Intro
Herzlich Willkommen zu meinem Reisebericht 'Wasserfälle und Kalksteine in den Yorkshire Dales'. Den Sommer 2019 verbrachte ich 2,5 Monate in Grossbritannien mit Schwerpunkten in Nordengland
und Schottland
. Den Anfang
machte eine gute Woche im wunderschönen Lake District (Reisebericht) in der englischen Grafschaft Cumbria, wo ich drei Tage in Windermere und fünf Tage südlich von Keswick verbrachte. Danach besuchte ich sechs Wochen lang die die Highlands und die Äusseren Hebriden in Schottland (Reisebericht).Zum Abschluss meiner Übersommern Reise entedeckte ich eine Woche lang die Yorkshire Dales.
Wie immer wurde die gesamte Reise von mir geplant und gebucht. Aufgrund der Engpässe bei den Unterkünften in den Sommermonaten, habe ich alle Unterkünfte vorgebucht. Auch, weil ich eine gewisse Spontanität nicht mit überhöhten Preisen in den verbliebenen Hotels bezahlen wollte.
Ich wünsche nun viel Spass beim Lesen und Betrachten der Fotos.
Abreise aus Schottland und Besuch bei Freunden
Heute ging der Schottland Teil meiner Reise zu Ende und ich würde noch ein paar Tage in die Yorkshire Dales weiterreisen.
Ein letzter Sonnenaufgang in Inveraray war mir nicht vergönnt – ganz im Gegenteil: es schüttete wie aus Eimern ! Zum Frühstück wählte ich heute
Eggs Royal, das aus einer Portion Rührei mit leckerem Lachs bestand. Den schottischen Lachs werde ich wirklich vermissen!!
Nach dem Frühstück belud ich die Sachen, verabschiedete mich und machte mich auf den knapp 3-stündigen Weg nach Waterbeck in der Nähe von Lockerbie, wo ich meine Fotografenfreunde Carol und Tony besuchen wollte.
Die Freude war gross, dass wir uns endlich mal persönlich kennenlernen konnten und die Begrüssung herzlich. Carol und Tony hatten noch Besuch von drei weiteren Freunden: Karen und David sowie Celia. Wir waren alle Fotografen und so ging uns der Gesprächsstoff nicht aus.
Nach einem gemütlichen Spaziergang verbrachten wir bei leckerem Essen und Wein einen sehr vergnüglichen Abend.
Weiterreise in die Yorkshire Dales
Carol zauberte am Morgen ein perfektes Full Scottish Breakfast auf den Tisch und wir hatten ein gemeinsames
vergnügliches Frühstück. Ich hatte mich gefreut, alle kennenzulernen und wir werden sicherlich in Kontakt bleiben.
Am späten Vormittag verabschiedeten wir uns von Carol und Tony und ich entschied mich für einen Besuch in einem nahen Wald bei Lockerbie, wo es Eichhörnchen geben sollte. Ich konnte in Settle erst ab 16 Uhr einchecken und hatte so also noch genügend Zeit.
Eichhörnchen fand ich in dem Wald zwar nicht, aber dafür einige hübsche Singvögel wie Buchfink, Kohlmeise, Blaumeise und Rotkehlchen. Hübsche kleine Kerlchen, über die ich mich freute.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Da ich nun schon mal in Lockerbie war, besuche ich das Mahnmal im Garden of Remembrance für die Opfer des Terrorangriffs auf ein Flugzeug der Pan American World Airways am 21. Dezember 1988. Das Flugzeug wurde in über neun Kilometern Höhe von einer Sprengstoffbombe zerrissen und alle 243 Passagiere und 16 Besatzungsmitglieder starben ebenso wie elf Bürger von Lockerbie am Boden. Verantwortlich für den Anschlag war die lybische Regierung. Ich kann mich noch ganz dunkel an den Anschlag erinnern und verbrachte einige Momente der Stille vor dem Mahnmal.
Nun war es Zeit, nach Settle zu fahren. Ich brauchte etwas mehr als zwei Stunden und hatte noch Zeit, mir eine erste Location anzusehen. Die Yorkshire Dales sind bekannt für ihre Kalksteinpflaster (limestone pavements) mit Solitärbäumen und ein beliebtes Fotomotiv. Ich wanderte zum Southerscales Pavement in Chapel-le-Dale und freute mich über das schöne Pflaster und die Aussichten zum Ribblehead Viadukt. Obwohl das Licht nicht so spannend war, machte ich ein paar Fotos als Erinnerung. Ich glaube, ich war an diesem Ort auch schon mal vor langer Zeit mit Gerd.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Von Chapel-le-Dale ist es nur eine kurze Strecke bis Settle, wo ich sechs Nächte im King William IV Guest House gebucht hatte. Mein ausreichend grosses Zimmer lag im ersten Stock und hatte ein grosses Doppelbett, einen Tisch mit Kaffee & Tee, Fernseher, schnellem WiFi und ein schönes Bad mit Dusche und Jaccuzi. Das Hotel liegt zentral im kleinen Ort und ich hatte Glück, dass ich vor dem Hotel auf einem der kleinen Parkplätze parkieren konnte.
Diashow King William IV Guest House(Klick für grössere Bilder):Finde eine Unterkunft bei Booking.com *
Booking.comEs sah nicht schlecht aus zu Sonnenuntergang, der nun deutlich früher gegen 20:30 Uhr war. Die super langen Tagen im Norden waren vorbei und darüber war ich nicht gerade traurig ... Kurz hinter Settle gibt es ein schönes Kalkstein Pflaster mit einem einzelnen Weissdorn Baum und ich hatte Glück, dass ich mich ihm ganz allein widmen konnte. Am Anfang konnte ich einen Sonnenstern einfangen und einige verschiedene Bildkompositionen einfangen. Doch zum Ende hin verschwand die Sonne hinter einen fetten Wolkenbank. Ich war aber dennoch zufrieden mit meiner Ausbeute an diesem ersten Abend.
Highlight des Tages: Sonnenuntergang
Ingleton Waterfall Trail
Es war ein bewölkter Tag und ich wollte ihn dazu nutzen, die Ingleton Wasserfälle zu besuchen. Aber zunächst genoss ich im Erdgeschoss im gemütlichen Frühstücksraum ein leckeres Frühstück. Die üblichen Früchte, Cerealien und Joghurt standen zur Selbstbedienung auf der Anrichte und das
warme Frühstück konnte man al gusto von einer Karte wählen. Ich nahm heute Morgen das volle Programm mit Spiegelei, Speck, Tomate, Champignons und Würstchen. Das Würstchen traf meinen Geschmack diesmal nicht so ganz, aber der Rest war mehr als okay.
Direkt nach dem Frühstück machte ich mich dann auch auf den Weg nach Ingleton, das sich nur rund 10 Meilen von Settle entfernt befindet. Ich war tatsächlich die erste auf dem Parkplatz und zahlte am Eingang 7 Pfund Eintrittsgebühr. Es war noch schön bedeckt und ich wanderte auf dem Trail zügig zum ersten Wasserfall. Insgesamt ist die 4.5 Meilen lange Wanderung mit rund zwei Stunden angegeben, aber um es vorab zu sagen, brauchte ich wegen des Fotografierens erheblich länger.
Direkt am Anfang am Rande des River Twiss befindet sich der Money Tree, ein Baumstamm, der komplett mit Münzen zugesteckt wurde. Das soll angeblich Glück bringen, aber mittlerweile ist kein Platz mehr am Stamm zu finden. Auch gut.
Die ersten Wasserfälle sind die Pecca Falls, die aus insgesamt fünf kleineren Fällen bestehen und über mehrere Kalksteinkaskaden fallen. Ich fand diese Fälle ausgesprochen attraktiv und verbrachte eine ganze Weile dort. Nach weiteren 15 Minuten und einem kleinen Anstieg erreichte ich den berühmtesten Wasserfall: den Thornton Force. An diesen Wasserfall konnte ich mich noch erinnern, denn ich hatte diese Wanderung schon einmal mit Gerd vor langer Zeit gemacht. Der hübsche Wasserfall fällt 14 Meter tief über ein Kalkstein Kliff und dieser Anblick hat bereits den Künstler William Turner inspiriert. Ich suchte mir einen Standpunkt am Rand für eine etwas andere Perspektive, da mich der grobe Felsen im Vordergrund etwas störte und mir die platte, frontale Perspektive von weiter vorn nicht gefiel.
Der Weg führte nun weiter bergauf bis zum oberen Teil des River Twiss, von wo aus er als Thornton Force in die Tiefe fällt. Hier haben sich einige schöne Kaskaden in das Kalkstein gefressen und ich entdeckte dort immer neue Kompositionen. Toll fand ich, wie das Wasser über die Kante stürzte und die lange Belichtung das Wasser wie Seide aussehen liess.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Nun folgte ein längeres Wanderstück am Fluss entlang und über eine Brücke bis hinauf zur Twisleton Lane, einer alten Römerstrasse. Diese führte an der Scar End und Beezley Farmen vorbei bis zu einem Eichenwald, wo der Weg direkt am Anfang auf die schönen Beezley Falls trifft. Der River Doe fällt hier zunächst einen grösseren Fall in ein Becken hinunter und dann dreiarmig über eine weitere Stufe, die Triple Spout. Neben den Pecca Falls waren dies die Fälle, die mir am besten gefallen haben &ndash, einfach sehr attraktiv!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Der schmale Pfad führte nun bergab bis zu den Rival Falls. Der River Doe fällt hier in ein tiefes Becken, das Black Hole genannt wird und an die 25 Meter tief sein soll. Die Kontraste waren trotz des bedeckten Himmels hier sehr gross und es war gar nicht so leicht, diesen dramatischen Wasserfall ansprechend auf den Chip zu bannen. Ich nahm mir Zeit und ein paar Fotos sind mir dann auch gelungen.
Weiter ging es immer weiter bergab bis zur engen Schlucht Baxenghyll Gorge. Ein schmaler Steg ist über die Schlucht gebaut worden und man hat von dort einen atemberaubenden Blick auf das strudelnde Wasser des River Doe. Dort konnte ich kein Stativ aufstellen, aber mit ein wenig Abstützung am Geländer waren Fotos mit einer etwas längeren Belichtungszeit möglich.
Der letzte Wasserfall kam kurz nach der Schlucht und nennt sich Snow Falls. Er fällt über zwei Stufen und ist wunderbar vom dichten Eichenwald eingerahmt. Nun führte die Wanderung durch den Twisleton Glen und über eine letzte Brücke, bevor der Weg in Ingleton endete. Insgesamt war ich fast fünf Stunden unterwegs, aber die Wanderung hat sich mehr als gelohnt. Im zweiten Teil wurde es zwar etwas voll, aber irgendwie konnte man sich immer arrangieren.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Zum Sonnenuntergang gab es nur ein kurzes sonniges Intermezzo und nach nur einer Aufnahme packte ich zusammen und machte Schluss für heute.

Highlight des Tages: der Ingleton Waterfalls Trail
Zwei Wasserfälle und ein Brennofen
Langsam kam es mir vor wie im Film 'Und täglich grüsst das Murmeltier': auch heute Morgen war es wieder bedeckt und es gab keine Chance auf schönes Morgenlicht . So frühstückte ich bereits um acht Uhr und nahm mir zwei weitere Wasserfälle für den Tag vor, da die Wettervorhersage nach wie vor bedeckt sagte.
Nur ein paar Meilen hinter Settle befindet sich etwas versteckt der Scaleber Force Wasserfall. Um ihn in aller Schönheit zu sehen, muss man einen steilen Weg hinunterlaufen, was heute nach dem Regen eine ziemlich rutschige Angelegenheit war. Aber mit etwas Vorsicht war es möglich und ich stand bald vor dem beeindruckenden Wasserfall, der über 12 Meter in zwei Stufen mit kristallklarem Wasser über eine Kalkstein Klippe in einen grossen Pool fällt. Leider konnte ich für eine bessere Bildkomposition keinen etwas höheren Standpunkt erreichen, denn die Steine waren extrem rutschig und bemoost. Ich fand zwar einen anderen Pfad, doch der war nur Fussbreit schmal und fiel auf der einen Seite steil Richtung Wasserfall und Fluss ab, so dass mir das zu gefährlich war. Nur für ein Wasserfallfoto gehe ich so ein Risiko nicht ein !
So versuchte ich das Beste daraus zu machen und fuhr dann etwas enttäuscht weiter bis zur Kreuzung, von wo aus ich zum Catrigg Force bei Stainforth wandern konnte. Dieser Wasserfall ist ein kleines verstecktes Juwel, das ich nach einer kurzen 20-minütigen Wanderung erreichte. Ein breiter Pfad führt hinunter zur Basis und ich konnte den Wasserfall, der hier sechs Meter in einen Pool fällt, bewundern. Ganz klar einer der schönsten Wasserfälle der Yorkshire Dales! Zwei Baumstämme rahmten den unteren Teil schön ein und mit etwas Telebrennweite konnte ich den Hauptwasserfall isolieren. Das fand ich dann auch in Schwarzweiss sehr lohnenswert. Ich verbrachte hier eine kurzweilige Zeit und freute mich über die Ausbeute des Vormittags.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Auf dem Rückweg fuhr ich über Stainsforth und besuchte das alte und nicht mehr genutzte Industriebauwerk Hoffman Kiln. Hierbei handelt es sich um einen Brennofen in den stillgelegten Craven Lime Works bei Langcliffe. Erbaut wurde der grosse Brennofen im Jahr 1837 und zur Herstellung von gebrannten Kalk genutzt. Der Kalkstein kam aus dem direkt nebenan liegenden Steinbruch. Der Ofen lief in einem kontinuierlichen Chargenproduktionsverfahren, das vom deutschen Erfinder Friedrich Hoffmann entwickelt und patentiert wurde. Der fertige Kalk konnte direkt vor Ort auf Züge der Settle Carlisle Railway verladen werden. 1939 wurde der Ofen geschlossen und das Gelände sollte 1951 abgerissen werden.
Doch nachdem der Schornstein eingestürzt war, blieb der Rest des Gebäudes erhalten und steht heute unter Denkmalschutz. Nebenbei ist der Hoffman Brennofen der best erhaltene seiner Art in England.
Der riesige Brennofen besteht aus 22 Kammern und der Kalkstein brannte kontinuierlich im Kreis, wobei es durchschnittlich sechs Wochen dauerte, bis eine Umrundung komplett war. Die Kalksteinblöcke wurden in die Kammern gebracht und mit Kohle zum Brennen gebracht. Durch Schächte in der Decke wurde immer weitere Kohle hinzugefügt bis die Blöcke schliesslich zu Kalk gebrannt waren und auf die bereit stehenden Züge neben dem Brennofen geschaufelt werden konnte. Auf Bodenniveau befinden sich die Rauchabzugschächte, die alle zu einem hohen Schornstein führten, der aber mittlerweile eingestürzt ist. Durch das ausgeklügelte Abzugssystem konnte die Temperatur der Brennöfen exakt gesteuert werden.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Der Brennofen kann jederzeit besichtigt werden und es gibt keinen Eintrittspreis. Ich hatte mich dort relativ lang aufgehalten und kehrte am späten Nachmittag nach Settle zurück. Im Coop besorgte ich mir einen Meal Deal und liess den Tag ausklingen. Eine Chance auf Licht am Abend gab es nicht.
Highlight des Tages: Catrigg Force Wasserfall
Aysgarth Falls, Cauldron Fall und Cotter Force – Wasserfall Tag!
Es hatte in der Nacht viel geregnet und am Morgen war es immer noch trüb und etwas regnerisch. So liess ich mir beim Frühstück Zeit und machte mich gegen Mittag auf den Weg zu den Aysgarth Falls im westlichen Teil der Yorkshire Dales.
Die Aysgarth Falls bestehen aus drei Fällen, die vom River Ure aus dem Kalkstein geformt wurden. Nach dem Regen würden die Kaskaden bestimmt spektakulär aussehen und ich erinnerte mich daran, dass ich sie vor vielen Jahren mal mit Gerd besucht hatte. Damals führten sie sehr wenig Wasser...
Schon die Fahrt durch die Dales war spannend, denn die Flüsse führten sehr viel Wasser und auf den Strassen hatten sich kleinere Überflutungen gebildet. Nach einer Stunde erreichte ich dann den Parkplatz am National Park Center, zahlte meine Parkgebühr und schaute mir von der Brücke zunächst die Upper Falls an.
Wow... ! Ich hatte ja mit viel Wasser gerechnet, aber dieser Anblick war überwältigend! Der River Ure führte so viel Wasser, dass sich eine Wasserwand geradezu über die Kaskaden rollte – einige Stufen sind einfach unter den Fluten verschwunden. Ich erinnerte mich daran, dass ich mit meinen Kameras ja auch Videos machen kann und diese Naturgewalten waren dafür eine perfekte Gelegenheit. Hier ein kurzes Video der Upper Falls:
Ich ging zurück zum Parkplatz, querte die Strasse und wanderte zu den Middle Falls, wo mich ebenfalls ein imposanter Anblick erwartete. Mit grossem Getöse und nur zwei erkennbaren Stufen stürzten die Wassermassen die Kaskaden hinunter. Das Wasser war ziemlich braun, aber ich fand das eigentlich im Kontrast zu den grünen Bäumen am Ufer ziemlich attraktiv. Auch dieses Spektakel hielt ich in einem kurzen Video fest:
Fotos habe ich natürlich auch gemacht und dabei mit einer leichten längeren Belichtung etwas Ruhe ins Chaos gebracht. Dabei entstanden schöne Fliessstrukturen, die aber immer noch erahnen lassen, wie stark und kräftig das Wasser über die Kalksteinstufen schoss.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Nach kurzer Zeit erreichte ich dann die Lower Falls, die normalerweise im Sommer zum Baden und Planschen einladen. Heute allerdings nicht – es wäre lebensgefährlich gewesen! Hier waren die kleineren Kaskaden überhaupt nicht mehr zu sehen und vollständig vom Wasser bedeckt. Rauschend und Gurgelnd schoss der Fluss die grosse Kaskade hinunter und es fehlten nur wenige Zentimeter für eine komplette Überflutung des Uferbereichs. Hier ein Video von der Stelle, wo das Wasser über die Stufe stürzt:
Das schnell fliessende Wasser war ein perfekter Spielplatz für längere Belichtungen und ich experimentierte eine ganze Weile mit unterschiedlichen Verschlusszeiten. Ich wollte keine komplette 'Watte', sondern noch Strukturen im Wasserfluss erhalten. Mir gefällt das meistens fürs Auge besser. Ein Foto habe ich zusätzlich mal in Schwarzweiss probiert. Durch die Kontraste kommt die Gewalt des Wassers nochmal anders zur Geltung.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Zum Abschluss ein letztes Video von einer Stelle etwas höher. Einfach unfassbar, wie hoch das Wasser steht und über die Kaskade schiesst!
Ich wanderte zurück zum Parkplatz und fuhr nur wenige Meilen bis nach West Burton, wo sich der hübsche Cauldron Wasserfall befindet. Natürlich führte auch er sehr viel Wasser und der Walden Beck hatte durch den hohen Wasserstand eine sehr schöne Strömung, die ich mit einer langen Belichtung einfangen konnte. Der Cauldron Fall ist ein attraktiver Wasserfall und ich verbrachte dort eine vergnügliche Stunde.
Zu guter Letzt wollte ich mir noch einen dritten Wasserfall auf dem Rückweg im Wensleydale ansehen: den weniger bekannten, aber schönen Cotter Force, der schon vom Maler William Turner im Juli 1816 verewigt wurde. Der Cotterdale Beck fliesst durch das Tal und mündet schliesslich im River Ure. Der Cotter Force besteht aus mehreren kleineren Fällen und fällt am Ende spektakulär über eine fast zwei Meter hohe Stufe. Auch dieser Fluss führte enorm Wasser und die Stufen vom Cotter Force waren kaum noch erkennen. Ich hatte den Wasserfall ganz für mich allein und genoss diese fotografische Spielzeit sehr.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Schliesslich ging ich zum Auto zurück und kam genau zur rechten Zeit an, bevor der Regen wieder einsetzte. Ich fuhr zurück nach Settle, kaufte mir etwas zu essen und verbrachte den Rest des Tages im Zimmer.
Highlight des Tages: die Wasserfälle
Der allerschönste Wasserfall der Yorkshire Dales 
Es war heute immer noch bedeckt, aber der Regen hatte im Laufe der frühen Nacht aufgehört. So sollte der Wasserstand an den Wasserfällen eigentlich niedriger sein und ich war neugierig, wie sie heute aussehen würden. Ich machte also fast dieselbe Tour wie gestern, aber entdeckte dabei noch den allerschönsten Wasserfall der Yorkshire Dales!
Zunächst fuhr ich den Cotter Force an und konnte direkt sehen, dass der Cotterdale Beck markant weniger Wasser führte. Die Kaskaden des Wasserfalls waren heute deutlich besser erkennbar, aber dafür die Strömung im Fluss nicht mehr halb so interessant wie gestern! Das gefiel mir auch nicht mehr so gut und nach zwei dokumentarischen Fotos wanderte ich zurück zum Auto und fuhr zu den Aysgarth Falls.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Als ich über die Brücke bei den Upper Falls fuhr, konnte ich schon sehen, dass auch der River Ure über einen Meter weniger Wasser führte. Ich konnte nun mehr Stufen und grössere Felsen erkennen, wie Ihr auch schön in diesem Video sehen könnt:
Ich parkierte das Auto und wanderte zu den Middle Falls, die immer noch grandios und mit Getöse zu Tal stürzten, aber auch nicht mehr so imposant voll waren wie gestern. Auch hierzu ein kurzes Video:
Der niedrigere Wasserstand war am deutlichsten an den Lower Falls sichtbar. Das Wasser hatte hier eine eher rötliche Farbe und war nicht mehr so moorig braun wie gestern. Auf der kleinen Plattform toste das Wasser mehr als einen Meter niedriger in die Tiefe und so konnte ich heute einige hübsche Detailfotos mit längeren Belichtungen machen – eine grossartige Spielzeit!!!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Schliesslich verabschiedete ich mich von den Aysgarth Falls und besuchte den attraktiven Cauldron Fall. Im Gegensatz zum Cotter Force führte der Fluss noch gut Wasser und liess attraktive Strömungsaufnahmen zu. Der Wasserfall an sich war heute besser zu sehen, aber eben ohne die Attraktivität im Flusswasser zu verlieren. Interessant und eine weitere vergnügliche Spielzeit.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Mein persönlicher Höhepunkt war dann eine spontane Entdeckung in der Nähe von Askrigg: der meiner Meinung nach schönste Wasserfall in den Yorkshire Dales, wenn nicht sogar in ganz England: der Mill Gill Force. Eine schöne Wanderung führte vom Ort durch den Wald immer hoch oberhalb vom Paddock Beck bis hin zum Wasserfall. Der Wasserfluss war absolut perfekt und das Wasser fiel 10 Meter über mehrere Stufen in einen kleinen Pool und floss dann über weitere Stufen abwärts. Es war genügend Wasser im Beck für fantastische Fliessmuster und das i-Tüpfelchen waren die Mini-Wasserfälle, die aus dem Moos an den Felswänden fielen. Ich konnte mich zunächst überhaupt nicht sattsehen an dieser Schönheit von einem Wasserfall. Ich kann mich wirklich nicht erinnern, jemals einen attraktiveren in der Gesamtkomposition gesehen zu haben!
Ich habe mich am Mill Gill Force eine gefühlte Ewigkeit aufgehalten und voller Begeisterung fotografiert. Eine kleine Auswahl der dabei entstanden Fotos seht Ihr in der folgenden Fotogalerie.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Am Abend sah das Licht nicht schlecht aus und es hellte sich tatsächlich auf. Ich fuhr zum Ribblehead Viadukt und machte ein Foto im warmen Nachmittagslicht. Ansonsten fiel mir zu dem Motiv nicht viel ein; nach dem tollen Wasserfall am Nachmittag war ich nicht mehr wirklich inspiriert. Das setzte sich auch auf dem Limestone Pavement, das ich zu Sonnenuntergang besuchte, fort. Ich fand zwar einige nette Bäume, aber keine der Bildkompositionen wollte mir so wirklich gefallen. Ausserdem hatte ich auch schon wieder eine Wolkenbank im Nacken, so dass mir auch die Ruhe fehlte. So gab es nur drei recht halbgare Fotos und ganz zum Schluss nochmal das Viadukt mit tollen Wolken. Ganz nett, aber bei weitem nicht so toll wie der Mill Gill Force!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Highlight des Tages: na klar – der Mill Gill Force!
Rund um Malham
Es hatte sich ja gestern bereits angedeutet und in der Tat beglückte mich heute Morgen ein fast freier Himmel mit einigen Wölkchen – grossartig! So fuhr ich los Richtung Malham und erst einmal sackte mir das Herz in die Hose, als ich weiter oben in dickem Nebel steckte ! Doch als ich das Limestone Pavement mit dem Weissdornbaum erreichte, war ich wieder Nebelfrei. Die Wolken fingen schon an, Rosa zu glühen und ich musste mich beeilen, auf das Plateau zu kommen. So stapfte ich durch die nasse Wiese, kletterte über einen Zaun und erklomm das Plateau.
Der Baum sah fantastisch aus und die Wolken machten sich mit dem Kalksteinpflaster toll in der Bildkomposition. Ich genoss diese Zeit in der blauen Stunde, die wie immer viel zu schnell vorbei ging und dann schon die Sonne über den Horizont schaute – Sonnenstern-Alarm !!! Danach war für eine kurze Zeit die Landschaft in goldenes Licht getaucht und ich schloss diesen schönen Morgen ab. Wenn es dann mal klappt mit dem Licht, ist es wirklich immer lohnenswert und toll.
Nach dem Frühstück wollte ich rund um die Malham Cove wandern. Dies lag mir besonders am Herzen, da ich sie schon mal vor vielen Jahren mit Gerd gemacht hatte und noch viele Erinnerungen daran habe. Womit ich nicht gerechnet hatte, war die Malham Show, die heute stattfand. Eine Art Rummel und Viehmarkt für die ganze Familie. Der Auflauf war enorm und auf einem Feld hatte die Organisation Parkplätze angelegt. Immerhin kostenlos.
Von dort aus wanderte ich durch das Dorf bis ich den Eingang zum Malham Tarn Estate, das dem National Trust gehört. Von dort aus konnte ich auch den ersten Blick auf den grandiosen Felsenkessel, der 80 Meter hoch und 300 Meter breit ist, werfen. Vor rund 50.000 Jahren schoss ein Wasserfall mit Schmelzwasser eines Gletschers die Felsen hinunter und schuf dieses natürliche Amphitheater. Heute versickert das Wasser im Kalkstein und tritt unten am Fuss des Kessels als Malham Beck wieder aus.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich wanderte auf die steilen Felsen zu, genoss die Anblicke und hing meinen Erinnerungen nach. Am Fusse des Kessels kletterte ich bis zum Anfang und schaute zu, wie das Wasser aus den Felsen trat. Faszinierend! Ich verweilte einige Zeit am Bach
und schaute den ausgebauten Pfad hoch, den es damals noch nicht gegeben hat. Wie Gerd geflucht hatte, als er den steilen Hang über Stock und Stein erkletterte...
!
Ich ging nun auch hinauf und blieb an einer Stelle hängen, wo eine Steinmauer den Hügel bis zu den Felsen hinauf läuft. Die hatte uns schon damals gut gefallen und es sieht immer noch genauso aus – nur die Bäume sind gewachsen und nun höher. Zum Vergleich hab ich mal eins der Dias in die Diashow eingebaut. Zumindest war damals das Licht dramatischer.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Schliesslich war ich oben und wanderte über die Kalksteinblöcke. Noch war relativ wenig los, aber das sollte sich schnell ändern. Die Menschen wanderten wie die Ameisen den Pfad hoch und das Plateau füllte sich. Ich verweilte eine ganze Zeit oben und genoss die Aussichten über das satt grüne Tal und über die Abbruchkante. Malham Cove hat für mich nichts von seiner Faszination verloren und wehmütig dachte ich daran, wie gut es Gerd auch damals gefallen hatte .
Auf dem Weg zurück blieb ich nochmals an der Stelle mit der Mauer stehen und lief anschliessend langsam zurück. Immer wieder drehte ich mich um und nahm irgendwie innerlich Abschied von der Malham Cove und meinen Erinnerungen. Deckel drauf und weg.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Das Wetter war immer noch super und ich verliess das Massenspektakel von Malham, um zu den Norber Erratics zu fahren. Hierbei handelt es sich um eine grosse Anzahl eiszeitlicher Findlinge in der Nähe von Ingleborough und sind circa 12.000 Jahre alt. Viele der Felsbrocken stehen auf Sockeln aus Kalkstein, der im Laufe der Jahre durch Niederschläge ausgewaschen wurde.
Die Wanderung durch die saftigen Wiesen den Hügel hinauf war sehr schön und oben wurde ich von einigen der niedlichen Swaledale Schafen neugierig beäugt. Ich mag ihre Gesichter! Oben angekommen schlenderte ich durch das Feld mit den Findlingen und fand auch einige, die auf Sockeln standen. Die wären sicherlich auch ein schönes Motiv im guten Licht – na, beim nächsten Mal! Gefreut habe ich mich auch über die traditionellen und in Yorkshire häufigen Zaunübertritte (stiles), die ich natürlich auch mal ablichten musste .
Es war ein guter Tag mit einigen Erlebnissen und ich schloss ihn mit einem passablem Sonnenuntergang beim Limestone Pavement in der Nähe von Settle ab. Es war nun nicht wirklich spektakulär, aber für ein paar Eindrücke reichte es dann noch zum Abschluss diesen schönen Tages.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Dies war dann auch mein letzter Tag während meiner Übersommernzeit in Grossbritannien! Morgen schon würde es auf die Fähre zurück nach Europa gehen
!
Highlight des Tages: Malham Cove
Abreise aus Grossbritannien
An meinem letzten Morgen wurde ich tatsächlich nochmal mit schönem Morgenlicht verwöhnt ! Ich fuhr Richtung Ribblehead Viaduct und war
begeistert über den tiefroten herrlichen Himmel. Also suchte ich mir einen Standpunkt, der jetzt nun zugegebenermassen nicht sehr spektakulär war, aber doch ganz brauchbar. Eine typische Szene mit den Hügeln der Yorkshire Dales und auf einigen Fotos konnte ich noch ein paar Felsbrocken in den Vordergrund einbauen.
Die Sonne ging auf und bescherte mir nochmal einen Sonnenstern. Sehr oft hatte ich die ja nicht in den letzten 2,5 Monaten, aber im allgemeinen kann ich mich nicht beklagen . Ich genoss diese letzten Minuten in der Sonne und dem eigentlich schönen Motiv. Wie immer hatte ich – auch nach so langer Zeit – keinen Bock, nach Hause zu fahren und setzte mich nur widerwillig ins Auto zurück in die B&B.
Dort bestellte ich mir nochmal ein deftiges Frühstück mit Spiegelei, Lachs und Pilzen und packte nach reichlich Kaffee meine Sachen zusammen. Ich hatte wieder einen kleinen Rucksack nur für die eine Nacht auf der Fähre gepackt und zum Glück muss man ja auf einer Autoreise
nicht alles so ordentlich packen wie auf einem Flug.
Auf dem Weg nach Hull zur Fähre plante ich noch einen letzten Abstecher zurück in die Vergangenheit und zu meinen Erinnerungen an die Reisen mit Gerd nach Yorkshire. Sein Lieblingsbier war das von der Black Sheep Brewery in Masham und ich ziehe heute noch seine Polohemden, die er dort gekauft hat, gern an . So fuhr ich einen kurzen Schlenker und nach kurzem Suchen fand ich das Visitor Centre in Masham.
Als erstes deckte ich mich mit einer Auswahl an Bieren, einem Bar Towel, Schlüsselanhänger und einem Bierglas ein und nahm dann ein Pint mit in den
sonnigen Garten. Ich hing meinen Gedanken nach und erinnerte mich daran, wie ich mit Gerd hier war. Und wir an derselben Stelle ein Bier getrunken haben. Aber auch hier musste ich meine Gedanken hinter mir lassen und verabschiedete mich von der Black Sheep Brewery. So viele Orte, an die ich nie wieder zurückkehren werde
.
Aber ja, alle Emotionen beiseite geschoben und ich fuhr zum Fähranleger nach Hull. Ich war früh dran, aber im Gegensatz zu Rotterdam war P&O hier besser organisiert. Der Check-in lief zügig, aber ich musste dann noch zur Zollkontrolle! Motorraum und Kofferraum auf, ein kurzer Blick,
Fragen nach Waffen und Benzin und ich konnte weiter. Die Autos konnten dann alle nach und nach an Bord der 'Pride of Rotterdam', so dass es keine langen Wartezeiten gab.
Der Kleine fand seinen Platz im Unterdeck und ich bezog meine kleine, modernisierte Kabine. Nach einer erfrischenden Dusche ging ich ans Oberdeck an die Bar und trank ein Bier, bis die Fähre ablegte. Das Besondere an Hull ist, dass die Fähre hier eine Schleuse passieren muss. Ich beobachtete, wie das Schiff in die Schleuse fuhr und einige Meter hinab gelassen wurde, bis sie schliesslich in den Kanal hinaus fuhr. Sehr interessant!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Bei der Gelegenheit lernte ich eine englische Familie kennen, die auf einem Wochenendausflug nach Brügge waren. Wir verbrachten die Zeit bei nettem Geplauder bis zum Sonnenuntergang an Deck und ich fing die letzten Blicke im Sonnenlicht von England ein. Die vielen Schornsteine und Masten sahen fast aus wie eine Mini Skyline! Schliesslich versank die Sonne im Meer und nach einem weiteren Absacker in der Bar verschwand ich auch in meiner Koje.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Am nächsten Morgen war ich früh wach und ging zum Sonnenaufgang an Deck. Mich erwarteten unzählige Windräder der Offshore Windfarmen – es war unglaublich, wie viele es waren!!! Schön sieht das nicht aus, aber besser als auf den Bergen in der Schweiz!
Schliesslich lief die Fähre um 7:30 Uhr in Zeebrügge ein und ich konnte zügig von Bord fahren. Meine Reise sollte noch nicht ganz zu Ende sein, denn es war nochmal richtig heiss mit 30 Grad und ich wollte zwei Tage auf dem Feldberg im Schwarzwald verbringen. Aber hier endet dieser Reisebericht und ich hoffe, dass Euch Bericht und Fotos gefallen haben.
Ich bedanke mich für Euer Interesse an meinem Fotoreisebericht und freue mich über Euren Besuch meines Fotoblogs mit aktuellen Fotos und Informationen über meine Fotoprojekte: Fotoblog SA*GA Photography ~ Moments in Light ~