Adios España – Bonjour France in Albi
26. - 31. März 2023
Heute hiess es nach insgesamt etwas mehr als zwei Monaten und der Zwischenübernachtung in Figueres Adios España und ich fuhr in vier Stunden rund 300 Kilometer bis nach Albi in Frankreich. Das Wetter war nun richtig schlecht mit häufigen Regenschauern und sehr starkem Wind. Ich war froh, als ich endlich in Albi ankam, wo ich 15 Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt ein Apartment von Aden über AirBnB gebucht hatte.
Ich konnte selbstständig über eine Keybox ins komplett modernisierte Apartment im zweiten Stock einchecken. Aden's Anweisungen waren präzise und im Vorfeld hatte er mir ebenfalls einen Schlüssel für den Fahrradraum, wo ich mein Bike sicher abstellen konnte, organisiert. Das Apartment besteht aus einem Schlafzimmer mit bequemen Bett und einem grossen Wohnraum mit voll ausgestatteter Küche. Über die gesamte Länge zieht sich ein Balkon mit Sitzgelegenheit. Im modernen Bad gab es eine tolle Dusche und eine Waschmaschine. Im Erdgeschoss war eine Bäckerei mit leckeren Pain au Chocolat, was ich ausgiebig nutzte.
Diashow Apartment in Albi (Klick für grössere Bilder):Finde eine Unterkunft bei Booking.com *
Booking.comAlbi ist die Hauptstadt des Départements Tarn im Südwesten Frankreichs und ist für ihre reiche Geschichte und mittelalterliche Architektur bekannt. Am Nachmittag war es dann zumindest trocken und ich machte zu Fuss eine kleine Erkundungstour in die Stadt und warf von der Pont Neuf einen ersten Blick auf die mächtige Cathédrale d'Albi, die alte Brücke Pont Vieux, und die Église Sainte-Madeleine d'Albi am Fluss Tarn. Beeindruckend und ich freute mich schon auf meine Stadtbesichtigung morgen.

Besichtung der historischen Stadt Albi
Der Regen hatte sich über Nacht verzogen und es war ein voll bedeckter, aber trockener Tag und so machte ich mich nach dem Frühstück zu Fuss auf, die Altstadt mit ihren engen Gassen, die von historischen Gebäuden und Fachwerkhäusern gesäumt sind, zu entdecken.
Zwischen 1460 und 1560 wurde Albi zur Hauptstadt des Pastellhandels und im Mittelalter Sitz eines Verwaltungsbezirks und eines Bistums. Im Jahre 1678 wurde die Stadt Sitz eines Erzbischofs, seit 1790 ist sie Präfektur des Départements Tarn. Albi ist auch der Geburtsort des 1864 geborenen berühmten Malers Henri de Toulouse Lautrec und hat in dem Toulouse Lautrec Museum im alten Bischofspalast die wichtigste Sammlung des Malers der Welt zusammen getragen. Die aus Backstein und Stein errichtete Bischofsstadt Albi gehört seit 2010 zum UNESCO Weltkulturerbe und gilt als rotel Juwel von Südwestfrankreich.
Ich ging zunächst wie schon gestern zur Pont Neuf, wo das Panorama mit der Kathedrale Sainte-Cécile und der Église Sainte-Madeleine d'Albi mit dem Tarn und den Brücken dazwischen heute etwas freundlicher war. Am Ufer des Tarn direkt an der Pont Neuf stehen die alten Mühlen Les Moulins albigeois, die heute das Hotel Mercure beherbergen. Die Gebäude waren ehemals eine Nudelfabrik, die an der Stelle einer Getreidemühle aus dem 12. Jahrhundert erbaut wurde. Die alte Wassermühle, die als historisches Denkmal eingestuft ist, beherbergt heute neben dem Hotel auch das historische Lapérouse Museum. Die Église Sainte-Madeleine d'Albi, zu Deutsch Kirche der Madeleine, thront direkt über den Häusern der Mühle und Altstadt vis-a-vis von der Kathedrale und wurde zwischen 1848 und 1851 an der Stelle der ehemaligen Kapelle des Kapuzinerklosters vom Toulouser Architekten Julien Rivet erbaut. Sie ist eine Nachbildung der 1842 fertiggestellten Kirche La Madeleine in Paris. Die Pont Vieux mit ihren schönen Bögen verbindet die beiden Stadtteile von Albi und stammt aus dem Jahr 1040. Sie ist seit 1961 als historisches Denkmal denkmalgeschützt und bietet einen schönen Blick auf den Bischofspalast und die Kathedrale von Sainte-Cécile.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Nachdem ich das Panorama ausgiebig bewundert hatte (und auf besseres Licht später am Nachmittag hoffte ) lief ich nun durch die Altstadtgassen bis zum schönen Gebäude des Marché Couvert. Der ganze Ort ist von Backsteinbauten geprägt, was Albi eine eigene Identität verleiht und aufgrund seiner Grösse einzigartig macht. Zum Bau wurden vor Ort hergestellte Ziegel aus der Erde des Flussbetts des Tarn verwendet. Im historischen Zentrum reiht sich ein liebevoll restauriertes Backstein- oder Fachwerkhaus an das andere, wobei das La Maison du Vieil Alby im Quartier Castelnau zu den ältesten Häusern Albis zählt und das berühmteste ist. Heute ist hier der Verein 'Hauptsitz der Association for the Safeguarding of Old Alby' untergebracht und das Gebäude kann besichtigt werden.
Vom Maison du Vieil Alby kann man schon den Kirchturm der Kathedrale sehen, die nur noch rund 150 Meter entfernt ist. Die Stadt Albi reklamiert sie als grösste Kathedrale aus Backstein für sich, was aber anscheinend nicht ganz richtig ist. Mehrere Kirchen, u.a. in Danzig und die Frauenkirche in München, sind marginal grösser. Das tut ihrem Glanz und Pracht aber keinen Abbruch und die Kirche ist bereits von Aussen ein imposanter Anblick. Im Jahre 1282 wurde im Auftrag von Bischof Bernard de Castanet mit dem Bau einer Kathedrale begonnen. Sie war 1383 grösstenteils fertiggestellt, aber erst 1492 vollkommen erbaut. Sie wurde wie eine Festung im gotischen Stil erbaut und wirkt mit ihren bis zu sechs Meter dicken Mauern wie eine Wehrkirche – das erklärt den monumentalen Anblick. Diesmal warf ich zumindest einen kurzen Blick in die Kirche und war wie schon zuvor in Spanien vor allen von den Decken begeistert. Das beeindruckende Fresko im Gewölbe ist mit einer Länge von 97 m und einer Breite von 28 m das grösste Werk der italienischen Renaissance in Frankreich. Es wurde von 1509 bis 1512 durch Künstler aus Modena und Bologna gestaltet. Anscheinend ist die grosse Orgel, erbaut zwischen 1734 und 1736, an der Westwand für Kirchenliebhaber etwas besonderes, was sich mir als nicht wirklich an Kirchen interessierte Person nicht erschloss .
Direkt neben der Kathedrale befindet sich der Palais de la Berbie, der Bischofspalast aus dem 13. Jahrhundert, der das Musée Toulouse-Lautrec mit der weltgrössten Sammlung von Kunstwerken des Malers und einem toll angelegten Garten beherbergt. Das Museum war heute geschlossen, aber ich hätte es ja eh nicht besucht . Die Palastgärten wiederum waren geöffnet und auf einem kleinen Rundgang durchaus sehenswert.
Meine Stadtbesichtigung schloss ich an der Pont Neuf ab. Es war mittlerweile teilweise sonnig und die Backsteingebäude hatten nun eine viel schönere rote Farbe. Ein toller Anblick!

Das Wetter besserte sich weiter und ich nahm am Abend zu Sonnenuntergang das Bike und verbrachte die Zeit an verschiedenen Standorten am Ufer des Tarn. Ich hatte Glück und die Sonne brach durch einige Wolkenlücken und tauchten die Gebäude in goldiges Licht. Wie schön der Backstein nun leuchtete ! Zudem war es fast windstill und sowohl die Bögen der Pont Neuf als auch der Bischofspalast und die Kathedrale spiegelten sich im ruhigen Wasser des Tarn.
Am Ende gab es sogar noch einen Sonnenstern hinter der Madeleine Kirche – was hatte ich doch für ein Glück an diesem letzten Abend in Albi! Zum Abschluss gab es noch einen bunten Himmel und ich hoffte auf die blaue Stunde. Die kam auch, aber die Gebäude wurden nicht beleuchtet. Wahrscheinlich auch wegen des Energiespar-Irsinns... Sehr schade, aber es schmälerte diesen schönen Abend keineswegs. Ich war sehr happy mit meiner Ausbeute und liess den Tag zufrieden bei einem Glas Wein ausklingen.
Weiterreise nach Lyon
Als ich aufwachte, sah der Himmel perfekt aus und ich schwang mich aufs Bike und fuhr zur blauen Stunde an die Pont Neuf. Es war ein kalter Morgen und ich war für einmal froh über meine dünnen Handschuhe und der warmen Jacke. Das Nachtblau war mega schön und die Strassenbeleuchtung beschien zumindest ein wenig die Gebäude. Als die Sonne aufging, wechselte ich meine Standorte, um möglichst viel vom schönen Licht auf dieser wirklich hübschen alten Stadt einzufangen. Mit meinem E-Bike war das gar kein Problem und ich genoss mal wieder den Nutzen eines E-Bikes ausserhalb vom Sport. Es ist schon sehr komfortabel, mit Fotorucksack und Stativ leicht und schnell von A nach B zu kommen . Das erste Licht des Tages war wunderschön und ich schoss begeistert meine Fotos. Der Besuch von Albi hatte sich trotz des schlechten Starts am Ankunftstag doch noch voll gelohnt.
Nach dem Frühstück packte ich zügig zusammen und fuhr rund 450 km bis nach Lyon, meiner letzten Station auf dieser langen Winterreise. In Lyon hatte ich hoch oben im Stadtteil Saint Juste im 5. Arrondissement ein kleines modernes Studio von Patrick und Pascale über AirBnB gebucht. Es war nur rund 30m² gross, aber die beiden haben den Platz perfekt und geschickt genutzt, so dass es an nichts fehlte. Die kleine Küche war ausreichend zum Zubereiten von kleinen Mahlzeiten, dass Bad neu und komfortabel und es gab schnelles stabiles WiFi. Vor dem Studio war eine kleine Terrasse mit Tisch und Stühlen, wo ich nach den Stadtbesichtigungen die Sonne geniessen konnte. Ein grosser Bonus für Lyon war der Parkplatz in einem abgeschlossenen Bereich auf dem Grundstück.
Finde eine Unterkunft bei Booking.com *
Booking.comNachdem ich eingezogen war, nahm ich das Bike und verschaffte mir einen ersten Eindruck von Lyon und meinem Viertel. Das mittelalterliche 5. Arrondissement umgibt die prachtvolle Kirche Notre-Dame de Fourvière und die jahrhundertealte Kathedrale von Lyon mit ihrer astronomischen Uhr. Gleich nebenan ist das restaurierte Théatre Gallo Romain, wo regelmässig Open-Air-Konzerte stattfinden. Das wollte ich mir alles morgen genauer ansehen und fuhr nun den Hügel hinab in die Stadt bis ans Ufer der Saône.
Den Place Bellecourt mied ich dabei, denn es gab immer noch ein grosses Polizeiaufgebot mit schwer bewaffneten Polizisten, die versuchten eine Grossdemo gegen die Rentenreform zu kontrollieren. Tränengas wurde dabei auch eingesetzt und hielt mich in sicherem Abstand gegenüber der Église Saint George de Lyon auf. Dort an der Passarelle St. Georges fotografierte ich dann auch ich in der blauen Stunde. Die Demo hatte sich mittlerweile aufgelöst und die Polizei zog nach und nach ab.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich war sehr enttäuscht, dass weder Kirche noch die Basilika Notre-Dame de Fourvière und die Kathedrale Cathédrale Saint-Jean-Baptiste beleuchtet wurden. Was für ein Quatsch – wenigstens zwei Stunden hätte man sie doch beleuchten können wie in anderen französischen Städten, denn Lyon nimmt sich mit dieser Massnahme selbst ein wenig von ihrer Schönheit – und dabei gilt die Stadt Lyon als Lichterstadt. So musste die Beleuchtung der Strassenlaternen ausreichen, aber es war bei weitem nicht so schön.
Die Altstadt und die Traboules von Lyon
Der Morgen begann trüb und ich liess den Tag langsam und gemütlich bei Milchkaffee angehen und machte mich dann zu Fuss nach dem Frühstück auf dem Weg hinunter in die Stadt zur Besichtigung.
An meinem ersten Tag in Frankreichs drittgrösster Stadt wollte ich mich heute auf den Stadteil Vieux Lyon und seine Traboules, die mich schon in der Vorbereitung faszinierten, konzentrieren. Traboule ist eine Wortschöpfung aus Lyon und damit sind die versteckten Gänge und Passagen gemeint, die durch Treppenhäuser und Hinterhöfe zwei oder mehrere Strassen miteinander verbinden. So kann man Wege abkürzen oder parallel zur Strasse gehen. Dabei spaziert man durch Hausflure, durch Innenhöfe und Treppenhäuser, die alle miteinander verbunden sind. Das Wort Traboule stammt aus dem 19. Jahrhundert als zum ersten Mal als Verb 'trabouler' auftauchte, um zu beschreiben, wenn man sich abseits der Strasse zwischen zwei Orten bewegte. Das Substantiv kommt vom lateinischen 'trans-ambulare' was so viel heisst wie 'durchgehen.' Viele dieser Traboule konnte man nur mit genauen Ortskenntnissen nutzen. Die ersten stammen aus dem 15. bis 16. Jahrhunder und später haben die Seidenweber die Traboules genutzt, um ihre Waren schnell und sicher transportieren zu können.
Während der Weberaufstände in den Jahren 1831, 1834 und 1848 sowie im zweiten Weltkrieg wurden sie auch als Versteck oder Fluchtweg genutzt. Die Traboules im Stadtteil Croix-Rousse erkennt man an dem Löwensymbol neben der Haustür, während sie in Vieux Lyon mit Messingplatten an der Hauswand gekennzeichnet sind. Einige dieser Traboules in den Stadtteilen Vieux Lyon und Croix-Rousse wollte ich nun heute und morgen auf meinen Stadtrundgängen entdecken.
Zunächst passierte ich nicht weit vom Studio entfernt den Aussichtspunkt am Jardin des Curiosités mit schönem Blick auf Lyon, dem Place Bellecourt und die Saône. Dann ging es durch kleine Gassen und vielen Treppen hinunter bis zur Église Saint Georges im historischen Viertel Vieux Lyon. Die Kirche im gotischen Stil stammt aus dem 16. Jahrhundert und gilt mit ihrem schlanken hoch aufragenden Kirchturm als eins der Wahrzeichen der Stadt. In die Kirche ging ich nicht – immer nur eine Kirche pro Tag und die sollte die Kathedrale sein.

In der 12 Rue St Georges betrat ich dann meine erste Traboule, das gleich eine Besonderheit war, denn es verbindet lediglich zwei nebeneinander liegende Hausnummern und keine Strassen; nämlich die Nummer 10 mit der Nummer 12. So war der Hinterhof mit den kleinen Balkonen und dem Durchgang zur Nummer 10 die eigentliche Attraktion und ich vom ersten Traboule noch nicht so beeindruckt.
Ich lief ein kurzes Stück weiter bis zur Kathedrale von Lyon, der Cathédrale Saint-Jean-Baptiste. Die Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert beeindruckt mit einer imposanten gotischen Architektur, der im Laufe der Jahrhunderte andere Stilelemente wie der Renaissance zugefügt wurden. Die Fassade der Kathedrale ist reich verziert und präsentiert kunstvolle Skulpturen und gotische Verzierungen. Über den Portalen befindet sich eine Rosette, die mit buntem Buntglas gestaltet ist und das Innere der Kathedrale mit einem leuchtenden Licht erfüllt – was ich mir dann auch von innen ansah. Der Kirchenraum bietet eine majestätische Atmosphäre mit hohen Gewölbedecken, schlanken Säulen und kunstvollen Verzierungen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Nun durchlief ich die Rue du Bœuf mit vielen kleinen Restaurants und Geschäften bis ich die längste und bekannteste Traboule von Lyon erreichte: La Longue Traboule, die die 27 rue du Bœuf mit der 54 rue Saint Jean verbindet. Die Tür am Eingang 54 rue Saint Jean war nur angelehnt und man konnte durch die 300 Meter lange Traboule, die fünf Innenhöfe quert, gehen. Im Inneren ist sie ein faszinierendes Labyrinth aus engen Gassen, Innenhöfen und Treppen, die es sich lohnt, zu entdecken. Besucher werden übrigens stets gebeten, die Privatsphäre der Bewohner zu respektieren und leise zu sein, da die Traboules auch weiterhin von den Einheimischen genutzt wird. Eine spannende Traboule ist die Longue Traboule auf jeden Fall!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Die Traboules sind nicht immer einfach zu finden und einige auch verschlossen und nicht zugänglich. So stand ich heute auch an zwei leider verschlossenen Türen, aber es gibt ja angeblich über 400 Traboules in Lyon, so dass ich nicht zu kurz kommen sollte. So erreichte ich auch schon bald die nächste Traboule, die die 2 Place du Gouvernement mit der 10 Quai Romain Rolland verbindet. Der Eingang befindet sich im alten Regierungsgasthaus aus dem 15. Jahrhundert. Über eine erste Treppe mit einer in den Stein gehauenen Rampe gelangt man in einen kleinen Innenhof, der die alten Stallungen überwindet. Durch die Tür am Ende gelangt man zu einer zweiten Treppe, die durch ein Oberlicht beleuchtet wird und zum Quai Romain Rolland führt.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich wanderte weiter durch die Altstadtgassen und besuchte dann die Traboule, die die 18 Rue Juiverie mit der 7 Montée Saint-Berthélémy verbindet. Die Traboule befindet sich im Gebäude der Galerie Philibert de L'Orme, einem Architekten aus Lyon aus dem 16. Jahrhundert. Er hat das Gebäude im Stil der Renaissance mit verspielten Elementen, Brunnen und Balkonen erbaut. Eine sehenswerte Traboule, aber aufgrund der Enge schwer zu fotografieren. Ein wahres Festival von stürzenden Linien...
Meine letzte Traboule heute war mit dem Tour Rosé aus dem 16. Jahrhundert ein Highlight von Lyon. Sie befindet sich in einem Innenhof an der 16 Rue du Boeuf und ist ein weiteres Wahrzeichen von Lyon. Das Maison du Crible (Das Haus des Siebs) mit dem Treppenturm in ockerfarbener Farbe ist eines der bemerkenswertesten Gebäude im Renaissancestil im Lyoner Stadtteil Saint-Jean und unbedingt einen Besuch wert. In dem Turm befindet sich heute ein Food Court auf drei Etagen, wo man sich Lyons Leckereien schmecken lassen kann.
Diashow (Klick für grössere Bilder):So schloss ich meinen Traboule Rundgang in Vieux Lyon ab und verbrachte eine Mittagspause gegenüber vom Berufungsgericht von Lyon, dem Cour d'Appel de Lyon, und teilte mein Pain au Chocolat mit niedlichen Spatzis. Ein besonders mutiges Männchen holte sich seine Stückchen sogar direkt von meiner Hand ab . Das Cour d'Appel de Lyon ist ein Gebäude, das im 19. Jahrhundert im neoklassizistischen Stil und einer Fassade mit 24 Säulen errichtet wurde. Von den Uferpassagen an der Saône hat man schöne Ausblicke über die Stadt bis hinauf zur Basilika.
Danach stieg ich über viele steile Treppen hinauf zur Basilika Notre-Dame de Fourvière und genoss von der Aussichtsterrassen einen spektakulären Blick über Lyon und beide Flüsse, die Saône zum einen und die Rhône zum anderen. Die Basilika Notre-Dame de Fourvière ist das bekannteste Wahrzeichen von Lyon und befindet sich auf dem Fourvière-Hügel, der hoch über der Stadt thront. Sie wurde Ende des 17. Jahrhunderts erbaut und ist ein Meisterwerk der neobyzantinischen Architektur. Die Fassade der Basilika ist mit filigranen Mosaiken, Skulpturen und Verzierungen geschmückt, die biblische Szenen und religiöse Symbole darstellen. Sie hat vier Türme, eine weithin sichtbare goldene Marien-Statue und zählt genau wie die historische Altstadt zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Geschichte der weissen Basilika begann im Jahr 1643, als eine Pest-Epidemie in der gesamten Gegend um Lyon wütete. Eine Gruppe Frauen betete die Jungfrau Maria an, ihre Stadt Lyon zu verschonen. Und tatsächlich wurde Lyon nicht von der Pest heimgesucht. Zu Ehren der Jungfrau Maria und in Gedenken an das Wunder errichtete man eine Kirche auf dem Gipfel des Berges Fourvière. Zum zweihundertjährigen Jahrestag des Wunders am 8. Dezember 1943 wurde eine goldene Statue der Maria auf das Dach der alten Kapelle der Kirche gesetzt. Heute feiert ganz Lyon jedes Jahr am 8. Dezember die Fête des Lumières.
Diashow (Klick für grössere Bilder):In diese Kirche wollte ich dann auch mal einen Blick werfen – wow, die zweite des Tages ! Das Innere der Basilika ist genauso beeindruckend wie das Äussere. Der Kirchenraum ist mit prächtigen Mosaiken, bunten Glasfenstern und kunstvollen Altären geschmückt. Besonders gefallen hat mir wieder mal die pompöse Decke, die dem ganzen Inneren einen goldenen Glanz verleiht.
Auf dem letzten Stück des Rückweges zu meinem Studio besuchte ich noch das Amphitheater Théâtre Gallo Romain de Lyon-Fourvière, das frei zugänglich ist. Hier befinden sich zu weiten Teilen erhaltene Ruinen zweier römischer Amphitheater, die heute für Open-Air-Konzerte und Festivals genutzt werden. Im grösseren Theater hatten 10.000 Zuschauer Platz während das benachbarte kleinere Odeon 3.000 Zuschauer fasste. Am Ende der Arena sind Fragmente der Originalsäulen ausgestellt; einige sahen aus wie Marmor.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Das Amphitheater war ein schöner ruhiger Abschluss und nach mehr als viereinhalb Stunden und neun Kilometern auf den Beinen gönnte ich mir in der Sonne auf meiner Terrasse eine wohlverdiente Pause.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Leider hielt die Sonne nicht bis zum Sonnenuntergang und es gab noch nichtmals einen Ansatz von rotem Himmel, aber dafür eine sehr schöne blaue Stunde an der Saône. Die Strassenbeleuchtung sorgte für eine ausreichende Beleuchtung der Basilika und dem Cour d'Appel de Lyon, aber ich ärgerte mich trotzdem wieder über das übertriebene Getue mit dem Energiesparen . Was die Länder wohl machen, wenn erst mal die ganzen Millionen von E-Kisten Strom laden wollen...
Im Viertel Croix-Rousse und mehr Traboules von Lyon
Mein letzter Tag dieser Reise und den wollte ich mir nochmal so richtig schön machen! So startete ich früh zu Fuss zu meiner zweiten Stadtbesichtigung, da es später regnen sollte. Doch France Méteo lag diesmal falsch und es war am Tag zwar bedeckt, aber es fiel zum Glück für mich kein Tropfen Regen.
Ich lief über Strassen, Gassen und Treppen hinunter an die Saône, überquerte den Fluss und erwischte die schöne Kirche Saint-Georges mit der Basilika im Hintergrund im schönsten Sonnenschein. Toll sah das aus! Auf dem Weg zum Place Bellecour, wo heute keine Demonstrationen stattfanden, kam ich an der Statue von Antoine Saint-Exupéry und seiner Romanfigur, dem kleinen Prinzen, vorbei. Die beiden sitzen auf einer weissen Marmorsäule, die mehr als fünf Meter hoch ist und sie würdigt den berühmten Sohn der Stadt. Antoine de Saint-Exupéry wurde am 29. Juni 1900 in der 8 Rue Saint-Exupéry, dem Haus gegenüber des Denkmals, geboren. Er verschwand am 31. Juli 1944 auf einer Kriegsmission und wurde über dem Mittelmeer abgeschossen. Sein Buch mit den Geschichten des kleinen Prinzen gehört noch heute zu meinen absoluten Lieblingsbüchern und immer wenn ich an einem Vulkan bin, denke ich daran, ob der kleine Prinz auch diesen Vulkan fegt . Und wie wahr ist die Quintessenz des Buches doch: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar
.
Nun schaute ich mir auch mal den grossen Place Bellecour, wo heute zwar nicht demonstriert wurde, aber die Spuren der letzten Grossdemo noch zu sehen waren. Das Touristenbüro war geschlossen und mit mit Brettern zugenagelt und das Denkmal mit Wänden abgesperrt, die mit zahlreichen Sprüchen besprüht waren. Allerdings war ein Maler der Stadt schon damit beschäftigt, die Sprüche weiss zu übermalen. Die Place Bellecour ist der grösste Platz von Lyon und mit einer Fläche von 62.000 m² ist er nach der Place des Quinconces in Bordeaux und der Place de la Concorde in Paris der drittgrösste Platz Frankreichs. Mitten auf dem Platz steht seit 1826 wieder auf einem hohen Sockel ein von François-Frédéric Lemot geschaffenes Reiterstandbild von Ludwig XIV.
Am Ende des Platzes schliesst sich der Place Antonin Poncet an mit dem Turm Clocher de Hôpital de la Charité de Lyon und dem Mémorial Lyonnais du Génocide Arménien, dem Mahnmal zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern. Das Denkmal wurde 2006 im Gedenken an die Opfer des Völkermords an den Armeniern ab 1915 im Osmanischen Reich errichtet. Es wurde von Leonardo Basmadyian entworfen und umfasst 36 weisse Betonteile, die von Steinen aus Armenien ergänzt werden. Gedichte von Gostan Zarian sind auf den Betonteilen eingraviert.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Der Kirchturm der alten Charité ist der letzte überrest des Krankenhauses, das während des Baus der Grande Poste zerstört wurde. Das Hôpital de la Charité wurde zwischen 1614 und 1633 nach einem Plan ähnlich dem der Invalides in Paris erbaut und gliederte sich in vierzehn Gebäude, die durch neun Innenhöfe getrennt waren. Es war neben dem Grand Hôtel-Dieu das zweitwichtigste Krankenhaus und wurde 1934 abgerissen, denn es war im Laufe der Jahrhunderte schlicht und einfach abgewohnt und abgenutzt; nur der Glockenturm blieb als Zeitzeuge erhalten. Am Ende des Platzes, am Ufer der Rhône, steht eine Skulptur eines bunten Blumenbaums mit schönen Blicken zum alten Kirchturm und der Basilika in der Ferne. Der Strauss besteht aus 85 Blumen und ist fast sechs Meter hoch; abends wird er – normalerweise! – beleuchtet.
Mit dem Blumenbaum hatte ich das Ufer der Rhône erreicht, die sich unweit von hier mit der Saône vereint. Blickfang hier im 2. Arrondissement ist das alte Grand Hôtel-Dieu de Lyon, ein ehemaliges Krankenhaus, das seit 1918 einen Hotel- und Einkaufsbereich sowie ein Gastronomiezentrum beherbergt. Es handelt sich um eines der ältesten und stattlichsten Gebäude der Stadt. Zum Komplex gehört die barocke Kirche Chapelle de l′Hôtel-Dieu; alle Gebäude stehen seit 2011 unter Denkmalschutz. Ich wanderte nun über den Place Bellecourt zum grossartigen Place de Jacobins mit seinem monumentalem Brunnen. Der zentrale Platz, zu dem ganze 12 Strassen führen, wurde 1556 gebaut und im Jahr 1856 um den Brunnen erweitert.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ein fotografischer Leckerbissen wartete in einem nahen Parkhaus am Place de Célestins, wo sich das Théatre de Lyon befindet. Im Inneren am Ende der zentralen Struktur des Parkhauses kann man einen Blick auf die kreisrund angeordneten Stockwerke werfen. Ganz unten ist ein kreisförmiger, abgewinkelter Spiegel montiert, der sich endlos um seine Achse dreht. Während es sich dreht, reflektiert es Licht von den mehreren Ebenen des Parkplatzes, was zu einem fantastischen visuellen Effekt führt. Geschaffen wurde das Werk von Daniel Buren, der es 'Upside down' nannte. Das Periskop, mit dem man vom Place de Célestins den drehende Spiegel betrachten kann, ist auf dem Foto vom Theater zu sehen.
Diashow (Klick für grössere Bilder): Diashow (Klick für grössere Bilder):Nun war es mal wieder Zeit für eine Traboule, diesmal im Viertel Croix-Rousse am 13 Rue de Poulaillerie im Innenhof des Museums der Druckerei, dem Musée de l'Imprimerie et de la Communication graphique. Wie schon erwähnt, sind die Traboule hier mit einem Löwensymbol markiert. Diese Traboule ist mit ihren Ihre Kreuzrippengewölbe und ovalen Galerien eine eher untypische, aber sehr schöne Traboule. An einer Wand gibt es eine Kopie der Claudianischen Tafeln, einer berühmten Bronzetafel mit der Inschrift einer Rede des Kaisers Claudius aus dem Jahr 48, die 1528 im Bezirk Croix-Rousse gefunden wurde.
Ich wanderte weiter durch das Viertel bis zum prächtigen Place des Terreaux mit dem pompösen Bartholdi-Brunnen und dem historischen Prachtbau des Rathauses, dem Hôtel de Ville de Lyon. Entworfen wurde dieser imposante Brunnen übrigens von dem Bildhauer Frédéric-Auguste Bartholdi, der auch die Freiheitsstatue in New York entwarf. Auf dem Triumphwagen sitzt die Meeresgöttin Amphitrite mit zwei Amphoren haltenden Kindern. Sie stand einst für den Fluss Garonne, die vier Hippokampen (vorn Pferd, hinten Fisch) für die vier Hauptnebenflüsse der Garonne. Nachdem Lyon den Brunnen erworben hatte kam es zu einer Umdeutung: aus Amphitrite wurde Marianne, die Nationalfigur der Französischen Republik, die Hippokampen standen nun für die vier grossen Flüsse Frankreichs. Das Hôtel de Ville de Lyon ist ein beeindruckendes historisches Gebäude und wurde im 17. Jahrhundert im klassischen Stil erbaut. Es verfügt über eine prächtige Fassade mit einer Reihe von Säulen, Verzierungen und Skulpturen, die den Stil der französischen Renaissance widerspiegeln. Der imposante Glockenturm ragt majestätisch in den Himmel und verleiht dem Gebäude eine markante Silhouette.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Trommelwirbel... es stand die nächste Traboule an, die eigentlich eine Passage mit Treppe ist: die Passage Mermet mit einer schönen bunt bemalten Treppe, die den Hügel hinaufführt und in der Rue Burdeau mündet. Die Treppen der Passage Mermet wurden 2019 vom belgischen Künstler WENC in Zusammenarbeit mit dem Verein Quartier des Capucins und Superposition, einem Verein zur Förderung urbaner Künste, neu gestrichen. Mittlerweile ist der Glanz aber schon ziemlich vergangen und viel von den Farben verblasst.
Nun erreichte ich die wohl berühmteste Traboule von Lyon: die Cours des Voraces, die die 29 rue Imbert Colomès mit dem 9 place Colbert verbindet. Das Highlight ist das Treppenhaus mit der sechsstöckigen Freitreppe, die 1840 erbaut wurde und unter Denkmalschutz steht. Schon der Eingang mit dem langen Weg durch das Haus bis zum Hof ist sehr schön, aber der erste Blick auf das Treppenhaus ist schon beeindruckend. Eine wirklich schöne Traboule, wo ich mich eine ganze Weile aufgehalten habe!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich machte mich nun durch das Viertel Croix-Rousse auf den Rückweg und kam am abgezäunten Amphitheater Amphithéâtre des Trois Gaules vorbei. Es wurde im 1. Jahrhundert n.Chr. während der Römerzeit errichtet und war eines der grössten Amphitheater seiner Zeit. Es wurde nach den drei gallischen Stämmen benannt, die in Lyon ansässig waren: den Allobroges, den Arverner und den Segusiaver. Das Amphitheater hatte eine Kapazität von etwa 20.000 Zuschauern und wurde für verschiedene Veranstaltungen genutzt, darunter Gladiatorenkämpfe, Tierjagden und andere öffentliche Vorführungen. Heute sind von dem Amphithéâtre des Trois Gaules nur noch Ruinen übrig geblieben, die für kulturelle Veranstaltungen und Festival restauriert wurden.
Als letztes Highlight auf meinem Stadtrundgang besichtigte ich im 1. Arrondissement das wunderbare Haus der Fresken, das La Fresque des Lyonnais. Die bemalte Fassade auf einer Fläche von 800 m² repräsentiert 2.000 Jahre Geschichte mit 25 historischen und 6 zeitgenössischen Lyoner Charakteren sowie Alltagssituationen. Es wurde zwischen 1994 und 1995 von der CitéCréation, einer 1978 gegründeten Künstlerkooperative aus Lyon, erschaffen. Auf einer Tafel wurden die Figuren durch nummeriert und tabellarisch dokumentiert. Ausser Antoine Saint Exupéry und seinem Prinzen sowie Paul Bocuse kannte ich allerdings niemanden . Man findet übrigens überall in Lyon diese Wandbilder an Häuserfassaden; es soll über 180 geben. Die würde ich mir sicher beim nächsten Besuch ansehen; dafür hat es in diesen zwei Tagen leider nicht gereicht.
Ich lief nun zielstrebig den Hügel nach Fourvière hoch und kam an einer letzten Traboule vorbei: dem Maison Henri IV am Montée Saint-Barthélemy. Von der Strasse aus kann man die Renaissancetreppe und die grossen gewölbten Galerien bewundern, die von massiven Säulen getragen werden. Die Büste Heinrichs IV. im ersten Stock rechts stammt aus dem 19. Jahrhundert. Das war nun definitiv der Abschluss und ich marschierte zu meinem Studio und erholte meine Beine nach diesem zweiten sehr schönen Besichtigungstag. Insgesamt war ich wieder fast fünf Stunden und zehn Kilometer unterwegs gewesen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Abends gab es zu meinem Glück immer noch keinen Regen und ich fuhr mit dem Bike wieder ans Ufer der Saône. Es gab zwar kein goldenes Licht, aber ein Wunder geschah trotzdem: die Lichter an den Gebäuden gingen heute an
!!! Ungläubig starrte ich auf die Kulisse und fing dann hektisch an zu fotografieren. Selbst der Tour Métallique de Fourvière neben der Basilika war beleuchtet. Dieser nicht mehr zugängliche Funkturm hat übrigens eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Eifelturm in Paris und ist eine Miniatur Nachbildung.
Die Skyline am Fluss mit den beleuchteten historischen Gebäuden sah nun wunderschön aus, auch wenn ich nun richtig Stress hatte und die Fotos der letzten Tage nochmal mit der Beleuchtung nachholen wollte. Es hat sich aber sehr gelohnt und ich freute mich über diesen letzten gelungenen Tag in Lyon. Später fand ich heraus, das Lyon nur an vier Tagen der Woche die Lichter anschaltet, anscheinend von Donnerstag bis Montag. So ein Blödsinn !
Es war mein letzter Abend dieser Reise und ich reflektierte die Zeit und meine Erlebnisse bei ein paar Gläsern Wein im Studio. Insgesamt hatte ich eine herrliche Zeit, in der ich viel erlebt, viel gesehen und viele nette Menschen kennen gelernt habe. Langzeitreisen ist für mich wirklich das Schönste!
Rückfahrt nach Laufenberg – Ende der Winterreise
Meine sechseinhalb Stunden lange Rückfahrt nach Laufenburg war ziemlich unangenehm in Sturm und Regen und vor allem gab es sehr dichten Verkehr durch die Schweiz. Aber letztendlich kam ich gut und sicher wieder zu Hause an.
Ich bedanke mich für Euer Interesse am Reisebericht meiner Winterreise in Frankreich, Spanien und Portugal und hoffe, Ihr konntet einige Orte finden, die Euch zu einer Reise inspirieren.
Ich freue mich über Euren Besuch meines Fotoblogs mit aktuellen Fotos und Informationen über meine Fotoprojekte: Fotoblog SA*GA Photography ~ Moments in Light ~