Kurzvisite auf der Rückreise von Spanien in der Ardèche
Herzlich Willkommen zu meinem kurzen Reisebericht von meiner Stippvisite in der Ardèche auf der Rückreise von meiner Überwinterung auf Lanzarote, in Spanien und Portugal. Etwas mehr als drei Monate verbrachte ich auf Lanzarote und besuchte auf der Hinreise die Städte Valencia, Sevilla und Cadiz. Nach der Rückkehr nach Spanien im April 2022 schaute ich mir zwei Wochen lang die Algarve in Portugal an, besuchte Badajoz, sowie Toledo und Zaragoza und schloss schliesslich mit einigen Tagen in der französischen Ardèche ab.
Von La Jonquera an der spanisch-französischen Grenze fuhr ich in rund fünf Stunden auf mautfreien Strassen nach Vallon Pont-d'Arc. Mit Maut wären es nur 3,5 Stunden gewesen, aber ich konnte eh erst ab 14 Uhr ankommen und so sparte ich mir das Geld für die Maut. Benzin ist zur Zeit ja schon teuer genug und eine Zeitersparnis muss ich mir nicht erkaufen. Zudem sind die Nationalstrassen in Frankreich auch sehr oft wie Autobahnen ausgebaut und ich genoss die Fahrt über Land.
In Vallon Pont-d'Arc hatte ich ein kleines, sehr modernes Studio etwas ausserhalb der Stadt über Fewo-direkt gemietet. Ich wurde von Sandrine, der Verwalterin, bereits erwartet und bezog das kleine, aber feine Studio. Es besteht aus einem Wohnraum mit Küchenzeile, die für mich alles bot, was ich benötigte und einem Fernseher ohne deutsche oder englische Programme. Im Schlafzimmer gab es einen offenen Bereich für Kleidung und Koffer und im modernen Bad begeisterte mich mal wieder die Dusche. Typisch französisch war, dass ich das Bett selber beziehen musste und dass es für das Bad nur ein einziges Handtuch gab. Aussen hatte ich eine kleine Terrasse mit Sitzplatz und am Pool gab es genügend Platz. In dem Landhaus gibt es noch zwei weitere, grössere Ferienwohnungen.
Ich zog ein, startete eine Maschine Wäsche in der gemeinsam genutzten Waschküche und kochte mir eine Portion Nudeln. Danach schnappte ich mir mein Bike und machte eine Erkundungstour am Fluss Ardèche, um einen Eindruck von der Gegend zu bekommen.
Der Ort Vallon-Pont-d'Arc ist das touristische Zentrum der Region und das Highlight die mächtige, beeindruckende Steinbrücke Pont-d'Arc. Die rund 60 Meter lange und 54 Meter hohe natürliche Brücke befindet sich in einer Flussschleife der Ardèche, die dort im Laufe von ein bis zwei Millionen Jahren das untere, weichere Kalkgestein durchbrach. Am Ende dieses langen Prozesses entstand diese wunderbare natürliche Steinbrücke.
Dieses landschaftliche Kleinod hat mich auch sofort in den Bann gezogen und ich verbrachte hier einige Zeit. An diesem Freitag war es noch nicht sehr voll und die meisten Kanufahrer machten sich bereits auf den Heimweg.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Nach einigen Fotos und ausgiebiger Bewunderung fuhr ich zurück ins Studio. Leider zog es sich am Abend total zu und es gab für mich kein schönes Licht zu Sonnenuntergang.
E-Bike Tour nach Labeaume
Zu meiner grossen Freude war es am Morgen klar und ich machte mich auf zu einem der Aussichtspunkte an der Pont d'Arc. Es dauerte ungefähr 20 Minuten bis das erste Licht die Bergspitzen nach Sonnenaufgang erreichten. Dadurch ist das Licht auf den Fotos nicht mehr ganz so schön goldig-rot wie direkt nach Sonnenaufgang. Ich wartete, bis die Sonne den Fluss erreicht hatte und spielte alldieweil mit Langzeitbelichtungen und Spiegelungen. So wurde es mir nicht langweilig und ich war happy über meine Ausbeute an diesem wunderschönen Steinbogen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Zurück im Studio gönnte ich mir ein leckeres Frühstück mit Shakshuka und Milchkaffee auf der Terrasse in der Sonne und startete gegen elf Uhr eine E-Bike nach Labeaume. Ich fuhr allerdings nicht direkt, sondern machte einen Abstecher nach Sampzon und eine Tour über Land, so dass es am Ende 55 Kilometer mit 700 Höhenmetern bergauf wurden
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Labeaume war ein Tipp von einer guten Freundin und der hübsche kleine Ort am Fusse der Schlucht vom Fluss La Baume ist absolut einen Besuch wert. Die Schlucht am Dorf ist spektakulär und ich hätte gern noch einige Aussichtspunkte erwandert, doch dummerweise hatte ich mein Fahrradschloss vergessen und so musste die Wanderung ausfallen und aufs nächste Mal verschoben werden.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Den Nachmittag verbrachte ich am Pool und genoss noch die verbleibende Sonne. Leider wurde es auch heute nichts mit gutem Licht zu Sonnenuntergang .
Entlang der Gorge de l′Ardèche mit dem E-Bike
Die Wolken hatten sich auch am frühen Morgen noch nicht verzogen und ich verbrachte einen ruhigen Morgen bei Milchkaffee im Studio. Aber am frühen Vormittag klarte es auf und ich startete eine lange Velotour oberhalb der Ardèche entlang bis zum Balcon de la Rouviére. Insgesamt war die Tour knapp 60 Kilometer lang mit insgesamt 1.500 Höhenmetern bergauf. Diese Menge kommt durch die Strecke zustande, die sich an die Flussbiegungen schmiegt und es in den Kurven immer hinunter und wieder hinauf geht. Mir hat es sportlich gefallen und Wetter ohne starken Wind sowie Temperatur war ideal für diese Tour.
Nach dem ersten langen Aufstieg zum Rand der Schlucht reihen sich Aussichtspunkt an Aussichtspunkt und jedes Panorama ist gefühlt schöner als das Vorherige. Direkt oberhalb nach dem Tunnel gibt es eine kleine Parkbucht mit spektakulären Ausblicken zurück nach Vallon-Pont-D'Arc. Ein weiterer Anstieg führte mich zum Belvédère am Col du Serre du Tourre mit grossem Parkplatz und mit einem tollen Ausblick auf eine der Kurven der Ardèche.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Weiter ging es über den Belvédère d'Autridge und einigen namenslosen, am Strassenrand befindlichen Punkten zum Belvédère du Cros de l'Olivier. An den tollen Windungen des Flusses, der sich im Laufe der Jahrmillionen in die Schlucht gegraben hatte, konnte ich mich kaum sattsehen. So schön!
Diashow (Klick für grössere Bilder):In der Nähe der Grotte de Madeleine ist ein kleiner, etwas versteckter Aussichtspunkt, der Belvédère de la Cathédrale mit einem Blick zu einer Felsformation, die in der Tat an eine Kathedrale erinnert. Heute hatte ich mein Fahrradschloss nicht vergessen und konnte das Bike abschliessen und den kurzen Weg zur Aussichtskanzlei laufen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Nachdem ich das Panorama ausreichend bewundert hatte, fuhr ich weiter bis zum Balcon des Gorges des Templiers mit einem Blick auf eine perfekte Flussschleife. Wie gern ich hier mal im guten Licht am Morgen oder Abend fotografieren wollte!
Den Abschluss meiner Tour bildete der Balcon de la Rouviére, wo ich eine letzte Pause mit Blick in die Ardèche machte. Die Tour oberhalb der Schlucht hat mich wirklich total begeistert . Ansonsten hat es mir in der Gegend für meinen Geschmack etwas zu viel Wald, was mir persönlich nicht so gefällt, aber ich war ja noch nie ein grosser Fan von Wald
. Gern würde ich nochmal die Schlucht im guten Licht fotografieren – wer weiss, vielleicht ergibt sich eine Gelegenheit früher oder später.
Am späten Nachmittag nahm ich nochmal das Bike und machte ein paar längere Belichtungen am Pont d'Arc. Danach verschwand die Sonne hinter den Felsen und kurze Zeit später wieder hinter dicken Wolken, die gutes Licht zu Sonnenuntergang verhinderten. Schade, aber dafür war es toller Tag mit einer tollen E-Bike Tour entlang der Ardèche Schlucht gewesen.
Letzter Zwischenstopp in Usinens
An meinem letzten Morgen in Vallon-Pont-d'Arc gab es wieder Wolken und keinen Sonnenaufgang und so frühstückte ich gemütlich auf der Terrasse und machte mich gegen 10 Uhr auf die 4,5-stündige, wieder mautfreie, Fahrt nach Usinens, einem kleiner Weiler in der Nähe der schweizer Grenze bei Genf. Dort hatte ich über AirBnB ein Zimmer im Bauernhaus von Anne-Marie gebucht. Sie vermietet im Erdgeschoss zwei Zimmer, die sich ein Bad teilen, aber ich war an diesem Tag der einzige Gast und hatte Bad sowie Wohnzimmer für mich allein. Anne-Marie ist sehr freundlich und ich fühlte mich hier sehr wohl.
Diashow Zimmer Usinens (Klick für grössere Bilder):Ich machte einen Spaziergang über die Felder und Wiesen und genoss immer wieder Ausblicke zum Mont Blanc Massiv, das sich zunächst hinter Wolken versteckte, aber gegen Abend frei zog. Ein sehr beeindruckender Gebirgszug, der höchste Berg auf Festland Europa.

Den Tag liess ich gemütlich im schönen Garten ausklingen, bevor ich am nächsten Tag nach Hause nach Laufenburg fahren würde.
Rückkehr nach Laufenburg
Am frühen Morgen gab es im Himmel über dem Mont-Blanc Massiv einen schönen roten Himmel und ich genoss die schöne Morgenstimmung bei einer Tasse Milchkaffee. Der untergehende Mond über der Landschaft mit den Feldern von Usinens war mein letztes Motiv dieser Reise, auf die ich eine Weile beim Kaffee zurückblickte.

Anne-Marie bietet ein leckeres typisch französisches Frühstück mit Croissants, Kaffee, Marmelade und Honig und frisch gepressten Orangensaft an. Marmelade und Honig ist mir zu süss und ich genoss die zwei Croissants mit schmackhafter Butter. Nach dem Frühstück verabschiedete ich mich von Anne-Marie und war froh, so eine schöne Unterkunft für eine Zwischenübernachtung gefunden zu haben.

Meine Reise ging nun zu Ende und nach 3,5 Stunden Fahrt erreichte ich am frühen Nachmittag Laufenburg. Komisches Gefühl
.
Ich danke Euch für Euer Interesse und hoffe, Ihr hattet etwas Spass beim Lesen meines Reiseberichts und dass er Lust auf einen Besuch in dieser grossartigen Schlucht macht.