10. Oktober 2021 - 2. November 2021
Herzlich Willkommen zum Reisebericht 'Herbst in Frankreich' über meine Reise in den französischen Jura, an die Loire, zum Mont St. Michel und in die Bretagne. Auf meiner Reise konnte ich Wasserfälle und Schlösser entdecken und fotografierte am Mont Saint-Michel. Einige Zeit an der bretonischen Küste bei Carnac rundeten die Reise ab.
Ich war mit meinem Jeep Patriot und dem E-Bike unterwegs und buchte die Unterkünfte individuell im Laufe der Reise.
22. - 27. Oktober 2021
Am 22. Oktober 2021 verliess ich den Mont Saint-Michel und fuhr in rund 3,5 Stunden ohne Nutzung von Mautstrassen an die bretonische Küste nach Quiberon bei Carnac.
Im Ortsteil Kergroix hatte ich für fünf Tage über AirBnB ein kleines Fischerhaus von Jocelyn und Charlotte gebucht. Der Schlüssel lag unter einer Muschel im Innenhof und ich konnte bereits um 13 Uhr in das Haus. Im Untergeschoss befindet sich die gut ausgestattete Küche, ein sehr kleines Bad mit Waschmaschine und der Wohnbereich mit Fernseher, der leider keine deutschen Programme hatte. Im Obergeschoss sind die zwei Schlafzimmer. Ein nettes Haus mit einem schönen Charme.
Diashow Haus in Quiberon (Klick für grössere Bilder):Es war sonnig und ich machte gleich nach Einzug mit dem Bike eine Erkundungstour der näheren Umgebung. Ich hatte bereits einige Fotolocations im Sinn und schaute sie mir dabei im Vorfeld an. Besonders interessiert war ich am Arche de Port Blanc Roche Percée, einem sehr imposanten Felsbogen an der Côte Sauvage.
Dieser Felsbogen, der mit dem Bike schnell zu erreichen war, war dann auch mein Motiv zu Sonnenuntergang. Um diese Jahreszeit ging die Sonne perfekt genau links neben dem Felsen unter und ich hatte Glück, dass es Flut war und die grossen Steine schön vom Wasser umspült wurden. Ein gelungener Auftakt meiner Zeit in der Bretagne .
E-Bike Touren
Das Wetter blieb sonnig und warm und ich machte am nächsten Tag eine E-Bike rund um die Halbinsel Quiberon. Zunächst machte ich etwas Strecke bis fast nach Carnac, um auch einen sportlichen Wert zu erreichen
. Die Gegend ist platt wie eine Flunder und ich fuhr das E-Bike fast nur ohne Unterstützung.
An der Landenge von Penthievre gibt es einige sehr lange, weisse Sandstrände mit einem Anbieter von Blokarts zum Strandsegeln. Das Treiben schaute ich mir eine Weile an – sah nach einer Menge Spass aus ! Die Dünen sind hier alle mit Gras bewachsen; mein Traum von Sanddünen zum Fotografieren hat sich somit nicht erfüllt
.
Weiter ging die Tour auf die östliche Seite von Quiberon zu der Megalithanlage von Kerbourgnec, die sich kurioserweise mitten im Dorf zwischen Häusern und Gärten befindet. Leider konnte ich nicht viel zu den Menhiren und der Steinreihe herausfinden, ausser dass sie seit 1889 als historisches Denkmal eingestuft sind.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich setzte meine Tour fort bis zum Plage du Drehen und vorbei an der hübschen kleinen Kirche Chapelle de Saint-Julien, die 1859 erbaut wurde. Innen gibt es schöne blaue Kirchenfenster zu bewundern. Nach kurzer Fahrt erreichte ich den grossen Hafen von Haliguen, wo Boote und Jachten in allen Grössen lagen. Ein kleiner, 11.3 Meter hoher und um 1840 erbauter Leuchtturm thront wie ein Bewacher des Hafens im hinteren Teil. Seit die zwei modernen Leuchtfeuer an den Jachthäfen gebaut wurden, ist er nicht mehr in Betrieb.
Als letztes machte ich am Grand Plage von Quiberon eine kurze Pause. Es war nun Ebbe und attraktiv sah der Strand da nicht aus. Es war eine schöne Tour und ich hatte mir einen guten Überblick über Quiberon verschafft.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Als das Licht eine Stunde vor Sonnenuntergang schön goldig wurde, fuhr ich mit dem Bike zunächst zum Plage Port Bara und machte ein einziges Foto. Der Strand war noch recht belebt und so richtig viel machte er auch nicht her . So fuhr ich nochmal die paar Kilometer zum Arche de Port Blanc Roche Percée und fotografierte diesmal vom oberen Teil der Steilküste.
Es hatte heute mehr Wolken, die goldig leuchteten, aber einen Sonnenstern verhinderten. Aber es muss ja auch nicht immer Sonnenstern sein
! Mir gefiel die Stimmung und ich genoss die Zeit am Meer, bis die Sonne unterging und ich mit dem Bike zurück zum Haus fuhr.
Die Steinreihen von Carnac
An meinem dritten Tag hatte sich die Sonne verabschiedet und es war ein bewölkter Tag mit ein paar Regenspritzern. Es war aber trocken genug für eine E-Bike Tour zu den berühmten über 7000 Jahre alten Steinreihen von Carnac. Was diese Steinreihen so besonders macht, ist die schier unglaubliche Zahl von Menhiren, die hier aufgestellt worden sind. Allein in den beiden grössten Komplexen, Ménec und Kermario, sind es über 3000 !
Man hat nur Vermutungen, wozu die Steinreihen gedient haben könnten. Sie reichen von religiösen Denkmäler über Mond- oder Sonnenkult und einer Legende nach sollen sie sogar die Versteinerung der römischen Armee darstellen. Am wahrscheinlichsten dienten sie als heilige Grabstätten.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Leider ist das Gelände von Ménec, das aus 1050 Steinen in 11 Reihen besteht, nicht zu betreten und so blieb mir nur der Blick vom Zaun aus. Ich umrundete den Komplex und war einen ersten Blick auf den zweitgrössten Bereich Kermario. Dunkle Wolken verhiessen Regen und ich entschloss mich zur Rückfahrt und kehrte am nächsten Tag nochmal mit dem E-Bike zurück.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Auf der Tour kam ich am Kermario Komplex heraus und schaute mir diese Anlage nun genauer an. Als erstes kam ich an einem Dolmen, einem Megalithgrab, vorbei. Beeindruckend! In der Mitte des Komplexes, der aus 1029 Menhiren in 10 Reihen besteht, befindet sich eine alte Mühle, die als Aussichtsplattform dient. Von oben hat man einen fantastischen Blick auf Ménec und Kermario und kann die Anordnung der Steinreihen wunderbar erkennen .

Zum Abschluss fuhr ich ein paar Kilometer weiter zum Komplex Kerlescan, der aus 555 Steinen in 13 Reihen besteht und als der am besten erhaltene gilt. Leider war die Anordnung nicht so gut zu erkennen; das geht wirklich am besten von oben. Wenn man davor steht, wirkt es irgendwie chaotisch .
Am Nachmittag war es sonnig und ich machte einen Spaziergang auf den Klippen von Beg-en-Aud und da Ebbe war, lief ich am Plage de Port Blanc zum Felsbogen. Auch von hier sah er eindrucksvoll schön aus, aber mit Wasser gefällt es mir besser .
Zu Sonnenuntergang entschied ich mich für die Klippen von Port Rhu. Der Wind hatte deutlich zugelegt und die Wellen sorgten für ordentlich Gischt im Wasser und in der Luft. Das Licht wurde herrlich goldig und ich machte ein paar Langzeitbelichtungen, denn so gefiel es mir mit der vielen Gischt besser. Generell mag ich ja 'krisseliges' Wasser in meinen Fotos nicht so gern .
Noch mehr Megalithen und Menhire
Auf einer weiteren E-Bike Tour an meinem letzten vollen Tag in Quiberon entdeckte ich tief im Wald noch zwei weitere Anlagen mit Menhiren. Einer davon nennt sich La Chaise de César und mit ein bisschen Fantasie kann man den 'Stuhl' auch entdecken
. Der Name spielt auf die Besetzung der Stadt durch die Römer an, obwohl historisch gesehen Cäsar nie dort war
.
Es war schon eine irgendwie mystische Stimmung, diese Menhire mitten im Forêt de Varquès zu finden.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Auf engen Pfaden kreuz und quer über Wurzeln fuhr ich weiter durch den Wald und traf auf die ziemlich versteckte Steinreihe Cöet-er-Bei. Zu diesen Megalithen habe ich gefunden, dass sie das Ende einer 2,5 Kilometer langen Reihe von Menhiren sind, die in Kerzerho beginnen und sich durch den Forêt Mané Bras bis nach Cöet-er-Bei schlängeln.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Unterwegs kam ich noch an dem eindruckvollen Dolmen de Mané Bras vorbei, wo ich aber keine Fotos gemacht habe, da er einigen Kindern gerade als Spielplatz diente . Ein Besuch am langen Strand Penthievre rundete die Tour ab.
Château Turpault
Quiberon hat mit dem Château Turpault, das auf einer Felsnase in der Nähe des Hafens von Quiberon erbaut wurde, auch noch ein Schloss zu bieten ! Das Schloss gilt als Eingangstor zur Côte Sauvage. Es ist noch eher jung und wurde von 1904 bis 1910 von Georges Turpault im anglo-mittelalterlichen Stil erbaut. Die deutsche Wehrmacht besetzte und zerstörte das Schloss stark. Turpault verkaufte das Schloss nach dem Krieg an die Stadt Quiberon, die es wieder restaurierte. Es wechselte danach öfter den Besitzer und ist heute in Privatbesitz.
Ich suchte mir eine Stunde vor Sonnenuntergang ein schönes Plätzchen in den Felsen, wo die Flut einige Pools hinterlassen hat, in dem sich das Schloss im weichen Licht nahezu perfekt spiegelte. Ich genoss dort eine halbe Stunde und wechselte dann nach Sonnenuntergang auf die andere Seite und hoffte auf einen bunten Himmel. In der Tat wurde er rot, wenn auch nicht ganz so intensiv wie ich es mir gewünscht hätte, aber ein schönes Motiv war es auf jeden Fall .
An meinem letzten Morgen, am 27. Oktober 2021, fuhr ich nochmal zum Schloss, aber der Sonnenaufgang wurde von einer dichten Wolkenwand verdeckt, so dass es nur für ein Foto der Felsen am Strand reichte. Aber trotzdem fand ich diesen milden Morgen am Meer sehr schön.

Nach dem Frühstück belud ich das Auto und fuhr in rund fünf Stunden zurück an die Loire, wo das Château de Chenonceau mein nächstes Fotoziel sein sollte.
Ich freue mich über Euren Besuch meines Fotoblogs mit aktuellen Fotos und Informationen über meine Fotoprojekte: Fotoblog SA*GA Photography ~ Moments in Light ~