Sonnenaufgang am Goosenecks & Weiterreise zum Canyon de Chelly
Es war ein wunderbarer kalter, wolkenloser Morgen bei -8° C und ich verbrachte den Sonnenaufgang am Goosenecks. Auch heute Morgen wurde ich mit warmen Mondlicht beglückt, bevor es rosa wurde. Ich wechselte ein paar Mal die Standpunkte, die ich mir gestern gemerkt hatte und bin eigentlich ziemlich happy mit den Fotos. Es war mega schön, wie die Sonne den oberen Rand des Canyons mit goldenen Licht streifte. Ich war froh, dass ich diesen Stop eingeplant hatte, auch wenn die Unterkunft mehr als bescheiden ist .
Nach dem Sonnenaufgang fuhr ich zu beiden Zufahrten vom Valley of the Gods, aber die Piste war nach dem Regen und Schnee nicht passierbar. Die unbefestigte Strasse besteht überwiegend aus dem roten Lehm, der sehr gut haftet – allerdings an Schuhen und Reifen . Er wickelt sich um die Reifen bis sie geradezu Slicks sind und das Auto keine Haftung mehr hat. Nicht ungefährlich! Ich war ziemlich enttäuscht, denn ich hatte mich auf den kleinen Bruder des Monument Valley ziemlich gefreut, aber so wuchs auch meine Entscheidung, einen Tag früher nach Chinle zu fahren. Eine grosse Freude bereitete mir aber noch der Steinadler (Aquila chrysaetos canadensis), den ich auf der Rückfahrt auf einem Felsen entdeckte. Er liess sich für ein paar Fotos ablichten, bevor er die Schnauze voll hatte und von dannen zog
.
Also buchte ich beim Frühstück eine Nacht im Hotel hinzu und checkte vorzeitig aus dem San Juan Inn aus. Traurig war ich darüber wirklich nicht . Leider gab es von Expedia keine Erstattung für die Nacht, was in erster Linie daran lag, dass sie nur über eine deutsche Telefonnummer zu erreichen sind (das Hotel wäre mit einer Erstattung einverstanden gewesen). Kein Kundenservice per E-Mail
. Expedia.de ist für mich daher keine Wahl mehr in Zukunft und dies war die erste und letzte Buchung über das Portal.
So packte ich meine Sachen rasch zusammen und fuhr in rund zwei Stunden Fahrt mit einer Tankunterbrechung nach Chinle, wo ich nun vier Nächte im Best Western Canyon de Chelly Inn * gebucht hatte. Ich konnte bereits einchecken und bekam ein schönes, grosses, sauberes Zimmer mit McCoffee Kaffeemaschine, Mikrowelle, Kühlschrank, TV, schnellem WLAN und einem grossen Bad mit Pflegeprodukten und toller Dusche.
Diashow Best Western Canyon de Chelly Inn (Klick für grössere Bilder):Finde eine Unterkunft bei Booking.com *
Booking.comNachdem ich mein Zeugs im Zimmer hatte, wurde es auch schon fast Zeit zur Erkundung der South Rim des Canyon de Chelly National Monument. Er und Chinle befinden sich im Herzen der Navajo Nation und es wird kein Eintritt erhoben; ein kleines Visitor Center mit Karten und Infos gibt es am Anfang des Canyons. Ich hielt zunächst kurz am Tunnel Overlook, der aber bereits zum grössten Teil im Schatten lag. Nich weit davon entfernt ist der Tsegi Overlook, der eine tolle Aussicht in den Canyon bietet. Das Flussbett wird als Autostrasse genutzt, da das Tal von den Einheimischen Navajo noch zur Landwirtschaft bewirtschaftet wird. Am Junction Overlook schaute ich mich nur kurz um und machte dann ein paar Fotos am White House Overlook. Das sah alles sehr vielversprechend aus und ich freute mich schon darauf, das alles intensiver zu erkunden.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich fuhr dann die Strasse komplett durch bis zum Spider Rock Overlook. Die markante, rund 240 Meter hohe Felsnadel und ihr etwas kleinerer Nachbar sind die Wahrzeichen des Canyon de Chelly und in der Tat ein imposanter Anblick. Die Sonne schien nur noch auf die Spitze der Felsnadel, doch das Licht war wunderbar goldig sanft. Ich schaute mich am Canyonrand ein wenig um und versuchte verschiedene Bildkompositionen. Ganz einfach ist es nicht, da man die Kamera immer kippen muss, da man sich weit oberhalb des Canyons befindet. Nach einer Weile lief ich zurück zum Parkplatz und machte im letzten Licht ein Foto vom Face Rock Overlook, der sich nicht weit vom Spider Rock Overlook befindet.
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Ein guter fotografischer Tag ging zu Ende und ich bereute nicht, vorzeitig aus Mexican Hat abgereist zu sein. Ich wusste, dass ich hier am Canyon de Chelly viele Möglichkeiten haben würde. Im örtlichen Supermarkt kaufte ich mir ein Abendessen und liess den Abend dann gemütlich im Zimmer ausklingen.
Highlight des Tages: Spider Rock im Canyon de Chelly
An der North und South Rim des Canyon de Chelly
Sehr früh fuhr ich heute Morgen bei -16° C und klarem Himmel zum 18 Meilen entfernten Spider Rock Overlook. Auf den Scheiben war zm Glück nicht viel Eis, da das Auto auf dem Parkplatz etwas geschützt stand. Vom Spider Rock Parking ging ich vorsichtig zum Aussichtspunkt, da der Weg auch etwas vereist war und war begeistert über den ersten Blick in den Canyon zum Spider Rock. Das Licht war schön blau, aber die Felswände reflektierten schon ein wenig das leichte rote Licht am östlichen Horizont.

Das Licht in der anderen Richtung war noch schöner und die Aussicht ebenfalls sehr attraktiv, so dass ich mich entschloss, den Weg über die vereisten Felsen zum Rand zu wagen. Gerd hätte eine Krise bekommen und mich sicherlich nicht gehen lassen ! Aber so hoffte ich, dass er von oben auf mich aufpassen und vor falschen Schritten bewahren würde
. Vorsichtig suchte ich mir einen Weg und vermied vereiste Stellen so gut es ging. Das rosa-blaue Licht mit dem Blick in den Canyon mit dem Schnee war wunderschön und ich fotografierte begeistert drauf los.
Bald schon ging die Sonne auf und die Stimmung wechselte von rosa zu gold, was aber nicht minder schön aussah. Ich finde es immer wunderbar, wie sich eine Landschaft im Laufe des Morgens in den verschiedenen Lichtstimmungen verändert. Ich ging vorsichtig zurück auf den Panoramaweg und machte ein paar Bilder von der Spider Rock Seite. Es war ein toller Morgen und ich fuhr mit einer gefüllten Speicherkarte happy zurück ins Hotel.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Die Übernachtungen waren ohne Frühstück (man bekommt einen 10% Bon für das Restaurant, das nebenan liegt) und so machte ich mir selber ein Sandwich und Milchkaffee. Mit Kaffee wird man in den Hotels immer gut versorgt!
Am Vormittag erkundete ich dann die North Rim des Canyons. Mein erster Halt war am Ende des Canyons der Massacre Cave Overlook. Der Blick in den Canyon ist hier etwas eng, aber in der Felswand rechts befinden sich Überreste eines Verstecks in einer Höhle. 1825 wurden hier 25 Navajo Frauen und Kinder von spanischen Soldaten in einem Massaker getötet. Nicht weit davon auf der anderen Seite befindet sich der Mummy Cave Overlook mit einem Blick zu Ruinen einer alten Navajo Siedlung, die bis circa 1300 bewohnt war. Der letzte Stop auf dem Rückweg war der Antelope House Overlook mit einem schönen Blick in den Canyon. Die Ruinen konnte ich nicht entdecken.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Die Stunde bis Sonnenunterwang verbrachte ich dann am White House Overlook. Der Ausblick war grossartig und das Licht einfach nur wunderbar goldig. Fasziniert schaute ich zu, wie die Schatten den Canyon hoch krochen und schliesslich das letzte Licht verschwand und dem rosa-blau der herein brechenden Nacht Platz machte. Eine tolle Sonnenuntergangsstunde!
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Ein wirklich schöner Tag ging damit zu Ende.
Highlight des Tages: alles!
Morgens und Abends am Canyon de Chelly
Den wieder ziemlich kühlen Sonnenaufgang verbrachte ich am White House Overlook. Ich kletterte ein wenig in den Felsen herum und fand einige ansprechende Bildkompositionen. Lichter liessen sich nicht vermeiden, denn White House ist noch recht nah an Chinle und der Umgebung. Abends ist das ein richtiges Lichtermeer; total zersiedelt. Zum Abschluss des schönen Morgen gab es mal wieder einen Sonnenstern und ein herrliches goldenes Licht auf dem Canyon. Ein ruhiger, angenehmer Morgen war es und ich fuhr zufrieden zurück zu meinem Milchkaffee.
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Tagsüber machte ich nicht viel und fuhr erst am späten Nachmittag zur Massacre Cave, aber das Licht funktionierte zu dieser Jahreszeit an diesem Aussichtspunkt nicht. Also nahm ich die Alternative Antelope House Overlook, die auch nicht ganz ideal war, doch ich habe zumindest versucht, das Beste daraus zu machen. Es gab nicht viel mehr Möglichkeiten als dieser eine Blick in den Canyon, doch das Lichtspiel war wirklich hübsch.
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Ich freute mich über meine Ausbeute am Canyon de Chelly und war wieder mal froh, so viel Zeit zu haben.
Highlight des Tages: Sonnenaufgang
Spider Rock & toller Sonnenuntergang am Canyon de Chelly
Auch heute morgen war ich früh unterwegs, aber es war ziemlich wolkig. So fuhr ich nur das kurze Stück bis zum Tsegi Overlook. Gelohnt hat es sich nicht wirklich und es reichte nur für dieses eine Bild, als die Wolken für kurze Zeit rosa wurden. So fuhr ich relativ schnell wieder zurück ins Hotel und frühstückte.

Gegen ein Uhr machte ich mich dann auf den Weg zu meiner letzten Tour am Canyon de Chelly. Ich wollte den Spider Rock nochmal in vollem Sonnenschein sehen und fuhr direkt durch zum Ende der Strasse. Es hatte sich gelohnt, denn mittlerweile war es sonnig und die markante Felsnadel lag voll in der Sonne. Die Farben sind einfach toll, denn die Sonne steht auch mittags nicht allzu hoch im Winter und das Licht ist fast den ganzen Tag weich.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Nach einem kurzen Stop am Face Rock Viewpoint fuhr ich zum Junction Overlook, wo das Licht mittlerweile goldiger wurde. Die letzte Stunde bis zum Sonnenuntergang verbrachte ich am Tsegi Overlook, wo ich beim Herumwandern diese tollen runden Felsen für den Vordergrund fand. Dort tobte ich mich dann auch reichlich aus!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Nach Sonnenuntergang wartete ich eine knappe halbe Stunde bis die blaue Stunde mit der rosa Zeit begann. Es ist immer wieder herrlich, wie schön die roten Felsen in diesem blauen Licht anfangen zu leuchten. Ein Anblick, an dem ich mich kaum sattsehen kann!
Diashow (Klick für grössere Bilder):So ging meine Zeit am Canyon de Chelly dem Ende entgegen. Aber einen Sonnenaufgangsmorgen sollte ich ja noch haben.
Highlight des Tages: Sonnenuntergang am Tsegi Overlook
Letzter Morgen am Canyon de Chelly & Weiterreise zum Petrified Forest
Den letzten kühlen und klaren Morgen verbrachte ich am Junction Overlook. Am besten hat mir wieder mal das blaue und rosa Licht in den ersten Momenten der Dämmerung gefallen. Die Lichter von Chinle fielen zum Glück gar nicht weiter auf und ich freute mich am Ausblick und über die Fotos. Viel zu schnell schlich die Sonne über den Horizont und mir gelang ein schöner Sonnenstern in mässiger Bildkomposition. Irgendwie war ich von der anderne Seite mit dem blau-rosa Licht so geflasht, dass ich total unvorbereitet war . Nach ein paar goldigen Fotos verabschiedete ich mich dann vom Canyon de Chelly und fuhr zurück ins Hotel. Der Canyon hatte es gut mit mir gemeint und mir schöne Tage beschert
. Ich war froh über die Zeit hier!
Mein nächstes Ziel war der Petrified Forest & die Painted Desert bei Holbrook und was ich dort erlebt habe, könnt Ihr im nächsten Kapitel lesen.
Ich freue mich über Euren Besuch meines Fotoblogs mit aktuellen Fotos und Informationen über meine Fotoprojekte: Fotoblog SA*GA Photography ~ Moments in Light ~