eine Person ausreichend. Im Zimmer befindet sich ein Schrank, ein grosses Bett, ein Kühlschrank und eine Küchenecke mit Kaffeemaschine und Spüle. Eine Kochgelegenheit gibt es nicht. Das Bad war winzig mit Toilette und Dusche. Draussen befindet sich eine gemütliche Sitzecke und ein Jaccuzi, den ich sehr gern nutzte. Für das Frühstück stellt Paul Käse und Schinken mit Orangensaft und Butter jeden Nachmittag in den Kühlschrank. Dazu gab es abgepackte Croissants. Für mich, die keine besondere Ansprüche an das Essen stellt, war das absolut okay. Kaffee gab es auch immer mehr als genug.
Ich richtete mich ein und machte mich auf eine Erkundungsfahrt in die Berge. Auf der Strecke zum Mirador Sicasumbre befinden sich Millionen Jahre alte Reste von Vulkanen, die nun versteinert sind. Die Formen und bunten Farben dieser Berge sind überwältigend schön und ich freute mich, dass die Calima etwas abgezogen war und ein wenig sanftes, goldiges Licht zuliess.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich freute mich über diese ersten Fotos und fuhr dann nach Ajuy, um die letzte Stunde bis zum Sonnenuntergang am Strand zu verbringen. Der schwarze Lavastrand mit den dekorativen Steinen ist ein tolles Motiv und ich probierte mich an einigen Langzeitbelichtungen. Obwohl die Calima das Licht sehr fahl machte, war ich eigentlich ganz happy mit den Ergebnissen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Etwa hundert Meter vor dem Strand bauten sich die Wellen zu einer imposanten Höhe auf und brachen dann dekorativ im Gegenlicht. Das war mal wieder eine schöne Spielzeit und auch mit diesen Fotos bin ich glücklich, auch wenn ich manchmal trotz Dauerfeuer den richtigen Augenblick einfach verpasst habe. Aber es hat Spass gemacht und mir die Zeit vertrieben – nur das zählt!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Nach diesem schönen Nachmittag fuhr ich zurück ins Apartment und freute mich auf den Sonnenaufgang am nächsten Morgen.
Highlight des Tages: die Spielzeit am Lavastrand
Ein schöner Sonnenaufgang und die Piratenhöhlen von Ajuy
Der Himmel im Osten war klar, als ich aufstand und ich machte mich auf den Weg zum Mirador de Sicasumbre. Mal sehen, was von hier so morgens gehen würde. Als ich ankam verfärbte sich der Himmel gerade Orange und Rosa und die Staffelung der Berge sah recht ansprechend aus. Doch ich fand die andere Seite, wo die Gipfel das erste Licht bekommen würden, interessanter. Dort hat es in den Barrancos sehr schöne Strukturen und auch die zackigen Gipfel machen sich gut.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Die Sonne ging als Ball über den Wolken auf und die Landschaft leuchtete im Gegenlicht in hellem Orange – wie schön! Kurz danach wurde die andere Seite mit den Bergen und den Barrancos in goldenenes Licht getaucht. Das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt und ich freute mich über die Aufnahmen. Vor allem, weil die ersten vier Tage ja so enttäuschend verlaufen sind.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Am Nachmittag machte ich einen Ausflug nach Ajuy und wanderte den Küstenweg zu den Cuevas (Höhlen) von Ajuy. Diese Höhlen haben eine blutige Geschichte und gehen auf die Nutzung von Piraten im 16. Jahrhundert zurück. Der Strand und die Höhlen dienten den Piraten als Landeplatz und Ausgangspunkt für ihre Überfälle auf die Bevölkerung von Fuerteventura.
Die Piraten überfielen die Bewohner, vergewaltigten die Frauen, raubten die Lebensmittel, zündeten die Dörfer an und ermordeten die Bewohner! Die ersten Piraten waren ein Berberstamm aus Nordafrika, aber mit der Zeit waren es auch Amerikaner, Franzosen und Engländer. Tragischerweise für die Menschen der Kanaren wurden sie oft durch ihre eigene Krone angeheuert, die durch die Piraten Land und Beute eroberten. Zur Höhle, in die man mit Lampen circa 600 Meter hinein laufen kann (was ich nicht machte), erreicht man über eine steile Treppe. Vom Dorf aus ist es ein kleiner Spaziergang vom Ende des schwarzen Lavastrandes. Von unterwegs hat man atemberaubende Blicke auf das Dorf, das tosende Meer und die steilen Klippen von Ajuy.
Den Sonnenuntergang verbrachte ich am Mirador Risco de las Peñas. Man hat auf Fuerteventura kaum Möglichkeiten, ausserhalb dieser offiziellen Aussichtspunkten anzuhalten. Die Strasssen sind mit Leitplanken gesichert und Ausweichmöglichkeiten gibt es so gut wie keine. Die Calima war immer noch präsent, was das Licht extrem goldig machte – gar nicht mal so übel, aber viele Möglichkeiten hatte ich an diesem Abend nicht.
Diashow (Klick für grössere Bilder):So gab ich mich auch bald zufrieden und kehrte zurück ins Apartment.
Highlight des Tages: Sonnenaufgang
Noch ein schöner Sonnenaufgang und die Windmühle von Tefia
Zum Sonnenaufgang fuhr ich heute zum Mirador Risco de las Peñas und wanderte zu einem anderen Standpunkt als gestern mit ein paar hübschen Felsen. Der Himmel begrüsste mich mit fantastischen Strukturen – ein herrlicher 'Wetterumschwunghimmel', wie ich ihn so sehr liebe !
Also widmete ich mich zunächst dem schönen Himmel mit den Felsstrukturen im Vordergrund bis das Glühen am Himmel nachliess. Was für eine tolle Stimmung und Farben! Ich war begeistert!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Nun widmete ich mich der anderen Richtung mit den markanten Felsen. Hier war der Himmel mittlerweile kitschig pastellfarben und kurze Zeit später ging die Sonne auf. Das Schöne an Fuerteventura ist, dass die Berge wirklich sofort das allererste warme rote Licht bekommen, weil die Insel ansonsten so flach ist, dass nichts den Lichteinfall blockieren könnte. Das erste Sonnenlicht war dann auch so richtig intensiv goldig und ich freute mich über die Aufnahmen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Auf Fuerteventura gibt es einige sehr schöne restaurierte Mühlen, so wie die in Tefia. Hier habe ich auch gelernt, dass es weibliche (flache) und männliche (runde) Windmühlen gibt – warum auch immer ! Die von mir besuchte Windmühle ist die männliche an der FV-221 und sie ist wirklich wunderhübsch restauriert, auch wenn sie gar nicht so alt ist. Sie stammt aus den 1930er Jahren. Sie ist ein hübsches Fotomotiv und der Ausflug hatte sich für mich gelohnt.
Von der Mühle aus fuhr ich zum Playa del Valle. Es war ziemlich windig und die Wellen bauten sich zu imposanten Höhen auf, bevor sie dann auf die Felsen krachten. Ich schaute mir das eine ganze Weile an und war immer wieder fasziniert, wie meistens drei sehr hohe Wellen hintereinander anrollten und die Felsen überspülten. Ein schönes Schauspiel, das ich in einem Video festgehalten habe.
Nach dieser Pause fuhr ich auf die andere Seite zum Faro de Entallada. Der letzte Kilometer ist auf einer zwar asphaltierten, aber sehr engen Strasse recht abenteuerlich! Es gibt nur sehr wenige Ausweichstellen und zwei Autos passen nur selten nebeneinander. Aber ich hatte Glück und mir kam kein anderes Auto entgegen. Die Aussicht auf die Küste ist hier schon fein, aber so richtig überzeugen konnte sie mich nicht. So reichte es nur für ein Dokufoto und für ein weiteres weiter unten, als das Licht schon schön warm war eine Stunde vor Sonnenuntergang.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich entschloss mich, eine Stunde am Strand von Las Playas zu spielen. Dort hat es ein paar Felsen im Wasser, die von den Wellen recht hübsch umspült wurden. Ich hatte Spass daran, neue Kompositionen zu finden und auf die perfekte Welle zu warten und so kamen ein paar nette Fotos zusammen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Alles in allem ein gelungener Tag, den ich bei einem Glas Wein ausklingen liess.
Highlight des Tages: wieder der Sonnenaufgang
Trübe Tage und ein traumhafter Sonnenuntergang am Montaña Cardon
Der 18. Februar war für mich ein Ruhetag. Das Wetter war für einen Tag umgeschlagen und ich nutzte die Zeit, um weiter meine USA Fotos zu sichten und zu bearbeiten.
Am 19. Februar lohnte es sich morgens noch nicht zum Sonnenaufgang raus zu fahren und ich genoss meinen Kaffee und Frühstück im Apartment sowie das Jacuzzi. Erst am Nachmittag besserte sich das Wetter und ich fuhr in die Gegend vom Montaña Cardon. Dort hat es einige markante Gipfel, an denen ich mich versuchen wollte.
Es war bereits im ersten warmen Nachmittagslicht schön und ich machte ein paar erste Fotos. Im Auto wartete ich dann eine Stunde auf das schönste Licht kurz vor Sonnenuntergang und wurde mit sehr schönem Seitenlicht, das die Strukturen herrlich hervorhob, belohnt. Ich freute mich über meine Entscheidung und darüber, dass meine Idee mal wieder aufgegangen ist. Ich mag es ja eher spontan und nicht durchgeplant .
Die Fotos entschädigten mich wirklich für die trüben Tage und ich fuhr zufrieden zurück nach Tuineje. Morgen würde ich bereits weiterziehen.
Highlight des Tages: Sonnenuntergang am Montana Cardon
Ein toller Sonnenaufgang und Weiterreise nach El Cotillo
An meinem letzten Morgen in Tuineje erwartete mich nochmals ein klarer Himmel und ich fuhr an einen Standpunkt etwas ausserhalb von Tuineje, den ich mir in den letzten Tagen ausgekundschaftet hatte.
Die blaue Stunde war irgendwie nicht so schön und es gab auch kein tolles rosa Licht und alle Fotos, die ich zu der Zeit gemacht hatte, wanderten später Zuhause in den virtuellen Papierkorb. Aber das erste goldene Licht des Tages machte das dann wieder mehr als wett! Die sanften Wellen der vulkanischen Hügel wurden durch das Seitenlicht sehr schön betont und wirkte sehr harmonisch.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich war happy mit meiner Entscheidung und ich glaube, ich habe aus meiner Zeit in Tuineje das Beste gemacht. Einige Orte haben sicher noch mehr Potential und ich habe einige Spots auf meine Liste gesetzt.
Zurück im Apartment frühstückte ich und packte langsam meine Sachen. Paul erwartete keine neuen Gäste und ich konnte mir bis 12 Uhr Zeit lassen.
Im nächsten Kapitel geht es dann weiter mit meiner Zeit in El Cotillo und der Jahrhundert Calima, die die ganzen Kanaren traf.
Ich freue mich über Euren Besuch meines Fotoblogs mit aktuellen Fotos und Informationen über meine Fotoprojekte: Fotoblog SA*GA Photography ~ Moments in Light ~