Weiterfahrt nach Akaroa Kilometerstand 77260

Es wurde sehr kalt und klar während der Nacht und ich war begeistert, als ich einen herrlichen Sternenhimmel am frühen Morgen sah. Wie schön nach dem regnerischen Tag gestern!
Ich machte mich auf zu einem Standpunkt für das Panorama von Mt. Sefton und Mt. Footstool und die Gletscher sahen toll aus im frühen Dämmerungslicht. Wieder leuchtete der Schnee hell gegen den nachtblauen Himmel und bald darauf stellte sich das erste rosa Licht ein. Doch es lohnte sich auch ein Blick zurück in das Tasman Valley, wo sich der Himmel mit hübschen Linsenwölkchen rosa verfärbte. Die Berge waren mit frischem Schnee überzuckert und machten sich gut gegen den Morgenhimmel.
Es war ein toller Moment, als die Sonne aufging und die Gipfel von Mt. Sefton und Mt. Footstool in tiefrotes Licht tauchte - was für ein wunderbares Panorama!!! Ich spürte die Kälte nicht mehr und fotografierte begeistert drauf los, bis der Zauber leider wieder viel zu schnell vorbei war und ich zurück ins Hotel fuhr.
Gerd war schon parat und hatte auch vom Balkon aus die Aussicht genossen. Heute stand eine lange Fahrt an die Ostküste auf die Banks Peninsula nach Akaroa an und wir wollten frühzeitig los.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Wehmütigen Blickes verliessen wir Mount Cook und hielten auf dem Rückweg noch öfter für den aller-aller-allerletzten Blick an
Bevor wir uns Richtung Nordosten auf den Weg machten, fuhren wir nochmals nach Twizel zum High Country Salmon, wo wir ein Lachssandwich mit einem leckeren Latte frühstückten.
Natürlich nahmen wir nochmal geräucherten sowie frischen Lachs für die nächsten Tage mit.
Nun ging es aber wirklich los und wir machten uns auf die rund vierstündige Fahrt, die wir in Ashburton unterbrachen, um im Pakn'Save einzukaufen und zu tanken. Von dort aus waren es nochmal rund 90 Minuten bis wir Akaroa auf der Banks Peninsula erreichten. Schon die Zufahrt bot atemberaubende Ausblicke auf die Halbinsel und wir freuten uns schon auf die Fotoausflüge.
Unser Heim für die nächsten vier Nächte lag etwas ausserhalb von Akaroa hoch über dem Harbour: das Akraroa Coastal Retreat, ein tolles Haus im Wald mit vielen zwitschernden Vögeln und tollem Blick über den Harbour. Es war das frühere Wohnhaus vom Besitzer John, der sich nebenan nun einen modernen Altersruhesitz gebaut hatte. Wir fühlten uns in dem charmanten Haus sehr wohl, auch wenn die Wendeltreppe zum Schlafzimmer im ersten Stock etwas steil und eng war. Im Erdgeschoss befindet sich die geräumige Wohnküche mit allem, was man so braucht. Dazu gab es ein schnelles, unlimitiertes Wifi und somit waren alle glücklich
Die Zeit reichte nur noch für eine kurze Erkundungsfahrt, aber das Wetter war eh stark bewölkt. Ganz zum Schluss gelang mir noch ein Foto vom Bootssteg im Ort und wir verbrachten danach einen ruhigen Abend im Haus. Highlight des Tages: Sonnenaufgang

Unterwegs auf der Banks Peninsula

Da wir gestern nicht genügend Zeit hatten, einen schönen Standpunkt für den Sonnenaufgang zu suchen, fuhr ich einfach nochmal in den Ort und versuchte mich am Anlegesteg. Viel verpasst hatte ich nicht, denn es war noch sehr wolkig und das erste Licht des Tages beleuchtete die Hügel auf der anderen Seite des Akaroa Harbours nur sehr zögerlich.
So mache ich ein paar Langzeitaufnahmen, mit denen ich eigentlich auch recht glücklich bin - das war eindeutig mehr als nur eine Notlösung und Stege nimmt man doch immer wieder gern, gell?
Nach dem Frühstück fuhren wir zunächst in den Ort und buchten einen Bootsausflug für morgen. Das Wetter war so schön, dass wir uns noch einen Kaffee in der Sonne am Hafen gönnten. Danach machten wir dann eine ausgiebige Erkundungsfahrt auf der Summit Road und schauten mal in jede Bucht hinein, die wir erreichen konnten. Wir starteten am westlichen Ende der Summit Road und konnten sofort spektakuläre Ausblicke auf den Akaroa Harbour und die Buchten geniessen. Das war einen ausgiebigen Stop wert und wir machten einige Fotos, während wir die warme Sonne genossen. Dann fuhren wir die steile Strasse zur Pigeon Bay hinunter, die aber recht unspektakulär war.
So kehrten wir direkt um und setzten die Fahrt fort, bis wir die wunderschöne Little Akaloa Bay erreichten. Das Wasser in der Bucht war von einem unglaublich intensivem Türkis, so dass wir uns daran kaum sattsehen konnten!
Wir fuhren die steile Küstenstrasse Richtung Okains Bay weiter, die immer wieder atemberaubende Blicke auf die Küste und das unfassbar blaue Wasser bot. Eine kleine Bucht vor Okains Bay war fast noch malerischer, doch der Blick über das Flusstal mit den steilen, grünen Hängen bis hin zum weiten Strand der Okains Bay war auch nicht zu verachten. Wir waren begeistert und hielten immer wieder für Schnappschüsse an. Beim Campingplatz der Okains Bay parkierten wir das Auto und machten einen Spaziergang an der alten Küstenstrasse entlang. Diese wurde vor langer Zeit durch Wellen und Steinschlag verschüttet und somit verschwand auch der Hafen,
von dem nur noch Holzbohlen und verrostete Pfeiler zeugen. Eigentlich wäre diese Pfeiler am Morgen auch ein Motiv gewesen, aber zum einen war der Pfad dorthin sehr schmal an einem Felssturz und zum anderen wollten mir diese rostigen Dinger auch nicht so recht gefallen. So hielt sich die Enttäuschung in Grenzen
Wir können nicht genau sagen, wieviele Sumpfweihen (Circus approximans) wir im Laufe der vergangenen drei Monate gesehen haben, aber es müssen sicher mehrere Hundert gewesen sein, da sie keine seltenen Greifvögel sind. Allerdings haben die Jungs eine relativ grosse Fluchtdistanz und bis heute ist uns noch kein ansprechendes Foto dieser schönen Vögel gelungen. Nun ist dies auch nicht unbedingt ein fotografisches Highlight, aber immerhin blieb unser junger Freund mal sitzen und liess ein paar Fotos zu!
Thank you, Sir!
Nun war es auch schon Zeit für die goldene Stunde zum Sonnenuntergang und nachdem Le Bons Bay auch keine geeignete Location war, fuhren wir zu einer Stelle an der Summit Road, die uns beim Passieren bereits aufgefallen war. Und wir wurden hier auch nicht enttäuscht: das Licht war fantastisch, der markante Berg Otepatotu war ein wunderbares Motiv, das sich mit den kleinen Felsen im Vordergrund wunderbar in Szene setzen liess. Auf der anderen Seite hat man einen tollen Blick hinunter in den Akaroa Harbour, aber das eignete sich nur noch für kurze Zeit und ist eher ein Motiv für den Sonnenaufgang.
Wir fotografierten, bis die Sonne die Silhouetten der Bergkämme leuchten liess und fuhren dann glücklich den Berg hinunter nach Akaroa. Highlight des Tages: Sonnenuntergang über der Banks Peninsula
Diashow (Klick für grössere Bilder):Lichtträume & Bootsfahrt

Ich hatte zufällig in den Nachrichten gelesen, dass es an diesem Wochenenden einen Meteorschauer geben würde und so fuhren wir bereits um kurz nach fünf Uhr los auf die Summit Road, um dieses Schauspiel zu beobachten.

Die Milchstrasse verlief direkt über unseren Köpfen und sah fantastisch klar aus. Leider war die Lichtverschmutzung Richtung Christchurch und sogar nach Akaroa sehr gross, so dass ich auf Fotos verzichtete und die Kamera nur direkt auf die Milchstrasse richtete. Im Laufe der nächsten vierzig Minuten konnten wir einige Meteore beobachten und machten einige Bilder, bis es mit Beginn der Dämmerung zu hell wurde.
Bald danach färbte sich der Himmel im Osten rot und orange und ich suchte mir einen schönen Standpunkt. Während es Richtung Okains Bay warm orange war, strahlte über Akaroa Harbour das schöne rosa Erdschattenlicht. Wieder einmal wusste ich gar nicht, was ich zuerst machen sollte! Schliesslich ging die Sonne über der Okains Bay auf und mir gelang ein schöner Sonnenstern - mein Ziel war damit erreicht Wir blieben noch eine Weile, bis auch die Hügel gegenüber von der Sonne beleuchtet wurden und fuhren dann glücklich nach diesem schönen Morgen zurück zum Frühstücken in unser Waldhaus.
Gegen Mittag fuhren wir hinunter nach Akaroa, parkierten das Auto und gönnten uns einen Kaffee mit Muffins am Hafen. Dann war es auch bereits Zeit, unsere Boardkarten für die Harbour Rundfahrt mit Akaroa Harbour Nature Cruises,
einem einheimischen Familienunternehmen, abzuholen. Die Fahrt auf einem Katamaran und einem ebenso hübschen wie aufgeregtem Delfinschnüffelhund ging pünktlich um 12:45 Uhr los und wir legten bei bestem, ruhigen Wetter ab. Wir fuhren an unserem Waldhaus vorbei und hielten in unserer Hausbucht Onuku an, wo sich eine kleine Kirche aus dem 19. Jahrhundert befindet.
Danach wurde die Fahrt zunehmend rauher - der Wind der vergangenen Tage hatte die See gut aufgewühlt! Am Elephant's Head konnten wir dann auch nur schauen, aber die Kamera nicht ruhig halten für Fotos. An den Cathedral Caves gelang mir dann zumindest ein (schlechtes) Foto
Als wir hinaus auf den Pazifik kamen, wurde es richtig schwappig und wir auch nass, aber dafür gab es eine Menge Hector-Delfine (Cephalorhynchus hectori), die hier in Neuseeland edemisch sind. Die Jungs hatten Spass mit den Wellen und schwammen immer wieder um das Boot herum. Für Fotos war es leider wieder zu schwappig. Wir erreichten eine Bucht mit fantastischen vulkanischen Formen und einem gewaltigen Blasloch, durch das das Wasser bei dem hohen Wellengang in einer fantastischen Fontäne durchschoss.
Danach ging es wieder zurück in den Harbour und in ruhigere Gewässer. Wir passierten die schöne Küste,
eine Lachs- und eine Paua Muschelzucht und konnten zu guter Letzt noch zwei schwimmende Weissflügelpinguine (Eudyptula minor albosignata) sichten! Dieser kleine Pinguin war für uns eine neue Art und wir freuten uns über die kleinen Kerlchen sehr. Die Weissflügelpinguine kommen nur hier an der Banks Peninsula vor und es gibt nur noch rund 3500 Brutpaare. Nach zwei Stunden erreichten wir in ruhigem Gewässer und bei strahlendem Sonnenschein wieder den Hafen. Schön war die Fahrt, wenn auch mit etwas heftigem Seegang!
Wir hatten nun Hunger und bestellten uns im örtlichen Imbiss einen Fischburger sowie eine Portion Fish'n Chips und liessen es uns in der warmen Sonne schmecken. Satt und glücklich fuhren wir kurz zurück zum Waldhaus, um unsere Fotosachen zu holen. Der Sonnenuntergang versprach gut zu werden und wir wollten schauen, was oben an der Summit Road gehen würde. Im Wald tobten ein paar Maori-Fruchttauben (Hemiphaga novaeseelandiae) und Gerd
nutzte endlich die Gelegenheit für ein Foto!
Oben auf der Summit Road wurden wir dann von Wolken überrascht, die vom Pazifik aus über die Hügel in den Harbour rollten. Eine richtige Nebelwelle - fast wie Zuhause im schweizer Jura! Wir suchten uns einen schönen Standpunkt, den wir aber, je nachdem wie die Wolken sich bewegten, immer wieder verändern mussten. Es war ein wunderbares, sehr farbenfrohes Spektakel, das wir bis lange nach Sonnenuntergang genossen. Die Farben in der Dämmerung waren noch schöner als zum Sonnenuntergang - ich liebe diese Stimmungen und die Akaroa Nebelwellen waren ein gelungener Abschluss dieses ereignisreichen Tages. Highlight des Tages: die Nebelwellen
Diashow (Klick für grössere Bilder):Akaroa Bummel
Ich staunte nicht schlecht, als ich mich auf den Sonnenaufgang freute und voller Erwartung aus dem Fenster schaute: es war voll bewölkt und die Wolken hingen tief über den Hügeln! Na, da lag der nette Wettermann aber völlig daneben mit seiner Vorhersage.
So liessen wir den Vormittag ruhig angehen, frühstückten und ich bearbeitete ein paar Bilder für den Reisebericht. Am Mittag fuhren wir nach Akaroa und machten einen Rundgang durch das Dorf. Der ganze Ort ist historisch bedingt unübersehbar französisch dominiert. 1840 verkündeten britische Siedler die britische Souveränität für die Südinsel, doch einige französische Siedler errichteten in Akaroa eine Kolonie. Diese französischen Einflüsse findet man heute an jeder Ecke und fängt mit französischen Strassennamen an bis zum französischem Metzger und Bäcker.
Am Ende des Ortes befindet sich die 1864 erbaute katholische Pfarrkirche St. Patrick, die wir besichtigten und für meine Mama ein Kerzlein anzündeten. Zum Abschluss des schönen Spaziergangs
gönnten wir uns wieder einen leckeren Latte und genossen ihn mit unseren letzten Muffins am Hafen. Wir fuhren zurück und schauten uns noch die Kirche mit der Maori Schnitzerei in Onuku an, aber das reichte dann auch an Kultur für heute
Am späten Nachmittag sah es so aus, als würden sich die Wolken doch noch auflösen und wir fuhren die Summit Road hinauf. Und siehe da - wir wurden für unsere Ausdauer belohnt! Es gab ein kurzes, aber sehr schönes Lichtfeuerwerk mit schnell über den Gipfeln ziehenden Wolken. Das Spektakel dauerte nur rund 25 Minuten, aber ich freute mich dennoch sehr über die Fotos. Highlight des Tages: das späte Licht am Nachmittag
Diashow (Klick für grössere Bilder):Weiterfahrt nach Kaikoura Kilometerstand 77985
Im Laufe der Nacht klarte es teilweise auf und wir wollten oben auf dem Bergkamm einen Standort für den Sonnenaufgang probieren. Doch leider flossen die Wolken immer noch über den Bergkamm und versperrten uns die Sicht. Auf nochmal Nebelwelle hatte ich keine Lust und versuchte an einer anderen Stelle das Beste aus Licht und Standort zu machen. Na ja, nicht gerade Highlights, aber das Erdschattenlicht verzauberte dann doch noch den Blick in den Akaroa Harbour. Ich hätte mir freie Gipfel mit Wolken darüber gewünscht, aber es drängt sich doch der Eindruck auf, dass die Banks Peninsula etwas zickig ist mit dem Wetter
So fuhren wir nach Sonnenaufgang zurück ins Waldhaus, frühstückten noch gemütlich und schleppten dann mit Hilfe von John unsere Sachen den Weg hinauf zum Auto. Wir verabschiedeten uns und machten uns dann auf den Weg nach Kaikoura.
Was wir in der vom November 2016 Erdbeben gebeutelten Stadt erlebten, könnt Ihr im nächsten Kapitel lesen.
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